[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalt- oder Steuerkabel, das von einer Feder gespannt
ist und das zum Schalten und / oder Steuern von einer Haltevorrichtung freigegeben
und von der Feder verschoben wird.
[0002] Solche Schalt- oder Steuerkabel dienen zum Beispiel zum Umschalten einer Weiche.
Erfindungsgemäss wird ein solches Schalt- oder Steuerkabel an einer Gatling-Kanone
verwendet, bei welcher einerseits bei Spätzündung einer Patrone und andererseits bei
Einzelschuss das Seriefeuer unterbrochen wird, wobei eine Weiche geschaltet wird.
[0003] Ein solches, bekanntes Schalt- oder Steuerkabel hat den Nachteil, dass es nur von
einer Stelle aus durch Lösen der Haltevorrichtung betätigt werden kann.
[0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung eines Schalt-oder Steuerkabels, das von mindestens zwei Stellen aus
betätigt werden kann, um z.B. eine Weiche umzuschalten
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Kabel aus zwei Kabelabschnitten
besteht, welche durch eine Kupplung miteinander verbunden sind, dass beim Lösen der
Kupplung nur der eine Kabelabschnitt von der Feder verschoben wird und dass bei geschlossener
Kupplung beim Lösen der Haltevorrichtung beide Kabelabschnitte von der Feder verschoben
werden.
[0006] Bei Verwendung des Schalt- oder Steuerkabels an einer Gatling-Kanone wird bei Spätzündung
einer Patrone die Haltevorrichtung gelöst zur Freigabe des Schalt- oder Steuerkabels
und bei Einzelschuss wird die Kupplung gelöst, zur Freigabe des einen Kabelabschnittes,
der von der Feder verschoben wird.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schalt-oder Steuerkabels mit Kupplung
ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:
[0008] Fig.1-7 einen Längsschnitt durch die Kabelkupplung, wobei in
Fig. 1 die Ausgangsstellung bei gespanntem Kabel,
Fig. 2 die Ausgangsstellung bei gelockertem Kabel,
Fig. 3 die entkuppelte Stellung bei gespanntem Kabel,
Fig. 4 die entkuppelte Stellung bei gelockertem Kabel,
Fig. 5 die erste Phase beim Einkuppeln, mit gespanntem Kabel,
Fig. 6 die zweite Phase beim Einkuppeln, mit gespanntem Kabel,
Fig. 7 die dritte Phase beim Einkuppeln, mit gespanntem Kabel dargestellt ist.
[0009] Gemäss Fig.1 besteht das zu kuppelnde und zu entkuppelnde Kabel aus den beiden Abschnitten
10 und 11. Am rechten Ende des Abschnittes 10 ist ein Kabelkopf 12 befestigt, der
in einer Büchse 13 fest verankert ist und am linken Ende des anderen Abschnittes 11
ist ebenfalls ein Kabelkopf 14 befestigt, der jedoch verschiebbar in der Büchse 13
geführt ist. Dieser Kabelkopf 14 weist eine Rille 15 auf, in welche zwei kugelförmige
Sperrkörper 16 hineinragen. Diese Sperrkörper 16 ragen ferner in Radialbohrungen 17
der Büchse 13, wodurch eine Verschiebung des Kabelkopfes 14 in der Büchse 13 verhindert
wird. Somit sind die beiden Kabelabschnitte 10 und 11 über die Büchse 13 und die beiden
Sperrkörper 16 starr miteinander verbunden. Die Büchse 13 ist ihrerseits in einer
zweiten Büchse 18 verschiebbar geführt, daher können die beiden Kabelabschnitte 10
und 11 mit der Büchse 13 und den Sperrkörpern 16 verschoben werden. In Fig.2 ist die
linke Endstellung des aus den Abschnitten 10 und 11 bestehenden Kabels dargestellt.
