[0001] Die Erfindung betrifft ein einstückiges Kunststoff-Lüfterrad mit einer eine Antriebswelle
umfassenden Nabe und einem zu dieser in radialem Abstand über, wie ein Bündel von
parallelgeschaltet wirkenden Federstegen gehaltenem Radboden mit Lüfterschaufeln.
Solche Lüfterräder finden mit Vorteil Verwendung in Heiz- und Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen.
[0002] In Kraftfahrzeugen werden Lüfterräder durch kleine Gleichstrommotoren angetrieben
und für die Belüftung von Heizungs- und Klimageräten eingesetzt.
[0003] Die Elektromotoren werden permanentmagnetisch über den Stator erregt. Im Rotor ist
die Wicklung in offenen Nuten untergebracht. Pro Umdrehung pulsiert das abgegebene
Drehmoment mit der Nutenzahl oder dem Vielfachen davon, d.h. Umdrehung x Nutenzahlfaktor
ergibt eine Nutungsfrequenz. Diese ist dem abgegebenen Motordrehmoment überlagert
und ergibt Pulsierungen pro Umdrehungen.
[0004] Die Auswirkung an so einem Motor mit starr aufgezogenem Lüfterrad bedeutet, daß die
Radtangente pro Umdrehung im Takte der Nutungsfrequenz eine geringe Relativbewegung
mitmacht. Findet nun die Nutungsfrequenz in tangentialer Radnchtung eine Resonanzfläche,
z.B. Lüfterflügel beim Radialgebläse, so ist bei bestimmter Umdrehungszahl dieser
Frequenzton störend hörbar. Durch Motormaßnahmen, wie Nutungsschrägung, kann diese
Erregung klein gehalten, aber nicht ganz ausgeschaltet werden.
[0005] Bisher wurde versucht, die Arbeitspunkte außerhalb dieser Resonanzstellen zu legen.
Mit zunehmendem Regelungstrend ist es jedoch erforderlich, den gesamten Drehzahlbereich
ohne Brummfrequenz zu bestreichen. Zur Lösung dieses Problems werden gemäß der DE-PS
2939385 zwischen Nabe und Schaufelkranz dünne gebogene Speichen als Dämpfungselemente
eingesetzt. Die Speichen sind in einem Zwischenstück angeordnet, das die Außenfläche
der Nabe mit dem Lüfterkranz verbindet. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß radialer
und axialer Verzug durch Alterung beim Kunststoff oder Zentrifugalkraft unwuchtvergrößernd
wirken und damit der Körperschall verschlechtert wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln ein Dämpfungselement zwischen
dem Lüfterrad und dem elektnschen Antriebsmotor zu schalten, was -auch nach längeren
Betriebszeiten gleichbleibend gute Laufeigenschaften hat.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine zweiteilige Nabe mit einem inneren auf
der Antriebswelle befestigten Nabenring und einem dazu in radialem Abstand konzentnschen
äußeren zweiten Nabenring besteht und daß Dämpfungsstege als Verbindungselement zwischen
dem ersten Nabenring und dem zweiten Nabenring ausgebildet sind.
[0008] Eine tangentiale Motoranregung wird bei der erfindungsgemäßen Ausführung nicht auf
den Lüfterflügel übertragen. Das Lüfterrad läuft tangential und axial stabil. Auftretende
Zentrifugalkräfte können keine Unwuchtvergrößerung herbeiführen.
[0009] Es hat sich gezeigt, daß für Kraftfahrzeug-Radialgebläse die tangentialen Schaufeleigenfrequenzen
zwischen 200 und 600 Hz liegen. Zum Erreichen einer wirksamen Dämpfung muß die tangentiale
Radeigenfrequenz vielfach kleiner als 200 Hz sein, d.h. die zwischengeschaltete Dämpfungs-Feder
muß auf die Radmasse tief abgestimmt sein bzw. weich wirken.
[0010] Bei einem Kunststoff-Lüfterrad gemäß der Erfindung kann aus spritztechnischen Gründen
eine minimale Stegstärke nicht unterschritten werden. Erfordert die tiefe Frequenzabstimmung
eine weichere Feder, so kann dies durch Verkleinern der Stegbreite geschehen. Um trotzdem
ein radial und axial laufstabiles Rad zu erhalten, wird die Stegbreite wechselseitig
geschmählert und damit entstehen im Nabenumfang axial höhenversetzt angeordnete Stege.
