(19)
(11) EP 0 182 736 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.1986  Patentblatt  1986/22

(21) Anmeldenummer: 85730142.8

(22) Anmeldetag:  16.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 25.10.1984 DE 8431557 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Niederhüfner, Detlev
    D-1000 Berlin 27 (DE)
  • Ochla, Siegfried
    D-1000 Berlin 20 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kuppelkontaktstück zum Verbinden runder elektrischer Leiter


    (57) Bei einem Kuppelkontaktstück (1) zum Verbinden runder elektrischer Leiter sind in einem zylindrischem Aussengehäuse (2) trapezförmige Kontaktlamellen (8) angeordnet.
    Diese weisen auf der stumpfen Seite eine Nut (11) zur Aufnahme einer Blattfeder (14) auf. Das die Lamellen (8) umgebende zylindrische Gehäuse (16) ist aus einem zu einem Zylinder gebogenen Streifen dünnwandigen Bleches gebildet, wobei eine der axial verlaufenden Kanten (17) radial nach innen abgebogen ist und eine Zwischenwand bildet. Dieses dünnwandige zylindrische Gehäuse (16) liegt in dem dickerwandigen zylindrischen Aussengehäuse (2). Ein Kippen der Kontaktlamellen (8) ist dadurch vermieden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kuppelkontaktstück zum Verbinden runder elektrischer Leiter, insbesondere für lösbare Steckverbindungen an metallgekapselten, druckgasisolierten Hochspannungsschaltanlgen, mit mehreren länglichen trapezförmigen Kontaktlamellen, die am Umfang der zu verbindenden Leiter angeordnet sind und durch Blattfedern, die parallel zu den Lamellen auf deren Außenseite liegen, gegen die Leiter gedrückt werden, wobei die Blattfedern in einer Nut in der stumpfen Seite der Lamellen festgelegt sind und sich gegen ein die Lamellen enthaltendes zylindrisches Gehäuse abstützen, daß zumindest eine in Längsrichtung verlaufende, zwischen zwei Lamellen ragende Zwischenwand enthält.

    [0002] Ein derartiges Kuppelkontaktstück ist aus der DE-PS 11 60 914 bekannt. Es hat den Vorteil einer einfachen Fertigung und einer leichten Montage seiner Bestandteile, die insbesondere mittels Automaten erfolgen kann. Der durch die Blattfedern auf jede einzelne Lamelle ausgeübte Kraft ergibt außerdem einen gleichmäßigen Kontaktdruck. Bei diesem bekannten Kuppelkontaktstück ist aber die wählbare Zahl der Kontaktlamellen dadurch begrenzt, daß diese an der stumpfen Seite eine Breite von 6 bis 10 mm aufweisen sollen, weil sonst bei zu geringer Breite unter Umständen ein seitliches Kippen der Lamellen auftreten kann, wodurch der Kontaktdruck aufgehoben würde. Dies kann zwar durch feste Zwischenwände vermieden werden, welche die Lamellen führen, dadurch verliert aber das rohrförmige Gehäuse seine einfache innere zylindrische Form, was seine Herstellung erschwert.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die einfache Fertigung des Gehäuses eines derartigen Kuppelkontaktstückes trotz des Vorhandenseins einer axial verlaufenden Zwischenwand zwischen den Lamellen zu ermöglichen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung das Kuppelkontaktstück der eingangs beschriebenen Art so ausgebildet, daß das die Lamellen umgebende zylindrische Gehäuse aus einem zu einem Zylinder gebogenen Streifen dünnwandigen Bleches gebildet ist, dessen Breite angenähert der Länge der Lamellen entspricht, wobei eine der axialverlaufenden Kanten in einer kleiner als die Lamellenhöhe gewählten Höhe radial nach innen abgebogen ist und daß dieses dünnwandige zylindrische Gehäuse in einem dickerwandigen zylindrischen Außengehäuses des Kuppelkontaktstückes liegt.