[0010] Es werde angenommen, dass am linken Abschnitt 10 des Kabels eine Druckfeder 19 das
Bestreben hat das Kabel, d.h. zumindest den linken Abschnitt 10 nach links zu schieben
und dass am rechten Abschnitt 11 eine schematisch dargestellte Klemmvorrichtung 20
vorhanden ist zum Festhalten oder Freigeben zumindest des rechten Abschnittes 11.
Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, verschiebt sich beim Offnen der Klemmvorrichtung 20
das Kabel mit den beiden Abschnitten 10 und 11 nach links und die Druckfeder 19 kann
sich entspannen.
[0011] Gemäss Fig.l. ist die zweite Büchse 18 in einem Gehäuse 21 verschiebbar gelagert.
An diesem Gehäuse 21 ist eine Hülse 22 befestigt, auf der eine Druckfeder 23 verschiebbar
geführt ist. Diese Druckfeder 23 stützt sich einerseits an einem Kragen der Hülse
22 und andererseits über eine Scheibe auf der Büchse 18 ab. Die Feder 23 hat das Bestreben
die Büchse 18 im Gehäuse 21 nach links zu verschieben, wie aus Fig.3 ersichtlich ist.
Durch diese Verschiebung der Büchse 18 nach links, gelangen die erwähnten Sperrkörper
16 gemäss Fig.3 in eine Rille 24 an der Innenwand der Büchse 18, wodurch diese Sperrkörper
16 den Kabelkopf 14 freigeben, da die Sperrkörper 16 nicht mehr in die Rille 15 des
Kabelkopfes 14 hineinragen. Der Kabelkopf 14 ist daher in der Büchse 13 frei verschiebbar.
Die Feder 19 ist somit in der Lage den Abschnitt 10 des Kabels mit der Büchse 13,
mit den Sperrkörpern 16 und mit der Büchse 18 nach links zu verschieben, wie aus Fig.4
ersichtlich ist. Zur Freigabe der Büchse 18 dient eine Klinke 25 (Fig.2), welche in
nicht dargestellter Weise , z.B. von Hand, betätigbar ist. In diesem Falle ist eine
Verschiebung des linken Kabelabschnittes 10 möglich, auch wenn der rechte Kabelabschnitt
11 von der Klemmvorrichtung festgehalten wird. Gemäss Fig.5 ist am Gehäuse 21 ein
weiteres Gehäuse 26 befestigt, in dem ein hülsenförmiger Kolben 27 verschiebbar geführt
ist. Das Gehäuse 26 ist durch einen Deckel 28 geschlossen. Zur Verschiebung des Kolbens
27 im Gehäuse 26 sind zwei Druckkammern 29 und 30 vorhanden, welche über Druckleitungsanschlüsse
31 und 32 an eine nicht dargestellte Druckölquelle angeschlossen sind. Im Kolben 27
ist ein Stössel 33 verschiebbar geführt und kann durch Sperrkörper 34 gegen eine Verschiebung
gesichert werden. Diese Sperrkörper 34 ragen einerseits in eine Rille 35 des Stössels
und andererseits in Radialbohrungen 36 des Kolbens 27. Eine Feder 37, die sich einerseits
an einer Schulter des Kolbens 27 und andererseits an einer Schulter des Stössels 33
abstützt, hat das Bestreben, den Stössel 33 gegen die Büchse 13 zu drücken. Sobald
der Kolben 27 im Gehäuse 26 gemäss Fig.5 etwas nach rechts geschoben wird, können
die Sperrkörper 34 in eine breite Rille 28 gelangen, wobei sie dann nicht mehr in
die Rille 35 des Stössels 33 hineinragen, wie aus Fig.6 ersichtlich ist.
