[0001] Die Erfindung betrifft einen Radarreflektor mit einer zusammenlegbaren und aufblasbaren,
für Radarwellen durchlässigen Hülle, welche eine Reflektorenanordnung umgibt, die
eine Anzahl von Reflektorelementen enthält, welche im aufgeblasenen Zustand der Hülle
eine Mehrzahl von Winkelreflektoren bilden, deren Scheitel im wesentlichen im Mittelpunkt
des Radarreflektors zusammentreffen, wobei die Reflektorelemente aus einem biegsamen
Werkstoff bestehen, um ein Zusammenlegen des Radarreflektors beim Zusammenlegen der
Hülle zu gestatten.
[0002] Die Sicherheit, mit welcher verloren gegangene Objekte und/oder in Not geratene Personen
lokalisiert und als Folge dessen aufgenommen oder gerettet werden können, ist abhängig
von der Intensität, d.h. dem Wirkungsgrad, mit dem ein Radarsignal von dem Objekt
und/oder der Person reflektiert wird. Ist das Objekt, das das Radarsignal reflektieren
soll, verhältnismässig klein und weit entfernt, so kann es erhebliche Schwierigkeiten
bereiten, das Objekt oder beispielsweise verirrte Personen, wie Zeltbewohner, Jäger,
Militärpersonal, in Seenot geratene Seeleute oder dergleichen, zu lokalisieren. Der
Einbau einer wirksamen Winkelreflektorenanordnung in eine aufblasbare Vorrichtung
ergibt einen Radar-Rückstrahlquerschnitt, der um ein Vielfaches grösser ist als der
eines Objektes gleicher Abmessungen ohne eine derartige Winkelreflektorenanordnung.
Dieser erhöhte Radar-Rückstrahl- bzw. Reflexionsquerschnitt kann auch aus grosser
Entfernung wirksam geortet werden.
[0003] Es ist bekannt, die Reflektorenanordnung in einer aufblasbaren Hülle anzuordnen.
Die Reflektorenanordnung besteht dabei aus biegsamen oder zusammenlegbaren Innen-Winkelreflektorelementen,
die auf ein extrem kleines Volumen zusammengelegt werden können (beispielsweise zur
Aufnahme in eine Tasche einer Schwimmweste, um eine einfache Lagerung zu ermöglichen).
Die Reflektorelemente können aus einem biegsamen Werkstoff bestehen, der elastisch
und widerstandsfähig gegenüber Beschädigungen ist und welcher in jedem Fall leicht
repariert werden kann. Der aufblasbare Reflektor kann mit dem Mund oder mittels Druckluft
oder eines unter Druck stehenden Gases, das leichter als Luft ist, aufgeblasen werden.
[0004] Es sind bereits US-Patentschriften veröffentlicht worden, welche die Ausbildung aufblasbarer
Winkelreflektorsysteme betreffen. So wurde in der US-PS 2 463 517 vorgeschlagen, eine
aus biegsamen Reflektorelementen zusammengesetzte Reflektorenanordnung als Einheit
aufzubauen, deren sich schneidende Seiten miteinander vernäht oder in anderer Weise
miteinander verbunden sind. Diese Einheit ist dabei durch sechs Gummibänder mit der
Innenfläche der aufblasbaren Hülle verbunden. Es ist offensichtlich, dass die von
den Gummibändern auf die einzelnen Reflektorelemente der Reflektorenanordnung ausgeübten
Kräfte nicht gleichmässig auf alle Bereiche jeder einzelnen reflektierenden Fläche
zu verteilen sind. Bereits geringfügige Variationen in der Grösse, der Form und der
Ausrichtung jeder reflektierenden Fläche ergeben jedoch Falten,
Durchhänge, Verdrehungen und Winkelfehler der reflektierenden Flächen beim Aufblasen
des Systems. Diese Unvollkommenheiten führen zu einem Verlust der Radar-Rückstrahlfläche,
falls der Fehler eine Viertel-Wellenlänge der
Radarsignalfrequenz überschreitet. Das Einsatzgebiet für die vorausgehend erwähnte
US-PS betraf verhältnismässig grosse Wetterballons zur Verwendung in einer Zeit, in
welcher Radarsysteme mit längeren Wellenlängen betrieben wurden, d.h. mit niedrigeren
Frequenzen als viele moderne Radarsysteme. Die bei dieser Anordnung auftretenden Unvollkommenheiten
waren für verhältnismässig grosse Ballons und längere Wellenlängen nicht so kritisch,
wie sie dies für kleine Objekte und die gegenwärtig eingesetzten Radarsysteme mit
kürzeren Wellenlängen sind.
