[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Block- und Formgußstücken
aus einer höher schmelzenden Legierung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einer
Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 6 zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Legierungen stellen in flüssigem Zustand eine Lösung von verschiedenen Elementen
bzw. Verbindungen ineinander dar. Je nach Temperatur der Schmelze können bereits ungelöste
bzw. ausgeschiedene Feststoffe vorliegen. Die Eigenschaft einer erstarrten Legierung
beruht nun nicht alleine auf ihrer chemischen Zusammensetzung, sondern - wie hinläufig
bekannt - einerseits auf der Modifikation, insbesondere Kristallmodifikation und auch
Größe der einzelnen im Gefüge vorliegenden Kristalle. In der Regel wird ein Gefüge
gewünscht, das möglichst feinkörnig ist, und eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der chemischen Elemente bzw. Verbindungen über den gesamten Block besitzt. Diese Forderung
kann aber aufgrund des Vorliegens einer Lösung, die erstarrt, nicht erfüllt werden.
Je tiefer die Temperatur der Schmelze ist, die in eine Kokille gegossen wird, umso
eher kann eine gleichmäßige chemische und physikalische Zusammensetzung quer und entlang
des Blockes erreicht werden, wobei allerdings ein Zentrumslunker entsteht, da das
Material zu schnell erstarrt, und kein Nachfüllen des Materials aus dem Block selbt
erfolgt. Weiters besteht die Gefahr, daß bei zu niedriger Gießtemperatur die Pfanne
nur kurze Standzeiten aufweist, und daß ein Großteil der Schmelze nicht in die Kokillen
verbracht werden kann, sondern in der Pfanne verbleibt.
[0003] Am vorteilhaftesten ist es, wenn eine schrittweise Erstarrung eines Blockes erfolgt,
also dieser Block stufenweise aufgebaut wird, wobei jedoch bestimmte Abkühlungsbedingungen
zur Erreichung einer hohen Qualität erforderlich sind. Diese Forderungen sind bei
dem sogenannten Elektroschlackeumschmelzverfahren verwirklicht, da dort eine z. B.
wassergekühlte Kokille vorgesehen ist, welche entweder entsprechend dem Blockwachstum
angehoben wird, bzw. es wird der Block bei feststehender Kokille abgesenkt, wobei
über eine in einem Schlackenbad befindliche Elektrode diese abgeschmolzen wird, wobei
die Metalltropfen durch die flüssige Schlacke treten, dabei gereinigt werden, und
im Schmelzensumpf aufgenommen werden. Wesentlich für die Qualität eines Elektroschlackeumschmelzblockes
ist die Einhaltung bestimmter Wärmezufuhr- und Abfuhrparameter. Mit dem Elektroschlackeumschmelzverfahren
können Blöcke höchster Qualität erreicht werden, wobei der Energieaufwand pro Gewichtseinheit
Block bestimmend für den weiteren Einsatz der Blöcke ist.
[0004] Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Herstellung, insbesondere großer Blöcke besteht
darin, daß in eine Kokille die Schmelze eingebracht wird, worauf auf die teilweise
erstarrte Schmelze flüssige Schlacke aufgegossen wird, wobei dann über eine abschmelzende
oder nicht abschmelzende Elektrode dem Block Wärme und/oder Schmelze zugeführt wird,
sodaß eine wesentliche Anhebung der Qualität unter im wesentlichen gleichzeitiger
Vermeidung eines Kopflunkers erhalten werden kann. Der Energiebedarf ist in diesem
Falle zwar wesentlich geringer als bei dem Elektroschlackeumschmelzverfahren, jedoch
da sich hier der Block während des Erstarrens in seiner Gesamtheit in einer Kokille
befindet, ist die Zeitspanne, die bis zum Ausformen benötigt wird, und in welcher
dem Block, wenn auch mit unterschiedlicher Menge, Energie zugeführt werden muß, noch
immer unverhältnismäßig lang.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Herstellung
von Block- und Formgußstücken zu schaffen, die ein möglichst gleichförmiges Gefüge
aufweisen. Weiters soll das Verfahren ermöglichen, daß die Erstarrungsrichtung des
Blockes nicht ausschließlich horizontal sondern in vertikale Richtung abgelenkt wird,
d. h. die Erstarrung soll nicht nur von den Seitenflächen des Blockes zum Randinneren
erfolgen.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Block- und Formgußstücken, wobei
eine Schmelze einer höher schmelzenden Legierung, insbesondere einer Eisen-, Nickel-
oder Kobalt-Basislegierung im fallenden oder steigenden Guß in eine feststehende mehrteilige
Kokille mit Bodenplatte gegossen wird, und worauf das Gußstück am Gußort entformt
wird, ist gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Durch
das Entfernen des unteren Kokillenbereiches vom Gußstück, und zwar unmittelbar nach
dem Guß, also zu einem Zeitpunkt, wo sich erst eine tragfähige Blockhaut gebildet
hat, wobei im selben Bereich die Schmelze noch vorhanden ist, kann erreicht werden,
daß der untere Bereich ohne äußere Wärmebrücke gekühlt wird, womit die Wärmeableitung
so erreicht ist, daß der Block vom Fuß beginnend aufgebaut werden kann. Dadurch, daß
im Inneren ein flüssiger Kern vorhanden ist, wird auch der Aufbau des Blockes von
unten nach oben aufgrund des internen Wärmeaustausches wesentlich verbessert.
