[0001] Die Erfindung betrifft eine Blutaufbewahrungsvorrichtung mit einem Blutaufnahmeröhrchen,
das an einem Ende ein kapillarförmiges Mundstück und am anderen Ende eine öffnung
mit wesentlich größerem Durchmesser aufweist, die mit einem abnehmbaren Deckel dicht
verschließbar ist.
[0002] Bei einer bekannten Blutaufbewahrungsvorrichtung dieser Art (DE-AS 24 39 218) weist
das Blutaufnahmeröhrchen zur Entnahme kleinster Blutmengen ein kapillarförmiges Mundstück
auf. An das Mündungsstück schließt einstückig ein kreiszylindrisches Rohr an, welches
gegenüber dem Mündungsstück derart erweitert ist, daß es das Einsetzen einer Mikropipette
gestattet und welches an seinem erweiterten Ende mittels eines Stopfens verschließbar
ausgebildet ist. Auch erfindungsgemäß ist der abnehmbare Deckel bevorzugt als Stopfen
ausgebildet.
[0003] Werden derartige Blutaufbewahrungsvorrichtungen bei oder nach der Blutabnahme gehandhabt,
so besteht die Gefahr, daß aus dem erweiterten Ende Blut auslaufen kann, wenn das
Blutaufnahmeröhrchen zu schräg gehalten wird. Dem kann nicht während, sondern nur
nach der Blutabnahme durch Aufsetzen eines Deckels begegnet werden, doch muß dieser
nach der Blutentnahme in einem gesonderten Arbeitsgang aufgesetzt werden, wobei es
wegen der großen oberen öffnung des Blutentnahmeröhrchens zum Verschütten von Blut
kommen kann. Während der Blutabnahme hängt der Deckel im allgemeinen mittels einer
Lasche am Röhrchen. Ein hermetischer Abschluß nach der Blutentnahme kann dann problematisch
und damit vorerst noch unerwünscht sein, wenn noch ein Druckausgleich zwischen dem
Innern des Blutaufnahmeröhrchens und der Atmosphäre möglich sein soll. Während dieser
Zeit darf der Deckel noch nicht aufgesetzt werden, wobei es zum Verschütten von Blut
kommen kann.
[0004] Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Blutaufbewahrungsvorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei der im Falle des Schräghaltens des Blutentnahmeröhrchens
nicht das Austreten von Blut aus dem oberen Ende befürchtet werden muß, gleichwohl
aber eine Entlüftung gegeben ist, und bei der nach der Blutabnahme jederzeit ohne
Gefahr einer Verschüttung von Blut ein vollständiger Verschluß des oberen Endes des
Blutaufnahmeröhrchens herbeigeführt werden kann, bei der aber auch noch für eine gewünschte
Zeit ein Druckausgleich zwischen dem Innern des Blutaufnahmeröhrchens und der Atmosphäre
möglich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Deckel aus einem dicht
und abnehmbar an dem Blutaufnahmeröhrchen angeordneten Verschlußstück und einem oben
durch eine Deckplatte abgeschlossenen Schieber besteht, der in einem Hohlraum auf
der vom Blutaufnahmeröhrchen abgewandten Seite des Verschlußstückes angeordnet und
zwischen einer öffnungs- und einer Schließstellung verlagert werden kann, wobei der
Schieber einen engen, lediglich der Entlüftung dienenden, aber beim Schrägstellen
des Blutaufnahmeröhrchens kein Blut durchlassenden Durchlaß zwischen Blutaufbewahrungsraum
und der Atmosphäre im geöffneten Zustand offen läßt bzw. in der Schließstellung dicht
verschließt.
[0006] Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß der aus zwei Teilen bestehende
Deckel selbst ein von außen betätigbares Ventil darstellt, welches die zunächst vorhandene
enge Verbindung zwischen dem Innenraum des Blutaufnahmeröhrchens und der Atmosphäre
zu unterbrechen gestattet. Dabei soll die zunächst vorhandene Durchtrittsöffnung so
klein und so angeordnet sein, daß beim Schrägstellen des Röhrchens, wenn ohne Deckel
Blut auslaufen würde, dies wegen der Anordnung und Enge der Öffnung vermieden wird.
Die öffnung soll also Luft aber kein Blut durchlassen. Es könnten grundsätzlich auch
mehrere kleine öffnungen nebeneinander vorgesehen sein.
