[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Geradeausziehen von langgestrecktem Material
prismatischen Querschnitts mit vollem oder hohlem Querschnitt zur Querschnittsverminderung
in mindestens zwei Ziehstufen, wobei mindestens die zweite Ziehstufe auf einer Zieheinrichtung
mit intermittierend arbeitendem, sich linear bewegendem Ziehschlitten durchgeführt
wird, sowie eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Es sind mit der DE-PS 31 20 820 Schlittenziehmaschinen zur Durchführung des o.g.
Verfahrens bekannt geworden, die sich im Einsatz gut bewährt haben. Solche Maschinen
arbeiten einstufig und sind in der Lage, in Abhängigkeit von der Duktilität des zu
ziehenden Werkstoffes eine bestimmte Querschnittsverminderung in einer Ziehstufe zu
erreichen. Hierbei bewegen sich die Ziehschlitten gegenläufig hin und her. Zu Beginn
des Ziehvorgangs, also während des Einziehvorgangs, werden die Einziehklemmbacken.
eines Ziehschlittens genau im vorderen Totpunkt dieses ersten Ziehschlittens geschlossen.
Hierdurch wird das zum Ziehen anstehende Material beim nachfolgenden Vorhub dieses
ersten Ziehschlittens ruckfrei eingezogen. Am Ende dieses vom ersten Ziehschlitten
ausgeführten Einziehhubes, spätestens jedoch mit Beginn des Rückhubs dieses Ziehschlittens,
lösen sich die Einziehbacken von dem nunmehr eingezogenen Ziehgut. Dieser Einziehvorgang
wiederholt sich nun mehrmals. Hierbei wird durch sinngemäßes und abwechselndes Schließen
und Öffnen der Klemmbacken das Ziehgut bei der entsprechenden Linearbewegung des Ziehschlittens
intermittierend eingezogen. Es wird also bei diesem Einziehvorgang das Ziehgut vom
ersten Ziehschlitten mit unterbrochenen Einzelhüben eingezogen so lange, bis der Anfang
des Ziehgütes sich hinter dem zweiten Ziehschlitten befindet. Nunmehr kann das Ziehgut
vom zweiten Ziehschlitten übernommen werden und es erfolgt nun bei entsprechender
Steuerung beider Ziehschlitten zu einer sinnvollen gleichzeitigen Bewegung ein ruckfreier
Vorschub des Ziehgutes. Am Ausgang einer solchen bekannten Ziehmaschine wird das Ziehgut
mit einem für das Ziehgut geeigneten Radius aufgetrommelt und nach vollständiger Auftrommlung
zur nächsten Ziehmaschine als gesamtes Werkstoffpaket weitertransportiert, worauf
sich dort nach Einfädelung der bereits beschriebene und bekannte Ziehvorgang für die
nächste Querschnittsverminderung wiederholt usw. An sich wäre es wünschenswert, ohne
diese Zwischentrommelung des zu ziehenden Werkstoffes oder mindestens mit möglichst
wenig Zwischentrommelungen des zu ziehenden Werkstoffes auszukommen und das Ziehgut
von Ziehmaschine zu Ziehmaschine direkt weiterzuleiten. Dies ist aber bei solchen
Geradeziehmaschinen nicht möglich, weil -wie eben beschriebenwährend des Einzuges
die Ziehmaschine im intermittierenden Betrieb arbeitetl'also Stockungen des Ziehgutes
erzwingt, während die vorangehende Ziehmaschine mitten im Arbeitsfluß ist, also einen
kontinuierlichen Werkstofftransport erzwingt. Dazu kommt noch, daß beide hintereinander
anzuordnenden Ziehmaschinen nicht mit exakt gleicher Geschwindigkeit des Masseflusses
des Ziehgutes arbeiten, so daß auch aus diesem Grunde eine Hintereinanderkopplung
von Geradeausziehmaschinen nicht möglich erscheint. Somit sind die den eigentlichen
Ziehvorgang unterbrechenden Zwischentrommelungen des Ziehgutes beim Einsatz solcher
Ziehmaschinen notwendig.
[0003] Der Erfindung liegt, ausgehend von diesem Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde
ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorzuschlagen, mit dem es möglich wird,
Geradeausziehmaschinen hintereinander zu schalten und hierbei die bisher notwendigen
Zwischentrommelungen zu vermeiden.
[0004] Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine zur Durchführung des Verfahrens
geeignete Anlage vorzuschlagen.
[0005] Die Lösung der erstgenannten Aufgabe wird nach der Erfindung darin gesehen, daß das
Ziehgut vor einer Zieheinrichtung mit intermittierend arbeitendem, sich linear bewegendem
Ziehschlitten,.soweit dies nicht die erste Zieheinrichtung ist, aus der Geraden ausgelenkt
wird, sobald die Zieheinrichtung den Anfang des Ziehgutes übernommen hat. Diese Auslenkung
des Ziehgutes aus der Geraden schafft einen Pufferbereich für die Bewegung des Ziehgutes,
so daß die vorangehende, im kontinuierlichen Ziehprozeß arbeitende Ziehmaschine ungestört
in diesen entstehenden Bogen hinein das Ziehgut. transportieren kann, während die
nachfolgende Ziehmaschine im intermittierenden Betrieb während des Ziehbeginns das
ankommende Ziehgut übernehmen kann. Der von der vorangehenden Ziehmaschine zu;; schnell
nachgelieferte Werkstoff fließt aufgrund der Auslenkung des Ziehgutes einfach in den
ausgelenkten Bogen und vergrößert diesen Bogen soweit wie nötig. Mit dieser überraschend
einfachen Maßnahme gelingt es erstmals Geradeausziehmaschienen direkt und ohne Zwischentrommelung
des Ziehgutes hintereinander zu schalten und gleichzeitig arbeiten zu lassen. Das
Ziehgut bleibt in kontinuierlichem Durchfluß und der Ziehvorgang muß nicht zur Durchführung
von Wickelvorgängen und Transportvorgängen unterbrochen werden.