[0007] Es sind zwar beispielsweise aus der US-PS 2 110 063, auf welcher die Oberbegriffe
der Ansprüche 1 und 6 basieren, mehrteilige Kokillen bekanntgeworden, wobei der Fußteil
der Kokille eine größere Wärmekapazität aufweist als die übrigen Teile der Kokille
; berücksichtigt man die beim Erstarren frei werdende Wärme, so erkennt man, daß dieses
unterschiedliche Wärmeaufnehmevermögen aufgrund der unterschiedlichen Masse der Kokillenteile
nur von untergeordneter Bedeutung sein kann. Im übrigen bezieht sich. diese Patentschrift
auf ein spezifisches Verfahren zur Entformung von Gußteilen, wobei der bereits vollständig
erstarrte Block durch Abheben des oberen Kokillenteiles samt Gußstück bei feststehendem
unterem Teil der Kokille entfernt wird, worauf oberer Kokillenteil samt Block verfahren
wird, und durch Aufsetzen des Blockes auf eine Unterlagsplatte die restliche Entformung
vorgenommen wird.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung wird der entformte Teil des
Gußstückes mit einem Kühlmedium, insbesondere einem Luftstrahl, dem gegebenenfalls
Wasser beigemengt ist, beaufschlagt.
[0009] Diese Maßnahme ist besonders dann von Vorteil, wenn besonders große Blöcke gegossen
werden, und/oder mit besonders stark überhitzter Schmelze gearbeitet werden muß, sodaß
das Bestehen der Blockhaut sicher gewährleistet ist, wobei durch die Strömungsgeschwindigkeit
bzw. Menge des beizumischenden Wassers die Kühlleistung genau reguliert werden kann.
[0010] Zusätzlich zu dem rascheren Abkühlen des Blockfußes kann auch vorgesehen werden,
das Erstarren des Blockes im oberen Bereich auch noch zu verzögern, z. B. in dem Wärme,
insbesondere über eine Elektrode z. B. abschmelzende Elektrode zugeführt wird.
[0011] Ein besonders einfach durchzuführendes Verfahren, daß gleichzeitig eine hohe Effizienz
aufweist, ist dann gegeben, wenn der bzw. die oberen Teile der Kokille bei feststehendem
Gußstück angehoben und der bzw. die untere(n) Teile vom Gußstück abgezogen wird/werden.
Durch diese Vorgangsweise kann mit besonders geringem Aufwand das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden, wobei nur ein geringster apparativer Aufwand gewährleistet
ist.
[0012] Die Kokille gemäß Oberbegriff des Anspruchs 6 zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit zumindest zwei Teilen und gegebenenfalls Haube, wobei die Teile aufeinander
setzbar sind, und zumindest der obere Teil Handhaben für Hebemittel aufweist, ist
gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 6. Eine derartige
Vorrichtung gestattet die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in besonders
einfacher und effizienter Weise, da unmittelbar nach dem Guß schnell und ohne hohen
Aufwand entformt werden kann, da keine eigenen Führungen od. dgl. störungsanfällige
Elemente vorgesehen sein müssen.
[0013] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung liegen die untersten Segmente auf einer
gekühlten, insbesondere wassergekühlten Bodenplatte auf.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beispiele und der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Kokille teilweise im Schnitt dargestellt.
[0015] Auf einer Bodenplatte 1, die Kühlmittelkanäle aufweist, ist eine Kokille 2 angeordnet,
die untere Segmente 3 besitzt, welche über die Zahnstangen 4 und Kurbeln 5 auf der
Bodenplatte verschiebbar sind. Die Segmente weisen Paßstifte 6 und entsprechende Ausnehmungen
7 auf. Auf den Segmenten 3 sitzt der obere Teil 8 der Kokille auf, welcher Handhaben
9 für ein Seil 10, das über einen Kranhaken 11 gespannt gehalten wird, bzw. welcher
zur Anhebung des oberen Teiles der Kokille dient, aufweist. Beim Guß wird nun derartig
vorgegangen, daß die Schmelze im steigenden Guß in die Kokille also über die Bodenplatte
eingebracht wird. Nachdem sich eine entsprechende Blockhaut gebildet hat, welche sich
nach der Formel S = CVt- berechnet, wobei S die Schichtdicke in mm, t die Zeit in
Minuten und C eine Konstante, die bei Stahl 25 mm/Y Minuten beträgt, wird der obere
Teil 8 der Kokille angehoben, worauf die Segmente 3 der Kokille über die Zahnstangen
4 und Kurbeln 5 vom Block gezogen werden. Dadurch wird der Block im Fuß vollumfänglich
von der Kokille befreit. Der Blockfuß kann damit schneller abkühlen. Gegebenenfalls
kann auch ein Luftstrom dem Wasser beigemengt sein und gegen den Blockfuß gerichtet
werden.
[0016] Kokillen dieser Bauart dienten zur Durchführung der im folgenden angeführten Beispiele.
Beispiel 1 :
[0017] In einem Elektroofen wurde eine Schmelze mit folgender Zusammensetzung in Gew.-%
C 0,4, Si 0,3, Mn 0,6, Cr 0,8, Mo 0,3, Ni 1,9, Rest Eisen erschmolzen. Die Schmelze
wurde mit einer Temperatur von 1 650 °C in die Pfanne abgestochen. Die Temperatur
in der Pfanne betrug beim Beginn des Gießens 1 570 °C und es wurden 4 000 kg in 4
Minuten in Tandemguß vergossen. Beide Kokillen wiesen ein Verhältnis von Höhe zu Breite
wie 2 : 1 auf, und die Kokillen waren leicht konisch.
[0018] Die Segmente der Kokille wiesen dieselbe Höhe wie der obere Teil der Kokille auf.
Die zweite Kokille war eine herkömmliche ungeteilte Kokille. Vier Minuten nach beendetem
Gießvorgang wurde bei dem Block, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen
war, die Kokille durch Wegschieben der Segmente geöffnet. Die Dicke der Blockhaut
betrug 5 cm. Nach zwei Stunden waren beide Blöcke vollkommen erstarrt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden die Blöcke längsgeteilt. Der angefertigte Baumann-Abzug
zeigte beim erfindunsgemäßen Block eine gleichmäßige Schwefelverteilung, wohingegen
bei dem nach den herkömmlichen Verfahren hergestellten Block im Zentrum stärkere Seigerungen
auftraten. Der Abstand der Dendritenäste, war bei dem erfindungsgemäßen Block am Rand
400 ± 83 µ und in Zentrum 264 ± 98
w, wohingegen beim nicht erfindungsgemäßen Block der Dendritenästeabstand am Rand 200
± 50 µ betragen hat, in der Mitte war der Abstand so kurz, daß keine Messung durchgeführt
werden konnte. Der Abstand, der Dendritenäste voneinander ist ein Maßstab für die
Abkühlgeschwindigkeit, und zwar derart, daß je größer der Abstand der Dendritenäste
voneinander ist, umso größer ist die Erstarrungsgeschwindigkeit. Der Winkel, welcher
die Dendriten mit der Horizontalen einschlossen, war bei dem erfindungsgemäß hergestellten
Block bis 30°. Die Richtung der Dendriten gibt die Richtung der Erstarrung an und
es ist daraus zu erkennen, daß die Erstarrungsrichtung beim erfindungsgemäß hergestellten
Block wesentlich mehr vertikal ausgerichtet ist, als beim herkömmlichen Verfahren,
wodurch eine bessere Erstarrung von unten nach oben erfolgt.