[0007] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung kann das Verschlußstück schon bei der Herstellung
aufgebracht werden, so daß es bei der Blutabnahme nicht stört. Soll dann das Innere
des Blutaufnahmeröhrchens hermetisch nach außen abgeschlossen werden, wird das Ventil
durch Eindrücken des Schiebers in das Verschlußstück geschlossen.
[0008] Ein besonders guter und hermetischer Verschluß des Deckels nach der Blutentnahme
kann erzielt werden, wenn am Schieber ein Zapfen vorgesehen ist, der nur bei niedergedrücktem
Schieber in die vorzugsweise mittige öffnung dichtend eingreift.
[0009] Eine vorteilhafte praktische Verwirklichung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß der Hohlraum im wesentlichen kreiszylindrisch und der Schieber komplementär dazu
ausgebildet ist, derart, daß der Schieber kolbenartig in die Schließstellung verschiebbar
ist. Hierdurch wird eine einfache Betätigung des erfindungsgemäßen Ventils ermöglicht,
denn der Schieber ist vorzugsweise in axialer Richtung wie ein Kolben innerhalb des
Verschlußstückes in die Schließstellung verschiebbar.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß die den Hohlraum
vom Innenraum abgrenzende Bodenwand des Verschlußstückes eine kleine öffnung enthält,
daß sich von der Bodenwand im radialen Abstand von der Umfangswand des Verschlußstückes
nach innen axial in den Hohlraum ein Dichtvorsprung erstreckt, dessen Außenwand bei
in der Schließstellung befindlichem Schieber mit dessen Innenwand in Dichteingriff
steht.
[0011] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Schieber radial innen im unteren Endbereich der
Innenwand einen Ringwulst besitzt.
[0012] Weiter ist es zweckmäßig, wenn zwischen den Zylinderwänden des Schiebers und des
Verschlußstückes wenigstens ein Luftkanal vorgesehen ist, der einerseits mit der Atmosphäre
und andererseits mit der an den Innenraum angrenzenden kleinen Öffnung des Verschlußstückes
in Strömungsverbindung steht, und daß bei in der öffnungsstellung befindlichem Schieber
zwischen dem Dichtvorsprung und dem Schieber ein Luftdurchlaß vorhanden ist. Die kleine
öffnung kann hierbei auch exzentrisch im Verschlußstück angeordnet sein, so daß noch
größere Schrägstellungswinkel möglich sind, bevor im Röhrchen befindliches Blut die
kleine öffnung erreicht.
[0013] Eien besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist so ausgebildet, daß der
Schieber über eine biegsame Lasche mit dem oberen Ende des Blutaufnahmeröhrchens scharnierartig
verbunden ist. Auf diese Weise besteht keine Gefahr, daß der Schieber versehentlich
schon vor der Blutentnahme in die Schließstellung gedrückt wird, aus der er - wenn
überhaupt - nur schwer wieder entfernt werden kann. Sind jedoch der Schieber und das
Verschlußstück vor und bei der Blutentnahme ausreichend weit voneinander entfernt,
wie das durch die biegsame Lasche ermöglicht wird, besteht die Gefahr eines vorzeitigen
Schließens des Ventils nicht.
[0014] Um eine Trennung des Schiebers vom Verschlußstück zu erschweren und somit beim öffnen
des Blutentnahmeröhrchens die Abnahme des Verschlußstückes einschließlich des Schiebers
zu erzwingen, ist nach einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, daß die Deckplatte
des Schiebers, wenn dieser sich in der Schließstellung befindet, radial nicht über
das Verschlußstück vorsteht, derart, daß der Schieber nicht mehr ohne weiteres vom
Verschlußstück trennbar ist, sondern lediglich das Verschlußstück aus dem oberen Ende
des Blutaufnahmeröhrchens entfernt werden kann. Besonders vorteilhaft ist es in diesem
Zusammenhang, wenn in der oberen Fläche des Verschlßstückes eine Vertiefung vorgesehen
ist, in welche die Deckplatte des Schiebers in der Schließstellung eintritt, derart,
daß nach dem Zusammenfügen des Verschlußstückes mit dem Schieber die Deckplatte von
der Bedienungsperson nicht mehr untergriffen werden kann.
