[0001] Die Erfindung betrifft ein Atemschutzgerät mit Regeneration der Atemluft über eine
C0
2 bindende und 0
2 abgebende Chemikalpatrone, welche im Atemweg zwischen einem Atemanschluß und einem
Atembeutel angeordnet ist.
[0002] Ein derartiges Atemschutzgerät ist aus der DE-OS 25 04 881 bekannt geworden.
[0003] Bei dem bekannten Atemschutzgerät ist die Chemikalpatrone zwischen einem Atemanschluß
und einem Atembeutel angeordnet, so daß die Ausatemluft bei horizontaler Durchströmung
der Chemikalpatrone in den Atembeutel strömt. Bei der Einatmung wird die Luft aus
dem Atembeutel über ein Rückschlagventil unter Umgehung der Chemikalpatrone in den
Atemanschluß zurückgeführt. Ein solches Atemschutzgerät wird im sogenannten Kreislaufbetrieb
eingesetzt. Bei Durchströmung der Ausatemluft durch die Chemikalpatrone erfolgt eine
exotherme Reaktion, durch welche CO
2 gebunden und 0
2 abgegeben wird. Die so regenerierte angewärmte Ausatemluft wird während ihres Aufenthaltes
im Atembeutel auf solche Temperaturen abgekühlt, daß sie der Geräteträger wieder einatmen
kann.
[0004] Nachteilig bei den Geräten im Kreislaufbetrieb ist die Tatsache, daß sie zur Zurückführung
der Einatemluft eigene, von der Luftführung der Ausatemluft getrennte Kanäle oder
Kammern benötigen. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, Atemschutzgeräte der genannten
Art im Pendelsystem zu betreiben. Dabei durchströmen sowohl Einatem- als auch Ausatemluft
die Chemikalpatrone. Es müssen jedoch dann zur Kühlung der Einatemluft Wärmetauscher
zwischen Chemikalpatrone und Atemanschluß vorgesehen werden. Derartige Wärmetauscher
sind beispielsweise aus der DE-PS 335 931 und aus dem DE-GM 19 18 991 bekannt. Würde
man jedoch diese bekannten Wärmetauscher, was ohne weiteres möglich ist, an ein Atemschutzgerät
der genannten Art anschließen, welches unter Weglassung der für die Atmung im Kreislaufbetrieb
notwendigen Rückführungskanäle für die Einatemluft in ein Atemgerät für den Pendelbetrieb
modifiziert wurde, würde man den bekannten Vorteil der kompakten und raumsparenden
und damit für den Geräteträger leicht zu handhabenden Atemschutzgeräte durch die aufwendigen,
schweren und raumbeanspruchenden Wärmetauscher verlieren.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, ein Atemschutzgerät der
genannten Art derart zu verbessern, daß ein für den Pendelbetrieb notwendiger Wärmetauscher
seine kompakte Bauform nicht beeinflußt.
[0006] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß im Atemluftstrom ein Flächenkühler vorgesehen
ist, welcher benachbart und in räumlichem Abstand zur Mantelfäche der Chemikalpatrone
angeordnet ist.
[0007] Der Vorteil eines erfindungsgemäßen Atemschutzgerätes liegt darin, daß es auch für
die Benutzung im Pendelbetrieb eine kompakte Bauform aufweist, die es dem Geräteträger
ermöglicht, das Atemschutzgerät sowohl im verpackten Zustand ohne sperriges Abstehen
am Körper zu tragen, als auch bei Benutzung in einfacher Weise direkt vor dem Mund
des Trägers zu tragen, ohne ihn durch übermäßiges Gewicht oder ausladende Bauform
in seiner Bewegungsfreiheit mehr zu beeinträchtigen, als es auch bei den bekannten
Atemschutz
geräten im Kreislaufbetrieb der Fall ist. '
[0008] In besonders vorteilhafter Weise kann der Flächenkühler derart ausgebildet sein,
daß er in Form flacher und breiter Rohrleitungszüge um den Mantel der Chemikalpatrone
angeordnet ist, wobei ein gewisser Abstand von dem Mantel einzuhalten ist, um eine
Aufheizung des Flächenkühlers zu verhindern und seine vollständige Umspülung mit Umgebungsluft
zu gewährleisten. Durch diese vorteilhafte Anordnung des Flächenkühlers wird das Atemschutz
qerät lediglich am Umfang der Chemikalpatrone geringfügig vergrößert.
[0009] Um das Atemschutzgerät im Kreislaufbetrieb einzusetzen, kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung der Flächenkühler als eine Bypassverbindung zwischen Atembeutel und
Atemanschluß angeordnet sein und ein Rückschlagventil enthalten. Dadurch wird die
bei den Kreislaufgeräten durch den Atembeutel vorhandene Abkühlung der Einatemluft
durch den Flächenkühler noch weiter erhöht.