[0005] Die US-PS 3 103 662 wiederum schlägt eine Verbesserung des Aufbaus eines aufblasbaren
Radarreflektors vor, in dem die Ränder der Reflektorenanordnung an den Säumen der
äusseren aufblasbaren Hülle befestigt sind. Die Winkelreflektoren sind dabei ebenfalls
als eine Einheit aufgebaut, wobei die sich schneidenden Flächen miteinander vernäht
oder in anderer Weise miteinander verbunden sind. Die äusseren Ränder der Anordnung
werden dabei sandwichartig in die Säume der Aussenfläche gebracht, um eine oktaederartige
aufblasbare Anordnung zu bilden. Statt der angeführten Verringerung der Falten und
der Fehler im Reflektor führt diese Ausbildung in der Praxis zu einer sehr deutlichen
und offensichtlichen Verzerrung der Flächen der
Reflektorelemente um aufgeblasenen Zustand. Die Beanspruchung im Werkstoff der äusseren
aufblasbaren Fläche ist grösser in der Mitte eines jeden Dreiecksbereiches als im
Bereich der Spitzen. Dies führt im aufgeblasenen Zustand zu einer Formverzerrung.
Beim Aufblasen der Oktaeder-Form wölben sich die Mittelbereiche nach aussen und die
Oktaederspitzen werden näher aneinander gezogen. Das Ergebnis ist die Aufrechterhaltung
einer Zugspannung in der Mitte des Saumrandes, während die mit den Spitzen des Oktaeders
verbundenen Bereiche einer Druckbeanspruchung unterworfen werden. Dies führt zu sehr
ausgeprägten Verdrehungen und zu Falten in den Reflektorflächen. Die Grösse der sich
ergebenden Verzerrung ist eine Funktion des Gasdrucks und wird bei steigendem Gasdruck
grösser.
[0006] Somit ergibt sich, dass, obgleich die Grundidee der Anordnung eines aufblasbaren
Radarreflektors im Prinzip bekannt ist, diese bekannten Anordnungen nicht befriedigen.
Die durch den Aufbau der bekannten Radarreflektoren verursachten Verzerrungen sind
derart gross, dass sie für moderne, mit kürzeren Wellenlängen arbeitende Radarsysteme
praktisch unwirksam sind.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Anordnung für die innere
Aufrichtung einer biegsamen oder zusammenlegbaren Winkelreflektorenanordnung innerhalb
einer aufblasbaren Hülle zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Befestigung eines jeden
Reflektorelementes innerhalb der Hülle unabhängig von jedem anderen Reflektorelement
erfolgt. Mit anderen Worten: Die Reflektorelemente werden erfindungsgemäss innerhalb
der Hülle unabhängig voneinander aufgehängt, so dass eine gegenseitige Beeinflussung
mit den bereits beschriebenen Folgen hinsichtlich Faltenbildung, Verdrehung und dergleichen
ausgeschlossen wird.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt somit eine sehr genaue Reflektorenanordnung zur
Verfügung, indem ein Aufbau realisiert wird, bei dem die Reflektorenanordnung aus
einer Anzahl von unabhängigen Reflektorelementen besteht. Dabei sind unterschiedliche
Ausbildungen möglich, die sieben und zwölf oder mehr unabhängige Reflektorelemente
aufweisen. Jedes Reflektorelement ist unabhängig vom benachbarten Reflektorelement
innerhalb der aufblasbaren Hülle mittels eines Bandes oder einer Spannvorrichtung
aufgehängt, welche die Reflektorenanordnung über umgelegte Säume längs der Ränder
der Reflektorelemente aufspannt. Die Bänder oder Spannvorrichtungen treten abwechselnd
durch einen Randsaum der Reflektorelemente und anschliessend durch eine Befestigungsklammeranordnung,
durch einen weiteren
Randsaum und durch eine weitere Befestigungsklammeranordnung hindurch usw., bis alle
Reflektorelemente aufgespannt sind. Die Befestigungsklammeranordnung kann an Ösen
oder in anderer Weise mit der Innenfläche der aufblasbaren Hülle verbunden sein. Beim
Aufblasen werden die Reflektorelemente falten- und verdrehungsfrei gespannt und flach
und eben in der richtigen orthogonalen Lage gehalten.
