[0001] Die Frfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Przeugung eines Aderspleißes,
insbesondere von Adern von Telefonkabeln, mit einem die Leiter der einzelnen Adern
elektrisch verbindenden Element und einer die Verbindungsstel-Je umgebenden Umhüllung.
[0002] Es sind neben anderen bekannten Lösungen als einfache Verbindungsmittel sogenannte
Aderverbindungshülsen bekannt, die aus einem inneren Kontaktteil mit nach Innen ragenden
Spitzen zur Durchdringung der Leiterisolierung, aus einem Druckteil zur leichteren
Verformbarkeit und aus einem äußeren Isolierteil, z.B. einer Kunststoffhülse, bestehen.
In diese bekannte Aderverbindunashülsen werden die zu verbindenen Enden von Kabeladern
eingeschoben, die Verbindunqshülse wird dann mit einem Werkzeug verpreßt, so daß das
innere Kontaktteil die Isolierung der eingeführten beiden Kabelenden durchdringt und
die Leiter elektrisch leitend miteinander verbindet.
[0003] Vermag diese zweckmäßige Aderverbindungshülse jeweils pur ein Paar von Adern zu verbinden,
so sind auch sogenannte Aderverbindungsleisten bekannt, die mit kammartigen Schneid/Kleminelementen
ausgerüstet sind, in die die zu verbindenen Kabeladern eingelegt und durch Verpressen
der Gehäuseteile diese Leisten sowohl elektrisch leitend verbupden als auch eingekürzt
werden (so z. R. DF-GM 82 20 212 der Anmelderin).
[0004] Beiden Verbindungsarten ist gemeinsam, daß bei der Spleißherstellung, z. B. bei Umschaltarbeiten,
kurzzeitig der Betrieb unterbrochen werden muß, wenn das alte Kabel entfernt und das
neue eingespleißt wird.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der insbesondere für Paare
von Adern ein unterbrechunqsfreies Einspleißen unter Betrieb möglich ist, wobei die
Vorrichtung zum Verbleib in dem endgültigen Spleiß ebenso geeignet ist, wie dies bei
den Kabeladerverbindungshülsen der Fall ist.
[0006] Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Umhüllung bzw. das Gehäuse mit wenigstens zwei den
Durchgang von Adern ermöglichenden Kanälen versehen ist, wobei die Kanäle mit einem
gemeinsamen elektrisch leitenden Schneid/Klemmelement zur abisolierungsfreien elektrisch
leitenden Verbindung der in die Kanäle eingelegten Kabeladern versehen sind.
[0007] Mit der Erfindüng ist das völlig unterbrechungsfreie rinspleißen eines neuen Kabels
möglich. Eine durchlaufende Ader wird zunächst in einen Kanal der Vorrichtung eingelegt,
während die einzuspleißende Ader in den anderen Kanal eingelegt wird. Durch die dann
über das Schneid/Klemmelement erfolgende abisolierungsfreie elektrisch leitende Verbindung,
wird die einzuspleißende Ader unterbrechungsfrei mit der durchlaufenden
Ader verbunden. Die durchlaufende Ader kann dann in ihrem wegfallenden Teil entfernt
werden, ohne daß während des Betriebes eine Unterbrechung erfolgt ist.
[0008] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die beiden Kanäle im wesentlichen im
rechten Winkel zueinander innerhalb der Vorrichtung angeordnet sind, wobei in diesem
Falle auch zweckmäßig das Schneid/Klemmelement rechtwinklig ausgeführt ist.
[0009] Die Erfindung sieht auch vor, daß neben den beiden Durchgangskanälen noch wenigstens
ein zu einem der Kanäle paralleler, in der Vorrichtung endender Kanal zum stumpfen
Einführen eines freien Endes einer Ader vorgesehen ist, wobei das Schneid/Klemmelement
auch bereichsweise in diesen Kanal eingreifend angeordnet ist.
[0010] In Verbindung mit dieser Lösung sieht die Erfindung auch vor, daß senkrecht zu den
Kanälen in den Durchqanasbereichen der Kabeladern Führungen zum Eingriff von Schneidmessern
vorgesehen sind.
