(19)
(11) EP 0 181 963 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.1986  Patentblatt  1986/22

(21) Anmeldenummer: 84114176.5

(22) Anmeldetag:  23.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/66, B44F 1/06, B44C 5/06, B32B 17/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR LI NL

(71) Anmelder: Redel, Dieter Georg
D-6797 Waldmohr (DE)

(72) Erfinder:
  • Redel, Dieter Georg
    D-6797 Waldmohr (DE)

(74) Vertreter: Titze, Hubert (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrscheiben-Glaselement


    (57) Dieses Glaselement für Bauteile, Türen und Fenster besteht aus zwei mit Abstand angeordneten Glasscheiben (1) und (2), Formkörpern (3) wie z.B. getrockneten Blumen oder Pflanzenstengeln im Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben, Gießharz (4) im Zwischenraum, das die Formkörper (3) umgibt bzw. in das die Formkörper eingebettet sind, Luftblasen (6) im Gießharz (4), einem Außenband (5) um die Außenränder der beiden Scheiben (1) und (2) sowie aus einem Sprossenrahmen (7) zur Aufteilung der Fensterfläche.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrscheiben-Glaselement mit einer Außenscheibe und einer im Abstand zu dieser angeordneten Innenscheibe. Dieses Element ist für Bauteile, Fenster und Türen verwendbar.

    [0002] Es ist bekannt, in einem Fenster mehrere Glasscheiben mit Abstand voneinander vorzusehen. Die zwischen den Scheiben eingeschlossene Luft ergibt eine gute Wärmedämmung. Man hat außerdem versucht, durch Ätzungen oder durch Einpressungen von Strukturen in die Glasaußenflächen besondere Effekte zu erzeugen. Nachteilig hierbei ist, daß die rauhen Flächen den Staub stark anziehen und nur schwer zu reinigen sind, sodaß die Bauteile mit der Zeit unansehnlich werden.

    [0003] Es war die Aufgabe der Erfindung, ein Mehrscheiben-Glaselement als Bauteil zu entwickeln, bei dem das häufige und schwierige Reinigen vermieden ist. Außerdem sollten Strukturen vorgesehen werden. Dieses Glasbauelement besitzt eine Außenscheibe und eine mit Abstand zu dieser eingesetzte Innenscheibe und ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch Formkörper zwischen den beiden Scheiben, aushärtendes Gießharz im freien Zwischenraum zwischen den Scheiben, Luftblasen im Gießharz und ein Außenband um die beiden Scheiben.

    [0004] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann das Gießharz vor oder nach dem Aufbringen ganz oder teilweise eingefärbt werden, um unterschiedliche Farbeffekte innerhalb des Glaselementes zu ergeben.

    [0005] Eine besondere Wirkung wird erreicht, wenn das Fenster durch einen Sprossenrahmen aufgeteilt wird, z.B. in Dreieck- oder Rechteckform, wobei die entstehenden kleinen Fenster jeweils für sich mit Formkörpern versehen werden.

    [0006] Auch Strukturen aus Kunststoff oder anderem Werkstoff können in den Zwischenraum eingelegt werden.

    [0007] Je nach dem vorherrschenden Klima werden die Glasflächen mit einem die Strahlung reflektierenden oder absorbierenden Belag, z.B. aus aufgedampftem Metall, versehen, falls man nicht in der Masse absorbierendes Glas benutzt.

    [0008] Die eingelegten Formkörper sind durch das Gießharz vollkommen von der Luft abgeschlossen. Sie können daher durch klimatische Einwirkungen, z.B. Feuchtigkeit, nicht verändert werden. Dies gilt besonders für getrocknete Blumen und pflanzen.

    [0009] Durch den Gießharzverbund ergibt sich gegenüber lose zusammengebauten Mehrscheiben-Glasfenstern eine größere Sicherheit, da auch bei einem Bruch die Stücke der beiden Scheiben durch das Gießharz miteinander verbunden bleiben. Dieser Effekt bewirkt bei einem Einbruch einen größeren Schutz sowie bei einem Unfall eine verminderte Gefahr.

    [0010] Das Verfahren, einzelne Formkörper in den Zwischenraum einzulegen, läßt sich weitgehend variieren, da die Auswahl der Formkörper beliebig ist.