[0010] Zum bequemeren Tragen des Atemschutzgerätes ist vorgesehen, daß unterhalb des Atemanschlusses
eine Kinnstütze angebracht ist.
[0011] Die Kopfbänderung wird, ebenfalls um eine kompakte Bauform des Atemschutzgerätes
zu verwirklichen, an der Mantelfläche der Chemikalpatrone befestigt.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnung erläutert
und im folgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigen
Fig. 1 den Schnitt eines Atemschutzgerätes im Pendelbetrieb
Fig. 2 eine Ansicht des Atemschutzgerätes nach Fig. 1
Fig. 3 einen Teilschnitt durch ein Atemschutzgerät im Kreislaufbetrieb
[0014] Das Atemschutzgerät im Pendelbetrieb besteht aus einer Chemikalpatrone 1, an deren
eine Stirnfläche 2 der Flächenkühler 14 mit dem Atemanschluß 13, und an deren andere
Stirnfläche 4 der Atembeutel 7 befestigt. ist. Die Befestigung des Atemschutzgerätes
erfolgt mit der Kopfbänderung 6. Am Atembeutel 7 ist ein Überdruckventil 9 vorgesehen.
Ein Starter 15 steht in Verbindung mit der Chemikalpatrone 1, welcher den in den ersten
Minuten benötigten Sauerstoff liefert, solange die Chemikalfüllung 3 noch nicht anreagiert
hat.
[0015] Im Betrieb atmet der Geräteträger durch den Atemanschluß 13 in die ringförmig im
Abstand zur Mantelfläche 5 der Chemikalpatrone 1 angeordneten Leitungszüge des Flächenkühlers
14 aus, wobei seine Ausatemluft in die Vorkammer 11 und von dort durch die Chemikalfüllung
3 in den Atembeutel 7 gelangt. Durch die Chemikalfüllung 3 wird durch eine exotherme
Reaktion der Ausatemluft C0
2 entzogen und 0
2 an sie abgegeben. Beim Einatmen wird die mit 0
2 angereicherte Atemluft aus dem Atembeutel 7 wiederum durch die Chemikalpatrone 1
in die Vorkammer 11 geleitet. Beim Durchgang durch die Chemikalfüllung 3 nimmt die
Einatemluft einen Teil der Reaktionswärme auf. Diese wird jedoch während der Durchströmung
des Flächenkühlers 14 wieder an die Umgebung abgegeben. Dabei erweist sich der flache
Leitungsquerschnitt zusätzlich von Vorteil, da er für ein möglichst geringes Totraumvolumen
für die Atmung sorgt. Zur erleichterten Halterung des Atemschutzgerätes dient eine
an der Vorkammer 11 angebrachte Kinnstütze 12.
[0016] Bei dem Atemschutzgerät für Kreislaufbetrieb ist an die Vorkammer 11 als Flächenkühler
eine Bypassleitung 16 als Verbindung zum Atembeutel 7 vorgesehen. Um zu gewährleisten,
daß beim Betrieb lediglich die Ausatemluft durch die Chemikalpatrone 1 geleitet wird
und die Einatemluft über die Bypassleitung 16 in die Vorkammer 11 eintritt, ist in
der Bypassleitung 16 ein Rückschlagventil 17 vorgesehen. Da im Kreislaufbetrieb der
Atembeutel 7 für die wesentliche Abkühlung der Einatemluft sorgt, kann der Flächenkühler
16 aus einer einfachen Rohrleitung bestehen.
1. Atemschutzgerät mit Regeneration der Atemluft über eine C02 bindende und 02 abgebende Chemikalpatrone, welche im Atemweg zwischen einem Atemanschluß und einem
Atembeutel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Atemluftstrom ein Flächenkühler(14,16)vorgesehen
ist, welcher benachbart und in räumlichem Abstand zur Mantelfläche ( 5 ) der Chemikalpatrone
(1 ) angeordnet ist.
2. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenkühler
(14) ausgehend von dem Atemanschluß (13) in zwei die Mantelfläche (5 ) der Chemikalpatrone
(1) umfassende Leitungszüge ( 14 ) aufgeteilt ist, welche in eine die eine Stirnfläche
(2 ) der Chemikalpatrone (1) umgebende Vorkammer (11) münden.
3. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenkühler(16)
als eine Bypassverbindung zwischen Atembeutel (7 ) und Atemanschluß (13) angeordnet
ist und ein Rückschlagventil (17) enthält.
4. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Atemanschlusses
(13) eine Kinnstütze (12) vorgesehen ist.
5. Atemschutzgerät nach Anschluß 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfbänderung
(6) an der Mantelfläche (5 ) der Chemikalpatrone (1 ) befestigt ist.