Beispiel 2 :
[0019] In einem Elektroofen wurden 50 t eines Stahles folgender Zusammensetzung in Gew.-%
C 0,3, Si 0,3, Mn 0,3, Cr 1,3, Mo 0,4, Ni 2,0, Rest Eisen erschmolzen. Bei einer Ofentemperatur
von 1 645° wurde in die Pfanne abgestochen. Die Temperatur der Schmelze in der Pfanne
betrug 1 570 °C und es wurde in zwei Kokillen 16 Minuten lang gegossen. Das Verhältnis
von Höhe zu Breite betrug 1,6 : 1. Bei der erfindungsgemäßen Kokille war die Höhe
der Segmente doppelt so hoch, als jene des oberen Teiles des Kokille. Nach 10 Minuten
und einer Blockhautdicke von ca. 8 cm wurde der untere Bereich des Blockes, welcher
zwei Drittel der Gesamthöhe des Blockes betragen hat, entformt. Der Block war nach
7 Stunden erstarrt. Nachdem beide Blöcke auf Raumtemperatur abgekühlt waren, wurden
sie der Länge nach geteilt. Sowohl am Rand als auch im Zentrum beider Blöcke und zwar
im Rand in Höhe der Blockmitte wurden die Abstände der Dendritenäste, bzw. der Winkel,
welcher die Dendriten mit der Waagrechten einschlossen, gemessen. Beim erfindungsgemäßen
Block war der Abstand der Dendritenäste am Rand 205,8 ± 56 µ und im Zentrum 188,36
± 51 µ ; der Winkel am Rand betrug 27°. Beim Block nach dem herkömmlichen Verfahren
war der Abstand, der Dendritenäste am Rand 150 ±50 µ und im Blockzentrum war der Abstand
nicht meßbar. Der Winkel der Randdendriten betrug 20°. Wie den obigen Angaben zu entnehmen,
war die Erstarrung bei dem erfindungsgemäß hergestellten Block stärker in vertikaler
Richtung ausgerichtet, als bei jenem des herkömmlichen Verfahrens, wobei gleichzeitig
eine höhere gerichtete Erstarrungsgeschwindigkeit gegeben war.
Beispiel 3 :
[0020] In einem Elektroofen wurden 15 t einer Legierung folgender Zusammensetzung in Gew.-%
C 2,0, Si 0,2, Mn 0,3, Cr 11,5, Rest Eisen, erschmolzen. Bei einer Schmelzentemperatur
von 1 540 °C wurde in die Pfanne abgestochen. Beim Gießbeginn betrug die Temperatur
der Schmelze 1 465 °C und es wurde 5 Minuten lang in zwei Kokillen gegossen, wobei
das Verhältnis von Höhe zu Breite 1,5:1 1 betrug. Die Höhe der Segmente stimmte mit
jener des oberen Teiles der Kokille überein. Nach vier Minuten wurde der untere Teil
beim erfindungsgemäß herzustellenden Block entformt. Beide Blöcke waren nach 2 Stunden
erstarrt und wurden nach Abkühlung auf Raumtemperatur der Länge nach geteilt. Der
Abstand der Dendritenäste betrug im Zentrum des erfindungsgemäßen Blockes 196,20 ±47
µ und am Rand in selber Höhe 210,9 ± 39 µ. Der Winkel den die Dendriten mit der Horizontalen
am äußeren Blockdrittel einschlossen, betrug 27°. Bei dem in Parallelguß hergestellten
nicht erfindungsgemäßen Block betrug der Abstand der Dendritenäste im Rand 176,20
± 49 µ, wohingegen im Zentrum der Abstand der Dendritenäste aufgrund der hohen Verästelung
nicht gemessen werden konnte. Der Winkel den die Dendriten mit der Waagrechten einschlossen,
betrug 18°. Der Baumann-Abzug zeigte deutlich, daß der erfindungsgemäße Block eine
wesentlich gleichmäßigere Schwefel-Verteilung aufweist.
Beispiel 4:
[0021] In einem Mittelfrequenzofen wurden 3,5 t einer Nickelbasis-Legierung folgender Zusammensetzung
in Gew.-% erschmolzen: C 0,1, Si 0,3, Mn 0,6, Cr 18,0, Rest Nickel. Bei einer Temperatur
im Ofen von 1 520 °C wurde in die Pfanne abgestochen. Bei einer Schmelzentemperatur
von 1 430° wurde in zwei Kokillen abgegossen. Das Verhältnis von Höhe zu Breite betrug
2,5 : 1. Die Konstante C entspricht bei Nickelbasis-Legierunn einem Wert von 23 mm/Vmin.