[0015] Nachdem während und nach der Blutentnahme das Blutentnahmeröhrchen durch das Verschlußstück
bereits weitgehend - wenn auch nicht gasdicht - verschlossen ist, kann nach einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, daß im Innern des Blutaufnahmeröhrchens
lose eine Mischkugel angeordnet ist, deren Durchmesser größer als der der kleinen
öffnung im Verschlußstück ist. Aufgrund der Anordnung des erfindungsgemäßen Verschlußstückes
kann die Mischkugel beim Schütteln des Blutaufnahmeröhrchens nicht oben aus demselben
herausfallen.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß das Kapillarmundstück
des Blutaufnahmeröhrchens durch eine aufgesteckte Verschlußkappe dicht verschließbar
ist, welche vor dem Gebrauch seitlich am Verschlußstück oder an der Deckplatte über
einerSollbruchstelle befestigt ist. Durch diese Ausbildung wird vermieden, daß die
relativ kleine Verschlußkappe vor dem Gebrauch nach der Blutabnahme verlorengehen
kann, weil sie fest mit einem Teil des Deckels in Verbindung steht.
[0017] Schließlich ist es zweckmäßig, wenn die Deckplatte des Schiebers auf ihrer Oberseite
eben und beschriftbar ausgebildet ist. Durch diese Ausbildung können die bei der Abnahme
von Blutproben erforderlichen Beschriftungen problemlos auf der Oberseite der Deckplatte
angebracht werden.
[0018] Schließlich ist eine weitere Ausführungsform so ausgebildet, daß das Blutaufnahmeröhrchen
in einem Zentrifugenadapterrohr derart angeordnet ist, daß die Verschlußkappe auf
dem Boden des Zentrifugenadapterrohrs aufsteht und ein Befestigungsring am oberen
Ende des Blutaufnahmeröhrchens unterhalb eines oberen Endflansches auf dem oberen
Stirnrand des Zentrifugenadapterrohrs aufsitzt. Es wird auf diese Weise ein guter
Halt des Blutaufnahmeröhrchens innerhalb des Zentrifugenadapterrohrs gewährleistet.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch den oberen Teil einer erfindungsgemäßen Blutaufbewahrungsvorrichtung,
wobei in der linken Hälfte der Darstellung die öffnungsstellung und in der rechten
Hälfte die Schließstellung des Schiebers wiedergegeben ist,
Fig. 2 eine Ansicht des bei der erfindungsgemäßen Blutaufbewahrungsvorrichtung verwendeten
Schiebers von unten,
Fig. 3 eine Ansicht des Verschlußstückes der erfindungsgemäßen Blutaufbewahrungsvorrichtung
von oben,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Blutaufbewahrungsvorrichtung, welche innerhalb eines Zentrifugenadapterrohrs
angeordnet ist,
Fig. 5 eine verkleinerte Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 4 bei in der Schließstellung
befindlichem Schieber und
Fig. 6 eine Draufsicht des Gegenstandes der Fig. 5 in vergrößertem Maßstab mit noch
daran befindlicher Verschlußkappe.
[0020] Nach Fig. 1 ist die obere öffnung eines Blutaufnahmeröhrchens 20, welches unten ein
nicht dargestelltes kapillares Mündungsstück aufweist (46 in Fig. 4) ,oben durch einen
Deckel 12 verschlossen, der aus einem stopfenartig von oben in das Blutaufnahmeröhrchen
20 eingesetzten Verschlußstück 21 mit einem Ringdichtwulst 35 und einem Schieber 13
besteht, der in einem Hohlraum 11 des Verschlußstückes 21 nach Art eines Kolbens untergebracht
ist.
[0021] Der Hohlraum 11 ist im wesentlichen kreiszylindrisch ausgebildet, wobei die Achse
43 dieses Kreiszylinders mit der Achse des Blutaufnahmeröhrchens 20 ausgerichtet ist.
Der Schieber 13 besteht aus einer oberen ebenen Deckplatte 36, die allseits flanschartig
über den oberen Rand des Schiebers 13, nicht aber über den Rand des Verschlußstückes
21 radial vorsteht. Weiter besitzt der Schieber 13 ein sich in den Hohlraum 11 hinein
erstreckendes Kreiszylinderstück 37, welches an seinem unteren Ende einen radial nach
innen vorstehenden Ringdichtwulst 27 und einen radial nach außen vorspringenden Anschlagwulst
29 aufweist, der nach Fig. 2 um jeweils 90° gegeneinander versetzte Unterbrechungen
33 besitzt.
