(19)
(11) EP 0 182 979 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.06.1986  Patentblatt  1986/23

(21) Anmeldenummer: 85110550.2

(22) Anmeldetag:  22.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 21/00, A62B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 24.11.1984 DE 3442882

(71) Anmelder: Drägerwerk Aktiengesellschaft
D-23542 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Kolbe, Ernst-Günther
    D-2410 Mölln (DE)
  • Weinmann, Hasso
    D-2400 Lübeck (DE)
  • Drews, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    D-2061 Bahrenhof (DE)
  • Eckstein, Wolfgang
    D-2407 Sereetz (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Atemschutzgerät mit Regeneration der Atemluft


    (57) Ein Atemschutzgerät mit einer die Atemluft regenerierenden Chemikalpatrone besitzt zur Abkühlung der Einatemluft einen im Atemluftstrom befindlichen Flächenkühler (14, 16), welcher benachbart und in räumlichem Abstand zur Mantelfläche (5) der Chemikalpatrone (1) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Atemschutzgerät mit Regeneration der Atemluft über eine C02 bindende und 02 abgebende Chemikalpatrone, welche im Atemweg zwischen einem Atemanschluß und einem Atembeutel angeordnet ist.

    [0002] Ein derartiges Atemschutzgerät ist aus der DE-OS 25 04 881 bekannt geworden.

    [0003] Bei dem bekannten Atemschutzgerät ist die Chemikalpatrone zwischen einem Atemanschluß und einem Atembeutel angeordnet, so daß die Ausatemluft bei horizontaler Durchströmung der Chemikalpatrone in den Atembeutel strömt. Bei der Einatmung wird die Luft aus dem Atembeutel über ein Rückschlagventil unter Umgehung der Chemikalpatrone in den Atemanschluß zurückgeführt. Ein solches Atemschutzgerät wird im sogenannten Kreislaufbetrieb eingesetzt. Bei Durchströmung der Ausatemluft durch die Chemikalpatrone erfolgt eine exotherme Reaktion, durch welche CO2 gebunden und 02 abgegeben wird. Die so regenerierte angewärmte Ausatemluft wird während ihres Aufenthaltes im Atembeutel auf solche Temperaturen abgekühlt, daß sie der Geräteträger wieder einatmen kann.

    [0004] Nachteilig bei den Geräten im Kreislaufbetrieb ist die Tatsache, daß sie zur Zurückführung der Einatemluft eigene, von der Luftführung der Ausatemluft getrennte Kanäle oder Kammern benötigen. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, Atemschutzgeräte der genannten Art im Pendelsystem zu betreiben. Dabei durchströmen sowohl Einatem- als auch Ausatemluft die Chemikalpatrone. Es müssen jedoch dann zur Kühlung der Einatemluft Wärmetauscher zwischen Chemikalpatrone und Atemanschluß vorgesehen werden. Derartige Wärmetauscher sind beispielsweise aus der DE-PS 335 931 und aus dem DE-GM 19 18 991 bekannt. Würde man jedoch diese bekannten Wärmetauscher, was ohne weiteres möglich ist, an ein Atemschutzgerät der genannten Art anschließen, welches unter Weglassung der für die Atmung im Kreislaufbetrieb notwendigen Rückführungskanäle für die Einatemluft in ein Atemgerät für den Pendelbetrieb modifiziert wurde, würde man den bekannten Vorteil der kompakten und raumsparenden und damit für den Geräteträger leicht zu handhabenden Atemschutzgeräte durch die aufwendigen, schweren und raumbeanspruchenden Wärmetauscher verlieren.

    [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, ein Atemschutzgerät der genannten Art derart zu verbessern, daß ein für den Pendelbetrieb notwendiger Wärmetauscher seine kompakte Bauform nicht beeinflußt.

    [0006] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß im Atemluftstrom ein Flächenkühler vorgesehen ist, welcher benachbart und in räumlichem Abstand zur Mantelfäche der Chemikalpatrone angeordnet ist.

    [0007] Der Vorteil eines erfindungsgemäßen Atemschutzgerätes liegt darin, daß es auch für die Benutzung im Pendelbetrieb eine kompakte Bauform aufweist, die es dem Geräteträger ermöglicht, das Atemschutzgerät sowohl im verpackten Zustand ohne sperriges Abstehen am Körper zu tragen, als auch bei Benutzung in einfacher Weise direkt vor dem Mund des Trägers zu tragen, ohne ihn durch übermäßiges Gewicht oder ausladende Bauform in seiner Bewegungsfreiheit mehr zu beeinträchtigen, als es auch bei den bekannten Atemschutzgeräten im Kreislaufbetrieb der Fall ist. '

    [0008] In besonders vorteilhafter Weise kann der Flächenkühler derart ausgebildet sein, daß er in Form flacher und breiter Rohrleitungszüge um den Mantel der Chemikalpatrone angeordnet ist, wobei ein gewisser Abstand von dem Mantel einzuhalten ist, um eine Aufheizung des Flächenkühlers zu verhindern und seine vollständige Umspülung mit Umgebungsluft zu gewährleisten. Durch diese vorteilhafte Anordnung des Flächenkühlers wird das Atemschutzqerät lediglich am Umfang der Chemikalpatrone geringfügig vergrößert.