Es wurde dementsprechend nach 5 Minuten die untere Hälfte des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren herzustellenden Blockes entformt. Nach 1,5 Stunden waren beide Blöcke erstarrt
und sie wurden der Länge nach geteilt. Der Winkel, welcher die Dendriten bei dem erfindungsgemäßen
Block mit der Horizontalen einschlossen, betrug 31 °, wohingegen der entsprechende
Winkel bei dem nicht erfindungsgemäß hergestellten Block 17° betrug. Auch hier war
somit ein Erstarren des Blockes von unten nach oben wesentlich stärker bedingt, als
bei einem nicht erfindungsgemäß hergestellten Block.
[0022] Wenn der Block während des Erstarrens im wesentlichen von unten nach oben erstarrt,
können Verunreinigungen über eine Kristallisationsfront nach oben verschoben werden,
womit ein hoher Anteil von unerwünschten Verunreingungen im Blockkopf angereichert
werden. Wesentlich ist hiebei, daß der Block nicht konvex erstarrt d. h. eventuell
am Schopf sich schließt bzw. « flaschenförmig » erstarrt, da in diesem Falle die Verunreinigungen
im Zentrum des Blockes angereichert sind.
1. Verfahren zur Herstellung von Block- und Formgußstükken, wobei eine Schmelze einer
höher schmelzenden Legierung, insbesondere einer Eisen-, Nickel- oder Kobalt-Basislegierung,
im fallenden oder steigenden Guß in eine feststehende mehrteilige Kokille (2) mit
Bodenplatte (1) . gegossen wird, und worauf das Gußstück am Gußort entformt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das sich im erstarrenden Zustand befindliche Gußstück
in zumindest zwei Schritten entformt wird, wobei in einem ersten Schritt, bei bereits
erstarrter Gußhaut und flüssigem Kern im unteren Bereich, dieser Bereich, insbesondere
der Fuß des Gußstückes, vollumfänglich entformt wird, und ein Restteil, zumindest
der Kopfteil des Gußstückes weiter bis zu dessen vollkommener Erstarrung in einem
Teil (8) der Kokille (2) verbleibt, wonach in einem letzten Schritt der Kopfteil des
Gußstückes entformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der entformte Teil des Gußstückes
mit einem Kühlmedium, insbesondere einem Luftstrahl, dem gegebenenfalls Wasser beigemengt
ist, beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gußstück über
dem Blockkopf bei entformtem unterem Bereich Wärme und gegebenenfalls Schmelze zugeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei entformtem
unterem Bereich über eine Elektrode, insbesondere abschmelzende Elektrode, die vorzugsweise
in eine zumindest teilweise flüssige Schmelze taucht, Wärme zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere
bzw. die oberen Teil(e) der Kokille bei feststehendem Gußstück angehoben und der bzw.
die untere(n) Teile vom Gußstück abgezogen wird/werden.
6. Kokille (2) für Blockguß, welche aus zumindest zwei Teilen (3, 8) aufgebaut ist,
wobei die Teile (3, 8) aufeinander setzbar sind, und zumindest der obere Teil Handhaben
(9) für ein Hebemittel oder Haltemittel (10, 11) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der untere Teil aus Segmenten (3) gebildet ist, die zumindest teilweise
über die Segmente ragende Paßelemente (6, 7), insbesondere Paßstifte (6), die mit
entsprechenden Paßausnehmungen (7) im anderen Segment kooperieren, aufweisen, und
auf der Bodenplatte (1) schiebbar, insbesondere gegeneinander z. B. über Spindeln
oder Zahnstangen (4), preßbar sind.
7. Form nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Segmente (3) der
Kokille (2) auf einer gekühlten, insbesondere wassergekühlten, Bodenplatte (1) aufliegen.
1. Process for manufacturing ingots and castings, a melt of a relatively high-melting
alloy, in particular an iron-, nickel- or cobalt-based alloy, being cast by top or
bottom casting in a stationary multi-part ingot mould (2) with a base plate (1), and
whereupon the casting is released from the mould at the place of casting, characterized
in that the casting, in the solidifying state, is released from the mould in at least
two steps, in a first step, the outer skin already being solidified and the core being
liquid in the lower region, this region, in particular the base of the casting, being
released from the mould over its entire periphery, and a remaining part, at least
the head part of the casting, remaining further in one part (8) of the ingot mould
(2) until it has completely solidified, after which the head part of the casting is
released from the mould in a last step.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the part of the casting released
from the mould is acted upon by a cooling medium, in particular a jet of air, with
which water is where appropriate mixed in.