[0022] Das Verschlußstück 21 besitzt eine den Dichtwulst 35 tragende Umfangswand 23 und
oben einen auf dem Rand des Blutaufnahmeröhrchens 20 sitzenden Umfangsflansch 38.
Unten ist das Verschlußstück 21 durch eine Bodenwand 22 verschlossen, die nach Fig.
1 in der Mitte eine kleine öffnung 14 trägt, die den Hohlraum 11 mit dem Innenraum
17 des Blutaufnahmeröhrchens 20 verbindet. Die kleine öffnung 14 könnte auch exzentrisch
an der gestrichelten Position 14' angeordnet sein, was den Vorteil hätte, daß, falls
das Blutaufnahmeröhrchen 20 nach Fig. 1 nach links gekippt wird das in dem Röhrchen
enthaltene Blut erst bei einem größeren Kippwinkel die Öffnung 14' erreicht.
[0023] Erfindungsgemäß erstreckt sich von der Bodenwand 22 aus konnach oben, zentrisch ein
Dichtvorsprung 24 /der die Form eines Kreiszylinders hat. Der Dichtvorsprung 24 endet
bei etwas 1/3 der Gesamthöhe des Verschlußstückes 21. Am oberen Rand befinden sich
an dem Dichtvorsprung 24 radial außen Abschrägungen 30. Zwischen dem Ringvorsprung
24 und der Umfangswand 23 des Verschlußstückes 21 befindet sich ein Ringraum 15, der
axial im wesentlichen mit der Zylinderwand 37 des Schiebers 13 ausgerichtet ist. Der
Durchmesser der Zylinderwand 37 des Schiebers 13 ist etwas geringer als der Durchmesser
des Hohlraumes 11 im oberen Bereich des Verschlußstückes 21, so daß zumindest bei
in öffnungsstellung befindlichem Schieber 13 (linke Hälfte der Fig. 1) zwischen dem
Schieber 13 und dem Verschlußstück 21 ein axialer Luftkanal 16 vorliegt, der sich
bis zu dem Ringraum 15 erstreckt. Mit anderen Worten liegt zwischen der Außenwand
18 des Schiebers 13 und der Innenwand 19 des oberen Bereiches des Verschlußstückes
21 ein deutlicher Abstand vor, wodurch der Luftkanal 16 gebildet wird.
[0024] Die Außenwand 25 des Dichtvorsprunges 24 und die Innenseite 26 der Zylinderwand 37
sind im wesentlichen miteinander ausgerichtet. Der innere Ringdichtwulst 27 überlappt
sich jedoch radial nach innen etwas mit der Außenwand 25, doch ist der Ringdichtwulst
27 unten etwas abgeschrägt, so daß er beim Niederdrücken des Schiebers 13 an der Außenwand
25 des Dichtvorsprungs 24 entlanggleiten kann und zwar unter geringfügiger radialer
Zusammendrückung. In der unteren Hälfte des Verschlußstückes 21 besitzt der Hohlraum
11 eine sich radial nach außen erstreckende Erweiterung 28, was bedeutet, daß der
Hohlraum 11 sich über eine Ringstufe 39 nach unten deutlich vor dem Dichtvorsprung
24 sprungartig geringfügig erweitert. Innerhalb dieser Erweiterung 28 ist der Anschlagwulst
29 angeordnet. Seine radiale Erstreckung nach außen ist derart, daß er sich mit der
Innenwand 19 des Flansches 38 des Verschlußstückes 21 überlappt und so durch die Ringstufe
39 gegen Herausziehen in Richtung des Pfeiles f in Fig. 1 gesichert ist.
[0025] Die Unterbrechungen 33 zwischen den Anschlagwülsten 29 (Fig. 2) dienen dazu, einen
Luftdurchlaß auch dann zu gewährleisten, wenn der Schieber 13 in Fig. 1 nach unten
in die Schließstellung gemäß der rechten Hälfte der Figur geschoben wird. Dies ist
erforderlich, damit die Luft aus dem Ringraum 15 nach außen entweichen kann.