[0010] Ein Hauptmerkmal und Hauptvorteil der erfindungsgemässen Anordnung liegt somit darin,
dass die vollständig reflektierenden Flächen der Reflektorelemente eben und gespannt
gehalten werden und praktisch keine Falten, Durchhänge, Verdrehungen oder Winkel-Fehlausrichtungen
mehr aufweisen.
[0011] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Bereitstellung
einer merklichen Erhöhung des Radar-Rückstrahlquerschnitts gegenüber einem Reflektor
der gleichen Grösse und Formgebung, bei dem die Falten, Durchhänge, Verdrehungen und
Winkel-Fehlausrichtungen gemäss dem Stand der Technik nicht auftreten.
[0012] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Bereitstellung
einer grösseren Erhöhung des Radar-Rückstrahlquerschnitts für mit höheren Frequenzen
arbeitende Radarsysteme, d.h. bei kürzeren Wellenlängen gegenüber ähnlichen Reflektoren,
deren Falten, Durchhänge und Winkelfehler eine Viertel-Wellenlänge des Radarsignals
überschreiten.
[0013] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der
Radarreflektor mit grösserer Genauigkeit und Präzision als bisherige aufblasbare Radarreflektoren
gefertigt werden kann, da die Genauigkeit der Ausrichtung keine Funktion der Formgenauigkeit
der einzelnen reflektierenden Flächen mehr ist.
[0014] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die
Reflektorenanordnung leichter aus einheitlichen Bauelementen aufgebaut werden kann,
die ordnungsgemäss ausgerichtet werden können, ohne dass die Notwendigkeit einer genauen
Befestigung miteinander besteht.
[0015] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein
weiterer Bereich von Gasinnendrücken zugelassen werden kann, ohne dass dadurch ein
Genauigkeitsverlust in Kauf genommen werden müsste. Die Genauigkeit der Fluchtung
der Reflexionsflächen wird stets erzielt, wenn die Reflektorenanordnung gespannt ist
und sie wird aufrecht erhalten, wenn nicht sogar vergrössert, wenn der Druck erhöht
wird.
[0016] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in dem Umstand,
dass die Reflektorenanordnung zusammengebaut und extern auf die aufblasbare Hülle
abgestimmt werden kann, worauf sie in einem Arbeitsgang in die aufblasbare Hülle eingebracht
werden kann.
[0017] Ein weiteres Merkmal und ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass eine
Qualitätsprüfung durchgeführt werden kann, bevor das abschliessende Versiegeln der
aufblasbaren Hülle erfolgt, da die Reflektorenanordnung vor dem Einbau in die aufblasbare
Hülle errichtet und abgestimmt werden kann.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis
10.
[0019] Die Erfindung wird anschliessend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Szene, welche die Anwendung eines aufblasbaren Radarreflektors gemäss
der Erfindung verdeutlicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen, aufblasbaren
Radarreflektors,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen,
aufblasbaren Radarreflektors,
Fig. 4 eine auseinandergezogene, isometrische Ansicht der Reflektorelemente zur Herstellung
einer Reflektorenanordnung zur Verwendung in einem erfindungsgemässen aufblasbaren
Radarreflektor, und
Fig. 5 und 6 isometrische Ansichten von erfindungsgemässen aufblasbaren Radarreflektoren
mit zwei weiteren Ausführungsformen von Reflektorenanordnungen.