[0011] Das unterbrechungsfreie Einspleißen und das Finkürzen kann dann wie folgt vorgenommen
werden:
Zunächst wird die durchlaufende Ader, wie oben beschrieben, in einen Kanal eingelegt.
Die einzuspleißende Ader wird in den stumpfen Kanal mit ihrem freien Ende eingeführt,
und dann unter Bildung einer Schlaufe durch die Vorrichtung in den anderen Durchgangskanal
eingelegt. Das Schneid/Klemmelement kontaktiert dabei zunächst die durchlaufende Ader
und zweifach die einzuspleißende Ader durch deren Schlaufenbildung.
[0012] Zum
Einkürzen werden in den senkrecht zu den Kanälen angeordneten Führungen Schneidmesser
eingebracht, die dann sowohl die alte Ader abtrennen als auch den schlaufenbildenden
Bereich der einzuspleißenden
Ader, ohne daß während des Gesamtvorganges eine Unterbrechung der elektrischen Leitung
erfolgt wäre.
[0013] Die Erfindung sieht auch vor, daß die Schneidmesser in einem gesonderten Bauteil
angeordnet sind. Dies gesonderte Bauteil kann beispielsweise an einer Druckplatte
einer Zan-
ge angeordnet sein. Zweckmäßig kann es aber auch sein, die Schneidmesser direkt im
Abschlußdeckel der Vorrichtung vorzusehen, so daß beim Aufbringen des Deckels der
Schneidvorgang ausgeführt wird.
[0014] Nach der Erfindung ist das Gehäuse und der Abschlußdeckel mit jeweils korrespondierenden
Elementen einer Schnappverbindung ausgerüstet, z. B. können randseitig im Gehäuse
Nuten vorgesehen sein, die von entsprechenden Rastwülsten im Inneren des Deckels übergriffen
werden.
[0015] Um die Montage zu vereinfachen - es handelt sich bei der Vorrichtung in vielen Anwendungsfällen
um ein vergleichsweise sehr kleines Bauteil - sieht die Erfindung auch vor, daß das
Gehäuse mit Eingriffsnuten zum Eingriff eines Preßwerkzeuges zur Ausübung der Eingriffsbewegung
des Schneid/ Klemmelementes und/oder der Schneidmesser und/oder Rastverbindung zwischen
Deckel und Gehäuse ausgerüstet ist.
[0016] Zweckmäßig kann es sein, wenn wenigstens im Bereich des im Gehäuse endenden Kanales
eine Arretierungseinrichtung zum zeitweisen Festhalten der eingeführten Kabelader
voraesehen ist. Diese Arretierungseinrichtung kann beispielsweise durch entsprechende
Laschen in der Einführungsöffnung gebildet sein, oder aber durch einen angeformten
Klemmhaken hinter den die eingeführte Ader geklemmt werden kann.
[0017] Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß das Gehäuse an wenigstens einer Seite
mit einer Aufnahmebohrung und an der dieser Aufnahmebohrung gegenüberliegenden Seite
mit einem Klinkenstift zum Eingriff in die Aufnahmebohrung eines benachbarten Gehäuses
ausgerüstet ist, so daß eine Vielzahl von Vorrichtungen im Spleiß zu Leisten zusammensteckbar
ist.
[0018] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fiq. 1 eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung, in
Fig. 2 eine Zeile von zusammengeklebten Vorrichtungen,
Fig. 3 eine Einbausituation beim unterbrechungsfreien Einspleißen sowie in
Fig. 4 die Einbausituation beim nachfolgenden Einkürzen.
[0019] Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Erzeugung eines Aderspleißes,
d. h. zur elektrisch leitenden Verbindung einer zunächst durchlaufenden
Ader 2 mit einer einzuspleißenden Ader 2a, besteht im dargestellten Beispiel aus einem
im wesentlichen rechteckigen Gehäuse 3 mit einem Gehäusedeckel 4.
[0020] Das Gehäuse 3 weist zwei im rechten Winkel zueinanderstehende Kanäle 5 für die Ader
2 und 6 für die Ader 2a auf sowie einen zum Kanal 6 parallelen im Gehäuse 3 endenden
Zusatzkanal 7, in den stumpf das freie Ende (in Fig. 1 mit 8 bezeichnet) der Ader
2a eingeschoben werden kann.
