[0001] Die Erfindung betrifft eine Glashalteleiste für die Fixierung einer Scheibe im Glasfalz
eines Rahmens, insbesondere bei einem Kunststoff-Rahmen, eines Fensters, einer Tür
oder dergleichen, wobei die Glashalteleiste im wesentlichen über ihre gesamte Länge
im Glasfalzbereich des Rahmens gehalten ist.
[0002] Eine derartige Glashalteleiste, die nachfolgend auch kurz als "Glasleiste" bezeichnet
wird, ist allgemein bekannt und hat die Funktion, eine Scheibe im Glasfalz einerseits
zu fixieren und andererseits in Verbindung mit Dichtstoffen wie elastischen Dichtungsmassen
oder Dichtungsprofilen einen Wassereintritt in den Glasfalz zu verhindern. Es ist
allgemein bekannt, insbesondere Kunststoff-Fenster mit Glasleisten auszustatten, welche
eine durchgehende lineare Verbindung mit dem Rahmen haben. Eine solche Verbindung
erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von einem Steg oder auch von mehreren Stegen, welche
über die gesamte Längsausdehnunng der Glasleiste lösbar mit dem Rahmen verbunden sind,
in-dem geeignete Profilstege der Glasleiste in entsprechende Profilnuten im Rahmen
lösbar einschnappen. Dadurch wird ein hinreichend fester Sitz der Glasleiste im Rahmen
gewährleistet und auch eine gute Abdichtung erreicht. Der erforderliche Druck auf
die Scheibe zum Abdichten mit einem Dichtungsprofil kann in der Regel nicht von der
Glasleiste aufgebracht werden. Vielmehr wird der erforderliche Druck normalerweise
von mehreren, beispielsweise drei Dichtungsprofilen erzeugt. Diese Dichtungsprofile
werden in dem Spalt zwischen einer mit dem Rahmen verbundenen Glasleiste und einer
Glasscheibe eingedrückt. Dies bedeutet, daß für eine Verglasung normalerweise bis
zu vier Dichtungsprofile ( ein Außenprofil und drei Innenprofile) verwendet werden
müssen. Die unvermeidlichen Toleranzen von Glasfalz, Glasleiste, Glasscheibe und Dichtungsprofil
können bis zu etwa ± 2,5 mm betragen. Diese Toleranzen stellen ein erhebliches Problem
dar, denn es sind besondere Verkehrungen erforderlich, um solche Toleranzen auszugleichen.
Da die Glasleisten fest im Rahmen fixiert sind, sind sie nicht dazu geeignet, diese
Toleranzen zu kompensieren.
[0003] Es ist zum Toleranz-Ausgleich daher erforderlich, geeignete Dichtungsprofile zu verwenden,
welche diesen Ausgleich übernehmen.
[0004] Bei einer erforderlichen Reparatur können die Glasleisten mit Hilfe eines Schraubenziehers
oder eines ähnlichen Werkzeuges aus ihrer Verankerung herausgehebelt werden. Auf diese
Weise ist eine verhältnismäßig schnelle Demontage einer Glasleiste möglich.
[0005] Es ist grundsätzlich auch bekannt, eine Glasleiste, die mit einer Nut versehen ist,
mit einem in diese Nut eingesetzten Dichtungsprofil auszustatten und die Glasleiste
gemeinsam mit dem Dichtungsprofil im Rahmen anzubringen. Bei dieser Anordnung besteht
jedoch ein erheblicher Nachteil darin, daß bei der Anbringung der Glasleiste ein erheblicher
Kraftaufwand erforderlich ist. Außerdem ist auch dabei keine Gewähr dafür geboten,
daß die oben erwähnten Toleranzen vollständig ausgeglichen werden. Für den Toleranzausgleich
steht nach wie vor nur grundsätzlich das Dichtungsprofil zur Verfügung.
[0006] Weiterhin ist auch versucht worden, Glasleisten nur punktweise in bestimmten Abständen
am Rahmen zu befestigen. Auf diese Weise könnte zwar ein gewisser Toleranzausgleich
herbeigeführt werden, jedoch hat sich eine derartige Anordnung grundsätzlich nicht
bewährt und in der Praxis auch nicht durchgesetzt. Wenn die Glasleisten nämlich nur
punktweise im Rahmen gehalten sind, können sich bei hoher Beanspruchung durch Wind
und andere Einflüsse Verformungen ergeben, welche die Dichtstoffe überfordern. Diese
Verformungen verstärken sich bei einer relativ elastischen Befestigung und können
die Ursache für Undichtigkeiten sein. Auch bei der Befestigung von Glasleisten und/oder
Glasleisten-Halterungen mit Schrauben oder ähnlichen Befestigungselementen hat die
praktische Erfahrung gezeigt, daß durch die Witterungsbeanspruchungen und/oder das
Eigengewicht der Scheibe im Gebrauch keine ausreichende Abdichtung gewährleistet werden
kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glashalteleiste oder Glasleiste der
eingangs näher genannten Art zu schaffen, welche dazu geeignet ist, auf einfache Weise
die unvermeidbaren Toleranzen von Glasfalz, Glasleiste, Glasscheibe und Dichtungsprofil
zuverlässig auszugleichen und dabei zugleich eine besonders gute Abdichtung zu gewährleisten.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Glashalteleiste in ein
lösbar mit dem Rahmen verbindbares Fußteil und ein an die Scheibe andrückbares Kopfteil
gegliedert ist, daß das Kopfteil wenigstens eine an die Scheibe anzudrückende Dichtungslippe
aufweist und daß das Fußteil sowie das Kopfteil jeweils eine sich gleichförmig über
ihre gesamte Länge erstreckende Rastverbindungseinrichtung aufweisen, durch welche
auf das mit dem Rahmen verbundene Fußteil das Kopfteil in Richtung auf die Scheibe
über eine vorgebbare Strecke aufschiebbar und irreversibel einrastbar ist.
[0009] Dabei ist die Anordnung vorzugsweise derart getroffen, daß das Fußteil entlang seiner
Unterseite mit dem Rahmen über seine gesamte Länge verbindbar ist.
[0010] Eine besonders rationelle Fertigung läßt sich dadurch erreichen, daß das Kopfteil
eine einstückig angeformte Dichtungslippe aufweist. Auf diese Weise können das Kopfteil
der Glasleiste und die Dichtungslippe praktisch in einem Arbeitsgang hergestellt werden,
indem beispielsweise die Herstellung als extrudiertes Profil in Betracht gezogen wird.
[0011] Im Hinblick auf eine besonders leichte Anbringung und eine zugleich gute Abdichtung
ist vorzugsweise weiterhin vorgesehen, daß die Dichtungslippe als Weichlippe ausgebildet
ist.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sieht vor, daß die Rastverbindungseinrichtung
als Zahnrastierung ausgebildet ist, bei welcher komplementäre Zahnleisten gegeneinander
verrastbar sind. Dabei können die Zahnleisten vorteilhafterweise ein Sägezahnprofil
aufweisen. Eine zuverlässige Rastierung wird
[0013] geeigneterweise dadurch gewährleistet, daß die Zahnleisten mit den einander zugewandten
Zahnflanken elastisch aneinanderdrückbar angeordnet sind.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich
dadurch aus, daß die Zahnleisten im Querschnitt jeweils das Profil einer Zahnstange
mit Sägezahnprofil aufweisen. Auf diese Weise wird einerseits die Möglichkeit geschaffen,
das Kopfteil der Glasleiste in fein dosierbaren, kleinen Schritten in Richtung auf
die Scheibe auf das Fußteil aufzuschieben, und andererseits wird die Möglichkeit eröffnet,
die Elastizität des Glasleistenmaterials dazu auszunutzen, daß bei der erfindungsgemäßen
Rastverbindugnseinrichtung die notwendigen Federbewegungen stattfinden können.
[0015] Die Montage der erfindungsgemäßen Glasleiste wird weiterhin dadurch erleichtert,
daß die Zahnleisten jeweils als Flachprofil mit der Querschnittsform eines langgestreckten,
schmalen Rechtecks ausgebildet sind, bei dem wenigstens die eine Längsseite ein Sägezahnprofil
hat.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich
dadurch aus, daß die Zahnleisten - im Querschnitt gesehen - jeweils als Kragarm ausgebildet
sind, der an dem Fußteil und an dem Kopfteil jeweils derart angeformt ist, daß beim
Aufschieben des Kopfteils auf das Fußteil aufgrund der Materialelastizität die Zahnflanken
bei entsprechenden seitlichen Ausfederbewegungen von Zahnraste zu Zahnraste fortschreitend
bis zu einer vorgebbaren Raststellung rastierend aneinander entlangführbar sind.
[0017] Natürlich können die Rastelemente, beispielsweise die Zähne einer Sägezahn-Anordnung
hinsichtlich Anzahl und Abmessungen den Erfordernissen des jeweiligen Anwendungsfalles
angepaßt werden. Dabei können sowohl die verwendeten Materialien, beispielsweise auch
unter Umständen eine vorteilhafte Materialpaarung, die erwartbaren Beanspruchungen
sowie sonstige konstruktive Parameter bei der Dimensionierung der Rastelemente für
die erfindungsgemäße Anordnung leicht berücksichtigt werden.
[0018] Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, daß das Fußteil und das
Kopfteil jeweils als extrudiertes Kunststoff-Profilteil ausgebildet sind, an welches
die Rastverbindungseinrichtung einstückig angeformt ist. Auf diese Weise ergibt sich
eine besonders wirtschaftliche Herstellung der erfindungsgemäßen Anordnung.
[0019] Natürlich können die Rastelemente, beispielsweise die Zähne einer Sägezahn-Anordnung
hinsichtlich Anzahl und Abmessungen den Erfordernissen des jeweiligen Anwendungsfalles
angepaßt werden. Dabei können sowohl die verwendeten Materialien, beispielsweise auch
unter Umständen eine vorteilhafte Materialpaarung, die erwartbaren Beanspruchungen
sowie sonstige konstruktive Parameter bei der Dimensionierung der Rastelemente für
die erfindungsgemäße Anordnung leicht berücksichtigt werden.
[0020] Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, daß das Fußteil und das
Kopfteil jeweils als extrudiertes Kunststoff-Profilteil ausgebildet sind, an welches
die Rastverbindungseinrichtung einstückig angeformt ist.
[0021] Auf diese Weise ergibt sich eine besonders wirtschaftliche Herstellung der erfindungsgemäßen
Anordnung.
[0022] Eine weitere besonders bevorzugte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes sieht
vor, daß das Fußteil und das Kopfteil zur Bildung der Rastverbindungseinrichtung jeweils
einen im Querschnitt U-förmigen Bereich aufweisen, bei dem zumindest der eine U-Schenkel
in ein freies Ende mündet, daß die beiden U-Schenkel mit dem freien Ende jeweils zumindest
auf ihrer Innenseite eine Zahnrastierung aufweisen und die beiden U-förmigen Bereiche
derart an dem Fußteil und dem Kopfteil angeordnet sind, daß beim Aufschieben des Kopfteils
auf das Fußteil jeweils das freie U-Schenkel-Ende des einen U-förmigen Bereiches in
den Innenraum des anderen U-förmigen Bereiches eintritt. Dabei ist vorzugsweise die
Anordnung derart getroffen, daß beide Seiten des U-Schenkels mit dem freien Ende eine
Zahnrastierung aufweisen. Es kann auch eine Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
verwendet werden, bei welcher vorgesehen ist, daß die Innenseiten aller U-Schenkel
eine Zahnrastierung aufweisen. Dabei ist vorzugsweise gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß die U-Schenkel-Bereiche derart dimensioniert sind, daß nach dem Erreichen einer
vorgegebenen Raststellung die U-Schenkel gegen ein Verlassen der Raststellung gesichert
gegeneinander verklemmt angeordnet sind. Bei einer solchen bevorzugten Ausbildung
des Erfindungsgegenstandes läßt sich bei der Montage der Glasleiste ein praktisch
vollständiger Toleranzausgleich herbeiführen, indem nämlich das Kopfteil der Glasleiste
mit einem gemäß der Erfindung genau vorgebbaren und kontrollierbaren Druck an die
Scheibe angedrückt wird.
[0023] Gemäß der Erfindung ist der wesentliche Vorteil erreichbar, daß auch bei erheblichen
Toleranzen bei besonders einfacher Montage und sogar bei extrem hohen Toleranzen von
Glasfalz, Glasleiste, Glasscheibe und Dichtungsprofil ein zuverlässiger Toleranzausgleich
herbeigeführt werden kann.
[0024] Weiterhin ist es gemäß der Erfindung auch möglich, bei Bedarf nachträglich den Anpreßdruck
der Glasleiste an die Scheibe zu erhöhen. Es kann nämlich gemäß der Erfindung durch
einfaches Andrücken der Druck auf die Glasscheibe kontrolliert und beliebig eingestellt
werden.
[0025] Weiterhin läßt sich gemäß der Erfindung eine Einsparung von Dichtungsprofilen herbeiführen,
denn es wird mit einem einzigen Dichtungsprofil bereits eine besonders gute Abdichtung
erreicht.
[0026] Ein weiterer erheblicher Vorteil wird gemäß der Erfindung dadurch ermöglicht, daß
bei der Montage ein Arbeitsgang eingespart werden kann. Während nämlich bei herkömmlicher
Arbeitsweise zunächst die Glasleiste selbst und dann eine Dichtung eingesetzt werden
mußten, erfolgt gemäß der Erfindung nur noch der Arbeitsgang, die Glasleiste anzubringen.
Dabei ist nämlich zugleich auch die entsprechende Dichtung ordnungsgemäß montiert.
Es ist sogar mit dem einzigen Arbeitsgang außer der Montage der Dichtung zugleich
eine optimale Abdichtung erreicht, da mehr oder weniger zwangsläufig bei der Montage
der erfindungsmäßen Glasleiste ein vollständiger Toleranzausgleich herbeigeführt und
ein erwünschter Anpreßdurck eingestellt werden. Dabei ist nicht einmal ein besonderes
manuelles Geschick erforderlich, denn die Anbringung der erfindungsgemäßen Glasleiste
ist derart einfach und problemlos, daß auch bei Arbeitskräften mit weniger Geschick
und Erfahrung eine Verglasung von besonders hoher Qualität erreicht wird.
[0027] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Glasleiste besteht auch darin, daß für
Reparaturarbeiten oder in ähnlichen Fällen die Demontage leicht durchgeführt werden
kann. Es wird nämlich das Fußteil der erfindungsgemäßen Glasleiste auf herkömmliche
Art mit einem geeigneten Werkzeug aus seiner Verankerung herausgenommen. Danach können
das Kopfteil und das Fußteil der erfindungsgemäßen Glasleiste spielend leicht in Längsrichtung
auseinandergezogen werden. Obwohl die erfindungsgemäße Glasleiste auch bei erhöhten
Beanspruchungen wie Windlasten oder dergleichen ihre vorgegebene Raststellung mit
außerordentlich hoher Widerstandskraft beibehält, wird dem Auseinanderziehen von Kopfteil
und Fußteil in der Längsrichtung kaum ein Widerstand entgegengesetzt.
[0028] Die erfindungsgemäße Glasleiste ist insbesondere für alle Kunststoff-Fenster und
-Türen anwendbar. Es ist auch keine Schwierigkeit, das Fußteil der erfindungsgemäßen
Glasleiste jeweils den Haltenuten der einzelnen Anordnung anzupassen.
[0029] Natürlich läßt sich die erfindungsgemäße Glasleiste auch leicht derart den Erfordernissen
verschiedener Anwendungsgebiete anpassen, daß auch Sonderverglasungen, wie Schallschutzscheiben,
mit der erfindungsgemäßen Glasleiste ausgestattet werden können.
[0030] Insgesamt wird gemäß der Erfindung der überraschende und außerordentlich große technische
Fortschritt erreicht, daß mit verblüffend einfachen Mitteln in besonders eleganter
Weise bei sehr guter Abdichtung die bisher als besonders problematisch empfundenen
Toleranz-Probleme praktisch vollständig überwunden werden können.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in
dieser zeigen:
Figur 1 einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Glashalteleiste
(Glasleiste), bei welcher das Kopfteil und das Fußteil in einer Explosionsdarstellung
in derjenigen Position gezeichnet sind, welche diese beiden Teile vor der Montage
einnehmen, und
Figur 2 einen schematischen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Glasleiste, welche
im montierten Zustand veranschaulicht ist.
[0032] Gemäß der Darstellung in der Fig.1 ist die in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete
erfindungsgemäße Glasleiste in ein Fußteil 10a und ein Kopfteil 10b unterteilt. Das
Fußteil 10a weist in seinem unteren Bereich an sich bekannte Befestigungselemente
24 und 25 auf, welche in entsprechende Ausnehmungen in einem Rahmen zur Befestigung
eingreifen, wie dies in der Fig.2 dargestellt ist. Aus der Fig.2 ist nämlich ersichtlich,
daß das Fußteil 10a der erfindungsgemäßen Glasleiste 10 mit Hilfe der Befestigungselemente
24 und 25 an einem Rahmen 12 angebracht ist.
[0033] Das Kopfteil 10b der Glasleiste 10 weist eine Dichtungslippe 13 auf, welche bei der
Montage der erfindungsgemäßen Glasleiste an eine Scheibe 11b einer Doppelverglasung
11 angedrückt wird, wie dies aus der Fig.2 ersichtlich ist. Die Abdichtung der anderen
Scheibe 11a der Doppelverglasung 11 gegenüber dem Rahmen 12 erfolgt mit Hilfe einer
Dichtung 26. Zwischen dem unteren Rand der Doppelverglasung 11 und dem Rahmen 12 ist
ein Trageklotz 27 angeordnet.
[0034] Bei der in der Fig.1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glasleiste
weist das Fußteil 10a zur Bildung einer Rastverbindungseinrichtung einen U-förmigen
Bereich auf, der im wesentlichen durch einen U-Schenkel 16 mit einem freien Ende 18
und einem U-Stützschenkel 22 gebildet ist. Auf seiner dem U-Innenraum 20 zugewandten
Seite weist der U-Schenkel 16 eine Zahnleiste 14 auf. Diese Zahnleiste 14 hat ein
Sägezahnprofil. Ein entsprechender komplementärer U-Bereich ist an dem Kopfteil 10b
vorgesehen. Dieser U-Bereich wird durch einen U-Schenkel 17, der ein freies Ende 19
aufweist, und einen U-Stützschenkel 23 gebildet. Der U-Schenkel 17 weist auf derjenigen
Seite, welche dem U-Innenraum 21 zugewandt ist, eine Zahnleiste 15 auf, die ein Zägezahnprofil
hat.
[0035] Um die erfindungsgemäße Glasleiste 10 zu montieren, d.h. in die in der Fig.2 dargestellte
Anordnung zu bringen, wird das Kopfteil 10b aus der in der Fig.1 veranschaulichten
Position in der Pfeilrichtung auf das Fußteil 10a aufgeschoben. Dabei können die flachen
Sägezahnflanken der Zahnleisten 14 und 15 jeweils aneinander entlanggleiten. Dabei
federn die als Kragarme ausgebildeten U-Schenkel 16 und 17 beim Aufschieben des Kopfteils
10b auf das Fußteil 10a von Zahnflanke zu Zahnflanke intermitierend aus. Die Innenräume
20 und 21 der U-Bereiche sind derart dimensioniert, daß zwar ein elastisches Ausfedern
der U-Schenkel 16 und 17 ermöglicht wird, jedoch jeweils durch die U-Stützschenkel
22 und 23 eine ausreichende Abstützung in der Weise erfolgt, daß das Kopfteil 10b
und das Fußteil 10a nicht entgegen der Pfeilrichtung auseinandergezogen werden können.
Durch geeignete Dimensionierung läßt sich nämlich erreichen, daß durch eine elastische
Verformung der U-Schenkel 16 und 17 einerseits und ein entsprechendes elastisches
Zusammendrücken der Zähne der Zahnleisten 14 und 15 andererseits ein Zusammenschieben
der beiden Teile der Zahnleiste in der Pfeilrichtung mit mäßiger Kraft möglich ist,
jedoch ein Auseinanderziehen wirksam und zuverlässig verhindert ist. Wenn also bei
dem am Rahmen 12 vorhandenen Glasfalz, bei der Glasleiste, bei der Doppelverglasung
11 und bei der Dichtung 26 Toleranzen auftreten, so können diese Toleranzen bei in
geeigneter Weise dimensionierter Länge der Zahnleisten 14 und 15 mühelos und vollständig
ausgeglichen werden, indem nämlich das Kopfteil 10b so weit auf das Fußteil 10a aufgeschoben
wird, bis die Dichtungslippe 13 an der Scheibe 11b mit einem erwünschten Anpreßdruck
anliegt. Während die Fig.2 beispielsweise eine Anordnung zeigt, bei welcher das Kopfteil
10b verhältnismäßig weit auf das Fußteil 10a aufgeschoben ist, könnte beispielsweise
bei einer Doppelverglasung mit einer größeren Dicke oder bei entsprechenden anderen
Abmessungen der übrigen Parameter im Hinblick auf einen optimalen Toleranzausgleich
das Kopfteil 10b weniger weit in das Fußteil 10a hineingeschoben werden, und zwar
so weit, bis der gewünschte Anpreßdruck der Dichtungslippe 13 an der Scheibe 11b herbeigeführt
ist. Die erfindungsgemäße Glasleiste ist unabhängig davon anwendbar, ob der Rahmen
12 ein fester Rahmen oder ein beweglicher Flügelrahmen ist.
[0036] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, die Rastverbindungseinrichtung abzuwandeln
und den Erfordernissen einzelner Anwendungsfälle anzupassen. Die Erfindung bedient
sich grundsätzlich der Erkenntnis, daß bei einer über die gesamte Länge oder zumindest
über den wesentlichen Teil der Längsausdehnung einer Glasleiste ausgedehnten Rastverbindungseinrichtung
zwischen einem Kopfteil und einem Fußteil einer derart gegliederten Glasleiste unabhängig
von Bauteil-Toleranzen eine am Kopfteil angebrachte Dichtungslippe von Raststellung
zu Raststellung weiter an eine Scheibe angedrückt und auf diese Weise ein vorgegebener
Anpreßdruck eingestellt werden kann.
1. Glashalteleiste für die Fixierung einer Scheibe im Glasfalz eines Rahmens, insbesondere
bei einem Kunststoff-Rahmen, eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, wobei die
Glashalteleiste im wesentlichen über ihre gesamte Länge im Glasfalzbereich des Rahmens
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Glashalteleiste (10) in ein lösbar mit dem Rahmen (12) verbindbares Fußteil
(10a) und ein an die Scheibe (11b) andrückbares Kopf teil (10b) gegliedert ist,
daß das Kopfteil (10b) wenigstens eine an die Scheibe (11b) anzudrückende Dichtungslippe
(13) aufweist und daß das Fußteil (10a) sowie das Kopfteil (10b) jeweils eine sich
gleichförmig über ihre gesamte Länge erstreckende Rastverbindungseinrichtung (14 bis
23) aufweisen, durch welche auf das mit dem Rahmen (12) verbundene Fußteil (10a) das
Kopfteil (10b) in Richtung auf die Scheibe (11b) über eine vorgebbare Strecke aufschiebbar
und irreversibel einrastbar ist.
2. Glashalteleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Fußteil (10a) entlang seiner Unterseite mit dem Rahmen (12) über seine gesamte
Länge verbindbar ist.
3. Glashalteleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Kopfteil (10b) eine einstückig angeformte Dichtungslippe (13) aufweist.
4. Glashalteleiste nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Dichtungslippe (13) als Weichlippe ausgebildet ist.
5. Glashalteleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
,
daß die Rastverbindungseinrichtung (14 bis 23) als Zahnrastierung ausgebildet ist,
bei welcher komplementäre Zahnleisten (14,15) gegeneinander verrastbar sind.
6. Glashalteleiste nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zahnleisten (14,15) ein Sägezahnprofil aufweisen.
7. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zahnleisten (14,15) mit den einander zugewandten Zahnflanken elastisch aneinanderdrückbar
angeordnet sind.
8. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zahnleisten (14,15) im Querschnitt jeweils das Profil einer Zahnstange mit
Sägezahnprofil aufweisen.
9. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zahnleisten (14,15) jeweils als Flachprofil mit der Querschnittsform eines
langgestreckten, schmalen Rechtecks ausgebildet sind, bei dem wenigstens die eine
Längsseite ein Sägezahnprofil hat.
10. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zahnleisten (14,15) - im Querschnitt gesehen - jeweils als Kragarm ausgebildet
sind,
der an dem Fußteil (10a) und an dem Kopfteil (10b) jeweils derart angeformt ist, daß
beim Aufschieben
des Kopfteils (10b) auf das Fußteil (10a) aufgrund der Materialelastizität die Zahnflanken
bei entsprechenden seitlichen Ausfederbewegungen von Zahnraste zu Zahnraste fortschreitend
bis zu einer vorgebbaren Raststellung rastierend aneinander entlangführbar sind.
11. Glashalteleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fußteil (10a) und das Kopfteil (10b)
jeweils als extrudiertes Kunststoff-Profilteil ausgebildet sind, an welches die Rastverbindungseinrichtung
einstückig angeformt ist.
12. Glashalteleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fußteil (10a) und das Kopfteil (10b) zur Bildung der Rastverbindungseinrichtung
(14 bis 23) jeweils einen im Querschnitt U-förmigen Bereich aufweisen, bei dem zumindest
der eine U-Schenkel (16,17) in ein freies Ende mündet, daß die beiden U-Schenkel (16,17)
mit dem freien Ende jeweils zumindest auf ihrer Innenseite eine Zahnrastierung aufweisen
und daß die beiden U-förmigen Bereiche derart an dem Fußteil (10a) und dem Kopfteil
(10b) angeordnet sind, daß beim Aufschieben des Kopfteils (10b) auf das Fußteil (10a)
jeweils das freie U-Schenkel-Ende (18,19) des einen U-förmigen Bereiches in den Innenraum
(21,20) des anderen U-förmigen Bereiches eintritt.
13. Glashalteleiste nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Seiten des U-Schenkels mit dem freien Ende eine Zahnrastierung aufweisen.
14. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet
daß die Innenseiten aller U-Schenkel eine Zahnrastierung aufweisen.
15. Glashalteleiste nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet ,
daß die U-Schenkel-Bereiche derart dimensioniert sind, daß nach dem Erreichen einer
vorgegebenen Raststellung die U-Schenkel gegen ein Verlassen der Raststellung gesichert
gegeneinander verklemmt angeordnet sind.