[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und einen Farbstift zum Regenerieren
von Thermofarbbändern mit teilweise abgeschriebener Aufschmelzfarbe.
[0002] Thermofarbbänder sind bekannt. Sie weisen auf einem folienartigen Träger, der aus
Papier, Kunststoff und dergleichen bestehen kann, eine Aufschmelzfarbe, insbesondere
in Form einer wachsgebundenen Farbstoff-oder Rußschicht auf. Diese Aufschmelzfarbe
wird bei einem Thermofarbband mittels eines Wärmedruckkopfes geschmolzen und auf ein
Druckpapier übertragen. Thermische Drucker bzw. Wärmedruckköpfe, die für diesen Vorgang
verwendet werden, sind z. B. aus den DE-ASen 2 062 494 und 2 406 613 sowie der DE-OS
3 224 445 bekannt. Im einzelnen kann dabei z. B. wie folgt vorgegangen werden: In
eine Druckwalze aus Weichgummi wird über ein Bandaufzeichungspapier und über ein Thermofarbband
der oben beschriebenen Art mittels einer Feder der Wärmedruckkopf angepreßt und damit
ein Wärmesymbol aufgeprägt. Hierbei werden Temperaturen im Maximalbereich von etwa
400
OC entwickelt. Die farbfreie Rückseite des Thermofarbbandes steht während des Druck
vorganges in direktem Kontakt mit dem Wärmedruckkopf und wird daher mittels einer
Temperatur von max. 400 oc belastet. Im Zeitpunkt des eigentlichen Druckvorganges
beträgt die relative Geschwindigkeit zwischen dem Thermofarbband und dem Druckpapier
Null. Daher haften das Druckpapier und das Thermofarbband aneinander. Durch die erwähnte
Zufuhr von Wärme wird die Aufschmelzfarbe in Form des aufgeprägten Wärmesymbols von
dem Thermofarbband auf das Druckpapier übertragen. Das Thermofarbband wird nach Ablösen
von dem Druckpapier fortgeführt, um von einer Spule aufgenommen zu werden. Die oben
beschriebenen Thermofarbbänder sind verhältnismäßig teuer. Das gilt für die Herstellung,
wie auch für das Material, insbesondere in Form des Trägermaterials. Das Trägermaterial
bleibt nach dem Druckvorgang weitgehend unbeschädigt. In den nicht beschriebenen Bereichen
des Thermofarbbandes bleibt Aufschmelzfarbe in erheblichen Mengen zurück. Diese Restfarbe
beträgt bei einem normalen Schreibvorgang etwa 85 % der ursprünglichen Beschichtung.
Bisher mußten Thermofarbbänder nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden. Es hat
daher nicht an Versuchen gefehlt, nach Wegen zu suchen, die eine wirtschaftlichere
Ausnutzung von Thermofarbbändern ermöglichten. Hierzu liegen bereits Vorschläge vor,
die allerdings nicht befriedigen. So beschreibt die europäische Patentschrift 0 063
000 den mehrfachen Gebrauch eines
Thermofarbbandes, wobei der Aufschmelzfarbe ein teilchenförmiges Material einverleibt
ist, das zwar in dem schmelzbaren Bestandteil unlöslich, jedoch darin fein dispergiert
ist. Dieser Bestandteil enthält zwei Materialien unterschiedlichen Schmelzpunktes.
Das teilchenförmige Material soll vorzugsweise ein Metalloxid, ein Metall, ein organisches
Harz oder Ruß sein. Es soll feinpulvrig sein und der Farbschicht eine poröse-schwammige
Struktur verleihen, die lediglich eine kleine Menge des zu übertragenden geschmolzenen
Farbmaterials bei jedem einzelnen Druckvorgang verbrauchen läßt. Die europäische Patentschrift
0 071 404 befaßt sich ebenfalls mit einem mehrfach verwendbaren Thermofarbband, bei
dem im Verlaufe der Herstellung eine bereits aufgetragene Schicht der Aufschmelzfarbe
erweicht und die Kombination Farbschicht/ Träger unter gleichzeitigem Erhitzen kalandriert
wird. Hierdurch wird der Träger zumindest teilweise mit der Aufschmelzfarbe imprägniert.
Der Träger scheint vorzugsweise Papier zu sein. Die oben beschriebenen Entwicklungen
führen zu unbefriedigenden Ausdrucken im Hinblick auf Druckschärfe und -intensität.