    [0009] Um das Atemschutzgerät im Kreislaufbetrieb einzusetzen, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Flächenkühler als eine Bypassverbindung zwischen Atembeutel und Atemanschluß angeordnet sein und ein Rückschlagventil enthalten. Dadurch wird die bei den Kreislaufgeräten durch den Atembeutel vorhandene Abkühlung der Einatemluft durch den Flächenkühler noch weiter erhöht.

    [0010] Zum bequemeren Tragen des Atemschutzgerätes ist vorgesehen, daß unterhalb des Atemanschlusses eine Kinnstütze angebracht ist.

    [0011] Die Kopfbänderung wird, ebenfalls um eine kompakte Bauform des Atemschutzgerätes zu verwirklichen, an der Mantelfläche der Chemikalpatrone befestigt.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnung erläutert und im folgenden näher beschrieben.

    [0013] Es zeigen

    Fig. 1 den Schnitt eines Atemschutzgerätes im Pendelbetrieb

    Fig. 2 eine Ansicht des Atemschutzgerätes nach Fig. 1

    Fig. 3 einen Teilschnitt durch ein Atemschutzgerät im Kreislaufbetrieb



    [0014] Das Atemschutzgerät im Pendelbetrieb besteht aus einer Chemikalpatrone 1, an deren eine Stirnfläche 2 der Flächenkühler 14 mit dem Atemanschluß 13, und an deren andere Stirnfläche 4 der Atembeutel 7 befestigt. ist. Die Befestigung des Atemschutzgerätes erfolgt mit der Kopfbänderung 6. Am Atembeutel 7 ist ein Überdruckventil 9 vorgesehen. Ein Starter 15 steht in Verbindung mit der Chemikalpatrone 1, welcher den in den ersten Minuten benötigten Sauerstoff liefert, solange die Chemikalfüllung 3 noch nicht anreagiert hat.

    [0015] Im Betrieb atmet der Geräteträger durch den Atemanschluß 13 in die ringförmig im Abstand zur Mantelfläche 5 der Chemikalpatrone 1 angeordneten Leitungszüge des Flächenkühlers 14 aus, wobei seine Ausatemluft in die Vorkammer 11 und von dort durch die Chemikalfüllung 3 in den Atembeutel 7 gelangt. Durch die Chemikalfüllung 3 wird durch eine exotherme Reaktion der Ausatemluft C02 entzogen und 02 an sie abgegeben. Beim Einatmen wird die mit 02 angereicherte Atemluft aus dem Atembeutel 7 wiederum durch die Chemikalpatrone 1 in die Vorkammer 11 geleitet. Beim Durchgang durch die Chemikalfüllung 3 nimmt die Einatemluft einen Teil der Reaktionswärme auf. Diese wird jedoch während der Durchströmung des Flächenkühlers 14 wieder an die Umgebung abgegeben. Dabei erweist sich der flache Leitungsquerschnitt zusätzlich von Vorteil, da er für ein möglichst geringes Totraumvolumen für die Atmung sorgt. Zur erleichterten Halterung des Atemschutzgerätes dient eine an der Vorkammer 11 angebrachte Kinnstütze 12.

    [0016] Bei dem Atemschutzgerät für Kreislaufbetrieb ist an die Vorkammer 11 als Flächenkühler eine Bypassleitung 16 als Verbindung zum Atembeutel 7 vorgesehen. Um zu gewährleisten, daß beim Betrieb lediglich die Ausatemluft durch die Chemikalpatrone 1 geleitet wird und die Einatemluft über die Bypassleitung 16 in die Vorkammer 11 eintritt, ist in der Bypassleitung 16 ein Rückschlagventil 17 vorgesehen. Da im Kreislaufbetrieb der Atembeutel 7 für die wesentliche Abkühlung der Einatemluft sorgt, kann der Flächenkühler 16 aus einer einfachen Rohrleitung bestehen.


    Ansprüche

    1. Atemschutzgerät mit Regeneration der Atemluft über eine C02 bindende und 02 abgebende Chemikalpatrone, welche im Atemweg zwischen einem Atemanschluß und einem Atembeutel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Atemluftstrom ein Flächenkühler(14,16)vorgesehen ist, welcher benachbart und in räumlichem Abstand zur Mantelfläche ( 5 ) der Chemikalpatrone (1 ) angeordnet ist.
     
    2. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenkühler (14) ausgehend von dem Atemanschluß (13) in zwei die Mantelfläche (5 ) der Chemikalpatrone (1) umfassende Leitungszüge ( 14 ) aufgeteilt ist, welche in eine die eine Stirnfläche (2 ) der Chemikalpatrone (1) umgebende Vorkammer (11) münden.
     
    3. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenkühler(16) als eine Bypassverbindung zwischen Atembeutel (7 ) und Atemanschluß (13) angeordnet ist und ein Rückschlagventil (17) enthält.
     
    4. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Atemanschlusses (13) eine Kinnstütze (12) vorgesehen ist.
     
    5. Atemschutzgerät nach Anschluß 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfbänderung (6) an der Mantelfläche (5 ) der Chemikalpatrone (1 ) befestigt ist.
     




    Zeichnung