[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stollen für Sportschuhe, insbesondere Fußballschuhe,
mit einer nach unten offenen Fassung in der Laufsohle, die im Inneren mindestens zwei
in Umfangsrichtung beabstandete Stützflächen aufweist, einem Stollenkörper, einem
mit dem Stollenkörper verbundenen Befestigungsansatz, über den der Stollenkörper mit
der Fassung lösbar verbindbar ist und an den mindestens zwei in Umfangsrichtung beabstandete,
nach unten weisende Lagerflächen geformt sind, die beim Einsetzen und nach dem Verdrehen
des Befestigungsansatzes um einen vorgegebenen Drehwinkel im wesentlichen unter Flächenberührung
gegen die Stützflächen der Fassung anliegen, und einer Verdrehsicherung zwischen Befestigungsansatz
und Fassung.
[0002] Ein derartiger Stollen ist bekannt (DE-OS 32 42 606). Die Stütz- und Lagerflächen
von Fassung und Befestigungsansatz werden vorzugsweise von zwei diametral gegenüberliegenden
Kugelflächenabschnitten gebildet. Am Befestigungsansatz sind ferner diametral gegenüberliegende
Zapfen angeformt, die über axiale Schlitze in der Fassung eingeführt und über eine
Rampenfläche hinweggeführt werden, wenn am Stollenkörper eine Drehkraft aufgebracht
wird. Dabei wird der Stollenkörper gegen die Laufsohle angepreßt, wobei diese Preßkraft
in ausreichendem Maße erhalten bleibt, wenn die Zapfen in der Enddrehstellung von
der axialen Kraft entlastet werden. Gegenüber der Anpreßkraft an der Sohle dienen
nunmehr die Stützflächen in der Fassung als Widerlager.
[0003] Mit Hilfe einer derartigen Konstruktion können die Stollen einschließlich Befestigungsansatz
insgesamt aus Kunststoffmaterial geformt werden. Auf diese Weise ist es möglich, das
Gesamtgewicht eines Sportschuhs zu verringern. Ferner wird bei einem derartigen Stollen
die Verletzungsgefahr verringert, welche nach größerem Abrieb durch scharfkantige
Stahlstifte beschworen wird, über die der Stollenkörper in Gewindeeinsätze der Sohle
einschraubbar ist. Die verhältnismäßig großflächigen Lager- und Stützflächen von Befestigungsansatz
und Fassung liegen unter Vorspannung gegeneinander und können hohe Kräfte sowohl in
Ausziehrichtung als auch quer dazu aufnehmen. Bei verhältnismäßig weichem elastischem
Stollenmaterial erlauben die Kugelflächen außerdem ein begrenztes Pendeln des Stollenkörpers.
[0004] Die bereits erwähnten Zapfen am Befestigungseinsatz stellen nicht nur die Vorspannung
zwischen Lager- und Stützflächen her, sondern dienen gleichzeitig als Verdrehsicherung.
Erst durch Aufbringen einer vorgegebenen Drehkraft ist es möglich, den Befestigungsansatz
in die Einführstellung zurückzudrehen, um den Stollen zu entfernen. Es kann jedoch
geschehen, daß sich die Zapfen während des Eindrehvorgangs bleibend verformen und
nicht in ausreichend gewünschtem Maße eine Verdrehsicherung gewährleisten.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen weitgehend aus Kunststoff geformten
auswechselbaren Stollen für Sportschuhe, insbesondere Fußballschuhe zu schaffen, der
eine wirksame Verdrehsicherung aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Umfangsrichtung gesehen
ein zwischen den Enden liegender Anlagebereich von Lager- und Abstützflächen einen
größeren oder kleineren radialen Abstand von der Achse des Stollenkörpers bzw. der
Fassung aufweist als die übrigen Anlagebereiche.