[0003] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Vorrichtung und
einen Farbstift hierfür zu entwickeln, mit deren Hilfe Thermofarbbänder kostengünstig,
einfach und mit ausreichender Qualität im Hinblick auf einen Mehrfachgebrauch regeneriert
werden können.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Regenerieren eines Thermofarbbandes
mit teilweise abgeschriebener Aufschmelzfarbe dadurch gelöst, daß das Thermofarbband
zum Aufschmelzen der verbliebenen Aufschmelzfarbe über eine Heizplatte geführt und
im aufgeschmolzenen Zustand geglättet wird.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist des weiteren eine Vorrichtung zum Regenerieren der Beschichtung
eines Thermofarbbandes obiger Art, die gekennzeichnet ist durch eine Heizplatte, eine
das Thermofarbband über die Heizplatte führende Bandführung und mindestens eine das
Thermofarbband gegen die Heizplatte drückende Vorrakel. Des weiteren ist Gegenstand
der Erfindung ein Farbstift aus einer Aufschmelzfarbe, die in ihrer Zusammensetzung
der der Aufschmelzfarbe des
Thermofarbbandes gleich ist oder ihr im wesentlichen entspricht.
[0006] Überraschenderweise wurde demzufolge erfindungsgemäß gefunden, daß ein Thermofarbband
bereits ausreichend dadurch regeneriert werden kann, daß es über eine Heizplatte geführt
und auf diese gedrückt wird, so daß die nach dem Schreibvorgang verbliebene restliche
Aufschmelzfarbe geschmolzen und geglättet wird. Das heißt, die auf dem
Thermofarbband nach dem Druchlauf durch den Schreibapparat verbliebene restliche Farbschicht
wird gleichmäßig verteilt, so daß die ursprünglich vorhandenen freien Stellen behoben
werden. Es überrascht, daß die Farbschicht nach der erfindungsgemäßen Regenerierung
für eine zufriedenstellende Schreibqualität bei weiterem Gebrauch ausreicht.
[0007] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erwiesen, bei dem das Thermofarbband durch eine Vorrakel gegen die Heizplatte gedrückt
wird. Des weiteren ist es zweckmäßig, wenn das Thermofarbband zusätzlich noch durch
eine Nachrakel bearbeitet wird, da sich hierdurch eine besonders gleichmäßige Ausbildung
der geglätteten Beschichtung der Aufschmelzfarbe erzielen läßt. In der Regel werden
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren optimale Ergebnisse erzielt, wenn die Heizplatte
auf eine Temperatur zwischen 50 und 200
OC aufgeheizt wird. Die besonders vorteilhafte Aufheiztemperatur richtet sich selbstverständlich
nach dem Schmelzpunkt der Aufschmelzfarbe, der sich wiederum nach demjenigen des Bindemittels
richtet. Dieses Bindemittel ist im allgemeinen ein Wachs bzw. auch ein wachsartiges
Material.
[0008] Im Sinne der Erfindung ist der Begriff "Wachs" weitestgehend zu verstehen. Ein derartiges
Material soll in der Regel folgende Eigenschaften haben: Bei 20 °C nicht knetbar,
fest bis brüchig-hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht
glasartig, über 40
OC ohne Zersetzung schmelzbar, allerdings schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig
niedrig-viskos und nicht fadenziehend. Unter "wachsartigen Materialien" versteht man
solche Stoffe, die den Wachsen der oben genannten charakteristischen Eigenschaften
ähneln.
[0009] Beim Druckvorgang wird die Aufschmelzfarbe an der gewünschten Stelle von der Kunststoffolie
zumindest teilweise abgelöst und auf das Aufnahmepapier übertragen. Bei dem nachfolgenden
Abkühlen erstarrt die übertragene Aufschmelzfarbe schnell und bildet einen weitgehend
scharfen Druck. Die in dem jeweils gewählten Wachs der Aufschmelzfarbe enthaltenen
Farben bzw. Farbstoffe können insbesondere sein: Ruß, farbige Pigmente, insbesondere
lichtechte Pigmente, und in Wachs lösliche Farbstoffe, insbesondere Farbstoffe mit
einer guten Löslichkeit und einer hohen Lichtechtheit.