[0012] Gemäss Fig.6 ist der Kolben 27 hydraulisch vollständig nach rechts verschoben worden
und hat einerseits die zweite Büchse 18 so weit nach rechts verschoben, dass die Druckfeder
23 komprimiert wurde, dabei ist auch der Stössel 33 im Kolben 27 verschoben worden,
wodurch die Feder 37 komprimiert wurde. Ausserdem hat sich die Büchse 18 gegenüber
der Büchse 13 verschoben, dadurch wurden die Sperrkörper 16 in die Rille 15 des Kabelkopfes
14 hineingestossen, sodass sich der Kabelkopf 14 nicht mehr in der Büchse 13 verschieben
kann.
[0013] Gemäss Fig.7 wurde der hydraulische Kolben 27 wieder teilweise nach links verschoben.
Die Büchse 18 wird jedoch durch die Klinke 25 gehalten und kann daher nicht mehr durch
die Kraft der Druckfeder 23 nach links verschoben werden.
[0014] Sobald die Ausgangslage gemäss Fig.1 wieder erreicht ist, das heisst wenn der hydraulische
Kolben 27 wieder vollständig nach links verschoben wurde, dann werden die Sperrkörper
34 durch die Innenwand des Gehäuses 26 wieder in die Rille 35 des Stcssels 33 gedrückt,
wodurch sich der Stössel 33 nicht mehr im Kolben 27 verschieben kann, genau wie die
Sperrkörper 16 durch die Innenwand der Büchse 18 in die Rille 15 des Kabelkopfes 14
gedrückt werden, so dass sich der Kabelkörper 14 nicht mehr in der Büchse 18 verschieben
kann.
[0015] Die Wirkungsweise des beschriebenen Schalt- und Steuerkabels mit Kupplung ist wie
folgt: Gemäss Fig.1 ist das Kabel, bestehend aus den beiden Abschnitten 10 und 11,
um den Betrag "a" im Gehäuse 21 und 26 verschiebbar, sobald die Klemmvorrichtung 20
geöffnet wird und die Druckfeder 19 sich entspannen kann. Die beiden Abschnitte 10
und 11 des Kabels sind miteinander gekoppelt, da wie gesagt die Sperrkörper 16 durch
die Innenwand der Büchse 18 in die Rille 15 des Kabelkopfes 14 gedrückt werden, eine
Verschiebung des Kabelkopfes 14 in der Büchse 13 daher nicht möglich ist und der andere
Kabelkopf 12 ohnehin in der Büchse 13 fest verankert ist. Der Kabelabschnitt 11 ist
verschiebbar in der Hülse 22 geführt und der andere Kabelabschnitt 10 ist verschiebbar
im Stössel 33 geführt.
[0016] Gemäss Fig.1,3 und 4 ist der Kabelabschnitt 10 allein um den Betrag "a" im Gehäuse
21 und 26 verschiebbar, sobald die Klinke 25 (Fig.2) betätigt wird. Durch die Betätigung
der Klinke 25 kann die Druckfeder 23 die zweite Büche 18 nach links verschieben, bis
die Rille 24 der Büchse 18 in den Bereich der Sperrkörper 16 gelangt (Fig.3). Diese
Sperrkörper 16 können daher in diese Rille 24 der Büchse 18 eindringen und aus der
Rille 15 des Kabelkopfes 14 herausgeschoben werden, wie aus Fig.3 ersichtlich ist.
Der Kabelkopf 14 ist somit gegenüber der Büchse 13 frei verschiebbar. Durch die Klemmvorrichtung
20 wird aber eine Verschiebung des Kabelabschnittes 11 und des Kabelkopfes 14 verhindert.
Hingegen kann die Druckfeder 19 den Kabelabschnitt 10 mit dem Kabelkopf 12 und der
daran befestigten Büchse 13 um den Betrag "a" (Fig.1) nach links verschieben, wie
aus Fig.4 ersichtlich ist. Dabei verschiebt sich der Kabelkopf 14 relativ zur Büchse
13 und sichert die Sperrkörper 16 in ihrer äusseren Stellung, in der sie in die Rille
24 hineinragen.