[0020] In Fig. l ist eine Szene dargestellt, welche beispielsweise verdeutlicht, wie der
erfindungsgemässe aufblasbare Radarreflektor arbeitet. Beispielsweise kann ein schwimmfähiger,
aufblasbarer Reflektor 1 von einer im Wasser befindlichen Person 2 eingesetzt werden,
um die Entdeckung und Rettung zu erleichtern. Ein reflektiertes Signal kann durch
ein Wasserfahrzeug 3, ein Luftfahrzeug 4a, einen Helikopter 4b oder durch eine an
Land befindliche Radarbasis 5 erfasst werden. In ähnlicher Weise kann ein Schiff 6
durch ein reflektiertes Signal ermittelt werden, wenn ein Radarreflektor 7 als Signalreflektor
verwendet wird, beispielsweise zwecks einer Reflexion zurück zum Wasserfahrzeug 3,
zum Luftfahrzeug 4a oder 4b oder zur an Land befindlichen Radarbasis 5. Ferner kann
eine Rettungsinsel 8 mit einem Radarreflektor 9 von dem Wasserfahrzeug 3, dem Luftfahrzeug
4a oder 4b oder der an Land befindlichen Radarbasis 5 entdeckt werden. Somit ist leicht
ersichtlich, dass, gleichgültig ob das Objekt ein Mensch, ein Boot oder eine Rettungsinsel
ist, die Entdeckung und Rettung durch den erfindungsgemässen Radarreflektor 1, 7 oder
9 erheblich erleichtert werden, unabhängig davon, ob sich das vermisste Objekt oder
die vermisste Person im Wasser oder an Land befindet.
[0021] Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Eine Reflektorenanordnung
10 wird durch zwölf dreieckförmige Reflektorelemente 11 gebildet, die reflektierende
Flächen an jeder Seite aufweisen und die aus biegsamem, Radarwellen reflektierendem
Werkstoff bestehen, beispielsweise aus mit Metall imprägniertem Stoff, aus aluminiumbeschichtetem
Mylar oder anderen metallisierten Folien, laminierten Folien, imprägniertem Gummi
oder dergleichen. In richtiger Lage bilden die dreieckförmigen Reflektorelemente eine
Mehrzahl von dreiseitigen Winkelreflektoren mit dreiseitigem Querschnitt, deren Scheitelpunkte
im wesentlichen im Mittelpunkt 15 der Reflektorenanordnung 10 zusammentreffen. Zwar
werden Reflektorelemente mit dreiseitigem Querschnitt bevorzugt, jedoch können sie
auch V-förmig ausgebildet sein. Der Ausdruck "Reflektorelement" soll beides einschliessen.
In der Ausführungsform gemäss Fig. 2 bildet jedes der dreieckförmigen Reflektorelemente
11 ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck und die Reflektorenanordnung 10 umfasst
acht Dreiflächeneckreflektoren, deren Seiten im wesentlichen rechtwinklig zueinander
liegen. Die Hypotenusen der Reflektorelemente bilden die Ränder eines regulären Oktaeders.
[0022] Die Reflektorelemente 11 sind längs eines jeden Randes mit einem umgelegten Längssaum
12 ausgestattet. Dieser randseitige Längssaum 12 ergibt einen Kanal oder Bereich,
durch welchen ein spannungslieferndes Band 13 hindurchgezogen werden kann. Das Band
13 besteht aus einer Leine mit geringem Gewicht, kleinem Durchmesser, bestimmter Festigkeit
und geringem Reibungskoeffizienten, beispielsweise einer gewöhnlichen Angelleine,
die etwa aus geflochtenem Dacron oder einer Einzelfaden-Leine bestehen kann oder auch
aus einem starken Faden aus beispielsweise Nylon, Kevlar oder dergleichen. Es können
auch elastische Werkstoffe verwendet werden. Das Band 13 tritt ferner durch Befestigungsklammern
14 hindurch, die sich an jedem der sechs äusseren Scheitel der Reflektorenanordnung
10 befinden. Ein kleiner Ring, der im Mittelpunkt 15 der Reflektorenanordnung 10 liegt,
gestattet es, dass alle Strecken der Bänder 13 am Mittelpunkt der Reflektorenanordnung
10 konvergieren. Das Band 13 gelangt, ausgehend von einer Befestigungsklammer 14,
durch einen umgelegten, randseitigen Längssaum 12 von einem Scheitel zum Mittelpunkt
der
Reflektorenänord- nung 10. Anschliessend tritt das Band mehrfach durch den Ring am
Mittelpunkt 15 und die Befestigungsklammern 14 hindurch. Es ist möglich, alle Reflektorelemente
unter Verwendung einer kontinuierlichen Länge eines Bandes 13 aufzuhängen. Jedoch
werden bei einem bevorzugten Aufhängeverfahren drei getrennte Bänder verwendet, und
zwar eines für jede der drei orthogonalen Ebenen.