[0010] Ein unmittelbar nach Durchlaufen der Heizplatte vorgesehene Kühlung der aufgewärmten
Schicht der Aufschmelzfarbe führt nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung zu einer qualitativ zufriedenstellenden Beschichtung.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Thermofarbbänder etwa 2 bis 3 mal regeneriert
werden. Die danach zur Verfügung stehende Farbmenge reicht im allgemeinen für eine
einwandfreie Beschichtung nicht mehr aus. Thermofarbbänder können jedoch beliebig
oft beschichtet werden, wenn nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung gegen das über die Heizplatte geführte Thermofarbband ein Farbstift gedrückt
wird. Dieser Farbstift ist im Hinblick auf seine Zusammensetzung abgestimmt auf diejenige
der Aufschmelzfarbe des Thermofarbbandes, d. h. sie ist damit identisch bzw. stimmt
damit weitgehend überein. Es kann sich allerdings empfehlen, daß sein Schmelzpunkt
etwas unter demjenigen der Aufschmelzfarbe des Thermofarbbandes liegt. An der Aufdruckstelle
des Farbstiftes auf das Thermofarbband erfolgt das Schmelzen. Infolge der Erwärmung
durch die Heizplatte schmilzt der Farbstift zumindest etwas an und gibt dosiert an
das Thermofarbband aufgeschmolzene Farbe ab, so daß die durch den Schreibvorgang entstandenen
Verluste an Aufschmelzfarbe ausgeglichen werden. Daher kann das Thermofarbband im
Prinzip beliebig oft regeneriert werden, so daß das verhältnismäßig teuere Substrat
optimal genutzt wird. Die gewünschte Schichtstärke der Aufschmelzfarbe auf dem Thermofarbband
kann durch Einregelung der Temperatur der Heizplatte, durch die Wahl des Anpreßdruckes
des Farbstiftes und durch die Wahl der Geschwindigkeit, mit der das Band über die
Heizplatte gezogen wird, im gewünschten Sinne beeinflußt werden. Durch die Bearbeitung
mit der oben erwähnten Nachrakel wird die erforderliche Oberflächengüte erzielt.
[0012] Als besonders vorteilhaft hat sich auch erwiesen, wenn die Heizplatte eine Führungsnut
aufweist, die in der Breite an das Thermofarbband angepaßt ist, da das Band bei der
Bearbeitung hierdurch sicher geführt werden kann.
[0013] Es lassen sich ausgezeichnete Beschichtungsergebnisse erzielen, wenn die Vorrakel
und/oder Nachrakel entweder messerartig oder als Glättrolle ausgebildet sind. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Nachrakel mit einer elektrischen Widerstandsheizung bewickelt
oder selbst als Widerstand ausgebildet ist.
[0014] Die Vorrichtung zum Regenerieren des Thermofarbbandes kann sowohl im Schreibapparat
(Drucker oder Schreibmaschine) oder außerhalb des Schreibapparates als separate Einheit
realisiert werden. Bei der Anordnung der Vorrichtung im Schreibapparat ist eine Ausführungsform
besonders vorteilhaft, bei der die Heizplatte in Richtung auf die Rakeln verschiebbar
gelagert ist. Bei dieser Bauweise kann das Schreibband dauernd durch die Regenerierungsvorrichtung
geführt werden. Diese wird jedoch beim Schreibbetrieb dadurch außer Betrieb gesetzt,
daß die Rakeln von der Heizplatte abrücken und das Thermofarbband somit nicht bearbeitet
und durch die Regenerierungsvorrichtung beeinflußt wird. Lediglich beim Zurückspulen
des Thermofarbbandes werden die Rakeln gegen die Heizplatte oder die Heizplatte gegen
die Rakeln bewegt, so daß die Regenerierungsvorrichtung in Betrieb genommen wird.
[0015] Der grundsätzliche Aufbau eines im Rahmen der Erfindung herangezogenen Farbstiftes
wurde vorstehend bereits erläutert. In der Praxis hat es sich nun gezeigt, daß ein
Farbstift zufriedenstellende Ergebnisse erreichen läßt, wenn er folgende Wachse bzw.
wachsähnliche Substanzen enthält: Paraffin, Silikone, Naturwachs, insbesondere Carnaubawachs,
Bienenwachs, Ozokerit- und Paraffinwachs, Synthetikwachs, insbesondere Säurewachse,
Esterwachse, teilveresterte Esterwachse und Polyethylenwachse, Glykole bzw. Polyglykole
und/oder Tenside, wie z. B. ein ethoxyliertes Nonylphenol. Die obige Auflistung ist
jedoch, wie dem Fachmann erkennbar, keineswegs als erschöpfend anzusehen.