[0006] Die weitere der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zur Schaffung einer zur Durchführung
des Verfahrens geeigneten Anlage ist dadurch gelöst, daß in Arbeitsrichtung gesehen,
mindestens die zweite Zieheinrichtung eine solche zum Geradeausziehen ist, wobei mindestens
zwei Zieheinrichtungen der Anlage mittels einer Führungseinrichtung für das Ziehgut
miteinander verbunden sind, die das Ziehgut einerseits in die Ziehdüse der nachfolgenden
Maschine einführt und andererseits das Ziehgut aus der geraden Flußrichtung ablenkt.
Hierdurch kann durch die Zwischenschaltung der Führungseinrichtung eine jeweils zu
einer vorangehenden Zieheinrichtung benachbarte Zieheinrichtung direkt mit der vorangehenden
Zieheinrichtung verbunden werden, so daß das Ziehgut von Maschine zu Maschine mit
dieser Führungseinrichtung weitergeleitet werden kann und es ist in der Führungseinrichtung
für die notwendige Auslenkung des Materials aus der geraden Flußrichtung gesorgt,
wodurch der notwendige Bogen für die Pufferung des Ziehgutes hergestellt ist. Ist
erst einmal eine Auslenkung aus der geraden Flußrichtung erzeugt, wird eine Vergrößerung
des entstandenen Bogens von
'selbst bewirkt. Es kann auch nur eine Vergrößerung in Frage kommen, denn aus der vorangehenden
Zieheinrichtung wird das Ziehgut ja während des intermittierenden Betriebes der zweiten
Zieheinrichtung schneller ausgestoßen, als es von der zweiten Zieleinrichtung übernommen
werden kann.
[0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die FUhrungseinrichtung
ein Führungselement und ein Verformungselement aufweist, wobei mindestens das Verformungselement
beweglich geführt ist zur Durchführung der Verformung. Das Führungselement sorgt hierbei
für die Geradeausführung, während das Verformungselement für die Auslenkung aus der
geraden Flußrichtung sorgt. Somit können vorteilhafterweise die Funktionen "Führung"
und "Auslenkung" getrennt werden. Die Geradeausführung wird hierbei solange wie erforderlich
aufrecht erhalten und dann wenn notwendig, durch- das unabhängige Verformungselement
die Verformung eingeleitet.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß als Führungselement
eine V-förmige Rinne den Ausgang. einer ersten Maschine mit dem Eingang einer zweiten
Maschine verbindet, wobei die Rinne in ihrem Längsverlauf an mindestens einer Stelle
eine Unterbrechung aufweist und daß ein quer zum Verlauf der Rime durch deren Unterbrechung
hindurch bewegbares Verformungselement vorgesehen ist. Die V-förmige Führungsrin e
ist ein besonders einfaches Führungselement von ausreichend sicherer Funktion. Es
ist ohne Funktionseinbuße in seinem Längsverlauf problemlos zu unterbrechen, so daß
in diesem Bereich ein durch diesen Bereich hindurch bewegbares Verformungselement
vorgesehen sein kann zur Ablenkung des Ziehgutes aus der geraden Flußrichtung. Besonders
vorteilhaft ist es hierbei, wenn dieses Verformungselement etwa in der Mitte des Abstandes
zwischen den beiden Ziehmaschinen vorgesehen ist. Hierdurch kann die von dem Verformungselement
auf das Ziehgut aufzubringende Kraft für die Verformung klein gehalten werden und
es wird eine zu beiden Seiten in Flußrichtung gesehen gleichmäßige Auslenkung erreicht.
[0009] Wiederum nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die V-förmige
Rinne beweglich angeordnet ist, um die GeradfUhrung des Ziehgutes vor der Einleitung
der Verformung zu beenden. Durch dieses einfache Mittel gelingt es, die Radialebene,
in der die Verformung vorgenommen werden soll, unabhängig von der Winkellage der V-förmigen
Rinne zu wählen. Es muß dann nicht gezwungenermaßen die radiale Verformungsebene so
liegen, daß das Ziehgut durch den Verformungsvorgang aus der V-förmigen Rinne herausgehoben
wird, sondern es kann vielmehr die V-förmige Rinne so beweglich sein, daß sie dem
sich verformenden Ziehgut ausweicht.
[0010] Eine ergänzende Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die. Rinne absenkbar geführt
ist. Dies ist eine einfach zu gestaltende Bewegungsrichtung der Rinne.
[0011] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Rinne um eine Achse parallel zu ihrem
Verlauf schwenkbar angeordnet ist. Auch diese Bewegungsmöglichkeit ist einfach gestaltbar
und erlaubt, daß die Rinne der gewünschten Verformungsrichtung des Ziehgutes ausweicht.
[0012] Wiederum nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß als Verformungselement
ein Aus- lenkschi.eber vorgesehen ist, der radial gegen das Ziehgut führbar ist. Auch
ein solcher Auslenkschieber ist einfach gestaltbar und einfach bewegbar und kann kraftschlüssig
und damit unter ständiger gewünschter Vorlast, radial gegen das Ziehgut geführt werden.
Auf diese Art und Weise wird eine sichere Auslenkung des Ziehgutes bewirkt und es
gelingt gleichzeitig dadurch, daß der Auslenkschieber nur kraftschlüssig am Ziehgut
anliegt, sowohl Vergrößerungen als auch Verkleinerungen .des Auslenkbogens des Ziehgutes
problemlos mit dem Auslenkschieber zu verfolgen.
