[0001] Die Erfindung betrifft eine Bestrahlungseinheit in Form eines Portals, das wenigstens
mit mehreren IR-Strahlern bestückt ist, insbesondere als Trocken- und Einbrennkanal
für die Automobilindustrie.
[0002] Aus dem Prospekt Q-El/140P (Ausgabe April 1974) der Heraeus Quarzschmelze GmbH sind
mittelwellige Modul-Infrarot-Strahler bekannt, die bausteinartig zu flächigen IR-Strahlungseinheiten
zusammengestellt werden können. Für größere Konstruktionen können diese Heizelemente
an Rahmen aufgehängt werden. Solche Modul-Strahler werden zum Trocknen und Erwärmen
bei der Kleinteilefertigung, im Labor und beim Verformen von Thermoplasten eingesetzt.
[0003] Für das Trocknen und Einbrennen von Oberflächenbeschichtungen, insbesondere in der
Automobilindustrie, hat sich die Verwendung von Anlagen mit IR-Strahlern, wie sie
beispielsweise vorstehend angesprochen wurden, als sehr vorteilhaft erwiesen, u. a.
weil sie gestattet, solche Anlagen sehr kurz zu halten oder die für die Prozesse notwendige
Wärme sehr gezielt auf das Objekt zubringen. Die gerade in der Automobilindustrie
eingesetzten Öfen sind in Form eines Portals aufgebaut mit relativ kurzer Baulänge,
das heißt mit einer Baulänge, die wesentlich kürzer ist als das unter dem Portal hindurchgeführte
Fahrzeug, wobei dieses Portal mit einzelnen IR-Strahlern bestückt ist. Wichtig bei
solchen Trocken- und Einbrennvorgängen ist, daß sich die freiwerdenen Lösungsmittel
oder sonstigen Ausdunstungen sowie im Raum vorhandene Schwebeteilchen nicht wieder
auf das behandelte Objekt absetzen. Deshalb wird die Luft der das Portal umgebenden
Heizkammer ständig abgesaugt und gefilterte Reinluft zugeführt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Bestrahlungseinheit
zu schaffen, die einen unmittelbaren Abzug der von der Oberfläche des zu behandelnden
Objekts ausgehenden Dämpfe sowie in der Trocken- und Einbrennzone vorhandene Schwebeteilchen
gewährleistet, und zwar weitgehendst wirbelfrei, und die eine für sich autonome Einheit
bildet.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an der Portal-Decke und/oder
den Portal-Seitenwänden mindestens in einem Mittelbereich hinsichtlich deren horizontaler
Erstreckung Zuluftöffnungen vorgesehen sind. Durch diese Zuluftöffnungen im Mittelbereich
der Bestrahlungseinheit, das heißt im Mittelbereich hinsichtlich ihrer Baulänge, kann
der Behandlungszone ständig eine von Verunreinigungen und Dämpfen freie Atmosphäre
zugeführt werden, die zu beiden Seiten des Portals, d. h. Eingangsseite und Ausgangsseite
entweichen kann. Durch die Strömung der Atmosphäre von der Mitte des Portals zu den
Enden hin werden Verwirbelungen weitgehendst vermieden. Gerade dadurch, daß eine solche
Bestrahlungseinheit neben den Strahlern ein eigenes Luftzuführsystem aufweist, kann
sie ohne größere Rücksicht auf den Einsatzort, d. h. auf die sie umgebende Atmosphäre,
eingesetzt werden. Mehrere solcher autonomen Bestrahlungseinheiten können in einfacher
Weise ohne Zusatzaggregate zu längeren Baueinheiten zusammengestellt werden.