    [0011] Die beiden mit dem Außenband versehenen Scheiben bilden ein einbaufertiges Bauteil. Dieses kann vorteilhaft mit einer dritten, im Abstand angeordneten Scheibe zu einer leicht verwendbaren Isoliereinheit verbunden werden, die sich ohne Schwierigkeit in einen Fensterrahmen einbauen läßt. Die einfache und schnelle, wenig aufwendige Montage vermindert auch den notwendigen Energieverbrauch beim Einbau. Man kann daher das einbaufertige Mehrscheiben-Glaselement wie einen Glasbaustein anwenden.

    [0012] Vorteilhaft wirkt sich das Fehlen von Mörtelfugen aus, die mit der Zeit rissig werden und altern, d.h. schmutzanziehend sind.

    [0013] Luftblasen zwischen den beiden Glasscheiben im Gießharz vermindern den Wärmedurchgang durch das Glaselement, da dadurch Wärmebrücken entfallen. Es ergibt sich so in der kalten Jahreszeit eine wesentliche Einsparung von Wärmeenergie. Je nach dem Einsatzort bzw. der dort herrschenden Temperatur kann eine der Scheiben mit einem die Strahlung reflektierenden oder absorbierenden Belag versehen werden.

    [0014] In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungen des erfindungsgemäßen Mehrscheiben-Glaselementes dargestellt. Es zeigen

    Bild 1 einen Querschnitt durch das Glaselement,

    Bild 2 die Ansicht auf das Glaselement,

    Bild 3 eine Ausführungsform mit einem Sprossenrahmen,

    Bild 4 die Kombination mit einer dritten Scheibe zur Herstellung einer Isoliereinheit.



    [0015] Das erfindungsgemäße Glaselement (Bild 1) besteht aus einer Außenscheibe 1 und einer Innenscheibe 2. Beide Scheiben sind mit Abstand voneinander angeordnet. In dem dadurch entstehenden Zwischenraum sind Formkörper 3 eingelegt, z.B. Pflanzenstengel im getrockneten Zustand. Diese werden von Gießharz 4 umgeben und sind so nach außen verschlossen und geschützt. Das aus den beiden Scheiben, dem Gießharz 4 und den Formkörpern 3 bestehende Glaselement wird durch ein Außenband 5 zu einer Baueinheit zusammengefügt.

    [0016] Bild 2 zeigt beispielsweise die Ansicht eines Glaselementes mit Luftblasen 6 im Gießharz 4. Die gesamte Fensterfläche kann durch einen Sprossenrahmen 7 in einzelne kleine Fenster aufgeteilt werden (Bild 3). Zur besseren Wärmedämmung kann das Glaselement in einem Fensterrahmen 8 mit einer dritten Scheibe 9 zusammengebaut werden (Bild 4). Hierbei erfolgt die Abdichtung durch einen umlaufenden Dichtring 10, während der Abstand zwischen dem Glaselement und der dritten Scheibe 9 durch einen Distanzring 11 gesichert ist. Als Schutz gegen starke Sonneneinstrahlung kann die Außenscheibe 1 mit einem reflektierenden Belag 12 versehen werden.


    Ansprüche

    1. Mehrscheiben-Glaselement mit einer Außenscheibe und einer im Abstand von der Außenscheibe angeordneten Innenscheibe, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    1. Formkörper (3) zwischen den beiden Scheiben (1) und (2),

    2. aushärtendes Gießharz (4) im freien Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben (1) und (2),

    3. Luftblasen (6) im Gießharz (4),

    4. ein Außenband (5) um die beiden Scheiben (1,2).


     
    2. Mehrscheiben-Glaselement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mindestens teilweise Einfärbung des Gießharzes (4).
     
    3. Mehrscheiben-Glaselement nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Sprossenrahmen (7) zwischen den beiden Scheiben (1,2).
     
    4. Mehrscheiben-Glaselement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Formkörper (3) unterschiedliche Strukturen aus getrockneten Blumen, Gräsern, Blättern oder anderen pflanzlichen Teilen angeordnet sind.
     
    5. Mehrscheiben-Glaselement nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Formkörper (3) Stru kturen aus Kunststoff oder anderem Werkstoff angeordnet sind.
     
    6. Mehrscheiben-Glaselement nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Glasflächen mit einem die Strahlung reflektierenden oder absorbierenden Belag versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht