[0001] Die Erfindung betrifft einen mehrlagigen Seitenfaltenventilsack nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger sogenannter Pinch-Bottom-Ventilsack ist aus der europäischen Patentveröffentlichung
43 556 bekannt. Bei diesem bekannten Seitenfaltenventilsack liegt die innere stirnseitige
Schnittkante des in die nach innen eingeschlagene Seitenfalte eingeklebten Ventilzettels
im Sackinnern.
[0003] Ventilsäcke dieser bekannten Art sind in Verbindung mit inneren Sperrschichten auf
der Basis von Kunststoffolien bzw. Kunststoffbeschichtungen oder Aluminiumlaminaten
besonders geeignet, einen hermetischen Abschluß des Füllguts gegenüber Umwelteinflüssen
durch Feuchtigkeit oder Sauerstoff zu gewährleisten. In vielen Fällen werden in derartige
Säcke Füllgüter verpackt, von denen absolute Reinheit bei der Weiterverarbeitung gefordert
wird. Offenliegende Schnittkanten aus Papier oder Papierverbunden, wie sie bei dem
bekannten Pinch-Bottom-Ventilsack aufgrund der innenliegenden Schnittkante des Ventilzettels
auch dann vorhanden sind, wenn dieser mit Kunststoff beschichtet ist, erfüllen diese
strenge Forderung nicht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen dichten Pinch-Bottom-Ventilsack nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem das Füllgut nicht mit Schnittkanten
aus Papier oder Papierverbunden des Sackmaterials in Berührung kommen kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Seitenfaltenventilsack der gattungsgemäßen
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Seitenfaltenventilsack der Ventilzettel über
einen umgefalteten Randstreifen mit dem Zuschnitt verklebt ist, faßt der Ventilstreifen
gleichsam mit einem doppelt umgeschlagenen Saum den in das Sackinnere eingeschlagenen
Teil der Seitenfalte und der angrenzenden Zwickelbereiche der Seitenwandungen ein,
so daß die Schnittkante des Ventilzettels innen liegt und von der Faltkante, die durch
das erste Umfalten des Randstreifens gebildet wird, überdeckt wird. Das gegen jegliche
Umwelteinflüsse zu schützende Füllgut kann somit nicht mehr in unerwünschter Weise
mit der Schnittkante des Ventilzettels in Berührung kommen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine zusätzliche Dichtheit des Ventilsacks
dadurch erreicht, daß die aufeinanderliegenden Kunststoffbeschichtungen des Schlauchstücks
und des eingeklebten und in dem auf sich eingeschlagenen oberen Teil der Seitenfalte
liegenden Ventilzettels vor dem Umschlagen der gestaffelten Enden des Schlauchstücks
in dem umzuschlagenden Bereich durch zu den Umschlagfaltkanten parallele Siegelnähte
miteinander verbunden sind.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In.dieser zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die mit dem Ventil zu versehende Kopfseite des noch offenen
mehrlagigen Zuschnitts,
Fig. 2 eine Draufsicht und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Ventilzettels mit umgefaltenen vorderen Randstreifen,
Fig. 4 eine Seitenansicht des aus dem Zuschnitt nach Fig. 1 gebildeten Schlauchstücks
mit einem nach innen eingeschlagenen oberen Seitenfaltenbereich, in dem der auf sich
gefaltete Ventilzettel liegt, vor dem Umfalten und Verkleben der Enden des Schlauchstücks
zur Bodenbildung,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie A - B durch das Schlauchstück und den Ventilzettel
nach Fig. 4 und
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen vergrößerten Bereich der Fig. 4.
[0009] In Fig. 1 ist das mit dem Ventil zu versehende kopfseitige Ende eines mehrlagigen
Zuschnitts 10 dargestellt, der dem mehrlagigen Zuschnitt der Fig. 1 der europäischen
Patentveröffentlichung 43 556 A 1 entspricht. Die innere, also oben liegende Lage
des Zuschnitts 10 ist mit einer Kunststoffolienkaschierung oder einer Kaschierung
aus Aluminiumlaminaten versehen.
[0010] Der Ventilzettel 7 weist eine im wesentlichen rechteckige Form auf und ist mit einem
trapezförmigen vorderen Teil, von dem der Randstreifen 8 umgefaltet ist, versehen,
wobei die seitlichen schrägen Begrenzungslinien des trapezförmigen Teils in etwa mit
den Faltlinien 15, 16 fluchten, um die die Seitenwandteile 17, 18 der späteren Seitenwandungen
des Zuschnitts 10 zusammen mit dem oberen Seitenfaltenbereich nach innen eingeschlagen
werden.
[0011] Der Ventilzettel 7 ist in gleicher Weise wie die innere Lage des Zuschnitts mit einer
Kunststoffbeschichtung oder dergleichen versehen. Die Faltlinie 20 des Ventilzettels
7 ist außermittig angeordnet, so daß beim Umfalten der aufeinanderliegenden Teile
des Ventilzettels bei der Bildung der Kopfnaht eine bessere Verklebung des Ventilzettels
zu einem Ventilschlauch erreicht wird.
[0012] Zur Bildung des Ventils wird eine Seitenfalte am Kopfende rechtwinkelig nach innen
gefaltet, so daß sich ein eingefaltetes . gleichschenkeliges Trapez ausbildet, dessen
innenliegende längere Basis durch die Stirnkante der Seitenfalte und die angrenzenden
Kanten der auf sich gefalteten dreieckigen Seitenwandteile 17, 18 des Schlauchstücks
und dessen kürzere Basis durch die quer über die Seitenfalte verlaufende Faltkante
24 gebildet werden, die den nach innen gefalteten Seitenfaltenteil über einen dreieckigen
Seitenfaltenzwickel 21 mit der Seitenfalte verbindet. Anschließend wird mit dem beschichteten
unteren Randbereich der eingeschlagenen Seitenfalte und der angrenzenden Seitenwandteile
der um eine erst Faltlinie umgefaltete Randbereich des Ventilzettels verklebt, der
dann um eine zweite im Bereich der längeren Basis liegende Faltkante nach außen umgeschlagen
wird.
[0013] Der Ventilzettel 7 kann auf einem Ventilzettelapparat vorgefertigt und in das von
einem Ventilleger vorgeformte, geöffnete "Bodenquadrat" so eingeklebt werden, daß
die Schnittkante des Zuschnitts mit der Schnittkante des inneren Schlauches und die
Längsmittellinie des Zuschnitts mit der inneren Faltkante der Seitenfalte fluchtet.
Der Ventilzettel 7 erhält im Inneren des Sackes eine zweifache Faltung, so daß die
Schnittkante des Ventilzettels im Inneren des Sackes abgedeckt wird und nach der zweiten
Faltung der Ventilzettel nach außen zur Seitenfalte hinausragt. Durch Falzung der
Längsmittellinie des Ventilzettels 7 und der an dieser Stelle nach inneren ragenden
Seitenfalte des Schlauchstücks wird das geöffnete "Bodenquadrat" wieder geschlossen,
so daß der Ventilzettel 7 jetzt einen Halbschlauch bildet. Dieser wird durch Umschlagen
des kopfseitigen Endes des Schlauchstücks beim Bilden der Bodennaht zu einem Ventilschlauch
geschlossen.
[0014] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, wird das Schlauchstück vor dem Umschlagen seiner
Endbereiche mit kopf- und bodenseitigen Heißsiegelnähten 11 versehen. Anschließend
werden die Endbereiche des Schlauchstücks 9 um die Rillungen 12 gefaltet und durch
Schmelzkleber mit den angrenzenden Sackwandungen verklebt.
[0015] Aus dem Schnitt gemäß Fig. 5 ist ersichtlich, daß die inneren Schnittkanten 26 des
Ventilzettels 7 nach innen gewendet sind, so daß sie mit dem Füllgut nicht in Berührung
kommen können.
[0016] Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß der Zuschnitt 10 mit von dem noch offenen Ventilzettel
überdeckten Laschenschnitten 13 versehen werden kann, so daß sich die aus den Fig.
4 und 6 ersichtliche Konfiguration ergibt.
[0017] Die Längsfaltung des Ventilzettels ist leicht außermittig, so daß im gefalteten Zustand
eine Seite des Ventilzettels um den Randstreifen 27 die andere Seite überragt. Durch
diese Art der Staffelung wird beim Bilden der Kopfnaht auch eine sicherere Verklebung
des Ventilzettels zu einem Ventilschlauch erreicht.
1. Mehrlagiger Seitenfaltenventilsack aus Papier mit einer inneren Lage aus Kunststoffolie
oder aus mit Kunststoff oder dergleichen beschichtetem Papier, bestehend aus einem
Zuschnitt, der durch Einfalten der Seitenteile und durch Längsmittelnähte zu einem
Schlauchstück geschlossen ist,
mit Seitenfalten und mit durch einander überlappendes Umschlagen der gestaffelt zueinander
angeordneten endseitigen Lagen auf jeweils eine Seitenwand und durch Verkleben dieser
Lagen mit den Seitenwänden gebildeten Kopf- und Bodennähten,
mit einem zusammen mit den angrenzenden dreieckigen Seitenwandteilen rechtwinkelig
nach innen gefalteten oberen Seitenfaltenbereich, der über ein dreieckiges Seitenfaltenzwickelstück
mit der Seitenfalte verbunden ist, und
mit einem in die nach innen gefaltete Seitenfalte eingelegten und mit dieser verklebten
Ventilzettel,
dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Randbereich des mindestens einseitig mit Kunststoff beschichteten Ventilzettels
(7) zweimal umgeschlagen und mit seiner beschichteten Seite mit der unteren beschichteten
Seite der eingeschlagenen Seitenfalte und der angrenzenden eingefalteten Seitenwandteile
(17, 18) des Schlauchstücks verklebt ist.
Seitenfaltenventilsack nac Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderliegenden
Kunststoffbeschichtungen oder dergleichen des Schlauchstücks (19) und des eingeklebten
und in dem auf sich eingeschlagenen oberen Teil der Seitenfalten liegenden Ventilzettels
(7) vor dem Umschlagen der gestaffelten Enden des Schlauchstücks (19) in dem umzuschlagenden
Bereich durch zu den Umschlagfaltkanten (12) parallele Siegelnähte (11) miteinander
verbunden sind.