[0006] Besonders gut hat sich eine solche Bestrahlungseinheit bewährt, bei der an beiden
Stirnseiten des Portals ein Absaugkanal mit zum Portal-Innern ausgebildeten Saugöffnungen
angeordnet ist. Über diese Saugöffnungen wird die der Behandlungszone über die Zuluftöffnungen
zugeführte gereinigte Atmosphäre unmittelbar abgezogen, so daß die Umgebung des Portals
durch aus der bestrahlten Oberfläche austretende Dämpfe nicht belastet wird. Es ist
verständlich, daß einzelne Bestrahlungseinheiten, die zu einem Kanal zusammengestellt
werden sollen, unter üblichen Bedingungen jeweils nur an einer ihrer Stirnseiten einen
Absaugkanal benötigen, so daß beim Zusammenfügen der Einheiten alternierend jeweils
eine Zuluftzone und eine Absaugzone vorhanden sind.
[0007] Die zu konzipierenden Trockungs- oder Einbrennanlagen müssen fast immer auf den speziellen
Verwendungszweck und auf das speziell zu behandelnde Beschichtungsmaterial abgestimmt
und zusammengestellt werden. Gerade unter diesem Aspekt ist ein lösbar an dem die
Zuluftöffnungen aufweisenden Grundelement angeordneter Absaugkanal vorteilhaft, beispielsweise
über Flanschverbindungen, so daß eine Anlage aus zwei vorgefertigten Einheiten, d.
h. aus der Bestrahlungseinheit mit den Zuluftöffnungen und aus dem Absaugkanal, zusammengestellt
werden kann.
[0008] Ein weiterer Vorteil der Bestrahlungseinheit liegt darin, daß sie aufgrund ihres
für sich voll funktions- und einsatzfähigen Aufbaues bei Änderungen eines Verfahrens
an bereits vorhandenen Bestrahlungseinheiten angefügt werden kann oder auch eine Anlage
bei Wegfall eines Prozesses in völlig andere Bereiche des Werkes für andere Zwecke
einzeln oder neu zusammengestellt, verwendbar sind. Jede dieser Bestrahlungseinheiten
ist für sich eine komplete IR-Einheit mit einem eigenen ihr zugehörigen Belüftungs-
und gegebenenfalls Entlüftungssystem, so daß insbesondere die Differenzierung zwischen
Trocken-und Einbrennzone oder eine größere Differenzierung in der Trockenzone je nach
dem frei werdenden Lösungsmittelgehalt in dieser Zone ohne großen Bauaufwand möglich
ist. Mit solchen autonomen Einheiten ist es äußerst einfach, in den verschiedenen
Abschnitten einer Anlage das notwendige, eventuell vom nächsten Abschnitt unterschiedliche
Temperaturprofil zu erreichen.
[0009] Je nach der Breite der Bestrahlungseinheit, d. h. nach der Größe ihrer Längserstreckung,
können neben den im Mittelbereich vorhandenen Zuluftöffnungen weitere Zuluftöffnungen
vorgesehen werden, deren Querschnittsfläche sich zu den Enden des Portals hin verkleinern
sollten, um einen gleichmäßigen Zuluftstrom in der Behandlungszone zu erzielen.
[0010] Ein besonders einfacher Aufbau wird erhalten, wenn die die Zuluftöffnungen enthaltende
Portal-Decke und/oder die Portal-Seitenwände die Wände eines Zuluft-Verteilungsraumes
bilden. Hierbei ist nur ein Zuluft-Anschluß, bevorzugt im Bereich der Portal-Decke
erforderlich, in den gleichzeitig ein Reinigungsfilter eingesetzt werden kann. Um
über einen solchen Zuluft-Verteilungsraum eine gleichmäßige Zuführung der Zuluft zu
den Zuluftöffnungen zu gewährleisten, können darin angeordnete Führungselemente dienlich
sein, die eine Zwangsführung der Zuluft bewirken. Neben einem Reinigungsfilter können
sowohl in den Zuluftanschluß als auch in den ebenfalls bevorzugt im Bereich der Portal-Decke
angeordneten zentralen Abluftkanal, über den aus den Saugöffnungen abgezogene Abluft
abgeführt wird, jeweils ein Gebläse angeordnet werden. Bei Bestrahlungseinheiten sowohl
mit Zuluftgebläse als auch mit Abluftgebläse können die beiden Gebläse zu einer gemeinsam
angetriebenen Baueinheit zusammengefügt werden.