[0007] Bei der Erfindung ist erkannt worden, daß die Stütz- und Lagerflächen selbst zur
Verdrehsicherung herangezogen werden können. Im eingebauten Zustand sollen diese Flächen
möglichst satt gegeneinander liegen, damit auf breiter Fläche eine Kraftübertragung
stattfinden kann. Bei einer erfindungsgemäßen Ausbildung der Lager- und Stützflächen
muß bei einer Verdrehung des Befestigungsansatzes nach dem Einsetzen zunächst ein
gewisser Widerstand überwunden werden, um Lager- und Stützflächen nach einem Drehwinkel
zur Deckung zu bringen. Auf diese Weise wird eine wirksame Verdrehsicherung geschaffen.
Sie kann an die Stelle der bisherigen Verdrehsicherung über die Zapfen am Befestigungseinsatz
treten oder deren Funktion als Verdrehsicherung ergänzen.
[0008] Vorzugsweise liegt der Anlagebereich mit dem größeren oder kleineren Abstand annähernd
in der Mitte zwischen den Enden. Es versteht sich, daß in Achsrichtung gesehen, sich
der Anlagebereich mit dem größeren oder kleineren Abstand über die gesamte Anlage-
bzw. Stützfläche erstrecken kann oder auch nur über einen Teil davon.
[0009] Die Lager- und stützflächen können als Zylinder-,Kegel-oder Kugelflächen ausgebildet
sein. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß der Radius der
Lager- und Stützflächen an den Enden am kleinsten ist und sich zum mittleren Bereich
allmählich vergrößert. Besonders vorteilhaft ist eine Formung im Querschnitt derart,
daß Stütz- und Lagerflächen unterschiedliche Radien haben mit versetztem Kreismittelpunkt
derart, daß die Kreisbogen im mittleren Bereich annähernd zusammenfallen, sich zu
den Enden jedoch zunehmend voneinander entfernen. Bezüglich der Achse sind mithin
die im Querschnitt kreisbogenförmigen Flächen exzentrisch angeordnet.
[0010] Die erfindungsgemäß ausgebildete Form der Lager- und Stützflächen ist besonders vorteilhaft
bei an sich bekannter Ausbildung als Kugelflächen bzw. Kugelpfannenabschnitte.
[0011] Bei einer Verdrehung vom Befestigungsansatz in der Fassung kann die Lagerfläche mehr
oder weniger leicht in die Stützfläche einlaufen, wobei jedoch der Widerstand sich
zunehmend vergrößert, bis er einen maximalen Wert erreicht.Dadurch kommt es zu einer
vorübergehenden elastischen Verformung von Lager- bzw. Stützfläche, die sich jedoch
aufgrund der Federeigenschaften des Materials wieder zurückverwandelt, wenn Lager-
und Stützflächen in der Enddrehstellung satt gegeneinander liegen.
[0012] Die Verdrehsicherung wird noch dadurch verbessert, daß Kugelflächen und/oder Kugelpfannenabschnitte
eine relativ rauhe Oberfläche aufweisen.
[0013] Wie bereits ausgeführt, übernehmen die Lager- und Stützflächen weitgehend die Kräfte,
die vom Stollenkörper auf den Schuh übertragen werden. Um die Lager- und Stützflächen
von den aufzunehmenden Kräften teilweise zu entlasten, sieht eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß der Stollenkörper unterhalb der Lagerflächen des Befestigungsansatzes
einen zylindrischen oder konischen,vorzugsweise kreisförmig umlaufenden Anlageabschnitt
aufweist,der mit einem entsprechenden Abschnitt zusammenwirkt.
[0014] Die ausschließlich axial auf den Stollen wirkenden Kräfte sind nicht kritisch. Seitlich
angreifende Kräfte können erhebliche Dreh- bzw. Biegemomente entfalten und den Sitz
des Befestigungsansatzes in der Sohle beeinträchtigen.Eine zylindrische oder konische
Abstützfläche der Sohle, die mit einer entsprechenden Anlagefläche des Stollenkörpers
zusammenwirkt, überträgt dabei seitliche Kräfte unmittelbar auf die Sohle und entlastet
mithin den Befestigungsansatz. In diesem Zusammenhang ist eine weitere Ausgestaltung
vorteilhaft, bei der oberhalb und/oder unterhalb des zylindrischen oder konischen
Anlageabschnitts radiale, vorzugsweise kreisförmig umlaufende Anlageabschnitte geformt
sind, die mit entsprechenden radialen Anlageabschnitten der Sohle zusammenwirken.