[0021] In die Kanäle 5, 6 und 7 greift bereichsweise ein Schneid/ Klemmelement 9 ein, welches
mit Kontaktschneiden ausgerüstet ist zum Durchdringen der Isolierung der Adern 2 bzw.
2a. Die Kontaktstelle für die zunächst durchgehende Ader 2 ist mit 10 bezeichnet.
Die Kontaktstelle für das freie Ende 8 der Ader 2a mit 11 und die zweite Kontaktstelle
für die Ader 2a nach Rückführung und Einlegen in den Kanal 6 ist schließlich mit 12
bezeichnet.
[0022] Wie sich insbesondere aus Fig. 1 ergibt, sind im Gehäuse 3 Führungsschlitze für in
der Fig. 1 an einer gesonderten Trägerplatte 13 dargestellte Schneidmesser 14, 15
und 16 vorgesehen, wobei diese Führungsschlitze mit 17, 18 und 19 bezeichnet sind.
Diese Führungsschlitze 17 - 19 sind senkrecht zu den Kanälen 5, 6 und 7 angeordnet.
Das Tragelement 13 für die Schneidmesser 14 - 16 kann beispielsweise die Klaue einer
nicht näher dargestellten Zange sein, oder aber integraler Bestandteil des Deckels
4, so daß die Schnittbewegung bei Aufdrücken des Deckels 4 auf das Gehäuse 3 ausgeübt
wird.
[0023] In der Fig. 1 ist noch dargestellt, daß eine Schnappverbindung zwischen Gehäuse 3
und Deckel 4 vorgesehen ist, die sich im dargestellten Beispiel aus Rastnuten 20 im
Gehäuse 3 und Rastnocken 21 im Deckel 4 zusammensetzen. Schließlich weist das Gehäuse
3 auch noch Fingriffsnuten 22 auf zum Eingriff eines nicht näher dargestellten Preßwerkzeuges.
So kann beispielsweise die Zange, die mit den Schneidmessern ausrüstbar ist, auch
entsprechend gabelförmig ausgebildet sein, um in diese Nuten 22 eingreifen zu können.
Gegebenenfalls kann nach Einlegen der Kabeladern 2 und 2a dann in einem Arbeitsgang
sowohl die Kontaktierung, d. h. das Einpressen des Schneid/Klemmelementes 9 erfolgen,
wie das nachfolgende Abtrennen des freien Endes 8 bzw. des nicht mehr benötigten Teiles
der durchlaufenden Kabelader 2 durch Einführen der Schneidmesser 14 - 16 in die Nuten
17 - 19 und nachfolgendem Aufpressen des Deckels 4.
[0024] Für die Montage kann es in der Praxis nützlich sein, Halteeinrichtungen für die eingelegten
Adern vorzusehen. Insbesondere zur Festlegung des freien Endes 8 der einzuspleißenden
Ader 2a ist am Kanal 7 eine Arretierung 23 vorgesehen, die dort aus Kunststofflamellen
besteht, die nach Einführen des freien Endes 8 in diesen Kanal dieses freie
En-de dort hält, ohne daß die Erfindung auf diese spezielle Gestaltungsform der Arretierung
beschränkt wäre.
[0025] Schließlich ist am Gehäuse 3 noch wenigtens eine Aufnahmebohrung 24 zur Aufnahme
eines Klinkenstiftes 25 eines benachbarten Gehäuses 3 vorgesehen, um so die Vorrichtungen
zeilenweise aneinander festlegen zu können. Diese Steckverbindung ergibt sich insbesondere
auch in Verbindung mit Fig. 2.
[0026] Die Wirkungsweise der Vorrichtung sei in Verbindung mit den Fig. 3 und 4 nochmals
kurz wie folgt erläutert:
Aus einem vorhandenen Kabel 26, dessen rechte abzuspleißende Seite mit 26' bezeichnet
ist, wird eine durchgehende Kabelader 2 freigelegt und in den durchlaufenden Kanal
5 eingelegt. Das neue Kabel ist mit 27 bezeichnet, die neue einzuspleißende Kabelader
mit 2a. Diese wird zunächst mit ihrem freien Ende 8 in das Gehäuse 3, und zwar dort
in den Kanal 7, eingeführt. Das im wesentlichen L-förmige Schneid/Klemmelement 9 wird
nunmehr aufgeschoben, so daß die durchlaufende Ader 2 mit dem freien Ende 8 der Ader 2a elektrisch leitend verbunden ist.