[0023] Die Befestigungsklammern 14 sind an Ösen 16 angebracht, die sich in der Nähe der
Innenfläche einer aufblasbaren Hülle 17 befinden. Die aufblasbare Hülle 17 kann aus
biegsamem, wasser- und luftdichtem aber für Radarwellen durchlässigen Werkstoff bestehen,
wie beispielsweise Polyvinylchloridfolie, Polyurethanfolie, Mylar, Tedlar oder aus
einem anderen Kunststoffolien-Werkstoff, Gummi, versiegeltem Stoff oder dergleichen.
Die bevorzugte aufblasbare Hülle ist als Kugel aus vier oder mehr Abschnitten oder
Zwickeln aufgebaut, die luftdichte Nähte aufweisen, welche die einzelnen Abschnitte
verbinden, um die aufblasbare Hülle 17 zu bilden. Diese Nähte sind vorzugsweise mit
unbearbeiteten Krempen 18 an der Innenfläche der Hülle 17 ausgebildet und im Winkel
von 90° zueinander angeordnet. Die Ösen 16 können an den unbearbeiteten Krempen 18
befestigt sein und liefern dadurch orthogonale Befestigungspunkte für die Befestigungsklammern
an den Scheiteln der Reflektorenanordnung.
[0024] Wird die aufblasbare Hülle 17 aufgeblasen, so wird das Band 13 gespannt. Die Gesamtlänge
des Bandes 13 ist um ein Mehrfaches länger als der entsprechende Durchmesser der aufblasbaren
Hülle 17. Daher führt eine kleine Vergrösserung des Durchmessers der aufblasbaren
Hülle 17 zu einer mehrfachen Vergrösserung der erforderlichen Länge des Bandes. Aus
diesem Grunde wird beim Aufblasen der Hülle 17 ein Durchhang im Band rasch ausgeglichen,
ohne dass die Notwendigkeit für eine grosse Genauigkeit bei der Einstellung der Länge
des Bandes 13 besteht. Da jedes Reflektorelement 11 von dem gespannten Band 13 umgeben
ist, werden die reflektierenden Flächen der Reflektorelemente 11 angespannt und flach
gehalten, ohne dass sich Falten, Durchhänge oder Verdrehungen bilden. Das Band 13
kann in den umgelegten Säumen 12, den Befestigungsklammern 14 und dem Ring im Mittelpunkt
15 frei gleiten, um rechtwinklig ausgerichtet zu werden.
[0025] Die Genauigkeit der Winkelausrichtung der Reflektorelemente 11 ist lediglich eine
Funktion der Genauigkeit der Anordnung der Ösen 16 in der aufblasbaren Hülle 17 und
hängt nicht von der Genauigkeit des Aufbaus der Reflektorelemente 11 selbst ab.
[0026] Bei den Ausführungsbeispielen gemäss den Fig. 2 und 3 haben die Reflektorelemente
die Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Um durch die Bänder eine harmonische Krafteinleitung
in die Reflektorelemente 11 sicherzustellen, kann es zweckmässig sein, die Hypotenuse
des rechtwinkligen Dreiecks nicht gerade, sondern in Form eines Bogens auszubilden.
Dadurch wird die Spannung des bzw. der Bänder harmonisch in das jeweilige Reflektorelement
eingeleitet, ohne dass dadurch Spannungsspitzen im Bereich der Ecken des Reflektorelementes
entstehen und in der Mitte der Hypotenuse keine ausreichende Aufspannkraft mehr zur
Verfügung steht.
[0027] Ein Aufblasventil 20 gestattet das Einführen von Gas in die aufblasbare Hülle 17.
Die Bauart des verwendeten Aufblasventils hängt davon ab, ob das Aufblasen mit dem
Mund, mit Druckluft oder einem unter Druck stehenden Gas erfolgt, das leichter als
Luft ist. Bügel oder Ösen 21 können an der Aussenseite der aufblasbaren Hülle 17 vorgesehen
werden und eine Befestigungsmöglichkeit für ein Taljereep 22, eine Sorgleine oder
dergleichen bilden. Das Taljereep 22 kann dazu dienen, das aufblasbare Radarreflektorsystem
an einer Person oder einem Objekt zu befestigen.
[0028] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt, in welcher
gleiche Bezugszeichen gleiche Bauelemente bezeichnen. Diese alternative Ausführungsform
ist in ihrem Aufbau und ihrer Betriebsweise identisch mit der vorausgehend beschriebenen
Ausführungsform, wobei ein spezifischer Unterschied bezüglich der Ränder der Reflektorelemente
11 besteht. Die in Fig. 2 dargestellten randseitigen Längssäume 12 sind gemäss Fig.
3 ausgeschnitten und bilden abwechselnd Leerstellen und Zungen 12a an jedem der Ränder,
die benachbart nebeneinander liegen. Die Zungen 12a sind so angeordnet, dass sie ineinandergreifen
und längs einer gemeinsamen Linie zusammenpassen. Die ineinandergreifenden Zungen
12a der Reflektorelemente können sich somit einen gemeinsamen einzelnen Längsabschnitt
des Bandes 13 teilen. Diese Teilung einer gemeinsamen Bandlänge längs der ineinandergreifenden
Ränder benachbarter Reflektorelemente gestattet es, die Gesamtlänge des Bandes zu
verkürzen, so dass weniger Reibung auftritt und beseitigt die Notwendigkeit für einen
Mittenring, wie er am Mittelpunkt 15 in Fig. 2 dargestellt ist.
[0029] Aufblasbare Radarreflektoren der erfindungsgemässen Bauart können Reflektorelemente
unterschiedlicher Anzahl und Lage aufweisen. Beispielsweise kann die erfindungsgemässe
Anordnung mit einem Minimum von sieben Reflektoren 31 bis 37 mit drei unterschiedlichen
Grössen gemäss Fig. 4 realisiert werden, anstelle der zwölf identischen dreieckförmigen
Reflektorelemente 11 der bevorzugten Ausführungsformen. Im allgemeinen kann eine ähnliche
Reflektorenanordnung aus einer beliebigen Anzahl von reflektierenden Flächen zwischen
sieben und zwölf bestehen.
[0030] Eine weitere mögliche Abänderungsform besteht in einem aufblasbaren Radarreflektor,
bei dem die Reflektorelemente 41 in einer Halbkugel relativ zu den Reflektorelementen
42 der anderen Halbkugel verdreht sind, wie dies aus Fig. 5 hervorgeht. Bei dieser
abgeänderten Ausführungsform können zehn Befestigungspunkte für zehn Ösen und Befestigungsklammern
erforderlich sein. Obgleich diese Ausbildung kompliziert ist, kann ein geringfügig
besserer rundstrahlender Reflektor erhalten werden.
[0031] Allgemein kann eine beliebige Ausbildung einer komplexen Reflektorenanordnung 51
erhalten werden; wie aus Fig. 6 hervorgeht, falls sie, wie vorausgehend beschrieben,
aufgehängt ist. Obgleich die bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Verwendung einer kugelförmigen, aufblasbaren Hülle beschrieben wurden, ist es auch
möglich, eine Vielzahl von Formen für die äussere aufblasbare Hülle einzusetzen, solange
die Ösen richtig innerhalb der aufblasbaren Form angeordnet sind. Es sind somit viele
Variationen der Erfindung möglich und diese werden im Rahmen der anliegenden Ansprüche
von der Erfindung mit umfasst.
1. Radarreflektor mit einer zusammenlegbaren und aufblasbaren, für Radarwellen durchlässigen
Hülle, welche eine Reflektorenanordnung umgibt, die eine Anzahl von Reflektorelementen enthält, welche
im aufgeblasenen Zustand der Hülle eine Mehrzahl von Winkelreflektoren bilden, deren
Scheitel im wesentlichen im Mittelpunkt des Radarreflektors zusammentreffen, wobei
die Reflektorelemente aus einem biegsamen Werkstoff bestehen, um ein Zusammenlegen
des Radarreflektors beim Zusammenlegen der Hülle zu gestatten, dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigung eines jeden Reflektorelementes (11) innerhalb der Hülle (17)
unabhängig von jedem anderen Reflektorelement erfolgt.
2. Radarreflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Reflektorelement
(11) in der Nähe der Enden seiner äusseren Ränder mit der Hülle (17) verbunden ist,
so dass beim Aufblasen der Hülle (17) jedes der Reflektorelemente in eine glatte,
ebene Lage gebracht wird, um die Winkelreflektoren zu bilden.
3. Radarreflektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder eines jeden
Reflektorelementes (11) mit einem Längssaum (12) versehen sind, und dass die Reflektorenanordnung
in der Hülle (17) durch eine Anordnung von Bändern (13) aufgehängt ist, die sich von
einer Stelle der Innenfläche der Hülle durch die Säume von einigen der Reflektorelemente
zum Mittelpunkt des Radarreflektors erstrecken und zurück durch die anderen Säume
der Reflektorelemente zu einer anderen Stelle der Innenfläche der Hülle.
4. Radarreflektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Säume (12) benachbarter
Ränder der Reflektorelemente (11) ausgeschnitten sind, um abwechselnd Leerstellen
und Zungen (12a) zu bilden, und dass die Zungen (12a) längs des Randes eines Reflektorelementes
in den Leerstellen längs des Randes eines benachbarten Reflektorelementes liegen,
so dass ein einziges Band der Anordnung von Bändern (13) durch die Zungen (12a) der
benachbarten Ränder der Reflektorelemente hindurchtritt.
5. Radarreflektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der
Bänder (13) aus einem kontinuierlichen Band besteht, welches von der Innenfläche der
Hülle und dem Mittelpunkt (15) der Vorrichtung und durch jeden Saum (12) hin- und
wieder zurückgeführt ist.
6. Radarreflektor nach Anspruch 3, gekennzeichnet, durch ein im Mittelpunkt (15) des
Reflektors angeordnetes Ringelement, durch welches die Anordnung der über die Säume
(12) einiger der Reflektorelemente geführten Bänder (13) hindurchtritt und zurück
über die Säume (12) von anderen Reflektorelementen (11) geführt ist.
7. Radarreflektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Reflektorelement
(11) mit der Hülle (17) durch eine Befestigungsvorrichtung (14) verbunden ist.
8. Radarreflektor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die aufblasbare Hülle
(17) aus einer Anzahl von Abschnitten besteht, die miteinander durch luftdichte Nähte
verbunden sind, welche überschüssiges Material aufweisen, das sich von der Innenfläche
der Hülle weg erstreckt und an welcher die Befestigungsvorrichtung (14) befestigt
ist.
9. Radarreflektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Reflektorelement
(11) in der Reflektorenanordnung ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck bildet,
und dass die Reflektorelemente derart zueinander angeordnet sind, dass sie im aufgeblasenen
Zustand der Hülle acht Dreiflächeneckreflektoren mit dreieckigem Querschnitt bilden,
deren Flächen im wesentlichen rechtwinklig zueinander liegen, wobei die Hypotenusen
der dreieckigen Reflektorelemente (11) die Ränder eines regulären Oktaeders bilden.
10. Radarreflektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der
Bänder (13) zwei oder mehr getrennte Bänder umfasst, und zwar jeweils eines für die
Reflektorelemente (11) der Reflektorenanordnung, die bei aufgeblasener Hülle in einer
gemeinsamen Ebene liegen.