[0013] Eine weiterbildende Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Auslenkschieber
einen mit einer Betätigungseinrichtung verbundenen Träger und mindestens ein Anlageelement
für die Einwirkung auf das Ziehgut aufweist. Dies ist ebenfalls ein besonders einfach'er
Aufbau und es gelingt, die die Bewegung und die Kraft ausübenden Elemente von den
Elementen, die direkt zur Anlage am Ziehgut kommen, zu trennen, so daß letztere den
besonderen Erfordernissen des jeweiligen Ziehgutes angepaßt werden können, ohne daß
gleichzeitig alle anderen Baugruppen oder Bauteile mit verändert werden müßten.
[0014] Es ist auch nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß mindestens ein
Anlageelement als ein um mindestens eine Achse rotationssymmetrischer Körper ausgebildet
und um mindestens diese Achse senkrecht zur Tangente an den Berührungspunkt von Ziehgut
und Anlageelement drehbar an dem Träger angeordnet ist. "Es kann sich hierbei um ein
oder mehrere Rollen oder Räder handeln, wodurch auf einfache Art und Weise einerseits
der Biegeradius des Ziehgutes beeinflußbar ist und andererseits die Axialbewegung
nicht durch unnötig große Reibung behindert wird. Außerdem kann durch die Minderung
der Axialreibung eine nachteilige Beeinflussung der Oberflächenfasern des Ziehgutes
vermieden werden.
[0015] In ergänzender Ausgestaltung ist nach der Erfindung noch vorgesehen, daß als Betätigungseinrichtung
eine strömungsmittelbetätigte Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen ist. Dies ist das
einfachste Mittel eine kraftschlüssige Anlage der Bauteile, die die Auslenkung des
Ziehgutes aus der Geraden bewirken, zu erzielen.
[0016] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Führungseinrichtung Gegenhaltestücke
im Bereich des Ausgangs einer vorangehenden und im Bereich des Eingangs einer nachfolgenden
Maschine aufweist. Hierdurch werden die entsprechenden Führungselemente an den Maschinen,
die im Bereich des Ausgangs und des Eingangs angeordnet sind, entlastet und es kann
ein auch das Ziehgut selbst entlastender sanfter Ubergangsbogen zum Auslenkbogen geschaffen
werden.
[0017] Eine alternative Entwicklung nach der Erfindung sieht vor, daß die Führungseinrichtung
als Kreisführung ausgebildet ist, die das aus einer ersten Maschine auslaufende Ziehgut
in tangentialer Richtung übernimmt und nach einer Umlenkung entlang einer Kreisbogenform
tangential in die nachfolgende Maschine einführt. Mit dieser Einrichtung gelingt es,
aufeinander folgende Maschinen parallel zueinander anzuordnen, so daß hierdurch eine
Anpassung an die jeweils zur Verfügung stehenden .räumlichen Verhältnisse günstig
möglich wird. Besonders vorteilhaft ist dies, wenn die Umlenkung entlang einer Kreisbogenform
'um ca. 180° erfolgt. Bei vielstufigen Ziehvorgängen ist es auch möglich dann eine
Maschinengruppe aus mehreren Ziehmaschinen zunächst hintereinander anzuordnen und
dann über eine 180°-Umlenkung weitere Maschinen parallel anzuordnen. Die Umlenkung
entlang einer Kreisbogenform um ca. 180° ist eine besonders günstige Pufferung, weil
hier nahezu beliebige Geschwindigkeitsunterschiede zwischen beiden Maschinen aufgefangen
werden können lediglich dadurch, daß der Bogen um 180° als Ganzes weiter von den beiden
parallel zueinander stehenden Maschinen abrückt oder näher herankommt. Der Bogen selbst
kann hierbei unverändert bleiben.
[0018] In ergänzender Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führungseinrichtung
im wesentlichen aus einer Zentrallagerung besteht, an welcher ein Ausleger um eine
Hochachse schwenkbar gelagert angeordnet ist, wobei das freie Ende des Auslegers eine
Greifeinrichtung, geeignet zur Übernahme und zur Übergabe des Ziehgutes aufweist,
wobei zwei miteinander zu verbindende Ziehmaschinen derart zueinander angeordnet sind,
daß ihr Ausgang bzw. ihr Eingang im Wirkbereich der Greifeinrichtung des Auslegers
liegt. Auf diese Art und Weise gelingt es mit relativ einfachen Mitteln die gewünschte
Auslenkung und damit die erforderliche Pufferzone zu erzeugen. Es gelingt gleichzeitig
zwei Ziehmaschinen nicht nur in Reihe hintereinander miteinander zu verkoppeln, sondern
sie können nunmehr auch parallel zueinander angeordnet sein.
[0019] Ergänzend ist daher auch nach der Erfindung vorge- schlage.n, daß die Ziehmaschinen
zueinander mit parallel verlaufender Arbeitsrichtung aufgestellt sind und daß die
sie verbindende Führungseinrichtung eine Umlenkung des Ziehgutes um ca. 180° durchführt.
[0020] Nach einer Weiterentwicklung ist noch vorgeschlagen, daß , der Ausleger über einen
zugeordneten Antrieb drehantreibbar ist. Bei Ziehgut von größerem Querschnitt ist
dies nicht erforderlich. Es kann dann der Ausleger selbst, der ja zentral gelagert
ist und beispielsweise auch als Rad ausgebildet sein könnte, von der Arbeitsbewegung
des Ziehgutes angetrieben werden. Bei Ziehgut von geringerem Querschnitt führt dies
zu Schwierigkeiten, weil dann das Ziehgut an unerwünschten Stellen ausknickt. Der
Antrieb des Auslegers, der synchron zur Geschwindigkeit des ankommenden Ziehgutes
den Ausleger drehen. muß, sorgt daher dafür, daß die Ausknickung an unerwünschten
Stellen des Ziehgutes mit kleinerem Querschnitt verhindert wird.