[0016] Der erfindungsgemäße Farbstift ist insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und zum Einsatz in der erfindungsgemäßen Vorrichtung geeignet. Da er durch
die mittels der Heizplatte zugeführte Wärme leicht anschmilzt und so eine sogenannte
"hot-melt"-Sciiicht auf das durchlaufende Thermofarbband, entweder zu dessen Regenerierung
oder zu dessen Neubeschichtung überträgt. Es hat sich gezeigt, daß ein Farbstift mit
einer Querschnittsfläche von 8 x 200 mm und einer Stiftlänge von 3 cm für die Beschichtung
eines Thermofarbbandes einer Breite von 8 mm und 200 m Länge für ca. 10 Nachbeschichtungen
ausreicht. Seine Schmelzwärme beträgt dabei vorzugsweise 50 - 250 j/g, ganz besonders
bevorzugt 80 - 150 j/g. Der Schmelzpunkt ist vorzugsweise 50 - 200 °C, ganz besonders
bevorzugt 60 - 100 °C. Die spezifische Wärme beträgt vorzugsweise etwa 1 - 3 j/g grad
ganz besonders bevorzugt 1,5 - 2,5, die Viskosität bei 100 °C insbesondere etwa 60
-120 mPas. Die Verwendung von Farbstiften mit runder oder dreieckiger Querschnittsfläche
ist selbstverständlich ebenfalls möglich.
[0017] Zur Erzielung einer qualitativen hochwertigen Beschichtung sollte die Aufschmelzfarbe
des Farbstiftes homogen und blasenfrei sein.
[0018] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Farbstiftes sind die
darin enthaltenen Pigmentteilchen überwiegend kleiner als 1 µm, höchstens jedoch 10µm
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Regenerieren der Beschichtung eines Thermofarbbandess
gemäß der Erfindung;
Figur 2 eine Ausführungsform der Erfindung, die zum Einbau in einen Schreibapparat
geeignet ist, in Regenerierstellung;
Figur 3 einen Schnitt längs der Schnittlinie A-A in Figur 2 und
Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 2, in Schreibstellung.
[0020] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Heizplatte 1 auf, die über eine
nicht dargestellte Widerstandsheizung auf eine Temperatur zwischen 50 und 200 °C aufheizbar
ist. Die Heizplatte 1 ist mit einer Führungsnut versehen, die sich parallel zur Zeichenebene
erstreckt. An den Stellen der Rakel sowie des Farbstiftes ist die Führungsnut unterbrochen.
Über die Heizplatte 1 sind zwei als Rakeln wirkende Glättrollen 5 und 6 drehbar gelagert.
Die Achsen der Glättrollen 5 und 6 liegen senkrecht zur Zeichenebene. Die Glättrollen
sind breiter als die Führungsnut. Die Glättrollen 5 und 6 sind beweglich gelagert
und in Richtung auf die Heizplatte 1 durch einen nicht dargestellten Mechanismus vorgespannt.
Zwischen den beiden Glättrollen 5 und 6 ist ein Farbstift 3 über der unterbrochenen
Führungsnut angeordnet. Der Farbstift 3 wird durch eine Führung 2 geführt, die ihn
formschlüssig umgibt. An dem der Heizplatte 1 abgewandten Ende des Farbstiftes 3 ist
eine Nachführeinrichtung 4 angeordnet, die über einen nicht dargestellten Elektromotor
mit konstant einstellbarem Drehmoment angetrieben wird. Durch die Nachführeinrichtung
4 wird der Farbstift 3 mit konstanter Kraft in Richtung auf die Heizplatte 1 gedrückt.
[0021] Die Vorrichtung weist des weiteren eine aus einem Walzenpaar bestehende Einzugseinrichtung
17, ein Zugwalzenpaar 10 eine Kühltrommel 9 und des weiteren zwei Bahnführungsrollen
11 auf. Ferner ist eine nicht dargestellte Halterung für eine Farbbandkassette 18,
die ein Farbband 14, eine Abrollung 12 sowie einen Aufwickelkern 13 aufweist, vorgesehen.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Das zu regenerierende Thermofarbband wird von der Abrollung 12, die mit einer einstellbaren
Bremse ausgerüstet ist, abgezogen und über Bahnführungsrollen 11 in die eigentliche
Vorrichtung zur Regenerierung des Thermofarbbandes eingeführt. Hierzu dient die als
Walzenpaar ausgebildete Einzugsvorrichtung 17, die dem Thermofarbband den erforderlichen
festen Halt verleiht. Das Thermofarbband läuft von hieraus über die Heizplatte 1.