[0027] Nunmehr wird die einzuspleißende Ader 2a in eine Schlaufe gelegt und so durch das
Gehäuse 3 zurückgeführt, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, und zwar durch den parallel
zu Kanal 7 verlaufenden durchgehenden Kanal 6. Dabei wird die Ader 2a so mit dem Schneid/Klemmelement
9 von oben verpreßt, daß eine elektrisch leitende Verbindung hergestellt wird. Die
Ader 2a ist in diesem Zustand 2-fach elektrisch leitend mit der zunächst noch durchgehenden
Ader 2 verbunden.
[0028] Werden nun die Schneidmesser 14 - 16 von oben in die entsprechenden Kanäle 17 - 19
eingeführt, so ergiht sich bei der durchgehenden Ader 2 eine Schnittstelle 28, während
die Schlaufe der Ader 2a durch zwei Schnittstellen 29 und 30 abgetrennt, d. h. eingekürzt
wird. Während des gesamten Vorganges bleibt die elektrisch leitende Verbindung immer
aufrechterhalten.
[0029] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung nicht
auf die spezielle räumliche Anordnung der Kanäle in der Vorrichtung beschränkt. Hier
können auch andere Winkelparallelitäten od. dgl. vorgesehen sein. Dies gilt auch für
die Gestaltung des Schneid/Kontaktelementes ebenso wie der Trennmesser 14 - 16 und/oder
der Verbindung Deckel/Gehäuse.
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Aderspleißes, inshesondere von Adern von Telefonkabeln,
mit einem die Leiter der einzelnen Adern elektrisch verbindenden Element und einer
die Verbindungsstelle umgebenden Umhüllung, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung
bzw. das Gehäuse (3) mit wenigstens zwei den Durchgang von Adern (2,2a) ermöglichenden
Kanälen (5,6) versehen ist, wobei die Kanäle (5,6) mit einem gemeinsamen elektrisch
leitendenden Schneid/Klemmelement (9) zur abisolierungsfreien elektrisch leitenden
Verbindung der in die Kanäle (5,6) eingelegten Kabeladern (2,2a) versehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kanäle (5,6)
im wesentlichen im rechten Winkel zueinander innerhalb der Vorrichtung (1) angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben den beiden
Durchgangskanälen (5,6) noch wenigstens ein zu einem der Kanäle (6) paralleler, in
der Vorrichtung (1) endender Kanal (7) zum stumpfen Einführen eines freien Endes (8)
einer Ader (2a) vorgesehen ist, wobei das Schneid/Klemmelement (9) auch bereichsweise
in diesen Kanal (7) eingreifend angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
senkrecht zu den Kanälen (5-7) in den Durchgangsbereichen der Kabeladern (2,2a) Führungen
(17-19) zum Eingriff von Schneidmessern (14-16) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidmesser (14-16) in einem gesonderten Bauteil (13) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
als gesondertes Bauteil der Abschlußdeckel (4) der Vorrichtung (1) mit den Schneidmessern
(14-16) ausgerüstet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (3) und der Abschlußdeckel (4) mit jeweils korrespondierenden Elementen
(20,21) einer Schnappverbindung ausgerüstet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (3) mit Eingriffsnuten (22) zum Eingriff eines Preßwerkzeuqes zur Ausübung
der Einqriffsbewequng des Schneid/Klemmelementes und/oder der Schneidmesser und/ oder
der Rastverbindung zwischen Deckel und Gehäuse ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens im Bereich des im Gehäuse (3) endenden Kanales (8,2a) eine Arretierungseinrichtung
(23) zum zeitweisen Festhalten der eingeführten Kabelader (8,2a) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (3) an wenigstens einer Seite mit einer Aufnahmebohrung (24) und an der
dieser Aufnahmebohrung (24) gegenüberliegenden Seite mit einem Klinkenstift (25) zum
Eingriff in eine Aufnahmebohrunq eines benachbarten Gehäuses ausgerüstet ist.