[0015] Schraubstollen bekannter Bauart haben mehrere in Umfangsrichtung beabstandete achsparallele
Ausnehmungen, in die entsprechende Vorsprünge eines Steckschlüssels eingreifen, um
den Stollenkörper ein- bzw. auszuschrauben. Beim erfindungsgemäßen Stollen wird dieser
beim Herausdrehen nicht automatisch von der Sohle gelöst. Vielmehr muß eine gewisse
Zugkraft aufgebracht werden, um den Befestigungsansatz aus der Fassung zu lösen. Daher
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß im Stollenkörper mehrere in Umfangsrichtung
beabstandete bajonettschlitzartige Ausnehmungen geformt sind mit dem Hinterschnitt
am oberen Ende. Nasen im Steckschlüssel, wie sie bisher auch schon vorgesehen sind,
gelangen in den Hinterschnitt, wenn der Stollen ein- bzw. ausgedreht wird. Auf diese
Weise ist es möglich, auf den Stollen eine Zugkraft auszuüben und von der Sohle zu
entfernen. Beim Aufschrauben und Demontieren verhindert die erfindungsgemäße Ausbildung
der Ausnehmungen ein Abrutschen des Schlüssels. Bei bekannten Stollen führten die
bisher verwendeten Nuten ohne Hinterschnitt leicht zu Demontageproblenen.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Druntersicht unter eine Sohle mit Stollen nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2.
Fig. 3 zeigt eine Druntersicht unter die Darstellung nach Fig. 2.
Fig. 4 zeigt äußerst schematisch einen Schnitt durch Stollen und Fassung der Darstellung
nach Fig. 2 entlang der Linie 4-4. f
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf den Stollen nach Fig. 2.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch eine Fassung nach Fig. 2.
Fig. 7 zeigt einen gegenüber der Darstellung nach Fig. 6 um 90° verdrehten Schnitt
der Fassung.
Fig. 8 zeigt eine Fassung nach den Figuren 5 bis 7 von oben.
[0017] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0018] In Fig. 1 ist die Druntersicht unter eine Laufsohle 10 eines Fußballschuhs dargestellt,
die durch Anspritzen von Kunststoffmaterial an das Oberleder oder in einem getrennten
Arbeitsgang geformt wird. Beim Formen der Sohle 10 werden zuvor Sohlensegmente 77,
77a in die Form gelegt. Sie können andersfarbig gestaltet sein. Mit den Sohlensegmenten
77, 77a werden einteilig
Fassungen zur Aufnahme von Stollen 100 geformt, die auf noch zu beschreibende Weise
in die Fassung einsetzbar bzw. aus ihr entfernbar sind.
[0019] Der Stollen 100 weist einen Stollenkörper 101 und einen Befestigungsansatz 18 auf,
der einteilig mit dem Stollenkörper 101 aus Kunststoff geformt ist. Der Befestigungsansatz
18 hat zwei diametral gegenüberliegende Kugelflächenabschnitte 20, 21, die mit Kugelpfannenabschnitten
14, 15 einer Fassung zusammenwirken, die im Sohlensegment 77a geformt ist. Oberhalb
der Kugelflächenabschnitte 20, 21 sind diametral gegenüberliegend Zapfen 22 und 23
an dem Befestigungsansatz 18 angeformt. Sie werden von winkligen Ausneh- .mungen 16,
17 aufgenommen.
[0020] Durch die Kugelflächen 20, 21 hat der Befestigungsansatz annähernd Kugelabschnittsform.
Wie aus Fig. 5 zu erkennen, ist der Befestigungsansatz 18 bei 41 bzw. 42 zylindrisch
ausgespart. An einen zylindrischen Halsabschnitt 102 unterhalb der Kugelflächen 20,
21 ist ein konischer Abschnitt 103 angeordnet mit einer konischen Anlagefläche 104,
die mit einer entsprechenden konischen Anlagefläche 105 der Fassung im Sohlensegment
77a zusammenwirkt. Die obere radiale Ringfläche des konischen Abschnitts 103 liegt
gegen eine entsprechende Ringfläche der Fassung an. Unterhalb des konischen Abschnitts
ist eine weitere radiale Ringfläche vorgesehen, die gegen eine entsprechende Ringfläche
am Sohlensegment 77a anliegt.
