(19)
(11) EP 0 183 020 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.06.1986  Patentblatt  1986/23

(21) Anmeldenummer: 85112756.3

(22) Anmeldetag:  08.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 51/08, H01H 71/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.11.1984 DE 3441550

(71) Anmelder: Klöckner-Moeller Elektrizitäts GmbH
D-53115 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Aulmann, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-5300 Bonn 1 (DE)

(74) Vertreter: Schwarz, Klaus-Jürgen, Dipl.-Ing. 
Gluckstrasse 7
D-53115 Bonn
D-53115 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fernschaltblock mit Magnetsystem, insbesondere zum Ein- und Ausschalten von Motorschaltern und Leistungsschaltern


    (57) Der Fernschaltblock (1) mit Magnetsystem hat einen am freien Ende einer Schaltwippe (4) schwenkbar gelagerten Mitnehmer (5), der abwechselnd auf zwei gegen die beiden Arme (6a, 6b) der Wippe (6) eines Schaltschlosses gerichtete, parallel nebeinander angeordnete, gegenläufig bewegbare Stößel (8, 9) einwirkt und zwischen den beiden Stößeln derart umschaltbar ist, daß er bei jeder Betätigung des Elektromagneten (2) jeweils einen der beiden Stößel (8, 9) in seine Arbeitsstellung bewegt und nach Rückkehr in seine Ausgangsstellung bzw. in eine erneute Betätigungsstellung den jeweils anderen Stößel entsprechend betätigt. Der Mitnehmer (5) ist zwischen den beiden Stößeln (8, 9) derart schwenkbar gelagert und wird von zwei seitlichen Federstößeln (8b, 9b) am unteren Ende der beiden Stößel (8, 9) zwangsweise jeweils derart umgeschaltet, daß er bei seiner Abwärtsbewegung bzw. bei seinem Rückgang in eine erneute Betätigungsstellung vom Eingriff mit der Nase (8a, bzw. 9a) des einen Stößels (8, 9) jeweils in den Eingriff mit der Nase (9a bzw, 8a) des jeweils anderen Stößels (9 bzw. 8) zwangsweise verschwenkt wird. Hierdurch ergibt sich eine besonders genaue und zuverlässige Funktionsweise eines derartigen Fernschaltblockes.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fernschaltblock mit Magnetsystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, der insbesondere zum Ein- und Ausschalten von Motorschaltern und Leistungsschaltern mittels eines Stromimpulses geeignet ist.

    [0002] Bei einem bekannten Schalter mit Fernbedienung (EP 01 08 678 Al) wirkt ein Elektromagnet mit seinem Stößel auf einen Schwinghebel ein, der mit seinem gegenüberliegenden Ende an einem Drehpunkt des Gehäuses gelagert ist. Der Schwinghebel trägt eine Schubstange, deren Ende mit den Schultern einer Wippe an einem Schalter abwechselnd zusammenwirkt, die drehbar auf einer feststehenden Achse des Schalters montiert ist. Die Schubstange ist an dem Schwinghebel schwenkbar gelagert und verschwenkt sich bei jedem Bewegungsablauf gegen die Kraft einer Feder derart, daß sie jeweils abwechselnd mit einer der beiden Schultern der Wippe in Eingriff kommt und die Wippe auf diese Weise bei jeder Betätigung des Elektromagneten von einer Stellung in die andere umschaltet. Die Funktionsweise dieses bekannten Schalters mit Fernbedienung ist jedoch aufgrund der schwenkbaren Schubstange, die unter Federwirkung jeweils abwechselnd auf eine der beiden Schultern der Schaltwippe umspringt, verhältnismäßig ungenau und störanfällig.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirkungsweise eines derartigen Fernschaltblockes einfacher und sicherer zu gestalten.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis 9 besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet sind.