[0026] Statt der Unterbrechungen 33 des Anschlagwulstes 29 könnten auch in der Wand des
Hohlraumes 11 im Bereich der Erweiterung 28 in
Fig. 1 gestrichelt angedeutete Verbreiterungen 3
1 vorgesehen sein, die die Luftführung übernehmen. Prinzipiell würde es genügen, wenn
nur an wenigen Stellen des Umfanges derartige Verbreiterungen 31 oder Unterbrechungen
33 vorgesehen sind.
[0027] Auf jeden Fall soll der Anschlagwulst 29 radial einen geringen Abstand von der Wand
des Hohlraumes 11 aufweisen, so daß zwischen der Wand und dem Anschlagwulst 39 auch
an den Stellen, wo keine Unterbrechungen 33 vorliegen, ein Luftdurchlaß 32 vorhanden
ist.
[0028] Nach den Fig. 1 und 3 weist das Verschlußstück 21 an seinem Flansch 38 eine Lasche
40 auf, welche nur teilweise dargestellt ist und mittels der das Verschlußstück an
einer geeigneten Stelle des Blutaufnahmeröhrchens 20 elastisch und beweglich befestigt
sein kann,aber erfindungsgemäß auch entfallen kann, weil der Deckel von vorneherein
auf dem Röhrchen 20 sitzt.
[0029] An der diametral gegenüberliegenden Seite des Verschlußstückes befindet sich eine
Handhabe 41, welche die Betätigung und insbesondere das Abziehen des Verschlußstückes
21 vom Blutaufnahmeröhrchen 20 erleichtert.
[0030] Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Blutaufbewahrungsvorrichtung ist wie folgt:
Das Verschlußstück 21 kann bei geöffnetem Ventil (linke Position des Schiebers 13
in Fig. 1) schon im Werk in die aus Fig. 1 ersichtliche eingesteckte Position gebracht
werden. In dieser Stellung kann durch das am entgegengesetzten Ende des Blutaufnahmeröhrchens
20 vorgesehene Mündungsstück Blut aufgenommen werden. Die durch die Aufnahme des Blutes
in das Blutaufnahmeröhrchen 20 verdrängte Luft kann durch die kleine öffnung 14, den
Hohlraum 11, an den Abschrägungen 30 vorbei, den Ringraum 15, den Luftdurchlaß 32
und schließlich die Luftkanäle 16 nach außen in die Atmosphäre entweichen. Auch wenn
das Blutaufnahmeröhrchen 20 weitgehend gefüllt und etwas gekippt ist, kann oben kein
Blut austreten, weil die kleine öffnung 14 für das Durchlassen von Blut viel zu klein
ist. Selbst wenn kleine Blutstropfen in den Hohlraum gelangen sollten, so werden sie
dort zurückgehalten und können nicht nach außen dringen.
[0031] Soll nun das obere Ende des Blutaufnahmeröhrchens 20 hermetisch verschlossen werden,
so wird durch Druckausübung auf den Schieber 13 von oben entgegen dem Pfeil f dieser
in die rechts in Fig. 1 dargestellte Schließstellung verschoben, wobei der Ringwulst
27 an der Außenwand 25 des Dichtvorsprunges 24 entlanggleitet und sich der untere
Teil der Zylinderwandung 37 etwas elastisch aufweitet. Hierdurch wird zwischen dem
Ringdichtwulst 27 und dem Dichtvorsprung 24 eine hermetische Abdichtung erzielt. Die
elastische Aufweitung kann so weit gehen, daß der Anschlagwulst 29 gemäß Fig. 1 an
die Innenbegrenzung der Umfangswand 23 anstößt. Die Dimensionierung ist so, daß bei
nach unten geschobenem Schieber 13 dessen Deckplatte 36 auf der Oberseite des Flansches
38 des Verschlußstückes 21 flach aufliegt, so daß eine Wiederöffnung des Ventils nur
schwer möglich ist.
[0032] Während in der Zeichnung der gesamte Durchmesser des oberen Teils des Verschlußstückes
21 zur Bildung des Luftkanals 16 größer ausgebildet ist, wäre es auch möglich, daß
zur axialen Luftführung in diesem Bereich nur axiale Nuten in der Innenwand 19 oder
der Außenwand 18 vorgesehen sind.
[0033] In dem niedergedrückten Zustand des Schiebers 13 ist das Blutaufnahmeröhrchen 20
hermetisch verschlossen, und es kann jetzt ohne Gefahr eines Auslaufens von Blut der
Transport erfolgen.
[0034] Will man die Blutprobe aus dem Blutaufnahmeröhrchen 20 entnehmen, so wird mittels
der Lasche 41 das Verschlußstück 21 einschließlich des Schiebers 13 aus der oberen
Öffnung herausgenommen, worauf dann die Blutprobe abgegossen oder in üblicher Weise
pipettiert werden kann.
[0035] Bei einer vereinfachten Ausführung könnte ein Zapfen 42 (in
Fig. 1 gestrichelt angedeutet) am Schieber 13 angebracht sein, der im Schließzustand
die Öffnung 14 dicht verschließt.
[0036] In dem folgenden anhand der Fig. 4 bis 6 beschriebenen Ausführungsbeispiel bezeichnen
gleiche Bezugszahlen entsprechende Teile wie infig, 1 bis 3.
[0037] Nach den Fig. 4 und 5 ist der Schieber 13 mit der Verschlußplatte 36 über eine biegsame
Lasche 40 mit dem oberen Ende des Blutaufnahmeröhrchens 20 verbunden, wobei die Lasche
40 mit einem Ring 50 einstückig ist, der das obere Ende des Blutaufnahmeröhrchens
20 unterhalb eines radial nach außen vorstehenden Flansches 51 umgibt.
[0038] In der oberen Fläche des Verschlußstückes 21 ist eine ringscheibenförmige Vertiefung
44 vorgesehen, die komplementär zu der Form der Deckplatte 36 ist. Auf diese Weise
ist bei auf das Verschlußstück 21 aufgesetztem Schieber 13 die Verschlußplatte 36
vertieft angeordnet. Es ist somit nicht möglich, die Verschlußplatte 36 wieder vom
Verschlußstück 21 abzuheben. Zum öffnen ist es vielmehr erforderlich, das Verschlußstück
21 an der Handhabe 41 zu ergreifen. In vorteilhafter Weise ist nach dem Abnehmen des
Verschlußstückes 21 vom Blutaufnahmeröhrchen 20 letzteres über den Schieber 13 mit
der Lasche 40 verbunden, so daß der nunmehr aus den beiden Teilen 13, 21 bestehende
Deckel 12 nicht verlorengehen kann.
[0039] Da der Schieber 13 bei der Blutabnahme außer durch die Lasche 40 nicht mit dem Verschlußstück
21 verbunden ist, genügt für die Entlüftung die Kapillarbohrung 14, während die Zylinderwand
37 über verrastende Ringwülste 29 bzw. 53 in einen dichten Schnappeingriff mit dem
Verschlußstück 21 treten kann.
[0040] Nach den Fig. 4 und 5 ist das Blutaufnahmeröhrchen 20 in einem Zentrifugenadapterrohr
49 angeordnet, welches mittels eines oberen Ringvorsprunges 52 in eine nicht dargestellte
Zentrifuge eingehängt werden kann. Oben liegt der unterhalb des Flansches 51 befindliche
Ring 50 auf dem Oberrand des Zentrifugenadapterrohres 49 auf.
[0041] Das unten am Blutaufnahmeröhrchen 20 befindliche Kapillarmundstück 46 ist durch eine
hutartige, von unten aufgesteckte Verschlußkappe 47 dicht abgeschlossen. Im in das
Zentrifugenadapterrohr 49 eingesetzten Zustand sitzt die Verschlußkappe 47 auf dem
Boden des Zentrifugenadapterrohres 49 auf. Das Blutaufnahemröhrchen 20 ist somit für
den Zentrifugiervorgang einwandfrei abgestützt.
[0042] Im Innern des Blutaufnahmeröhrchens 20 befindet sich eine Mischkugel 45, deren Durchmesser
deutlich größer als der der kleinen Öffnung 14 ist, so daß beim Schütteln des Blutaufnahmeröhrchens
20 die Kugel zwar den Inhalt des Blutaufnahmeröhrchens 20 gut durchmischen aber nicht
aus dem Röhrchen austreten kann. Die Möglichkeit der Anordnung der Mischkugel 45 im
Innern des Blutaufnahmeröhrchens 20 stellt einen weiteren wesentlichen Vorteil der
Anordnung des Verschlußstückes 21 während und nach der Blutabnahme dar.
[0043] Nach Fig. 6 ist die Verschlußkappe 47 zunächst an der Seite der Deckplatte 36 oder
bevorzugt des Verschlußstückes 21 über eine Sollbruchstelle 48 befestigt. Die Verschlußkappe
47 wird somit bis zum Gebrauch unverlierbar gehalten. Sobald die Blutabnahme beendet
ist, kann die Verschlußkappe 47 vom Verschlußstück 21 durch Drehen oder Reißen abgetrennt
und zum Verschließen des Kapillarmündstückes 46 verwendet werden.
[0044] Weiter ergibt sich aus den Fig. 4 bis 6, daß die obere Fläche der Deckplatte 36 eben
und beschriftbar ausgebildet ist.
[0045] Der Innendurchmesser des Kapillarmundstückes ist 1,5 mm. Hierdurch wird eine bessere
Durchmischung erreicht;
[0046] außerdem besteht somit nicht die Gefahr einer Verstopfung des Kapillarmundstückes
46.
[0047] Als besonders günstig erweist sich der kugelförmig abgerundete Boden des Zentrifugenadapterrohres
49.
[0048] Die kleine Entlüftungsbohrung 14 im Verschlußstück 21 hat einen Durchmesser von etwa
1 mm.
[0049] Ein besonderer Vorteil der kleinen Entlüftungsbohrung 14 besteht darin, daß die Blutaufnahme
automatisch aufhört, wenn sich das Blutaufnahmeröhrchen 20 bis zu der Entlüftungsbohrung
hin mit Blut gefüllt hat. Es wird dann die weitere Blutaufnahme, die ja ebenfalls
durch Kapillarwirkung herbeigeführt wird, automatisch unterbrochen. Sollte aber in
bestimmten Fällen Blut durch die kleine Entlüftungsbohrung 14 hindurchtreten, so füllt
sich allenfalls noch der Innenraum des zylindrischen Dichtvorsprunges 24 mit Blut
und es bildet sich an der oberen öffnung des Dichtvorsprunges 24, welche durch konisches
Einziehen des oberen Randes des Dichtvorsprunges 24 gegenüber dem Innendurchmesser
des Dichtvorsprunges 24 deutlich verengt, aber noch größer als die Entlüftungsbohrung
14 ist, eine nach außen vorstehende Blutkuppe, welche dann aufgrund von Oberflächenspannungseffekten
jedes weitere Blutausfließen verhindert.
[0050] Die Mischkugel 45 besteht aus Kunststoff mit hoher Dichte.
[0051] Nach der Blutentnahme wird zunächst die Verschlußkappe 47 auf das Kapillarmundstück
46 aufgeschoben. Erst anschließend wird der Schieber 13 mit der zu beschriftenden
Deckplatte 36 in das Verschlußstück 21 eingesetzt.
1. Blutaufbewahrungsvorrichtung mit einem Blutaufnahmeröhrchen, das an einem Ende
ein kapillarförmiges Mundstück und am anderen Ende eine Öffnung mit wesentlich größerem
Durchmesser aufweist, die mit einem abnehmbaren Deckel dicht verschließbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Deckel (12) aus einem dicht und abnehmbar an dem Blutaufnahmeröhrchen
(20) angeordneten Verschlußstück (21) und einem oben durch eine Deckplatte (36) abgeschlossenen
Schieber (13) besteht, der in einem Hohlraum (11) auf der vom Blutaufnahmeröhrchen
(20) abgewandten Seite des Verschlußstückes (21) angeordnet und zwischen einer Öffnungs-
und einer Schließstellung verlagert werden kann, wobei der Schieber einen engen, lediglich
der Entlüftung dienenden, aber beim Schrägstellen des Blutaufnahmeröhrchens kein Blut
durchlassenden Durchlaß (14, 11, 34, 15, 32, 16) zwischen Blutaufbewahrungsraum (17)
und der Atmosphäre im geöffneten Zustand offen läßt bzw. in der Schließstellung dicht
verschließt, wobei vorzugsweise der Hohlraum (11) im wesentlichen kreiszylindrisch
und der Schieber (13) komplementär dazu ausgebildet ist, derart, daß der Schieber
(13) kolbenartig zwischen einer abgenommenen oder Öffnungs- und der Schließstellung
verschiebbar ist, wobei insbesondere die den Hohlraum (11) vom Innenraum (17) abgrenzende
Bodenwand (22) des Verschlußstückes (21) eine kleine öffnung (14) enthält und wobei
bevorzugt von der Bodenwand (22) im radialen Abstand von der Umfangswand (23) des
Verschlußstückes (21) nach innen axial in den Hohlraum (11) ein Dichtvorsprung (24)
erstreckt, dessen Außenwand (25) bei in der Schließstellung befindlichem Schieber
(13) zweckmäßigerweise mit dessen Innenwand (26) in Dichteingriff steht.
2. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß am Schieber
(13) ein Zapfen (42) vorgesehen ist, der nur bei niedergedrücktem Schieber (13) in
die vorzugsweise mittige öffnung (14) dichtend eingreift.
3. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (13) radial innen im unteren Endbereich der Innenwand (26) einen
Ringwulst (27) besitzt.
4. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Zylinderwänden (18, 19) des Schiebers (13) und des Verschlußstückes
(21) wenigstens ein Luftkanal (16) vorgesehen ist, der einerseits mit der Atmosphäre
und andererseits mit der an den Innenraum (17) angrenzenden kleinen öffnung (14) des
Verschlußstückes (21) in Strömungsverbindung steht, und daß bei in der öffnungsstellung
befindlichem Schieber (13) zwischen dem Dichtvorsprung (24) und dem Schieber (13)
ein Luftdurchlaß (34) vorhanden ist.
5. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (13) über eine biegsame Lasche (40) mit dem oberen Ende des Blutaufnahmeröhrchens
(20) scharnierartig verbunden ist.
6. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckplatte (36) des Schiebers, wenn dieser sich in der Schließstellung befindet,
radial nicht über das Verschlußstück (21) vorsteht, derart, daß der Schieber (13)
nicht mehr ohne weiteres vom Verschlußstück (21) trennbar ist, sondern lediglich das
Verschlußstück (21) aus dem oberen Ende des Blutaufnahmeröhrchens (20) entfernt werden
kann, wobei insbesondere in der oberen Fläche des Verschlußstückes (21) eine Vertiefung
(44) vorgesehen ist, in welche die Deckplatte (36) des Schiebers (18) in der Schließstellung
eintritt, derart, daß nach dem Zusammenfügen des Verschlußstückes (21) mit dem Schieber
(13) die Deckplatte (36) von der Bedienungsperson nicht mehr untergriffen werden kann.
7. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innern des Blutaufnahmeröhrchens lose eine Mischkugel (45) angeordnet ist,
deren Durchmesser größer als der der kleinen öffnung (14) im Verschlußstück (21) ist.
3. Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kapillarmundstück (46) des Blutaufnahmeröhrchens (20) durch eine aufgesteckte
Verschlußkappe (47) dicht verschließbar ist, welche vor dem Gebrauch seitlich am Verschlußstück
(21) oder an der Deckplatte (36) über einerSollbruchstelle (48) befestigt ist und/oder
die Deckplatte (36) des Schiebers (13) auf ihrer Oberseite eben und beschriftbar ausgebildet
ist.
9.Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blutaufnahmeröhrchen (20) in einem Zentrifugenadapterrohr (49) derart angeordnet
ist, daß die Verschlußkappe (47) auf dem Boden des Zentrifugenadapterrohrs (49) aufsteht
und ein Befestigungsring (50) am oberen Ende des Blutaufnahmeröhrchens (20) unterhalb
eines oberen Endflansches (51) auf dem oberen Stirnrand des Zentrifugenadapterrohrs
(49) aufsitzt.
10.Blutaufbewahrungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innendurchmesser des zylindrischen Dichtvorsprunges (24) deutlich größer als
der Durchmesser der kleinen Öffnung (14) ist und daß der obere Rand des Dichtvorsprunges
(24) konisch nach innen eingezogen ist, jedoch nur so weit, daß die obere öffnung
des Dichtvorsprunges (24) noch einen größeren Durchmesser hat als die kleine öffnung
(14) und sich beim Füllen des Innenraumes mit Blut an der oberen öffnung eine ein
weiteres Blutausfließen verhindernde Blutkuppe bildet.