[0021] Man erkennt aus Fig. 2, daß seitlich oder schräg auf den Stollen 100 ausgeübte Kräfte
zum Teil von den konischen Flächen 104, 105 sowie den Kugelflächen 20, 21 bzw. 14,
15 aufgenommen werden. Die Zapfen 22, 23am Befestigungsansatz 18 bleiben weitgehend
entlastet.
[0022] Die Fassung im Sohlensegment 77a zur Aufnahme des Befestigungsansatzes 18 geht näher
aus den Figuren 6 bis 8 hervor. Sie weist zwei diametral gegenüberliegende annähernd
achsparallele Schlitze 30, 31 auf. Im oberen Drittel der Schlitze 30, 31 sind zu beiden
Seiten ansteigende Rampenflächen 32 geformt. An die Rampenflächen 32 schließen sich
entgegen dem Uhrzeigersinn waagerechte oder schwach geneigte Laufflächen 33 an. Danach
folgen abfallende Rampenflächen 34, die an den bereits erwähnten Ausnehmungen 16,
17 enden.
[0023] Der Einbau der Stollen 100 in die Fassungen im Sohlensegment 77 oder 77a gestaltet
sich wie folgt: Der Stollen 100 wird in die im Sohlensegment 77, 77a geformte Fassung
so eingeführt, daß die Zapfen 22, 23 axial durch die Schlitze 30, 31 treten können.
Liegt der konische Abschnitt 103 in der entsprechenden Ausnehmung im Sohlensegment
77a bzw. der Flansch 106 des Stollenkörpers gegen die Unterseite des Sohlensegments
77a, hat die Unterseite der Zapfen 22, 23
. die ansteigende Rampenfläche 32 erreicht. Wird jetzt der Stollen 100 im Uhrzeigersinn
gedreht, wandern die Zapfen 22, 23 auf der zugehörigen Rampenfläche 32 entlang. Auf
diese Weise wird der Stollen 100 etwas axial in die Fassung hineingezogen bei vorübergehender
elastischer Verformung der in Eingriff stehenden Teile. Bei einer weiteren Drehung
gelangen die Zapfen 22, 23 anschließend auf die abfallende Rampenfläche 34, so daß
die Federspannung in den erwähnten Teilen sich etwas verringert, jedoch noch ausreicht
für einen ausreichenden Preßdruck des konischen Abschnitt 103 und des Flansches 106
gegen die zugeordneten Abschnitte des Sohlensegments 77a. Der Stollen 100 wird nun
so weit gedreht, bis die Zapfen 22, 23 zu den winkligen Ausnehmungen 16, 17 ausgerichtet
sind. Die Zapfen 22, 23 können in die Ausnehmungen 16, 17 einrasten, um die Drehlage
zu definieren.
[0024] Die beschriebene Anordnung im eingebauten Zustand hat zur Folge, daß die Kugelflächen
20, 21 satt gegen die Kugelpfannenabschnitte 14, 15 anliegen. Anschläge 39 in der
Fassung verhindern ein Überdrehen der Zapfen.
[0025] Die Kugelflächen 20, 21 des Befestigungsansatzes 18 und die Kugelpfannenflächen 14,
15 der Fassung weisen geringfügige Abweichungen von der mathematischen Kugelflächenform
ab. Dies ist aus Fig. 4 zu entnehmen. Fig. 4 zeigt die Radien der Flächen bzw. ihren
Abstand von der Mittenachse in einer Querschnittsebene (Fig. 2). Die Achse ist mit
108 bezeichnet und im Querschnitt ergibt sich bei mathematisch reiner Kreisform der
Radius a. Die entsprechenden Flächen von Befestigungseinsatz und Fassung haben jedoch
lediglich im mittleren Bereich zwischen den Enden (in Drehrichtung gesehen) annähernd
den Radius a wie bei 109 bzw. 110 angedeutet. Von diesen Punkten zu den Enden verringert
sich der Abstand, weil der Radius, mit dem der Kreisbogen geschlagen wird (Radius
b) von der Achse 108 einen gewissen Abstand d aufweist. Zwischen den mit den Radien
a und b geschlagenen Kreisbögen ergeben sich mithin vier schmale Differenzflächen
112 in gebogener Dreiecksform.
[0026] Während der Einsatzphase des Stollens 110 sind die Lagerflächen 20,21 in den Lücken
zwischen den Stützflächen 14, 15. Ist der Befestigungseinsatz 18, wie oben bereits-beschrieben,
ausreichend weit axial eingeführt, wird der gesamte Stollen : verdreht. Dabei laufen
die Lagerflächen 20, 21 zunächst glatt in die Pfannenflächen 14, 15 ein. Bei fortschreitender
Drehung hat der jeweils in die Pfannenflächen 14, 15 eintretende Abschnitt der Lagerflächen
20, 21 einen zunehmend größeren Durchmesser. Die maximale Differenz ergibt sich, wenn
der mittlere Bereich der Lagerflächen den Eingang der Pfannenflächen passieren muß.
Das Eindrehen der Lagerflächen 20, 21 in die Pfannenflächen 14, 15 kann daher nur
durch eine elastische Materialverdrängung stattfinden.Da das Material von Fassung
und Stollen flexibel ist, tritt eine Zurückverformung auf, wenn die Verformungskräfte
zu wirken aufhören. Dies ist der Fall, wenn sich die Lagerflächen 20, 21 vollständig
innerhalb der Pfannenflächen 14, 15 befinden. In diesem Zustand liegen die Lagerflächen
20, 21 satt an den Pfannenflächen 14, 15 an. Man erkennt, daß ein Verdrehen oder ein
Herausdrehen der Lagerflächen 20, 21 aus den Pfannenflächen 14, 15 nur erfolgen kann
unter erneuter Verformung der beschriebenen Teile. Mithin sitzt der Befestigungsansatz
18 drehgesichert in der Fassung.
[0027] Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß am Umfang des Stollenkörpers 101 Ausnehmungen geformt
sind für das Ansetzen eines Werkzeugs. Insgesamt sind drei in gleichmäßigem Umfangsabstand
angeordnete Ausnehmungen 120 vorgesehen, von denen in Fig. 3 nur eine dargestellt
ist. Die Ausnehmungen 120 weisen eine annähernd achsparallele im Querschnitt dreieckförmige
Nut 121 auf, die sich nach oben hin vertieft und verbreitert entsprechend dem vergrößerten
Umfang des Stollenkörpers 101. Die Grundlinie der Nut hat dabei den gleichen Abstand
von der Achse 108. Die Nut 121 endet am oberen Ende in eine Querausnehmung 122, wodurch
Schultern 123, 124 gebildet werden.
[0028] Ein geeignetes Werkzeug zum Ein- und Ausbauen des Stollens 101 ist ein den Stollenkörper
101 umfassender Steckschlüssel, der im Inneren drei im Querschnitt dreieckförmige
Nasen aufweist, die beim Aufsetzen des Schlüssels in die Nuten 121eingreifen. Vollständig
aufgesteckt befinden sich die Nasen in der Querausnehmung 122. Wird in der einen oder
anderen Drehrichtung gedreht, wandern die Nasen des Steckschlüssels in die entsprechenden
Abschnitte der Querausnehmung 122 und üben auf den Stollenkörper 101 ein Drehmoment
aus, um den Stollen 100 einzudrehen oder zu lösen. Während dieser Stellung des Steckschlüssels
kann er durch Zug nicht vom Stollenkörper 101 gelöst werden, da die Nasen des Steckschlüssels
die Schultern 123 bzw. 124 hinterfassen. Auf diese Weise ist es auch möglich, mit
Hilfe eines Steckschlüssels den Stollen 101 einschließlich Befestigungsansatz 18 aus
der Fassung zu ziehen, wenn die Fassung sich in der Freigabe-Drehstellung befindet.
Der Zustand des Hintergriffs der Nasen des Steckschlüssels ist in Fig. 3 in gestrichelten
Linien bei 123 angedeutet.
[0029] Die beschriebene Ausbildung der Ausnehmungen 120 dient nicht nur der Aufbringung
einer Zugkraft auf den Stollen 100,sondern hat auch die Aufgabe, daß der Schlüssel
beim Einsetzen des Stollens 101 ohne Abrutschgefahr axial gesichert eine ausreichende
Drehkraft aufbringen kann. Wegen der exzentrischen Ausbildung der Kugelflächen der
Lager- und Stützflächen 20, 21 bzw. 14, 15 ist, wie oben bereits beschrieben, eine
nicht unerhebliche, jedoch nach oben begrenzte Drehkraft notwendig, um die beschriebenen
Flächen in Anlage zu bringen.
1. Stollen für Sportschuhe, insbesondere Fußballschuhe, mit einer nach unten offenen
Fassung in der Laufsohle, die im Inneren mindestens zwei in Umfangsrichtung beabstandete
Stützflächen aufweist, einem Stollenkörper, einem mit dem Stollenkörper verbundenen
Befestigungsansatz, über den der Stollenkörper mit der Fassung lösbar verbindbar ist
und an den mindestens zwei in Umfangsrichtung beabstandete, nach unten weisende Lagerflächen
geformt sind, die beim Einsetzen und nach dem Verdrehen des Befestigungsansatzes um
einen vorgegebenen Drehwinkel im wesentlichen unter Flächenberührung gegen die Stützflächen
der Fassung anliegen, einer weiteren am Stollenkörper angeformten Stützfläche, die
unter Druck von unten gegen die Laufsohle anliegt, wenn die Stütz-und die Lagerflächen
in Eingriff sind, und einer Verdrehsicherung zwischen Befestigungsansatz und Fassung,
dadurch gekennzeichnet, daß in Umfangsrichtung gesehen ein zwischen den Enden liegender
Anlagebereich von Lager- und Abstützflächen (20, 21 bzw. 14, 15) einen größeren oder
einen kleineren radialen Abstand von der Achse (108) des Stollenkörpers (101) bzw.
der Fassung aufweist als die übrigen Anlagebereiche.
2. Stollen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebereich (109) mit
dem größten Abstand annähernd in der Mitte zwischen den Enden liegt.
3. Stollen, bei dem die Anlagenflächen im Querschnitt kreisbogenförmig sind, nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Lager- und Abstützflächen
(20, 21 bzw, 14, 15) an den Enden am kleinsten ist und sich zum mittleren Bereich
(109, 110) allmählich vergrößert.
4. Stollen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Lager-
und Stützflächen (20, 21 bzw. 14, 15) als Kugelflächenabschnitte bzw. Kugelpfannenabschnitte
geformt sind.
5. Stollen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelflächen- und/oder
Kugelpfannenabschnittsflächen eine relativ rauhe Oberfläche aufweisen.
6. Stollen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stollenkörper
(101) unterhalb der Lagerflächen (20, 21) des Befestigungsansatzes (18) einen zylindrischen
oder konischen, vorzugsweise kreisförmig umlaufenden Anlagenabschnitt (103,104) aufweist,
der mit einem entsprechenden zylindrischen oder konischen Abschnitt (105) der Sohle
(77a, 10) zusammenwirkt.
7. Stollen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und/oder unterhalb
des konischen Anlageabschnitts (103) radiale, vorzugsweise kreisförmig umlaufende
Anlageabschnitte geformt sind, die mit entsprechenden radialen Anlageabschnitten der
Sohle (77a, 10) zusammenwirken.
8. Stollen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Stollenkörper
(101) mehrere in Umfangsrichtung beabstandete bajonettschlitzartige Ausnehmungen (120)
geformt mit dem Hinterschnitt (123, 124) am oberen Ende.
9. Stollen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Drehrichtungen Hinterschnitte
(103, 104) geformt sind.