    [0005] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Betätigung der Wippe des Schaltschlosses nicht allein vom richtigen und genauen Umspringen einer unter Federwirkung stehenden Schubstange abhängt, sondern daß für die Betätigung der Wippe des Schaltschlosses vielmehr zwei getrennte Stößel vorhanden sind, die parallel nebeneinander angeordnet und durch einen umschaltbaren Mitnehmer jeweils abwechselnd gegen einen der beiden Arme der Wippe des Schaltschlosses bewegt werden. Jeder der beiden Stößel hat dabei seine wohldefinierte Aufgabe. Während der eine Stößel als Einschaltstößel dient, arbeitet der andere Stößel als Ausschaltstößel, und der Mitnehmer ist zwischen den beiden Stößeln derart schwenkbar gelagert und wird von zwei seitlichen Federstößeln am unteren Ende der beiden Stößel jeweils zwangsweise derart umgeschaltet, daß er bei seiner Abwärtsbewegung bzw. bei seinem Rückgang in eine erneute Ausgangsstellung vom Eingriff mit der seitlichen Nase des einen Stößels jeweils in den Eingriff mit der seitlichen Nase des anderen Stößels zwangsweise verschwenkt wird. Durch eine die beiden Stößel verbindende Koppelschwinge ist ferner gewährleistet, daß jeweils nur einer der beiden Stößel in Richtung auf die Wippe des Schaltschlosses bewegt werden kann, während der andere Stößel gleichzeitig in seine Ausgangsstellung für eine erneute Betätigung und damit für eine Umschaltung der Wippe des Schaltschlosses zurückbewegt wird.

    [0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 einen Fernschaltblock mit Magnetsystem in der AUS-Schaltstellung,

    Fig. 2 in der EIN-Schaltstellung und

    Fig. 3 in einer Zwischenstellung AUSGELÖST.



    [0007] Der in der Zeichnung gezeigte Fernschaltblock 1 mit Magnetsystem dient insbesondere zum Ein- und Ausschalten von Motorschaltern und Leistungsschaltern mittels eines Stromimpulses, wobei ein durch den Stromimpuls betätigter Elektromagnet 2 mit seinem Stößel 3 über eine Schaltwippe 4 mit einem daran schwenkbar gelagerten Mitnehmer 5 auf eine Wippe 6 am Schaltschloß eines nicht gezeigten, an sich bekannten Motor- oder Leistungsschalters einwirkt.

    [0008] Der Fernschaltblock 1 ist so ausgebildet, daß der Mitnehmer 5 abwechselnd auf zwei gegen die beiden Arme 6a, 6b der Wippe 6 des Schaltschlosses gerichtete, parallel nebeneinander angeordnete und durch eine Koppelschwinge 7 gegenläufig bewegbar miteinander verbundene Stößel 8, 9 derart einwirkt und zwischen den beiden Stößeln 8, 9 derart umschaltbar ist, daß er bei jeder Betätigung des Elektromagneten 2 jeweils einen der beiden Stößel 8, 9 in seine Arbeitsstellung bewegt und nach Rückkehr in seine Ausgangsstellung bzw. in eine erneute Betätigungsstellung den jeweils anderen Stößel entsprechend betätigt.

    [0009] Der Mitnehmer 5 ist am freien Ende 4b der Schaltwippe 4 zwischen den beiden Stößeln 8, 9 schwenkbar gelagert, und jeder der beiden Stößel 8, 9 hat eine zu dem Mitnehmer 5 hervorspringende seitliche Betätigungsnase 8a, 9a. Die Nasen 8a, 9a ragen von den beiden Stößeln 8, 9 dabei so weit zur Seite, daß die Betätigungsnase 8a bzw. 9a des sich jeweils in seine Ausgangsstellung für eine erneute Betätigung zurückbewegenden Stößels 8 bzw. 9 an dem Mitnehmer 5 entlanggleitet und diesen in Eingriff mit der Nase 9a bzw. 8a an dem jeweils gegenüberliegenden, sich entgegengesetzt bewegenden Stößel 9 bzw. 8 hält.

    [0010] Unterhalb der Nase 8a, 9a ist an jedem Stößel 8, 9 ein gegen den Mitnehmer 5 gerichteter Federstößel 8b, 9b angeordnet, der den zu seinem freien Ende hin leicht verbreiterten, keilförmigen Mitnehmer 5 bei seiner Abwärtsbewegung bzw. bei seinem Rückgang in eine erneute Ausgangsstellung vom Eingriff mit der Nase 8a bzw. 9a des einen Stößels 8 bzw. 9 in den Eingriff mit der Nase 9a bzw. 8a des jeweils anderen Stößels 8 bzw. 9 verschwenkt.