[0017] Wie aus der beschriebenen Wirkungsweise hervorgeht, kann die Verschiebung des Kabelabschnittes
10 um den Betrag "a" (Fig.l) entweder durch Betätigung der Klemmvorrichtung 20 oder
durch Betätigung der Klinke 25 (Fig.2) erreicht werden.
[0018] Diese Kabelkupplung eignet sich zum Beispiel für eine Gatling-Kanone, die sowohl
bei Spätzündung einer Patrone als auch nach einem Einzelschuss ausgeschaltet werden
soll, wobei durch eine nicht rechtzeitig gezündete Patrone die Klemmvorrichtung 20
geöffnet wird und, sofern Einzelschuss gewünscht wird, durch die erste zu verschiessende
Patrone die Klinke 25 zur Freigabe der Büchse 18 betätigt wird. Die Verschiebung des
Kabelabschnittes 10 bewirkt in beiden Fällen, dass ein Seriefeuer der Kanone sofort
unterbrochen wird.
1. Schalt- oder Steuerkabel das von einer Feder gespannt ist und das zum Schalten
oder Steuern von einer Haltevorrichtung freigegeben wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kabel aus zwei Kabelabschnitten (10,11) besteht, welche durch eine Kupplung
miteinander verbunden sind, dass beim Lösen der Kupplung nur der eine Kabelabschnitt
(10) von der Feder (19) verschoben wird und dass bei geschlossener Kupplung beim Lösen
der Haltevorrichtung (20) beide Kabelabschnitte (10, 11) von der Feder (19) verschoben
werden.
2. Anwendung des Schalt- oder Steuerkabels nach Anspruch 1 für eine Gatling-Kanone
bei welcher einerseits bei Spätzündung einer Patrone und andererseits bei Einzelschuss
das Seriefeuer unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Spätzündung einer
Patrone die Haltevorrichtung (20) gelöst wird zur Freigabe des Schalt- oder Steuerkabels
(10,11) und dass bei Einzelschuss die Kupplung (13,16,18) gelöst wird, zur Freigabe
des einen Kabelabschnittes (10), der von der Feder (19) verschoben wird.
3. Schalt- oder Steuerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem
Kabelabschnitt (10,11) ein Kabelkopf (12 bzw.14) befestigt ist, dass der eine Kabelkopf
(12) fest an einer Büchse (13) verankert ist und der andere Kabelkopf (14) verschiebbar
in der Büchse (13) geführt ist, dass die Büchse (13) Radialbohrungen (17) aufweist,
in denen sich Sperrkörper (16) befinden, welche zur Kupplung der beiden Kabelabschnitte
(10,11) in eine Rille (15) des verschiebbaren Kabelkopfes (14) eingreifen und durch
eine zweite Büchse (18) gesichert sind, um eine Verschiebung des Kabelkopfes (14)
in der ersten Büchse (13) zu verhindern.
4. Schalt- oder Steuerkabel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Büchse (13) in der zweiten Büchse (18) verschiebbar geführt ist, welche auf ihrer
Innenseite eine Rille (24) aufweist, in welche die Sperrkörper (16) bei der Freigabe
des Kabelkopfes (14) eindringen, dass die zweite Büchse (18) in einem Gehäuse (21)
verschiebbar ist, von einer Druckfeder (23) belastet ist und von einer Klinke (25)
in ihrer Sperrstellung gehalten ist, wobei die Druckfeder (23) das Bestreben hat,
die zweite Büchse (18) in ihre Lösestellung zu schieben.
5. Schalt- oder Steuerkabel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schliessen
der Kupplung ein hydraulischer Kolben (27) in einem Gehäuse (26) der Kupplung verschiebbar
geführt ist zum Verschieben der zweiten Büchse (18) aus ihrer Lösestellung in ihre
Sperrstellung und zum gleichzeitigen Verschieben der ersten Büchse (13) aus ihrer
ausgekuppelten Stellung in ihre eingekuppelte Stellung.