[0011] Um die Handhabung solcher Bestrahlungseinheiten zusätzlich zu erleichtern, ist eine
Unterteilung des Portals in zwei zwei Halbportale bildende Abschnitte, die darüber
noch baugleich sein sollten, möglich. Jede Bestrahlungseinheit sollte an mindestens
einer Stirnseite, bevorzugt jedoch an beiden Stirnseiten, Anschlußeinrichtungen für
weitere Portale aufweisen, die ein Zusammenfügen mehrerer solcher Portale wie bereits
erwähnt, ermöglicht.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Figur 1 eine Ansicht auf die Stirnseite einer Bestrahlungseinheit gemäß der Erfindung,
Figur 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Figur 1,
Figur 3 die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Bestrahlungseinheit mit zwei zusätzlichen
Absaugkanälen an den Außenseiten,
Figur 4 eine aus mehreren Bestrahlungseinheiten zusammengestellte Bestrahlungsanlage,
Figur 5 eine gegenüber der in Figur 4 gezeigten Anlage geringfügig geänderte Anlage
und
Figur 6 eine Bestrahlungseinheit, die in zwei Halbportale unterteilt ist.
[0013] Wie in Figur 1 schematisch dargestellt ist, ist die Bestrahlungseinheit in Form eines
Portals mit Seitenwände bildenden Abschnitten 1 und einem Decken-Abschnitt 2 ausgebildet.
An den freien Enden der Seitenwände 1 sind Laufrollen 3 angeordnet, auf denen das
Portal verschoben werden kann. An der Innenseite des Portals, und zwar an der Innenseite
der Seitenwände 1 und der Decke 2 ist eine Vielzahl von einzelnen stabförmigen IR-Strahlern
4 horizontal ausgerichtet mit Abstand zueinander angeordnet. Anstelle dieser IR-Strahler
4 können auch einzelen UV-Strahler eingesetzt werden. Zwischen den einzelnen IR-Strahler-Reihen
ist eine Vielzahl von Zuluftöffnungen 5 vorgesehen, und zwar in einer Anordnung, daß
sie fünf vertikale Reihen bilden. Der öffnungsquerschnitt der Zuluftöffnungen nimmt
von der mittleren Reihe zu den äußeren Reihen hin ab. Hierdurch wird erreicht, daß
über den Mittelbereich des Portals wesentlich mehr Luft der Behandlungszone zugeführt
wird als über den äußeren Bereich; eine gleichmäßige Belüftung der Behandlungszone
ist so möglich. Selbstverständlich können die Zuluftöffnungen jeden strömungsgünstigen
Querschnitt aufweisen. Auch ist eine Anordnung in fünf Reihen nicht erforderlich.
Wesentlich ist nur, daß sich deren Querschnittsfläche vom Mittelbereich zu den Stirnflächen
des Protals hin in horizontaler Richtung gesehen verkleinern. Die Zuluft tritt bei
der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform zunächst über einen an der Decke des Portals
angeordneten Zuluftkanal 6 in einen Zuluft-Verteilungsraum 7, über den dann auf die
Zuluftöffnungen 5 die Zuluft gleichmäßig verteilt wird, wozu zusätzliche Luft-Führungselemente
8 im Verteilungsraum 7 vorgesehen sind.
[0014] An den Außenseiten der Bestrahlungseinheit nach Figur 2 können jeweils Absaugkanäle
9 lösbar befestigt sein, beispielsweise mittels Flanschverbindung, die an ihrer Innenseite
Saugöffnungen oder Schlitze 10 aufweisen, über die die aus den Zuluftöffnungen 5 in
die Behandlungszone austretende, über einen in dem Zuluftkanal 6 angeordneten Filter
11 gereinigte Luft, abgesaugt wird. Diese abgesaugte Luft tritt über einen an der
Oberseite jedes Absaugkanales 9 angeordneten Abluftkanal 12 aus, wo sie zuvor in einem
in dem Abluftkanal 12 angeordneten weiteren Filter 13 gereinigt werden kann. Lufteintritt
und Luftaustritt sind durch die Pfeile 14 bzw. 15 angedeutet.