    [0011] Neben den beiden Endstellungen AUS und EIN von Fig. 1 und 2 ist gemäß einer in Fig. 3 dargestellten weiteren Ausführungsform eines derartigen Fernschaltblockes eine Zwischenstellung AUSGELöST möglich, die dann auftritt, wenn der Schalter infolge Überstrom oder Kurzschlußstrom abschaltet. Hierbei besteht die Forderung, daß bei einer Betätigung des Fernschaltblockes 1 nach einer derartigen Auslösung immer zuerst die endgültige AUS-Schaltstellung geschaltet wird, damit das Schaltschloß des Schalters wieder in Einschaltbereitschaft gebracht wird.

    [0012] Diese Forderung wird dadurch erreicht, daß der Federstößel 9b des einen Stößels 9 in einem Abstand 9d von der Betätigungsnase 9a angeordnet ist, der geringer ist als der Abstand 8d des Federstößels 8b von der Nase 8a des anderen Stößels 8. Dieser geringere Abstand 9d des Federstößels 9b hat zur Folge, daß in der AUSGELÖST-Stellung von Fig. 3, in der sich die beiden Stößel 8 und 9 in einer nur geringfügig unterschiedlichen Höhe befinden, der Mitnehmer 5 unter der Wirkung des Federstößels 9b an dem AUS-Stößel 8 zur Anlage kommt und somit bei einer Betätigung durch die Schaltwippe 4 immer den Stößel 8 betätigt, der die Ausschaltung bewirkt. Statt der Federstößel 8b, 9b können auch Blattfedern oder dergleichen eingesetzt werden.

    [0013] Die durch die Koppelschwinge 7 miteinander verbundenen beiden Stößel 8, 9 sind parallel zur Betätigungsrichtung 2a des Elektromagneten 2 quer zur Drehachse 6c der Wippe 6 des Schaltschlosses in parallelen Längsführungen im Abstand voneinander gegenläufig geführt, und außerdem ist die Koppelschwinge 7 am Gehäuse 10 des Fernschaltblockes 1 zwischen den beiden Stößeln 8, 9 schwenkbar gelagert und greift mit zwei endseitigen Querzapfen 7a, 7b in seitliche Führungsschlitze 8c, 9c an den beiden Stößeln 8, 9 ein.

    [0014] Die Schaltwippe 4 hat ein Dreh- oder Schwenklager 4a, das zwischen dem Magnetstößel 3 und dem Mitnehmerende 4b, jedoch näher zu dem Magnetstößel 3 hin angeordnet ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß auch bei einem geringen Hub des Elektromagneten 2 ein ausreichender Hub der beiden Stößel 8, 9 für die Betätigung der Wippe 6 des Schaltschlosses erreicht wird. Der Schalthebel bzw. die Schaltwippe 4 ist außerdem zwischen dem Dreh- oder Schwenklager 4a und dem Mitnehmerende 4b entgegen der Betätigungsrichtung 11 der beiden Stößel 8, 9 durch eine Schraubendruckfeder 12 oder dergleichen federbelastet.

    [0015] Der erfindungsgemäße Fernschaltblock arbeitet wie folgt:

    Befindet sich der Fernschaltblock 1 in der AUS-Stellung von Fig. 1, so wird der Mitnehmer 5 durch den in dem AUS-Stößel 8 seitlich gelagerten Federstößel 8b gegen den EIN-Stößel 9 gedrückt und greift unter die seitliche Nase 9a des Stößels 9. Durch die Bewegung der Schaltwippe 4 wird dann der Stößel 9 betätigt, wirkt auf die Wippe 6 des Schaltschlosses und schaltet den Motorschalter ein. Durch die die beiden Stößel 8, 9 verbindende Koppelschwinge 7 wird dabei der Stößel 8 in die untere Ausgangsstellung bewegt. Nach Entregung des Elektromagneten 2 geht die Schaltwippe 4 unter der Wirkung der Schraubendruckfeder 12 ebenfalls in die Ausgangsstellung zurück. Dabei wird der Mitnehmer 5 von dem Federstößel 9b, der aus dem Stößel 9 seitlich hervorragt, wieder gegen den Stößel 8 gedrückt, so daß beim nächsten Stromimpuls auf den Elektromagenten 2 der Stößel 8 mitgenommen wird und sofort. Die AUSGELÖST-Stellung ist dann wiederum so, wie oben zu Fig. 3 beschrieben.