[0021] Es ist schließlich nach einer Ausgestaltung der Erfindung noch vorgesehen, daß mehr
als zwei Ziehmaschinen über Führungseinrichtungen miteinander verkettet sind. Auf
diese Art und Weise gelingt es, einen Ziehvorgang in beliebig viele Stufen zu unterteilen
und dennoch einen ununterbrochenen Arbeitsprozeß herzustellen durch Verkettung aller
Ziehmaschinen miteinander. Eine Unterbrechung des Ziehprozesses ist nicht mehr erforderlich.
[0022] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
zeigen, näher erläutert werden.
Es zeigen: Figur 1 perspektivische Darstellung einer Verkopplung von zwei Ziehmaschinen
mit einer zwischengeschalteten Führungseinrichtung
Figur 2 ausschnittsweise Schnitt entlang der Linie A-A nach Figur 1
Figur 3 Draufsicht auf eine Anlage nach Figur 1, jedoch mit veränderter Führungseinrichtung
Figur 4 Draufsicht auf zwei parallel angeordnete Ziehmaschinen mit Führungseinrichtung
zur KreisbogenfUhrung des Ziehguts
Figur 5 Ansicht in Richtung des Pfeils . B nach Figur 4
Figur 6 Ansicht wie Figur 3, jedoch in der Verkettung von mehr als zwei Ziehmaschinen
Figur 7 Anlage mit zwei Gruppen von Ziehmaschinen, verkettet mit unterschiedlichen
FUhrungseinrichtungen
Figur 8 sechsstufige Anlage, verkettet mit unterschiedlichen FUhrungseinrichtungen
[0023] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anlage dargestellt, in welcher zwei Ziehmaschinen
1 mittels einer Führungseinrichtung 2 miteinander verkettet sind. Die Arbeitsrichtung
der solcherart zusammengestellten Anlage ist durch den Pfeil 23 gekennzeichnet. Das
Ziehgut 7 wird somit in Richtung des Pfeiles 23 weitertransportiert. Hierbei wird
das Ziehgut . 7 beispielsweise in einer ersten Ziehstufe von der links von der Führungseinrichtung
2 angeordneten Ziehmaschine 1 im Geradeausziehverfahren bearbeitet und tritt am Ausgang
12 dieser Ziehmaschine in Geradeausrichtung aus.
[0024] Ein Bett 35 der Führungseinrichtung 2 trägt, in gerader Richtung des ausfließenden
Ziehgutes 7 ausgerichtet, eine V-förmige Rinne 30, die, nach oben offen, dort gelagert
ist. Im Ausführungsbeispiel ist als Winkel zwischen den beiden Schenkeln der Rinne
ein Winkel von 90° gewählt. Durch diese V-förmige Rinne kann geradeaus das Ziehgut
7 hindurchfließen und wird hierbei von dieser Rinne geradeaus geführt und in den Eingang
13 der rechts in der Anlage angeordneten Ziehmaschine 1 eingefädelt. Im vorderen Bereich
des Ziehgutes 7 ist in bekannter Weise eine sogen. Angel vorgesehen, die durch die
Ziehdüse 29 hindurchtritt, so daß an dieser üblichen Angel das Ziehgut 7 von dem Ziehschlitten
22 zunächst übernommen werden kann. Wenn das Ziehgut 7 den gesamten Weg von der linken
Maschine durch die V-förmige Rinne bis zur Ziehdüse 29 der rechten Ziehmaschine 1
zurückgelegt hat, ist die Angel am Anfang des Ziehgutes so, daß der Ziehschlitten
22 die Angel zur Einleitung des Ziehprozesses erfassen kann. Es wird daher auch sofort
die durch die Ziehdüse 29 hindurchtretende Angel von dem Ziehschlitten 22 erfaßt.
Da jedoch in der Ziehdüse 29 eine Querschnittsverminderung des Ziehgutes eintritt,
wird von der linken Ziehmaschine der rechten Ziehmaschine mehr Ziehgut 7 angeboten,
als von dem Ziehschlitten 22 durch die Ziehdüse 29 hindurchgezogen werden kann. Erschwerend
kommt während des Beginnes des Ziehprozesses noch hinzu, daß, bevor an der rechten
Ziehmaschine 1 ein kontinuierlicher Ziehbetrieb einsetzen kann, zunächst der Ziehschlitten
22 in mehreren, eingangs zum Stand der Technik bereits beschriebenen Schritten, das
Ziehgut nachfassen muß, so daß während des Nachfassens ein vollständiger Stillstand
des Ziehgutes in der rechten Ziehmaschine 1 eintritt. Die linke Ziehmaschine dieser
Anlage nach Figur 1 arbeitet jedoch indessen kontinuierlich weiter und so würde es
ohne besondere Maßnahmen zur Ausknickung und Zerstörung sowohl des Ziehgutes 7, als
in dessen Gefolge auch mindestens der nachgeordneten Ziehmaschine kommen. Die Führungseinrichtung
2 beseitigt dieses Problem. Hierzu ist im Verlauf der V-förmigen Rinne 30 etwa im
mittleren Bereich des Abstandes zwischen dem Ausgang 12 der linken Maschine und dem
Eingang 13 der rechten Ziehmaschine eine Unterbrechung 31 vorgesehen. In diesem Bereich
weist das Bett 35 einen Ausleger 36 auf, auf dem ein Verformungselement 21 angeordnet
ist. Dieses Verformungselement 21 ist auf der oberen Bettebene in radialer Richtung
zum Ziehgut verschiebbar und kann beispielsweise eine Lage einnehmen, die in Figur
1 gestrichelt dargestellt ist. Wird das Verformungselement 21 radial verschoben, so
wird hierdurch das Ziehgut 7 entsprechend verformt, also aus seiner geraden Richtung
ausgelenkt. Hierzu kann bei vorbeschriebener Anordnung die V-förmige Rinne 30 um eine
Achse 32 (Figur 2) geschwenkt werden, so daß die als Führung gedachte V-förmige Rinne
30 einer Auslenkung des Ziehgutes 7 nicht mehr hinderlich entgegen steht. Zur Durchführung
der Auslenkung des Ziehgutes wird das Verformungselement 21 mit der notwendigen Kraft