[0011] Für normal hat sich eine geschlossenes, wirbelarme Radscheibe zwischen der Außenfläche
des zweiten Nabenringteiles und dem Lüfterkranz, sogenannter Lüfterboden (Radboden),
erwiesen. Wenn bei einer zweiflutigen Radausführung der Ansaugquerschnitt einseitig
durch den Motor zu stark eingeengt wird, kann mit Durchbrüchen im Radboden der Ansaugquerschnitt
für die Motorseite noch angepaßt werden.
[0012] Für hohe Verdrehungsmomente, z.B. Anlaufblockierungsstöße, kann noch ein Mitnehmeranschlag,
beispielsweise eine Nase, vorgesehen sein.
[0013] Mit einem Lüfterrad gemäß der Erfindung in Heizungs-und Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen
treten im Dauerbetrieb keine Lauf- und Unwuchtveränderungen auf, da das Rad radial
sowie axial stabil ist und nicht aus langen, gebogenen Einzelfedern besteht, die einen
einseitigen Alterungsverzug unterliegen, der besonders bei Feuchte und Temperaturschwankungen
stark auftritt. Des weiteren werden die tangentialen Schwingungen durch die Massenanhäufung,
zwischen äußerer Nabe und Lüfterkranz, im Radboden, besser gedämpft.
[0014] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein Lüfterrad gemäß der Erfindung im Schnitt,
Figur 2 eine Draufsicht des Lüfterrades der Figur 1,
Figur 3 eine Draufsicht auf eine Nabe für ein erfindungsgemäßes Lüfterrad mit Mitnehmeranschlag.
Figur 4 einen Schnitt einer Nabe für ein erfindungsgemäßes Lüfterrad,
Figur 5 einen um 60° versetzten Schnitt der Nabe der Figur 3.
[0015] Das in Figur 1 vereinfacht dargestellte Lüfterrad aus Kunststoff weist in der Motorwelle
4 des Motors 17 einen ersten inneren Nabenring 3 und in radialem Abstand dazu einen
konzentrischen äußeren Nabenring 1 auf. Stege 2 stellen die Federverbindung zwischen
dem äußeren und dem inneren Nabenring her. An den äußeren zweiten Nabenring 1 ist
ein Zwischenstück 5 mit Durchbruch 8 angespritzt, das sich bis zum Lüfterkranz erstreckt.
6 und 7 sind die angespritzten Radschaufeln für ein zweiflutiges Rad.
[0016] Aus spritztechnischen Gründen kann für s2 in Figur 2 eine Minimalstärke nicht unterschritten
werden. Erfordert die Frequenzabstimmung eine weichere Feder, so kann dies durch Verkleinern
der Länge 12 geschehen.
[0017] Figur 3 zeigt als Ausschnitt die versetzten Federstege 2 und 2a. Dadurch erreicht
man eine weiche Drehfeder, jedoch ein radial und axiai iaufstabiies Lüfterrad. Mit
10 ist ein Mitnehmeranschlag bezeichnet, der für hohe Verdrehmomente bei Anlaufblockierungsstöße
als Verdrehungsanschlag und zum Schutz der weichen Stege dient.
1. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad, insbesondere für Heiz-und Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen
mit einer eine Antriebswelle umfassenden Nabe und einem zu dieser in radialem Abstand
über, wie ein Bündel von paralellgeschaltet wirkenden Federstegen, gehaltenem Radboden
mit Lüfterschaufeln,dadurch gekennzeichnet, daß eine zweiteilige Nabe (1, 3) mit einem
inneren auf der Antriebswelle (4) befestigten ersten Nabenring (3) und einem dazu
in radialem Abstand konzentrischen äußeren zweiten Nabenring (1) besteht und daß die
Federstege (2) als Verbindungselement zwischen dem ersten Nabenring (3) und dem zweiten
Nabenring, der den Radboden trägt, angeordnet sind.
2. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Stärke der Stege (2) sich nur über einen Teil der axialen Länge der Nabe
(1) erstreckt.
3. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stege (2) über den Umfang der Nabe wechselweise axial höhenversetzt angeordnet
sind.
4. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß
ein in sich geschlossenes Zwischenstück (5) ein Radboden zwischen der Außenfläche
des zweiten Nabenringteiles (1) und dem Lüfterkranz vorgesehen ist.
5. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Kühlluftdurchbrechungen (8) versehenes
Zwischenstück zwischen der Außenfläche des zweiten Nabenringteiies (2) und dem Lüfterkranz
vorgesehen ist.
6. Einstückiges Kunststoff-Lüfterrad nach den vorangegangenen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der äußere Naben ring (1) zumindest einen einem Steg (2) zugeordneten
Mitnehmeranschlag (10) aufweist.