Dort dient die Vorrakel oder Glättrolle 5 zum Glätten oder Abrakeln der restlichen
Aufschmelzfarbe. Danach läuft das Thermofarbband 14 unter dem Farbstift 3 hindurch,
der das Thermofarbband durch die Wirkung der Nachführeinrichtung 4 gegen die Heizplatte
1 drückt. Durch die Wäme der Heizplatte 1 wird der Farbstift 3 teilweise abgeschmolzen
und das Thermofarbband beschichtet. Die Beschichtung wird anschließend durch die Wirkung
der glatten Nachrakel 6 geglättet, um die gewünschte Oberflächengüte zu erreichen.
Die Stärke der Schicht hängt von der Temperatur der Heizplatte 1, dem Anpreßdruck
des Farbstiftes 3 und der Bandgeschwindigkeit ab.
[0023] Das frisch beschichtete Thermofarbband gelangt über die Kühlwalzen 9 zum Zugwalzenpaar
10. Die Geschwindigkeit dieser Walzengruppe ist deratig eingestellt, daß die Bahn
des Thermofarbbandes immer straff gehalten wird, ohne sie zu überrecken. Von hier
gelangt das Thermofarbband über die Bahnführungsrolle 11 zur Kassette und wird dort
von dem Wickelkern 13, der von einem nicht dargestellten speziellen Wickler angetrieben
wird, aufgewickelt.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient nicht nur allein zur Regenerierung von Thermofarbbändern.
Vielmehr eignet sie sich prinzipiell auch zur Ausbildung einer Erstbeschichtung.
[0025] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß auch eine Vorrichtung, bei der der Farbstift
3 und seine Halterung 2 weggelassen sind (nicht dargstellt), zumindest bei einer ersten
Regenerierung des Thermofarbbandes zufriedenstellend arbeitet, da offenbar das Thermofarbband
noch über ausreichende verbliebene Aufschmelzfarbe verfügt, um eine zufriedenstellende
Ausbildung einer Beschichtung zu gewährleisten.
[0026] Figur 2 zeigt schematisch eine Regeneriervorrichtung, die in einen Schreibapparat
eingebaut ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind von dem Schreibapparat lediglich
ein Thermodruckkopf 8, zwei Umlenkrollen 19 und 20 und eine Farbbandkassette 18 mit
Aufwickelkern 12 und Abwickelspule 13 dargestellt. Das von der Kassette 18 über die
Umlenkrollen 19 und 20 an dem Thermodruckkopf 8 vorbeigeführte Thermofarbband 14 wird
über eine Regeneriervorrichtung gemäß der Erfindung geleitet, die wiederum aus einer
Heizplatte 1, einer Vorrakel oder Glättrolle 5, einer Nachrakel oder weiteren Glättrollen
6, einem Farbstift 3 mit Führung 2 und einer Nachführeinrichtung 4 besteht. Die Heizplatte
1 ist mit einer Nut 15 (Figur 3) versehen, in der das Thermofarbband 14 läuft und
von den Glättrollen 5 und 6 sowie von dem
Farbstift 3, wie im Zusammenhang mit Figur 1 beschrieben, bearbeitet wird. Es hat sich
gezeigt, daß der Weg von der Heizplatte 1 über die Umlenkrollen 20 und 19 bis zum
Aufwickelkern 12 der Kassette 18 ausreicht, um dem frisch beschichteten Thermofarbband
Zeit für eine ausreichende Abkühlung und Verfestigung der aufgetragenen Farbmaterialien
zu geben. Die Heizplatte 1 ist durch eine nicht näher dargestellten Mechanismus so
gelagert, daß sie in Richtung auf die Glättrollen 5 und 6 verschiebbar ist. Auch die
Glättrollen 5 und 6 sind in der gleichen Richtung verschiebbar. Beim gewöhnlichen
Schreibbetrieb werden die Glättrollen 5 und 6 von der Heizplatte 1 wegverschoben.
Diese wird zusätzlich von den Glättrollen 5 und 6 weg bewegt, so daß das Thermofarbband
völlig frei in der üblichen Weise von der Kassette 18 zum Thermodruckkopf 8 läuft.
Hierzu wird die Nachführeinrichtung 4 für den Farbstift 3 ebenfalls so gesteuert,
daß der Farbstift 3 ausreichend zurückgezogen wird und das Thermofarbband 14 nicht
mehr berührt.