[0015] Falls es erforderlich ist, können mehrere Bestrahlungseinheiten, wie sie in Figur
3 dargestellt sind, zu längeren Baueinheiten oder Kanälen über Anschlußeinrichtungen
16 aneinander gekoppelt werden, wie dies schematisch in Figur 4 gezeigt ist.
[0016] Bei der Anordnung nech Figur 5 besteht jede Bestrahlungseinheit aus einem die Zuluftöffnungen
5 aufweisenden Portalabschnitt und einem einzelnen, auf einer Seite angeordneten Absaugkanal
9. Der Bestrahlungskanal weist abwechselnd einen Absaugkanal 9 und einen Portalabschnitt
mit den Zuluftöffnungen auf. Es ist aber auch eine Anordnung denkbar, bei der zwei
die Zuluftöffnungen aufweisende Portalabschnitte ohne einen Abluftkanal 9 direkt aneinander
gekoppelt sind, wie dies im linken Teil der Anordnung nach Figur 5 ersichtlich ist.
[0017] Zur besseren Handhabung, aber auch zur einfacheren Herstellung, ist das in Figur
6 gezeigte Portal in zwei zwei Halbportale 16 bildende Abschnitte unterteilt; diese
Abschnitte sind im Deckenbereich der Bestrahlungseinheit miteinander verschraubt.
1. Bestrahlungseinheit in Form eines Portals, das wenigstens mit mehreren IR-Strahlern
bestückt ist, insbesondere als Trocken- und Einbrennkanal für die Automobilindustrie,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Portal-Decke (2) und/ oder den Portal-Seitenwänden
(1) mindestens in einem Mittelbereich hinsichtlich deren horizontaler Erstreckung
Zuluftöffnungen (5) vorgesehen sind.
2. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an
einer Stirnseite des Portals ein Absaugkanal (9) angeordnet ist mit zum Portal-Innern
ausgebildeten Saugöffnungen (10).
3. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugkanal
(9) die Stirnseite des Portals vollständig umlaufend angeordnet ist.
4. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugkanal
(9) lösbar befestigt ist.
5. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben den Zuluftöffnungen
(5) im Mittelbereich weitere Zuluftöffnungen (5) in der Portal-Decke (2) und/oder
den Portal-Seitenwänden (1) ausgebildet sind, deren Querschnittsfläche sich vom Mittelbereich
zu den Stirnflächen des Portals hin in horizontaler Richtung gesehen verkleinern.
6. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zuluftöffnungen
(5) enthaltende Portal-Decke (2) und/oder die Portal-Seitenwände (1) Wände eines Zuluft-Verteilungsraumes
(7) bilden.
7. Bestrahlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Portal-Decke (2) einen Zuluft-Anschluß (6) aufweist.
8. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zuluft-Verteilungsraum
(7) Luft-Führungselemente (8) angeordnet sind.
9. Bestrahlungseinheit nach Anpspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zuluft-Anschluß
(6) ein in den Verteilungsraum Zuluft zuführendes Gebläse angeordnet ist.
10. Bestrahlungseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Portal-Decke (2) ein aus dem mindestens einen Abluftkanal (12) Abluft absaugendes
Gebläse angeordnet ist.
11. Bestrahlungseinheit nach Anppruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuluft-Gebläse
und das Abluft-Gebläse eine gemeinsam angetriebene Baueinheit bilden.
12. Bestrahlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Portal in zwei zwei Halbportale (16) bildende Abschnitte unterteilt ist.
13. Bestrahlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Portal an mindestens einer seiner Stirnflächen Anschlußeinrichtungen für ein
weiteres Portal aufweist.