    Ansprüche

    1. Fernschaltblock mit Magnetsystem, insbesondere zum Ein- und Ausschalten von Motorschaltern und Leistungsschaltern mittels eines Stromimpulses, wobei ein durch den Stromimpuls betätigter Elektromagnet mit seinem Stößel über einen Schalthebel mit einem daran schwenkbar gelagerten Mitnehmer auf eine Wippe am Schaltschloß des Schalters einwirkt, dadurch gekennzeichnet , daß der Mitnehmer (5) abwechselnd auf zwei gegen die beiden Arme (6a, 6b) der Wippe (6) des Schaltschlosses gerichtete, parallel nebeneinander angeordnete, gegenläufig bewegbare Stößel (8, 9) einwirkt und zwischen den beiden Stößeln derart umschaltbar ist, daß er bei jeder Betätigung des Elektromagneten (2) jeweils einen der beiden Stößel (8, 9) in seine Arbeitsstellung bewegt und nach Rückkehr in seine Ausgangsstellung bzw. in eine erneute Betätigungsstellung den jeweils anderen Stößel entsprechend betätigt.
     
    2. Fernschaltblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Mitnehmer (5) am freien Ende (4b) einer durch den Elektromagneten (2) betätigbaren Schaltwippe (4) zwischen den beiden Stößeln (8, 9) schwenkbar gelagert ist, und daß jeder der beiden Stößel (8, 9) eine zu dem Mitnehmer (5) hervorspringende seitliche Nase (8a, 9a) aufweist.
     
    3. Fernschaltblock nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Nasen (8a, 9a) von den beiden Stößeln (8, 9) so weit zur Seite ragen, daß die Nase (8a bzw. 9a) des sich jeweils in seine Ausgangsstellung für eine erneute Betätigung zurückbewegenden Stößels (8 bzw. 9) an dem Mitnehmer (5) entlanggleitet und diesen in Eingriff mit der Nase (9a bzw. 8a) an dem jeweils gegenüberliegenden, sich entgegengesetzt bewegenden Stößel hält.
     
    4. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Nase (8a, 9a) an jedem der beiden Stößel (8, 9) ein gegen den Mitnehmer (5) gerichteter seitlicher Federstößel (8b, 9b), eine Blattfeder oder dergleichen angeordnet ist, der bzw. die den zu seinem freien Ende hin leicht verbreiterten, keilförmigen Mitnehmer (5) bei seiner Abwärtsbewegung bzw. bei seinem Rückgang in eine erneute Ausgangsstellung vom Eingriff mit der Nase (8a bzw. 9a) des einen Stößels in den Eingriff mit der Nase (9a bzw. 8a) des jeweils anderen Stößels (8 bzw. 9) verschwenkt.
     
    5. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 4,dadurch gekennzeichnet, daß der Federstößel (9b) des einen Stößels (9) in einem Abstand (9d) von der Nase (9a) angeordnet ist, der geringer als der Abstand (8d) des Federstößels (8b) von der Nase (8a) des anderen Stößels (8) ist, so daß der Mitnehmer (5) aus einer Mittelstellung, beispielsweise einer AUSGELÖST-Stellung des Schaltschlosses, bei einer Betätigung durch die Schaltwippe (4) immer den Stößel (8) betätigt, der die Ausschaltung bewirkt.
     
    6. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stößel (8, 9) durch eine Koppelschwinge (7) miteinander ver- bunden und parallel zur Betätigungsrichtung (2a) des Elektromagneten (2) quer zur Drehachse (6c) der Wippe (6) des Schaltschlosses in parallelen Längsführungen im Abstand voneinander gegenläufig geführt sind.
     
    7. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelschwinge (7) am Gehäuse (10) des Fernschaltblockes (1) zwischen den beiden Stößeln (8, 9) schwenkbar gelagert ist und mit zwei endseitigen Querzapfen (7a, 7b) in seitliche Führungsschlitze (8c, 9c) an den beiden Stößeln (8, 9) eingreift.
     
    8. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreh- oder Schwenklager (4c) der Schaltwippe (4) näher zu dem Magnetstößel (3) hin angeordnet ist.
     
    9. Fernschaltblock nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwippe (4) zwischen dem Dreh- oder Schwenklager (4a) und dem Mitnehmerende (4b) entgegen der Betätigungsrichtung (11) der beiden Stößel (8, 9) federbelastet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht