[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falten der öffnung von gefüllten Säcken,
insbesondere von Säcken mit einer nach innen gerichteten Tieffalte an beiden Schmalseiten,
bestehend aus zwei Gruppen mit jeweils drei schwertartigen Faltfingern, von denen
jeweils zwei Faltfingerpaare von oben in die öffnung eines stehend angeförderten Sackes
bewegbar sind und der dritte Faltfinger jeder Gruppe außen an der zugeordneten Sackschmalseite
in Faltposition bringbar ist, wobei zum Aufspreizen der Sach- öffnung die Faltfinger
der beiden Faltfingerpaare zunächst quer'und dann parallel zur Sackebene verstellbar
sind und wobei anschließend zum Bilden der Tieffalte unter Schließen der Sacköffnung
die beiden dritten Faltfinger bei entlastetem Antrieb der beiden Faltfingerpaare in
die Faltposition bewegbar sind.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist der dritte Faltfinger der beiden Faltfingergruppen
zwecks Ausbildung der sogenannten Tieffalte im oberen Bereich der Schmalseiten des
gefüllten Sackes linear hin- und herbewegbar, und zwar mittels eines Druckmittelzylinderantriebs.
Da die dritten Faltfinger einen relativ langen Weg zwischen ihrer Faltposition und
ihrer Ausgangsposition zurücklegen müssen, muß der Druckmittelzylinder schnell arbeiten,
wenn eine zufriedenstellende Stundenleistung der Vorrichtung erzielt werden soll.
Bisherige Stundenleistungen liegen bei etwa 800 Säcken und entsprechen nicht mehr
den heutigen Erwartungen, da z.B. die der Faltvorrichtung nachgeordnete Näh-oder Schweißeinrichtung
eine höhere Leistung je Stunde erbringt. Ein wesentlicher Grund für die nicht mehr
zufriedenstellende Stundenleistung liegt in der relativ langen Zeit, die die dritten
Faltfinger benötigen, um aus ihrer Ausgangsstellung in ihre Faltposition zu gelangen.
Ein schnelleres Arbeiten der bekannten, die dritten Faltfinger betätigenden Druckmittelzylinder
könnte mit einem höheren Betriebsdruck des Druckfluids erfolgen, was aber nicht gewünscht
wird, da der allgemein in einem Werk fibliche Druckwert für das Fluid verwendet werden
soll.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung der einleitend angeführten
Vorrichtung dahingehend, daß auf einfache Weise ein schnelleres Arbeiten der dritten
Faltfinger als bisher erreicht ist. Die Lösung der Aufgabe geht von der angegebenen
Vorrichtung aus und kennzeichnet sich dadurch, daß die dritten Faltfinger schwenkbar
ausgebildet und aus der Faltposition in eine Ruheposition bringbar sind, in der sie
den Weg für den Weitertransport des gefalteten Sackes und für den Antransport des
nächsten zu faltenden Sackes freigeben.
[0004] Durch diese Lösung ist ein schnelleres Arbeiten der dritten Faltfinger ermöglicht,
denn die Druckmittelzylinder für die Betätigung dieser Faltfinger greifen in Nähe
der Faltfingerdrehachse an den Faltfingern an, so daß der übrige, mit dem Faltvorgang
befaßte Bereich der Faltfinger mit gesteigerter Geschwindigkeit zwischen der Ausgangsposition
und der Faltposition hin- und herbewegt werden kann. Die Stundenleistung der Vorrichtung
ist durch diese Lösung auf wenigstens 1000 bis 2000 Säcke erhöht, was eine Erhöhung
um maximal etwa 50% bedeutet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß diese Lösung
auf baulich einfache Weise ausgeführt werden kann, denn die fraglichen Druckmittelzylinder
können senkrecht stehend angeordnet werden, wodurch die Vorrichtung kompakter gestaltet
ist.
[0005] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 das Ausführungsbeispiel in sehr schematischer Seitenansicht,
Figur 2 einen Bereich des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispieles in vergrößerter
und teilweise geschnittener Darstellung,
Figur 3 eine Ansicht nach der Linie III-III in Figur 2,
Figur 4 eine Aufsicht gemäß dem Pfeil A in Figur 3,
Figur 5 eine vereinfachte Darstellung zur Erläuterung der Funktion des Ausführungsbeispieles,
Figur 6 eine Ansicht auf das Oberende eines gefalteten Sackes, gesehen von der Sackschmalseite
her.
[0006] Die vorgeschlagene Vorrichtung ist gemäß figur 1 im allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise,
ein Bestandteil einer größeren Maschine, die in der Regel auch eine hier nicht relevante
Verschließeinrichtung 2 aufweist, um die zugefalteten Öffnungen der gefüllten Säcke
durch Nähen oder Schweißen, je nach dem, ob es sich um Papier- oder Kunststoffsäcke
handelt, verschließen zu können. Beide Vorrichtungen werden von einem gemeinsamen
Ständer 3 getragen, derart, daß sie höhenverstellbar sind, wie mit dem Doppelpfeil
4 angegeben ist. Hierzu ist der Ständer 3 in bekannter Weise mit einem höhenverstellbaren
Block 5 versehen, an dem die Vorrichtungen 1 und 2 befestigt sind. Die Vorrichtung
1 besteht aus einem horizontalen Träger 6, einem darauf über Rollen 7 verfahrbaren
Gestell 8, das von einem durch einen Elektromotor 9 angetriebenen Zugmittelbetrieb
10 horizontal bewegt wird, wobei diese Bewegung mittels Endschalter 11 und Dämpfer
12 sowie Anschlägen 13 begrenzt bzw. gebremst wird, einer vom Gestell 8 über einen
Hubzylinder 14 getragenen und daran über Rollen 15 geführten Führungseinrichtung 16
und aus zwei von der Führungseinrichtung getragenen, horizontal verfahrbaren Wagen
17 und 18 mit je einer aus drei schwertartigen Faltfingern bestehenden Faltfingergruppe
19 bzw. 20.
[0007] Ferner ist eine ortsfeste, mit der Führungseinrichtung 16 zusamrnenwirkendeKurbensteuereinrichtung
21 vorgesehen, um die Vorwärts-Abwärts-Bewegung der Führungseinrichtung und damit
der Faltfingergruppen 19, 20 während des Faltvorganges festzulegen. Hierzu weist die
Führungseinrichtung eine auf der Kurvensteuereinrichtung 21 ablaufende Rolle 22 auf.
[0008] Die Führungseinrichtung 16 besteht aus einem Rahmen 23, dessen oberer Teil die erwähnten
Rollen 15 und 22 aufweist und dessen unterer Teil sich im wesentlichen parallel zu
dem Träger 6.erstreckt, in welcher Erstreckungsrichtung auch die Förderrichtung des
von der Vorrichtung 1 zu verschließenden Sackes liegt, die durch den Pfeil 24 angegeben
ist. Die Bewegungsrichtung der Waren 17 und 18 ist durch zwei horizontale Schienenpaare
25, 26 am unteren Teil der Führungseinrichtung 16 vorgegeben. Diese Schienenpaare
sind endseits an Halteplatten 27 befestigt, die auch je einen Druckmittelzylinder
28, 29 für die gegenllufige Hin- und Herbewegung der in Figur 1 sehr schematisch gezeigten
Wagen 17, 18 tragen. Die Ausgangsstellung der die Faltfingergruppen 19, 20 tragenden
Wagen entspricht im wesentlichen der in Figur 1 gezeigten Stellung, so daß die Wagen
zwecks Erreichung ihrer Arbeitsstellung, in welcher die Faltfingergruppen an den Sackschmalseiten
anliegen, auseinanderfahren (Figur 5).
[0009] Aus den Figuren 2, 3 und 4 ist der grundsätzliche Aufbau der Wagen 17 und 18 mit
den Faltfingergruppen 19, 20 sowie deren Funktionen klar zu ersehen.
[0010] Jeder Wagen 17, 18 besteht aus sechs horizontalen Führungsschienen 30, die an ihren
Enden an Halteplatten 31, 32 befestigt sind, wobei die Platten 32 auf ihrer anderen
Seite je zwei Achskörper 33 (Figur 4) aufweisen und jeder Achskörper mit einem in
den Schienenpaaren 25, 26 laufenden Radpaar 34 versehen ist. Jeder Wagen 17, 18 ist
mit zwei Trageinheiten von 35 bzw. 36 versehen, die jeweils über Rollen 37 auf den
Führungsschienen 30 laufen und je durch Druckmittelzylinder 38 bzw. 39 in gegenläufiger
Richtung angetrieben werden, die einerseits an den Einheiten 35, 36 angreifen und
andererseits an den Halteplatten 31, 32 befestigt sind.
[0011] An den Trageinheiten 35, 36 sind die sich nach unten erstreckenden Faltfingergruppen
19 bzw. 20 angeordnet. Wie es am besten Figur 3 zeigt, ist jede Einheit 35 mit einem
seitlichen schwertartigen Faltfinger 19a starr verbunden, während ein dritter schwertartiger
Faltfinger 19b in der Mitte zwischen beiden seitlichen Fingern 19a vorgesehen ist,
jedoch gegenüber diesen gemäß Figur 2 vorsteht (Faltposition). Entsprechend sind die
schwertartigen Faltfinger 20a, 20b des anderen Wagens 18 angeordnet. Dabei sind die
dritten Faltfinger 19b und 20b nicht an den Einheiten 35 bzw. 36 befestigt, sondern
sind etwa in der Längsmitte der Wagen 17 bzw. 18 an z.B. der jeweiligen vorderen unteren
Schiene 30 schwenkbar angelenkt. Jeder Faltfinger 19b, 20b weist nahe seiner Schwenkachse
einen kurzen Hebelarm 40 auf, wobei an jedem Hebelarm die Kolbenstangen 41 von Druckmittelzylindern
42 angelenkt sind (Figur 2). Die Zylinder 42 befinden sich oberhalb der Wagen 17,
18 und sind schwenkbar an Armen 43 gelagert, welch letztere ebenfalls an einer der
Schienen 30 befestigt sind.
[0012] Zum besseren Verständnis des Aufbaus der Wagen 17, 18 und der in ihnen laufenden
Trageinheiten 35, 36 sind in Figur 4 die Zylinder 38 und 42 fortgelassen. Gezeigt
sind jedoch einstellbare Anschläge 44 der Wagen, um die Ausfahrbewegungen der Kolbenstangen
der Zylinder 38 und 39 zu begrenzen.
[0013] Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich daß jeweils die beiden seitlichen Faltfinger
19a bzw. 20a mittels der verfahrbaren Einheiten 35 und 36 auseinander- und wieder
zusammengefahren werden können, während die mittleren Faltfinger 19b und 20b lediglich
mittels der Zylinder 42 verschwenkt werden, und zwar aus einer strichpunktiert angedeuteten
Ruhestellung (Figur 2) die einen Weitertransport eines oben zugefalteten Sackes 45
gestattet in eine Faltstellung (Figur 2).
[0014] . Die Faltfinger bewirken neben dem Zufalten der Sacköffnung eines gefüllt angeförderten
Sackes aus Papier- oder Kunststoff (Folie) in der Weise, daß die Sac?:.erenden keine
sonst in Richtung der Sackschmalseiten weisenden Eckbereiche aufweisen, die ein enges
Stapeln von gefüllten Säcken auf Paletten nicht erlauben und die besonders anfällig
für Sackbeschädigungen sind, eine stündliche Faltleistung der Vorrichtung von wenigstens
1000 bis 1200 Säcken. Diese Leistung stellt eine Steigerung von etwa 50% gegenüber
bisher bekannten Vorrichtungen dar.
[0015] Um bei dieser Leistung der Vorrichtung zu erreichen, daß beim Faltvorgang noch mehr
Luft aus dem Sackoberende 45a entweichen kann, was zu einem verbesserten Stapeln von
gefüllten und verschlossenen Säcken auf Paletten führt, ist die Steuerkurveneinrichtung
21 so ausgestaltet, daß sich an den Auslauf der Steuerkurve 21a ein zusätzlicher,
relativ kurzer Steuerkurvenabschnitt 21b anschließt, der aus einer ansteigenden und
aus einer abfallenden Kurvenstrecke (Figur 1) besteht, z.B. in Form eines Bogens,
wodurch eine kurze Hebung und anschließende kurze Absenkung der Faltfingergruppen
19, 20 erfolgt. Dies hat zur Folge, daß das zugefaltete Sackoberende 45a über die
Sackbreite verlaufend eine Einknickung 46 erfährt (Figur 6) mit der Wirkung, daß dadurch
noch mehr Luft aus dem Sackoberende herausgedrückt wird, weil sich die Faltfinger
zunächst etwas aus dem gefalteten Sackoberende herausbewegen und dann bei ihrer Absenkung
das Sackoberende nach unten bewegen, wobei die Einknickung 46 erfolgt, da der übrige
Sack nicht abgesenkt wird.
[0016] Die Funktion der nachstehend beschriebenen Vorrichtung ist folgende. Es sei angenommen,
daß sich das Gestell 8 (Figur 1) im rechten Endbereich des Trägers 6 befindet, so
daß der Hubzylinder 14 die Führungseinrichtung 16 in der obersten Stellung hält. Die
Faltfingergruppen 19 und 20 weisen dabei eine solche Stellung auf, daß sich die seitlichen
Faltfinger 19a bzw. 20a im wesentlichen beieinander befinden, wie es die Figuren 1
und 3 zeigen und daß sich die schwenkbaren, dritten Faltfinger in ihrer Ruheposition
befinden, die ebenfalls aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist. Ein von einem Förderer
47 stehend angeförderter, gefüllter, oben offener Sack 45 hat dann unterhalb der Führungseinrichtung
16 freien Einlauf in die Vorrichtung 1.
[0017] Sobald der zu faltende Sack 45 sich unterhalb der Faltfingergruppen 19, 20 befindet,
wird das Gestell 8 mittels des Antriebes 9, 10 synchron mitverfahren, wobei der Hubzylinder
14 bei Erreichen der Steuerkurveneinrichtung 21 ein gleichzeitiges Absenken der Führungseinrichtung-16
bewirkt. Dabei gelangen die seitlichen, jeweils ein Faltfingerpaar bildenden Faltfinger
19a, 20a in den oben offenen Sack und werden bei Erreichen einer genügenden Tiefe
durch die Zylinderpaare 38 bzw. 39 zunächst nach außen auseinandergefahren, wodurch
die Sacköffnung aufgespreizt wird. Anschließend werden diese Faltfingerpaare durch
die Zylinder 28 und 29 der Führungseinrichtung 16 bei entlasteten Zylinderpaaren 38,
39 parallel zur Sackebene in Richtung der Sackschmalseiten verfahren, bis sie dort
zur Anlage kommen. Sodann werden die beiden Zylinder 42 betätigt, die nun die dritten
Faltfinger 19b, 20b nach unten in die Faltposition verschwenken und dadurch zwischen
den erwähnten Faltfingerpaaren eine sogenannte Tieffalte am Sackoberende ausbilden,
was aus der linken Darstellung in Figur 5 zu erkennen ist. Durch das Ausbilden der
Tieffalte werden die Faltfinger der Faltfingerpaare wieder nach innen zusammengefahren.
[0018] Da die Nachlaufrolle 22 der Führungseinrichtung 16 nunmehr am Abschnitt 21b der Steuerkurveneinrichtung
21 angekommen ist, erfolgt nun die Ausbildung der erwähnten Einknickung 46 am Sackoberende
45a. Hierzu wird die Rolle 22 durch den Abschnitt 21b angehoben, so daß sich auch
die Führungseinrichtung 16 und damit die Faltfingergruppen 19 und 20 anheben. Anschließend
senkt sich die Rolle 22 wieder ab, so daß die Faltfingergruppen 19, 10 ebenfalls abwärts
bewegt werden, wobei die Haftreibung zwischen den Faltfingergruppen und dem Sackmaterial
bewirkt, daß das Sackoberende 45a nach unten gedrückt wird, wobei die Einknickung
46 entsteht. Dieses Einknicken wiederum hat zur Folge, daß noch weitere Luft, die
sich nach dem Zufalten des Sackoberendes noch oberhalb der Sachfüllung befunden hat,
nach oben aus der Sacköffnung herausgedrückt wird, so daß so wenig wie möglich an
Restluft im zugefalteten Sackoberende verbleibt. Nach Abschluß dieser Vorgänge weist
das Sackoberende etwa die in Figur 6 gezeigte Gestalt auf.
[0019] Inzwischen ist der so zugefaltete Sack zu einer Weiterfördereinrichtung 48 bekannter
Art gelangt, deren Einlaufende scherenartig bewegbare Arme 48a aufweist, die nun das
zugefaltete Sackoberende 45a etwa im Bereich der Einknickung 46 durch Zusammenklappen
erfassen, was durch die Druckmittelzylinder 49 erfolgt. Nun kann der Hubzylinder 14
die Führungseinrichtung 16 nach oben verfahren, wodurch die Faltfingergruppen 19,
20 aus dem Sackoberende herausgezogen werden, wonach das Gestell 8 und damit die Führungseinrichtung
16 wieder in die rechte Ausgangsstellung verfahren wird. Der zugefaltete Sack 45 wird
weiter der Näh- oder Schweißvorrichtung 2 zum endgültigen Verschließen zugeführt.
[0020] Wenn nicht ein sogenannter Tieffaltensack, sondern ein Sack mit einer Einfachfalte
(rechte Darstellung in Figur 5) zugefaltet werden soll, geschieht dies im wesentlichen
in der gleichen beschriebenen Weise mit der Ausnahme, daß sämtliche Faltfinger jeder
Faltfingergruppe 19 und 20 zusammengefahren bleiben (Figuren 2 und 3), so daß alle
Finger jeder Gruppe als ein gemeinsamer Finger anzusehen sind, der in die offene Sacköffnung
eintaucht. In Verbindung mit Figur 5 ist es dann ohne weiteres klar, wie das Zufalten
eines Sackes mit Einfachfalte erfolgt.
1. Vorrichtung zum Falten der öffnung von geöffneten Säkken, insbesondere von Säcken
mit einer nach innen gerichteten Tieffalte an beiden Schmalseiten, bestehend aus zwei
Gruppen mit jeweils drei schwertartigen Faltfingern, von denen jeweils zwei Faltfingerpaare
von oben in die öffnung des stehend angeförderten Sackes bewegbar sind und der dritte
Faltfinger jeder Gruppe außen an der zugeordneten Sackschmalseite in Faltposition
bringbar ist, wobei zum Aufspreizen der Sacköffnung die Faltfinger der beiden Faltfingerpaare
zunächst quer und dann parallel zur Sackebene verstellbar sind und wobei anschließend
zum Bilden der Tieffalte unter Schließen der Sacköffnung die beiden dritten Faltfinger
bei entlastetem Antrieb der beiden Faltfingerpaare in die Faltposition bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritten Faltfinger (19b, 20b) schwenkbar ausgebildet
und aus der Faltposition (Figur 2, ausgezogen) in eine Ruheposition (Figur 2, strichpunktiert)
bringbar sind, in der sie den Weg für den Weitertransport des gefalteten Sackes und
für den Antransport des nächsten zu faltenden Sackes freigeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dritten Faltfinger
(19b, 20b) mit einem kurzen Hebelarm (40) versehen sind, dessen eines Ende etwa in
Nähe der Schwenkachse der dritten Faltfinger an letzteren befestigt ist und dessen
anderes Ende an der Kolbenstange (41) eines Druckmittelzylinders (42) angelenkt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Falten von Säcken mit einer Einfachfalte, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Faltfingergruppen (19, 20) mit allen drei Faltfingern
zusammen von oben in die Sacköffnung bewegbar und in der Sackebene parallel zueinander
auf größeren Abstand bringbar sind, um mittig gegen die Innenseite der Sackschmalseiten
bewegt zu werden und diese unter Bildung der Einfachfalte nach außen zu drücken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, bei der die Bewegungseinrichtungen
der Faltfinger hinsichtlich der linearen Verstellbewegungen auf Schienen geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungseinrichtungen (17, 18; 35) mit Rollen (34;
37) auf den betreffenden Schienen (25, 26; 30) laufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, bei der eine Steuerkurve für die gemeinsame
Vorwärts-Abwärts-Bewegung der Faltfingergruppen während des Faltens einer Sacköffnung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Auslauf der Steuerkurve (21a)
ein zusätzlicher, im wesentlichen kurzer Steuerkurvenabschnitt (21b) anschließt, der
zur Hebung und nachfolgenden Absenkung der in Faltstellung befindlichen Faltfingergruppen
(19, 20) aus einer ansteigenden und einer abfallenden Kurvenstrecke besteht.