radial gegen das Ziehgut 7 gefahren. Diese Kraft kann erzeugt werden beispielsweise
von einer strömungsmittelbetätigten Kolben-Zylinder-Einheit 19. (Figur 2), die das
Verformungselement 21 bei entsprechender Schaltung in Richtung des Pfeiles 37 und
umgekehrt mit der notwendigen Kraft bewegt. Die Kraft der Kolben-Zylinder-Einheit
19 ist hierbei so bemessen, daß zwar eine Auslenkung des Ziehgutes bewirkt, nicht
aber der Ziehprozeß selbst hiervon in unzulässiger Weise beeinflußt wird. Zur Betätigung
ist hierbei die Kolben-Zylinder-Einheit 19 über die Leitungen 40 und 41 und über das
Ventil 39 mit einer Pumpeneinheit 38 bzw. dem Tank 42 verbunden. In der dargestellten
Schaltlage des Ventils 39 wird die Kolben-Zylinder-Einheit 19 mittels der Pumpeneinheit
38 Über die Leitung 40 mit Druckmedium versorgt, das dafür sorgt, daß die Kolbenstange
der Kolben-Zylinder-Einheit ausfährt und daher eine Bewegung des Verformungselementes
21 in Richtung des Pfeils 37 erfolgt, da die Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit
19 mit dem Verformungselement 21 in der in Figur 2 dargestellten Weise oder in einer
sonstigen geeigneten Weise verbunden ist. Der Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit
stützt sich hierbei vorzugsweise am Bett 35 der Führungseinrichtung 2 ab. Das auf
der Kolbenstangenseite der Kolben-Zylinder-Einheit 19 aus dem Zylinderraum verdrängte
Strömungsmittel wandert über die Leitung 41 und wiederum durch das Ventil 39 hindurch
in den'Tank 42. Hierbei kann ein regelbares Gegendruckventil 43 dafür sorgen, daß
der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit 19 hydraulisch eingespannt bleibt. Eine Bewegung
der Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit 19 in umgekehrter Richtung wird dadurch
erreicht, daß das Ventil 39 in. die zweite Schaltstellung gefahren wird.
[0025] Um eine Behinderung des Ziehgutes während der Verformung durch die V-förmige Rinne
30 zu vermeiden, wird diese um die Achse 32 geschwenkt und nimmt die in Figur 2 dargestellte
gestrichelte Lage ein.
[0026] Um eine unerwünschte Verformung des Ziehgutes im Ausgangsbereich 12 bzw. im Eingangsbereich
13 der jeweiligen Ziehmaschine 1 infolge der Betätigung des Verformungselementes 21
zu verhindern, können in den genannten Bereichen noch Gegenhaltestücke 17 bzw. 18
vorgesehen sein, die eine bestimmte und gewünschte Kontur des Ziehgutes 7 in diesem
Bereich erzwingen. Darüber hinaus kann die gesamte Anlage 24 noch mit einer Einrichtung
44 ausgerüstet sein, die die Größe der Radialverformung des Ziehgutes 7 überprüft
und ein entsprechendes Signal abgibt. Hierdurch wird es möglich, die Arbeitsgeschwindigkeiten
der Ziehmaschinen 1 der Anlage 24 in Abhängigkeit von der Größe der radialen Durchbiegung
des Ziehgutes so zu regeln, daß immer ein störungsfreier Materialfluß gewährleistet
ist. Unzulässige Geschwindigkeitsunterschiede in der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschinen
einer Anlage können verhindert werden. Dies ist ein besonders wichtiger Gesichtspunkt,
der auch dann vorteilhaft ist, wenn beispielsweise die Ziehmaschinen einer Anlage
durch einen Austausch der Ziehdüsen 29 umgerüstet werden für die Bearbeitung jeweils
wechselnder Querschnitte des Ziehgutes. Die Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeiten
der Maschinen aufeinander kann dann mit Hilfe der Einrichtung 44 automatisch erfolgen.
Hierzu kann beispielsweise ein Stößel 45 radial von außen gegen das Ziehgut 7 geführt
sein. Stößel 45 ist radial beweglich und steht unter der Vorlast einer Feder 46. Die
Bewegungen des Stößels 45 in radialer Richtung werden von einem elektronischen Weggeber
.47, beispielsweise in der Form eines handelsüblichen Linearweggebers, gemessen, wobei
die Impulse des Weggebers 47 an einen Rechner 48 weitergeleitet werden, der seinerseits
seine Rechenergebnisse an eine geeignete Anzeigeeinrichtung 49. weitergibt. Die Anzeigeeinrichtung
49 kann auch entfallen und statt dessen werden die Werte des Rechners 48 einer hierfür
geeigneten Regeleinrichtung zur Abstimmung der Arbeitsgeschwindigkeiten der Ziehmaschinen
einer Anlage verwertet. Da der Aufbau eines Regelkreises grundsätzlich bekannt ist,
muß hierauf nicht näher eingegangen werden.
[0027] Es ist auch möglich bei einer Anlage 24 die Schwenkbarkeit und auch die Schwenkung
der V-förmigen Rinne 30 zu vermeiden, indem man das Bett 35 der Führungseinrichtung
2 um 90° gegenüber.der Darstellung in Figur 1 schwenkt, so daß das Verformungselement
21 dann von unten nach oben verfahrbar ist und damit das Ziehgut 7 aus der V-förmigen
Rinne' 30, die ihre Position beibehalten soll, bei Durchführung des Auslenkvorganges
heraushebt. Hierzu reicht auch, je nach Winkelgestaltung und Winkellage der V-förmigen
Rinne 30, ein Schwenkwinkel für das Bett 35 von weniger als 90°. Insgesamt zeigt die
Anlage 24 eine funktionsfähige Verkettung von zwei Zieheinrichtungen, von denen mindestens
die in Arbeitsrichtung rechts liegende Zieheinrichtung eine solche zum Geradeausziehen
ist.