[0027] Die Schreibstellung ist in Figur 4 dargestellt. Das frische Thermofarbband wird von
der Abwickelrolle 12 abgezogen. Die Aufschmelzfarbe wird durch den Thermodruckkopf
8 auf das zu beschreibende Papier übertragen. Das abgeschriebene Thermofarbband wird
in an sich bekannter Weise durch den Kern 13 aufgewickelt. Nachdem das Thermofarbband
durchgelaufen und abgeschrieben ist, wird es, wie anhand von Figur 2 oben beschrieben,
regeneriert.
[0028] Mit Farbstiften, die folgende Zusammensetzung aufweisen, werden ausgezeichnete Beschichtungsergebnisse
erzielt (Prozentangaben bedeuten Gewichtsprozent): 35 % Paraffin, 40 % Esterwachs,
1
'5 % Ruß als Farbpigment und 10 % Additive (schwarzer Farbstift) sowie 40 % Paraffin,
40 % Esterwachs, 10 % Phthalocyanin als Farbpigment und 10 % Additive (blauer Farbstift).
1. Verfahren zum Regenerieren eines Thermofarbbandes mit einer Schicht einer teilweise
abgeschriebenen Aufschmelzfarbe, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermofarbband zum
Aufschmelzen der verbliebenen Aufschmelzfarbe über eine Heizplatte geführt und im aufgeschmolzenen Zustand geglättet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermofarbband durch
eine Vorrakel gegen die Heizplatte gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermofarbband
mit aufgeschmolzener Aufschmelzfarbe mittels einer Nachrakel am Ende der Aufheizzone
bearbeitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Farbstift,
der in seiner Zusammensetzung gleich dem Material der Aufschmelzfarbe ist oder diesem
im wesentlichen entspricht, auf das mittels der Heizplatte aufgeheizte Thermofarbband
gedrückt und an der Kontaktstelle aufgeschmolzen wird, um Aufschmelzfarbmaterial nachzuliefern.
5. Vorrichtung zum Regenerieren eines Thermofarbbandes, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
eine Heizplatte (1), eine das Thermofarbband (14) über die Heizplatte (1) führende
Bandführung und mindestens eine das Thermofarbband (14) gegen die Heizplatte (1) drückende
Einrichtung (5).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5) eine
Vorrakel darstellt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine in Bandlaufrichtung
nach der Einrichtung bzw. Vorrakel (5) angeordnete Nachrakel (6).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizplatte
(1) eine in ihrer Breite an die Breite des Thermofarbbandes angepaßte Führungsnut
(15) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizplatte
(1) eine elektrische Widerstandsheizung enthält, die so ausgelegt ist, daß die Platte
auf eine Temperatur zwischen 50 und 200 °C aufheizbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrakel (5) messerartig ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrakel (5) rund ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrakel (5) als
Glättrolle ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrakel (6) rund ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrakel (6) mit einer elektrischen Widerstandsheizung bewickelt bzw. der Rakelstab
als Widerstand ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrakel (6) als Glättrolle ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführung auf der
Heizplatte im Bereich der Rakel(n) (5, 6) unterbrochen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizplatte (1) in Richtung auf die Rakel(n) (5, 6) verschiebbar gelagert ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rakeln (5, 6) in Richtung auf die Heizplatte (1) verschiebbar gelagert sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine
das Band aufnehmende Kühltrommel (9) in Bandlaufrichtung nach der Heizplatte (1) angeordnet
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 19, gekennzeichnet durch mindestens
ein Paar von Bandantriebsrollen (10, 17).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 20, gekennzeichnet durch mindestens
einen das Thermofarbband (14) gegen die Heizplatte (1) drückenden Farbstift (3) aus
einem Material, das dem der Aufschmelzfarbe gleich ist bzw. diesem im wesentlichen
entspricht.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstift (3) zwischen
der Vorrakel (5) und der Nachrakel (6) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstift
(3) in einer Führung (2) geführt ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstift (3) durch
eine über einen Elektromotor mit konstant einstellbarem Drehmoment angetriebene Nachführeinrichtung
(4) senkrecht zur Richtung des Thermofarbbandes (14) bewegbar ist.
25. Farbstift zum Regenerieren eines Thermofarbbandes mit einer teilweise abgeschriebenen
Aufschmelzfarbe, dadurch gekennzeichnet, daß er selbst aus einer Aufschmelzfarbe besteht,
die in ihrer Zusammensetzung der der Aufschmelzfarbe des Thermofarbbandes gleich ist
oder dieser weitgehend entspricht.