    [0005] Die Zwischenwand ist also nicht starr mit dem zylindrischen Außengehäuse verbunden, sondern ist an einem gesonderten dünnwandigen zylindrischen Gehäuse angeordnet. Da dieses dünnwandige zylindrische Gehäuse aus einem zu einem Zylinder gebogenen Streifen dünnwandigen Bleches gebildet ist, ergibt sich die Zwischenwand in einfachster Weise durch Abbiegen einer der axial verlaufenden Kanten radial nach innen. Die Höhe des abgebogenen Teils ist kleiner als die Lamellenhöhe gewählt. Diese Zwischenwand ragt zwischen zwei Lamellen hinein und ergibt eine gute Führung und Festlegung der Lamellen sowohl hinsichtlich ihrer Umfangs- als auch ihre Längsrichtung. Die durch die Blattfedern erzeugten Kontaktdrücke der Lamellen werden dagegen von dem dickerwandigen Außengehäuse aufgenommen.

    [0006] Nicht nur die Herstellung dieses inneren zylindrischen Gehäuses mit der Zwischenwand ist einfach, sondern auch seine Montage, da die so gebildete zylindrische Hülse von einer Stirnseite her von außen in das zylindrische Außengehäuse geschoben wird.

    [0007] Es empfiehlt sich, daß die andere axial verlaufende Kante des dünnwandigen zylindrischen Gehäuses zu der abgebogenen Kante einen engen Spalt bildet, der kleiner ist als der Abstand zwischen der Lamellenseitenfläche und der Nut zur Aufnahme der Blattfeder. Dadurch haben alle auf die Lamellen drückenden Blattfedern die gleiche Auflagefläche auf der Innenfläche des gebogenen Bleches, so daß der Kontaktdruck über den Umfang gleichmäßig ist.

    [0008] Mit Vorteil wird das abgebogene innere zylindrische Gehäuse aus einem unmagnetischen Blech mit hoher mechanischer Festigkeit und harter Oberfläche hergstellt, wie z. B. Bronze oder Messing. Dadurch wird ein Eindrücken der Blattfedern in das Blech vermieden, was eine Verringerung des Kontaktdruckes bewirken würde.

    [0009] Im folgenden sei die Erfindunq noch anhand des in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein gemäß der Erfindunq ausgebildetes Kuppelkontaktstück. In Figur 2 ist, teilweise geschnitten, eine Ansicht auf eine Stirnseite des Kuppelkontaktstückes dargestellt, in Richtung des bei Figur 1 gezeichneten Pfeiles gesehen. Figur 3 zeigt in kleinerem Maßstab das innnere zylindrische Gehäuse.

    [0010] Das Kuppelkontaktstück 1 für die Verbindung zweier runder Leiter einer druckgasisolierten metallgekapselten Hochspannungschaltanlage besitzt ein dickwandiges Außengehäuses 2, das im wesentlichen eine zylindrische Form hat. Die stirnseitigen Außenkanten 3 ebenso wie die Kanten 4 neben einer Einschnürung 5 zur Aufnahme einer nicht dargestellten Sicherungsfeder sind stark abgerundet, so daß das Außengehäuse 2 gleichzeitig als eine das elektrische Feld steuernde Abschirmung im Zuge der Leiterverbindung wirkt. Der Innendurchmesser 6 im Bereich der Einschnürung 5 ist kleiner als der Innendurchmesser 7 zur Aufnahme der Lamellen 8, so daß sich zwischen beiden ein Absatz 9 bildet, an dem die Lamellen 8 einseitig anliegen.

    [0011] Jede Lamelle 8 ist trapezförmig ausgebildet. Die spitze Seite 10 der Lamelle 8 bildet die Kontaktfläche zu den nicht dargestellten zu verbindenden Leitern. Die dem Außengehäuse 2 zugewandte stumpfe Seite enthält eine mittige Nut 11, die jeweils seitlich einen Abstand 12 zur Lamellenseitenfläche 13 aufweist. In dieser Nut 11 ist jeweils eine Blattfeder 14 angeordnet, welche die Lamelle 8 gegenüber dem Außengehäuse 2 abstützt und somit den Kontaktdruck der Lamelle 8 hervorruft.

    [0012] Die Blattfeder 14 liegt aber nicht an der Innenbohrung 15 des Außengehäuses 2 an, sondern in diese ist ein dünnwandiges zylindrisches Gehäuse 16 eingeschoben. Dieses dünnwandige zylindrische Gehäuse 16 ist aus einem zu einem Zylinder gebogenen Streifen dünnwandiges Bronzebleches gebildet.