[0028] Anlagen wie in Figur 1 dargestellt, können durchaus mehrfach hintereinander gekoppelt
werden, so daß eine Anlage 25 nach Figur 6 entsteht. Auch bei der Anlage 25 nach Figur
6 ist es durchaus möglich, Führungseinrichtungen 2 nach Figur 1 zu verwenden. Aus
Gründen der weiteren Erläuterung sind jedoch in der Anlage 25 leicht abgewandelte
führungseinrichtungen 3 als Verkettungsmittel zwischen den einzelnen Ziehmaschinen
1 eingesetzt worden. Eine solche Führungseinrichtung 3 ist deutlicher dargestellt
in Figur 3. Figur 3 zeigt eine Anlage des Aufbaus nach Figur 1, jedoch mit der veränderten
Führungseinrichtung 3.
[0029] Auf einem Bett 50, das eine ähnliche Funktion erfüllt wie das Bett 35 nach Figur
1, ist als Verformungselement 20, in ähnlicher Weise verschieblich wie das Verformungselement
21 ein Träger 33 in Richtung des Pfeiles 55. Auf dem Träger 33 sind entlang einer
Kreislinie Anlageelemente 34 in der Form von drehbaren Rollen befestigt. Im mittleren
Bereich sind hierbei in sich gegenüberliegender Anordnung zwei Rollen 34 vorgesehen,
zwischen denen das Ziehgut 7 hindurchgeführt ist. In Figur 3 markiert hierbei die
Stellung I des Trägers 33 die Ausgangsposition und die Stellung II des Trägers 33
die zulässige Endposition. Hierbei erfüllen die auf dem Bett 50 angeordneten GegenhaltestUcke
51 und 52 die gleiche Funktion wie die Gegenhaltestücke 17 und 18 nach Figur 1. Die
Gegenhaltestücke 51 und 52 weisen jedoch als Elemente zur Führung des Ziehgutes 7
nicht näher bezeichnete Rollen auf, in ähnlicher Anordnung wie die Rollen 34, die
auf dem Träger 33 angeordnet sind.
[0030] Die auf dem Träger 33 angeordneten Rollen 34 könnten in einer abweichenden Ausbildung
auch durch ein Rad 53 (gestrichelt markiert) ersetzt werden, das auf einem entsprechend
vergrößerten Träger 33 um die Achse 54 (gestrichelt markiert) drehbar gelagert wäre.
[0031] Die zu Figur 3 beschriebene gesamte Führungseinrichtung 3 kann im Ubrigen ebenso
aufgebaut sein wie die Führungseinrichtung 2 nach Figur 1. Es ist daher auf die nähere
Beschreibung beispielsweise der V-förmigen Rinne 30 nach Figur 1, die auch bei einer
Führungseinrichtung nach Figur 3 vorgesehen sein kann, verzichtet. Gleiches gilt für
die mögliche Schwenklage des Bettes 50.
[0032] Eine Führungseinrichtung nach Figur 3 hat den Vorteil, daß alle Führungselemente
für das Ziehgut 7 eine Wälzbewegung durchführen, so daß eine Reibung zwischen dem
Ziehgut und den entsprechenden Führungselementen weitgehend verhindert werden kann.
[0033] Einen anderen Aufbau einer Führungseinrichtung stellt die Führungseinrichtung 4 nach
den Figuren 4 und 5 dar. Eine Führungseinrichtung dieser Art ermöglicht es, Ziehmaschinen
1 z.B. in Parallelanordnung zueinander miteinander zu verketten. Bei einer solchen
Führungseinrichtung 4 wird eine Zentrallagerung 8 in Form einer Säule um eine Hochachse
9 gebildet und auf dieser Säule ein Ausleger 5 um die Hochachse 9 drehbar gelagert.
Im Ausführungsbeispiel wird der Ausleger 5 von einem Antrieb 6 drehangetrieben. Der
Ausleger 5 weist an seinem freien Ende 10 eine Greifeinrichtung 11 auf. In der in
Figur 4 dargestellten Lage kann die Greifeinrichtung 11 des Auslegers 5 das aus dem
Ausgang 12 einer ersten Ziehmaschine 1 austretende Ziehgut 7 greifen und durch seine
Drehbewegung um die Hochachse 9 kreisbogenförmig rund führen. Das Ziehgut 7 tritt
hierbei in tangentialer Richtung 14 zu seiner kreisbogenförmigen Umlenkung in die
Greifeinrichtung 11 des Auslegers 5 ein..
[0034] Ist nun der Ausleger 5 etwa um 180° geschwenkt, so ist der'Anfang des Ziehgutes 7
in tangentialer Richtung 16 zur kreisbogenförmigen Umlenkung in den Eingang 13 der
nächsten Ziehmaschine .1 eingeführt, so daß die Angel des Ziehgutes 7 vom Ziehschlitten
22 erfaßt werden kann. Die Umlenkrichtung und die Arbeitsrichtung ist hierbei so wie
Pfeil 15 in Figur 4 andeutet. Mittels der FUhrungseinrichtung 4 kann so eine Anlage
28 gebildet werden, bei denen die einzelnen parallel zueinander angeordneten Ziehmaschinen
vorteilhafterweise so angeordnet werden können, daß ihre Bedienungsseiten einander
zugekehrt sind, so daß beide Maschinen von einer einzigen Bedienungsperson bedient
werden können. Die kreisbogenförmige Umlenkung des Ziehgutes zwischen Austritt und
Eintritt der beiden Maschinen der Anlage 28 ist sehr einfach herstellbar und sehr
einfach beherrschbar, weil eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit der ersten Maschine
einfach abgefangen wird durch eine Auswärtsverschiebung des beide Maschinen verkettenden
Kreisbogens des Ziehgutes 7, wie dies in Figur 4 gestrichelt dargestellt ist. Bei
bestimmten Eigenschaften des Ziehgutes 7 kann es vorteilhaft sein, wenn die einmal
hergestellte Kreisbogenform des Ziehgutes 7 von einer Leiteinrichtung 56 aufrechterhalten
wird auch dann, wenn der Kreisbogen des Ziehgutes 7 radial weiter nach außen wandert.
Es ist je nach Eigenschaft des Ziehgutes 7 dann vorteilhaft, wenn die, Leiteinrichtung
56 unter leichter Vorlast gegen das Ziehgut angedrückt ist und mit dem Kreisbogen
des Ziehgutes ständig mitwandert, so daß eine saubere Umlenkung des Ziehgutes ständig
erhalten bleibt. Die Gefahr von unerwünschten Verformungen und Ausknickungen bei besonders
labilem Ziehgut kann damit beseitigt werden.
[0035] Es' ist auch in Abhängigkeit von den mechanischen Eigenschaften des Ziehgutes denkbar,
daß der Antrieb 6 der Führungseinrichtung 4 entfallen kann, weil ja das sich bewegende
Ziehgut selbst den Antrieb des Auslegers 5 bewirken kann.
[0036] In den Figuren 7 und 8 sind Anlagen 26 und 27 schematisch dargestellt, die unterschiedliche
Anordnungen und Verkettungen der Geradeausziehmaschinen deutlich machen. Mit den beiden
unterschiedlichen Führungseinrichtungen 2 bzw. 3 sowie 4 gelingt es, die einzelnen
Ziehmaschinen sowohl in Reihe hintereinander als auch in Parallelanordnung zueinander
oder in parallelen Reihen zueinander zu verketten. Figur 7 zeigt hierbei e'ine Anlage
26, die aus zwei Dreiergruppen besteht, von denen jeweils zwei Maschinen parallel
zueinander und zwei Maschinen in Reihe hintereinander angeordnet sind. Diese Anordnung
hat den 'Vorteil, daß jeweils drei Maschinen von einer einzigen Bedienungsperson bedient
werden können. Die Anlage 26 erlaubt es .somit, sechs Ziehmaschinen mit nur zwei Bedienern
zu bedienen. Hierzu ist bei beiden Gruppen jeweils eine Führungseinrichtung 4 und
eine Führungseinrichtung 3 bzw. 2 erforderlich.
[0037] Bei der Anlage 27.nach Figur.8 sind sechs Maschinen hintereinander miteinander verkettet,
die ebenfalls von zwei Bedienern bedient werden können. Die Anlage 27 erlaubt es somit
einen sechsstufigen Ziehvorgang ohne Unterbrechung durchzuführen. Hierzu sind auf
der linken Seite der Figur 8 zwei Ziehmaschinen über eine Führungseinrichtung 4 miteinander
verkettet, so daß diese beiden Maschinen parallel zueinander angeordnet sind. Die
Arbeitsrichtung sei hierbei so wie Pfeil 57 in Figur 8 angibt. Der zweiten parallel
verketteten Maschine folgt in Linie eine weitere Maschine, die über eine Führungseinrichtung
3 in Geradeausverkettung mit der vorangehenden Maschine verbunden ist. Auch die nachfolgende
Ziehmaschine (also vierte Stufe) ist zu der vorangehenden Maschine geradeausverkettet
über eine Führungseinrichtung 3. Dieser Maschine schließt sich jedoch als fünfte Stufe
eine weitere Ziehmaschine in Parallelanordnung - an, die daher über eine Führungseinrichtung
4 mit der vorangehenden Maschine verkettet sein muß. Als sechste Stufe folgt dann
wieder eine geradeausverkettete Maschine, die daher zur vorangehenden Maschine wieder
mit einer Führungseinrichtung 3 verkettet sein kann. Es ist hierbei zu sehen, daß
es nicht nur gelingt Einzelmaschinen in Parallelanordnung zu verketten, sondern daß
auch eine Reihe geradeausverketteter Maschinen zu einer weiteren Reihe geradeausverketteter
Maschinen parallel angeordnet werden kann. Die beschriebenen unterschiedlichen Verkettungseinrichtungen
erlauben daher eine optimale Platzausnutzung und eine unterbrechungslose Verkettung
beliebig vieler Ziehmaschinen hintereinander, so daß auf günstigste Art und Weise
Ziehanlagen mit Geradeausziehmaschinen und beliebiger Anzahl von Ziehstufen gebildet
werden können. Es ist damit erstmals gelungen beliebige Anzahlen von Geradeausz.iehmaschinen
miteinander zu verketten so daß sie hintereinander arbeiten können, ohne daß hierzu
der Ziehvorgang unterbrochen werden mußte und es ist gleichzeitig gelungen die Art
der Verkettung so zu gestalten, daß alle Maschinen außerordentlich platzgUnstig zueinander
angeordnet werden können, wobei diese günstige Anordnung darüber hinaus erlaubt, daß
mehrere Maschinen einer Anlage von nur einer Bedienungsperson bedient werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren als solches ist natürlich für alle ziehfähigen Querschnitte
des Ziehgutes anwendbar.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0038]
1 Ziehmaschine
2 Führungseinrichtung
3 Führungseinrichtung
4 Führungseinrichtung
5 Ausleger
6 Antrieb
7 Ziehgut
8 Zentrallagerung
9 Hochachse
10 freies Ende Ausleger
11 Greifeinrichtung
12 Ausgang
13 Eingang
14 tangentiale Richtung
15 Umlenkung
16 tangentiale Richtung
17 Gegenhaltestück
18 Gegenhaltestück
19 Kolben-Zylinder-Einheit
20 Verformungselement
21 Verformungselement
22 Ziehschlitten
23 Arbeitsrichtung
24 Anlage
25 Anlage
26 Anlage
27 Anlage
28 Anlage
29 Ziehdüse
30 Rinne
31, Unterbrechung
32 Achse
33 Träger
34 Anlageelement
35 Bett
36 Ausleger
37 Pfeil
38 Pumpeneinheit
39 Ventil
40 Leitung
41 Leitung
42 Tank
43 Gegendruckventil
44 Einrichtung
45 Stößel
46 Feder
47 Weggeber
48 Rechner
49 Anzeigeeinrichtung
50 Bett
51 Gegenhaltestück
52 Gegenhaltestück
53 Rad
54 Achse
55 Pfeil
56 Leiteinrichtung
57 Pfeil
