[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Ein Schuh mit einer Wärmeisolation ist beispielsweise aus der DE-AS 10 15 347 bekannt.
Dieser besteht dort aus einer Polsterschicht aus weichelastischem, Luftzellen enthaltendem
Material, das außen mit einem Nesselgewebe und innen mit einer Wollplüschschicht kaschiert
ist. Derartige Wärmeisolationen sind relativ dick und schwer und für Sportschuhe,
mit denen Hochleistungen zu erbringen sind, nicht geeignet.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Wärmeisolation
bei einem Sportschuh vorzusehen, die nicht stark aufträgt, sehr leicht ist und trotzdem
eine gute Wärmeisolierung gewährleistet.
[0004] Derartige Sportschuhe werden vor allem von Sportlern benötigt, die auch im Winter
oder während der kalten Jahreszeit ihre Sportart ausüben und dabei nicht andauernd
in derartiger Bewegung sind, daß sie nicht auskühlen. Dies sind insbesondere der Torwart
beim Fußballspiel, sowie die Sportler beim Handball- oder Hockeyspiel oder beim Eislaufen,
Curling, Eisstockschießen oder dgl. Diese Sportler sind in bestimmten Spielphasen
oder in Pausen zum Teil in völliger Ruhephase, so daß die Gefahr des Auskühlens der
Füße besonders groß ist. Andererseits können unvorhergesehene plötzliche Belastungen
auftreten oder auch die Ruhephase solche Belastungen erfordern. Dabei kann es bei
Unterkühlung zu Schädigungen im Fußbereich kommen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0006] Mit der Erfindung erhält man einen Sportschuh mit dünnem Obermaterial und daher einen
beim Laufen nicht störenden, leichten Sportschuh, der eine gute Wärmeisolation der
Füße auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen gewährleistet.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachfolgend anhand eines
in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Dabei
zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Sportschuhes gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt,
Figur 2 eine Ansicht gemäß der Schnittlinie A-B der Figur 1,
Figuren je einen Kreisausschnitt der Figur 2 und 3 und 4
Figur 5 einen Schnitt durch einen Abschnitt einer Innensohle oder Einlegesohle.
[0008] Mit 1 ist die Laufsohle eines Sportschuhes 2 bezeichnet, die mit Greifstollen 3 versehen
sein kann. Die Laufsohle 1 besteht vorzugsweise aus elastischem, abriebfestem Kunststoff,
wie z.B. Polyamid, Polyurethan, Polyäthylen oder dgl.. Mit der Laufsohle 1 ist in
an sich bekannter Weise das Schuhobermaterial 4 verbunden und an diesem vorn die Zunge
5 angebracht.
[0009] Die Innenseite des Schuhobermaterials 4, das aus sehr dünnem Leder oder auch aus
Kunststoff mit einer Dicke von beispielsweise 0,8 mm bis 1 mm bestehen kann, ist erfindungsgemäß
das Schaftmaterial von der Schuhspitze 6 bis mindestens in den Mittelfußbereich 7
mit einer Wärme-Reflexionsschicht 8 versehen. Diese ist so angebracht, daß die vom
Fuß ausgehende Wärmestrahlung wieder nach innen reflektiert wird. Günstigerweise ist
diese Wärme-Reflexionsschicht 8 hochglänzend. Ebenso ist auch die Zunge 5 mit einer
derartigen Wärme-Reflexionsschicht 8 versehen. Vorzugsweise wird das Material des
Schuhoberteils und der Zunge 5 vor der Verarbeitung zu einem Schuh mit dieser Wärme-Reflexionsschicht
8 versehen und dann der Sportschuh in an sich bekannter Weise daraus hergestellt.
[0010] Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, auf der Wärme-Reflexionsschicht 8 noch eine
weitere Schicht, insbesondere eine Futterschicht 9 vorzusehen, wodurch die Wärme-Reflexionsschicht
8 zwischen der Innenseite des Schuhobermaterials 4 bzw. der Zunge 5 und der Futterschicht
9 vorhanden ist. Hierdurch wird unter anderem der vorzeitige Abrieb oder Verschleiß
der Wärme-Reflexionsschicht 8 vermieden. Diese Ausführung ist in Figur 4 dargestellt.
Insbesondere im Fersenbereich 10 kann die Futterschicht 9 als Polsterung ausgebildet
oder zusätzlich eine Polsterschicht 11 aufgebracht sein. Die Wärme-Reflexionsschicht
8 kann auf der Unterlage, zum Beispiel auf dem Material des Schuhoberteils 4 bzw.
[0011] der Zunge 5 oder auf einem besonderen Träger 12 aufgebracht sein. In letzterem Fall
kann dieser dann mit der Trägerseite oder mit der Seite der Wärme-Reflexionsschicht
8 auf der Innenseite des Schuhoberteils 4 befestigt, zum Beispiel aufgenäht und/oder
aufgeklebt sein.
[0012] Die Wärme-Reflexionsschicht 8 besteht beispielsweise aus einer auf die Unterlage
4, 5, 12 aufkaschierten, insbesondere aufgeklebten Metallfolie. Als Metall für die
Metallfolie eignet sich vorzugsweise Aluminium, jedoch kann sie auch aus Kupfer, Messing,
Bronce, Zinn,' Zink oder dgl. bestehen. Vorzugsweise ist die Außenseite der Metallfolie
hochglänzend und mit deren Innenseite zum Fuß hin ausgerichtet. Die Wärme-Reflexionsschicht
8 kann jedoch auch durch einen Zerstäubungsprozeß, beispielsweise durch Aufdampfen,
Sputtern oder durch Auftragen einer Metallic-Lackschicht erzeugt werden und als Metallschicht
ausgebildet sein.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann auch der Sohlenbereich, beispielsweise
die Innensohle 13 oder eine Einlegesohle 9 unten und/oder innen und/oder im Inneren
der Sohle zwischen zwei dünnen Teilsohlen mit einer Wärme-Reflexionsschicht 8 versehen
sein, obwohl dies vielfach wegen der bereits gut wärmedämmend ausgebildeten Laufsohle
1 nicht erforderlich ist.
[0014] Günstigerweise kann die Wärme-Reflexionsschicht 8 atmungsaktiv ausgebildet sein.
Dies ist besonders einfach bei derHerstellung durch Bedampfen oder Sputtern möglich.
Eine Metallfolie oder auch eine aufgestäubte oder aufgedampfte Wärme-Reflexionsschicht
8 kann vorzugsweise feinporig perforiert, zum Beispiel mit feinen Löchern und/oder
Schlitzen versehen sein. Dies kann durch Lochen, Stanzen, Nadeln, elektrische Durchschläge
oder Laserstrahlbehandlung erfolgen.
[0015] Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit der Wärme-Reflexionsschicht 8 kann insbesondere
unter dieser eine dünne Gewebeschicht 14 vorgesehen sein. Als Gewebe ist anorganisches
und/oder organisches Material verwendbar. Insbesondere ist hierfür Glasfaser- und/
oder Kohlefasermaterial geeignet. Es hat sich gezeigt, daß bereits ein grobmaschiges
Gewebe mit einer Maschenweite (Schuß und Faden) von 1 mm bis 8 mm, insbesondere von
2 mm bis 6 mm, gut geeignet ist.
[0016] Als Träger 12 sind Materialien mit geringer Dichte und/ oder hoher Porosität mitgschlosssenen
oder offenen Poren geeignet, beispielsweise Filz oder elastische, volumenkompressible
Schaumstoffe oder auch schwammartige Materialien.
[0017] Als Träger 12 der Wärme-Reflexionsschicht 8 kann vorzugsweise eine weichmacherfreie
Polyäthylenterephtalat-Folie mit hoher Festigkeit und guter Wärmebeständigkeit verwendet
werden. Auf diese mechanisch und wärmeisolationsmäßig hochwertige Folie ist die Wärme-Reflexionsschicht
8 aufgebracht, vorzugsweise durch Bedampfung mit Aluminium. Die aufgedampfte Aluminium-Wärme-Reflexionsschicht
8 verleiht dem Träger 12 die gewünschten zusätzlichen Eigenschaften, wie den Metallcharakter
der Folie und insbesondere die erforderliche Licht- und Wärmereflexion. Auch wird
eine verbesserte Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf erzielt.
[0018] Alternativ kann eine Polyäthylenterephtalat-Folie mit aufgedampfter Auluminiumschicht
verwendet werden, die zusätzlich mit einer Schaumstoffschicht, vorzugsweise aus Moltoprenschaum
versehen ist, wobei das Raumgewicht des Moltoprenschaumes veränderlich eingestellt
werden kann. Die Schaumstoffschicht insbesondere Moltoprenschaumstoff kann zwischen
den Schichten 4 und 12 gemäß den Figuren 3 und 4 angebracht werden. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, die Schaumstoffschicht, insbesondere Moltorprenschaumstoffschicht
anstelle der Futterschicht 9 vorzusehen oder aber zwischen der Wärme-Relexionsschicht
8 und der Futterschicht 9 gemäß Figur 4 aufzubringen. Bei Kombination des Trägers
12 und der Wärme-Reflexionsschicht 8 mit einer zusätzlichen Schaumschicht beträgt
die Gesamtdicke der Folieim nichtkomprimierten Zustand ca. 3 mm.
[0019] Die Dicke der Wärme-Reflexionsschicht 8 und des Trägers 12 ist äußerst gering gehalten.
Bei praktischen Ausführungen beträgt die Gesamtdicke der Wärme-Reflexionsschicht 8
und des Trägers lediglich 0,2 bis 1 mm und zwar in nichtkomprimiertem Zustand. Die
bei den vorstehend beschriebenen Sportschuhen eingesetzte, erfindungsgemäßsWärmeisolation
erhöht also deren Gewicht nur unmaßgeblich.
1. Sportschuh, insbesondere für Wintersportarten und Feldspiele im Freien mit einer Wärmeisolation, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhoberteil
(4) zumindest im Bereich von der Schuhspitze (6) bis zum Mittelfußbereich (7) und
gegebenenfalls auch die Zunge (5) und die Innensohle (13) mit einer insbesondere nach
innen reflektierenden Wärme-Reflexionsschicht (8) versehen ist.
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) zwischen der Innenseite des Schuhoberteils(4), der Zunge (5) bzw. der Innensohle
(13) und einer Futterschicht (9) vorgesehen ist.
3. Sportschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Fersenbereich
(10) eine Polsterschicht (11), gegebenenfalls zusätzlich, aufgebracht ist.
4. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) auf einem Träger (12) aufgebracht ist und dieser mit dem Schuhoberteil (4) bzw,
mit der Zunge (5) verbunden ist.
5. Sportschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) auf der dem Fuß zugewandten Seite vorgesehen ist.
6. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) aus einer auf das Schuhoberteil- bzw. Zungen-Material oder auf den Träger (12)
aufkaschierten Metallfolie besteht.
7. Sportschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie auf der
Außenseite hochglänzend ist.
8. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) aus einer auf das Schuhoberteil- bzw. Zungen-Material oder auf den Träger (12)
aufgedampften oder als Metallic-Lack aufgetragenen Metallschicht besteht.
9. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme-Reflexionsschicht
(8) atmungsaktiv ausgebildet ist.
10. Sportschuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich- net, daß die Wärme-Reflexionsschicht (8) feinporig perforiert ist.
11. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Wärme-Reflexionsschicht (8) und ihrer Unterlage (4, 5, 12) eine dünne Gewebeschicht
(14) vorgesehen ist.
12. Sportschuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich- net, daß die Gewebeschicht (14) grobmaschig mit einer Maschenweite von
1 mm bis 8 mm ausgebildet ist.
13. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (12) der Wärme-Reflexionsschicht (8) offene oder geschlossene Poren aufweist.
14. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf dem Träger (12) aufgebrachte Wärme-Reflexionsschicht (8) auf das Schuhobermaterial
(4) aufgenäht und/oder aufgeklebt ist.
15. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet. daß der
Träger (12) für die Wärme-Reflexionsschicht (8) aus einer Polyäthylenterephtalat-Folie
besteht.
16. Sportschuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyäthylenterephtalat-Folie
mit einer Schaumstoffschicht aus Moltoprenschaum verbunden ist.