    [0013] Die Breite des Bleches entspricht angenähert der Länge der Lamellen 8. Eine der axial verlaufenden Kanten 17 des Bleches ist in einer kleiner als die Lamellenhöhe 18 gewählten Höhe 19 radial nach innen abgebogen. Dadurch bildet diese abgebogene Kante 17 eine Zwischenwand 20, die zwischen zwei Lamellen 8 hineinragt. Die andere, nicht abgebogene, axial verlaufende Kante 21 des dünnwandigen zylindrischen Gehäuses 16 bildet einen engen Spalt 22 zu der abgebogenen Kante 17, der kleiner ist als der Abstand 12 zwischen der Lamellenseitenfläche 13 und der Nut 11 zur Aufnahme der Blattfeder 14. Dadurch liegen alle Blattfedern 14 jeweils auf der Innenfläche des dünnwandigen zylindrischen Gehäuses 16, so daß der gleiche Kontaktdruck entlang des gesamten Umfanges des Kuppelkontaktstückes 1 gewährleistet ist. Das dünnwandige Gehäuse 16 nimmt die Kontaktkraft micht selbst auf, sondern überträgt sie unmittelbar auf das Außengehäuse 2.

    [0014] Die Montage des Kuppelkontaktstückes 1 ist sehr einfach. Zunächst wird das dünnwandige zylindrische Gehäuse 16 in die Innenbohrung 15 des Außengehäuses 2 eingeschoben, bis es an den Absatz 9 zur Anlage gelangt. Danach werden die einzelnen Lamellen 8 von der Seite her eingeschoben und gelangen ebenfalls an den Absatz 9 zur Anlage. Jetzt werden in jede Nut 11 der Lamellen 8 die Blattfedern 14 eingeschoben. Schließlich wird vor die Stirnseite des dünnwandigen zylindrischen Gehäuses 16, der Blattfedern 14 und der Lamellen 8 eine Scheibe 23 zur axialen Sicherung gelegt, die an einigen Stellen in dem Außengehäuse 2 durch Verstemmen festgelegt wird.

    [0015] Bei diesem gemäß der Erfindung ausgebildeten Kuppelkontaktstück ist durch die zwischen zwei Lamellen 8 hineinragende Zwischenwand 20 des zylindrischen Gehäuses 16 eine genaue seitliche Führung und Festlegung der Lamellen 8 gegeben, so daß diese auf einfache Weise an einem Kippen gehindert sind, was zu einer Minderung der Stromtragfähigkeit führen würde.


    Ansprüche

    1.Kuppelkontaktstück zum Verbinden runder elektrischer Leiter, insbesondere für lösbare Steckverbindungen in metallgekapselten druckgasisolierten Hochspannungsschaltanlagen, mit mehreren länglichen trapezförmigen Kontaktlamellen, die am Umfang der zu verbindenen Leiter angeordnet sind und durch Blattfedern, die parallel zu den Lamellen auf deren Außenseite liegen, gegen die Leiter gedrückt werden, wobei die Blattfedern in einer Nut in der stumpfen Seite der Lamellen festgelegt sind und sich gegen ein die Lamellen enthaltendes zylindrisches Gehäuse abstützen, das zumindest eine in Längsrichtung verlaufende, zwischen zwei Lamellen ragende Zwischenwand enthält, dadurch gekennzeichnet , daß das die Lamellen (8) umgebende zylindrische Gehäuse (16) aus einem zu einem Zylinder gebogenen Streifen dünnwandigen Bleches gebildet ist, dessen Breite angenähert der Länge der Lamellen (8) entspricht, wobei eine der axial verlaufenden Kanten (17) in einer kleiner als die Lamellenhöhe (18) gewählten Höhe (19) radial nach innen abgebogen ist und daß dieses dünnwandige zylindrische Gehäuse (16) in einem dickerwandigen zylindrischen Außengehäuse (2) des Kuppelkontaktstücken (1) liegt.
     
    2. Kuppelkontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die andere axial verlaufende Kante (21) des dünnwandigen zylindrischen Gehäuses (16) zu der abgebogenen Kante (17) einen engen Spalt (22) bildet, der kleiner ist als der Abstand (12) zwischen der Lamellenseitenfläche (13) und der Nut (11) zur Aufnahme der Blattfeder (14).
     
    3. Kuppelkontaktstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das dünnwandige zylindrische Gehäuse (16) aus Bronze ist.
     
    4. Kuppelkontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das dickerwandige zylindrische Außengehäuse (2) des Kuppelkontaktstückes (1) als eine das elektrische Feld steuernde Abschirmung im Zuge der Leiterverbindung ausgebildet ist.
     




    Zeichnung