1. Verfahren zum Geradeausziehen von langgestrecktem Material prismatischen Querschnitts,
mit vollem oder hohlem Querschnitt . zur Querschnittsverminderung in mindestens zwei
Ziehstufen, wobei mindestens die zweite Ziehstufe auf einer Zieheinrichtung mit intermittierend
arbeitendem, sich linear bewegendem Ziehschlitten durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ziehgut (7) vor einer Zieheinrichtung (11) mit intermittierend arbeitendem,
sich linear bewegendem Ziehschlitten (22), soweit dies nicht die erste Zieheinrichtung
ist, aus der Geraden ausgelenkt wird, sobald die Zieheinrichtung (22) den Anfang des
Ziehguts (7) übernommen hat.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend mindestens zwei
Zieheinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß in Arbeitsrichtung (23) gesehen, mindestens
die zweite Zieheinrichtung (1) eine solche zum Geradeausziehen ist, wobei mindestens
zwei Zieheinrichtungen (1) der Anlage (24-28) mittels einer Führungseinrichtung (2,3,4)
für das Ziehgut (7) miteinander verbunden sind, die das Ziehgut (7) einerseits in
die Ziehdüse (29) der nachfolgenden Maschinen (1) führt und andererseits das Ziehgut
(7) aus der geraden Flußrichtung (23) ablenkt.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (2,3,4)
ein Führungselement (11,30) und ein Verformungselement (5,20,21) aufweist, wobei mindestens
das Verformungselement (5,20,21) beweglich geführt ist, zur · Durchführung der Verformung.
4. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Führungselement eine V-förmige Rinne (30) den Ausgang (12) einer ersten Maschine
(1) mit dem Eingang (13) einer zweiten Maschine (1) verbindet, wobei die Rinne (30)
in ihrem Längsverlauf an mindestsens einer Stelle eine Unterbrechung (31) aufweist
und daß ein quer zum Verlauf der Rinne (30) durch deren Unterbrechung (31) hindurch
bewegbares Verformungselement (20,21) vorgesehen ist.
5. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die·V-förmige Rinne (30) beweglich angeordnet ist, um die Geradführung des Ziehgutes
(7) vor der Einleitung der Verformung zu beenden.
6. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2' bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rinne (30) absenkbar geführt ist.
7. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rinne (30) um eine Achse (32) parallel zu ihrem Verlauf schwenkbar angeordnet
ist.
8. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verformungselement (20,21) ein Auslenkschieber vorgesehen ist, der radial gegen
das Ziehgut (7) führbar ist.
9. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß
der Auslenkschieber (20) einen mit einer Betätigungseinrichtung (19) verbundenen Träger
(33) und mindestens ein Anlageelement (34) für die Einwirkung auf das Ziehgut (7)
aufweist.
10. Anlage mindestens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Anlageelement (34) als ein um mindestens eine Achse rotationssymmetrischer Körper
ausgebildet und um mindestens diese Achse senkrecht zur Tangente an den Berührungspunkt
von Ziehgut (7) und Anlageelement (34) drehbar an dem Träger (33) angeordnet ist.
11. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Betätigungseinrichtung eine strömungsmittelbetätigte Kolben- 7Zylinder-Einheit (19) vorgesehen ist.
12. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungseinrichtung (2) Gegenhaltestücke (17,18) im Bereich des Ausgangs (12)
einer vorangehenden und im Bereich des Eingangs (13) einer nachfolgenden Maschine
(1) aufweist.
13. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungseinrichtung (4) als Kreisführung ausgebildet ist, die das aus einer ersten
Maschine (1) auslaufende Ziehgut (7) in tangentialer Richtung (14) übernimmt und nach
einer Umlenkung (15) entlang einer Kreisbogenform tangential (16) in die nachfolgende
Maschine (1) einführt.
14. Anlage mindestens nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
(4) im wesentlichen aus einer Zentrallagerung (8) besteht, an welcher ein Ausleger
.(5) um eine Hochachse (9) schwenkbar gelagert angeordnet ist, wobei das freie Ende
(10) des Auslegers (5) eine Greifeinrichtung (11), geeignet zur Übernahme und zur
Übergabe des Ziehgutes (7) aufweist, wobei zwei miteinander zu verbindende Ziehmaschinen
(1) derart zueinander angeordnet sind, daß ihr Ausgang (12) bzw. ihr Eingang (13)
im Wirkbereich der Greifeinrichtung (11) des Auslegers (5) liegt.
15. Anlage nach mindestens Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehmaschinen
zueinander mit parallel verlaufender Arbeitsrichtung aufgestellt sind (Figur 4) und
daß die sie verbindende Führungseinrichtung (4) eine Umlenkung des Ziehgutes (7) um
ca. 180° durchführt.
16. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger (5) über einen zugeordneten Antrieb (6) drehantreibbar ist.
17. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
mehr als zwei Ziehmaschinen (1) über Führungseinrichtungen (2,3,4) miteinander verkettet
sind.