3. Process according to Claim 1 or 2, characterized in that heat and, where appropriate,
melt is supplied to the casting via the ingot head, the lower region having been released
from the mould.
4. Process according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that, the lower region having
been released from the mould, heat is supplied via an electrode, in particular a melting-off
electrode, which preferably dips into an at least partially liquid melt.
5. Process according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the upper part
or parts of the ingot mould is/are raised while the casting remains stationary and
the lower part(s) is/are withdrawn from the casting.
6. Ingot mould (2) for ingot casting, which comprises at least two parts (3, 8), the
parts (3, 8) being placeable one upon the other and at least the upper part having
handles (9) for a lifting means or holding means (10, 11), characterized in that at
least the lower part is formed from segments (3) which have fitting elements (6, 7)
projecting at least partially over the segments, in particular fitting pins (6) which
cooperate with corresponding fitting recesses (7) in the other segment, and these
segments (3) are displaceable on the base plate (1), in particular pressable against
one another, e. g. via spindles or toothed racks (4).
7. Mould according to Claim 6, characterized in that the lower segments (3) of the
ingot mould (2) rest on a cooled, in particular water-cooled, base plate (1).
1. Procédé pour la fabrication de lingots et de pièces coulées suivant lequel une
masse en fusion d'un alliage à point d'ébullition élevé, en particulier un alliage
à base de fer, de nickel ou de cobalt, est coulée en coulée en chute ou en coulée
en source dans une lingotière (2) en plusieurs parties pourvue d'une plaque de fond
(1), montée à poste fixe, après quoi la pièce coulée est démoulée à l'emplacement
de coulée, caractérisé en ce que la pièce coulée qui se trouve en état de solidification
est démoulée en au moins deux étapes, dans une première étape où la croûte de coulée
est déjà solidifiée et le noyau est liquide dans sa partie inférieure, cette partie,
en particulier le pied de la pièce coulée, est démoulée sur toute sa périphérie tandis
qu'une partie restante, au moins la tête de la pièce coulée, reste jusqu'à sa solidification
complète dans une partie (8) de la lingotière (2), puis, dans une dernière étape,
la tête de la pièce coulée est démoulée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la partie démoulée de la
pièce coulée est traitée avec un agent de refroidissement, en particulier un jet d'air,
auquel est éventuellement mélangée de l'eau.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, la partie inférieure
de la pièce coulée étant démoulée, il est fait apport à cette pièce coulée, au-dessus
de la tête du lingot, de chaleur et éventuellement de métal en fusion.
4. Procédé selon une quelconque des revendications 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que,
la partie inférieure étant démoulée, il est fait un apport de chaleur au moyen d'une
électrode, en particulier d'une électrode consommable, qui est plongée de préférence
dans un bain de fusion au moins en partie liquide.
5. Procédé selon une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la
partie supérieure ou les parties supérieures de la lingotière sont soulevées, la pièce
coulée étant maintenue fixe, et la partie inférieure ou les parties inférieures sont
retirées de la pièce coulée.
6. Lingotière (2) pour coulée de lingot qui est composée d'au moins deux parties (3,
8), les parties (3, 8) pouvant être posées l'une sur l'autre et au moins la partie
supérieure présentant des poignées (9) pour un moyen de levage ou de retenue (10,
11), caractérisée en ce qu'au moins la partie inférieure est formée de segments (3)
qui présentent des éléments d'assemblage (6, 7) faisant saillie au moins en partie
par rapport aux segments, en particulier des goujons d'assemblage (6) qui coopèrent
avec des évidements d'assemblage (7) prévus dans l'autre segment, lesdits segments
pouvant coulisser sur la plaque de fond (1), et notamment pouvant être serrés l'un
contre l'autre, par exemple par l'intermédiaire de broches ou de crémaillères (4).
7. Lingotière selon la revendication 6, caractérisée en ce que les segments (3) inférieurs
de la lingotière (2) reposent sur une plaque de fond (1) refroidie, en particulier
refroidie par eau.