[0001] Start- und Landebahnen in zivilen oder militärischen Flughäfen, Straßen und andere
Flächen können durch einen feindlichen Angriff dadurch stillgelegt werden, daß sie
mit kleinen
Bomben oder Minen bestreut werden, deren Zündung auf unterschiedliche physikalische
Erscheinungen anspricht, wie zum Beispiel mechanische Belastung; Annäherung, Schall
usw. Es erfordert ein zu hohes Risiko und ist häufig auch zu zeitraubend, derartige
explosive Gegenstände durch menschlichen Einsatz zu räumen.
[0002] Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum Räumen von auf einem
Untergrund verstreuten explosiven Gegenständen wie Sprengkörper, Bomben, Minen oder
dergleichen, insbesondere auf Start- und Landebahnen in Flughäfen zu schaffen, mit
dem einfach und innerhalb kurzer Zeit gefahrlos größere Flächen von derartigen Gegenständen
geräumt werden können.
[0003] Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß gelöst durch eine an einem motorisch angetriebenen
Fahrzeug angebrachte zumindest in der Höhe verstellbare Räumschaufel mit einem vorderen,
annähernd parallel zum unteren Grund bringbaren Schaufelabschnitt und ein oberhalb
der Räumschaufel über deren Breite sich erstreckendes besenförmiges Räumorgan, das
beweglich derart am Fahrzeug gelagert ist, daß es durch einen Antrieb angetrieben
eine stetige oder intermittierende Streichbewegung zum Schaufelinneren hin ausführt.
[0004] Am neuerungsgemäßen Fahrzeug ist eine Räumschaufel angebracht, die zumindest in der
Höhe verstellbar ist. Die Räumschaufel kann daher im Gebrauch relativ nahe an die
Oberfläche des zu räumenden Untergrunds gebracht werden, wobei sich der vordere Abschnitt
der Schaufel annähernd parallel zum Untergrund erstreckt. Das besenförmige Räumorgan
führt eine zum Schaufelinnern gerichtete Streichbewegung aus und erfaßt dabei vor
der Schaufel befindliche Gegenstände und schiebt sie in das Schaufelinnere. Dort verbleiben
sie und können an einen anderen Ort verbracht werden. Das Fahrzeug, an dem die Räumschaufel
angebracht ist, kann ein übliches Rad-Nntzfahrzeug sein. Es versteht sich jedoch,
daß zumindest die Flächen des Fahrzeugs, die im Bereich der Räumschaufel liegen, eine
Panzerung aufweisen, damit es bei Explosionen nicht zu stark beschädigt wird. Ferner
muß der Fahrer des Fahrzeugs ausreichend gegen Explosionswirkungen geschützt sein.
ES versteht sich ferner, daß die Räumschaufel entsprechend stabil ausgeführt ist,
damit sie bei Explosionen nicht gebrauchsunfähig wird.
[0005] Es sind verschiedene Konstruktionen denkbar, um mit Hilfe eines besenförmigen Räumorgans
das Hineinstreichen der zu räumenden Gegenstände in die Räumschaufel zu bewerkstelligen.
Vorzugsweise wird ein umlaufendes Räumorgan verwendet, insbesondere nach einer Ausgestaltung
der Erfindung eine Besenwalze.
[0006] Um ein optimales Zusammenwirken von Räumschaufel und besenförmigem Räumorgan zu erzielen,
sieht eine weitere Ausgestaltung der Neuerung vor, daß das besenförmige Räumorgan
relativ zur Räumschaufel höhenverstellbar gelagert ist. Dies kann bei einer Besenwalze
nach einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung dadurch geschehen, daß die Besenwalze
in einer Schwinge gelagert ist, die im oberen Bereich der annähernd L-förmigen Räumschaufel
angelenkt ist. Für die Verstellung der Schwinge kann ein Hydraulikzylinder dienen.
Auch für den Antrieb der Besenwalze bieten sich verschiedene Lösungen an. Eine besteht
neuerungsgemäß darin, daß an der Schwinge ein Hydraulikmotor zum Antrieb für die Besenwalze
angeordnet ist.
[0007] Damit das die Räumwerkzeuge haltende Fahrzeug auch zu anderen Zwecken eingesetzt
werden kann, ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung vorteilhaft, wenn
die Räumschaufel und das Räumorgan als Räumeinheit lösbar mit einem höhenverstellbaren
Schwenkarm des Fahrzeugs verbindbar sind. An dem Schwenkarm können wahlweise auch
Werkzeuge für Erdarbeiten, zum Heben und Tragen von Lasten usw. angebracht werden.
[0008] Damit im Fall einer Explosion die Druckwirkung keine erheblichen Beschädigungen an
der Räumschaufel erzeugt, ist diese möglichst offen auszuführen. Sie weist daher zweckmäßigerweise
keine Seitenwände auf. Sie ist ferner bei einer Ausgestaltung der Neuerung mit einer
Reihe von parallele: Zinken versehen. Dadurch kann die Druckwelle im Fall einer Explosion
sich auch nach unten ausbreiten.
[0009] Die Neuerung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010]
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht schematisch ein Fahrzeug mit einem neuerungsgemäßen
Räumgerät.
Fig. 2 zeigt im Schnitt das Räumgerät nach Fig. 1.
[0011] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von neuerungswesentlicher Bedeutung ist.
[0012] Ein Radfahrzeug 10 besitzt an einem Ende einen Z-förmigen Schwenkarm 11, der aus
parallelen Armteilen besteht. Die Armteile sind auf einem Lagerbauteil 12 bei 13 angelenkt.
Mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 14 kann der Schwenkarm angehoben bzw. abgesenkt
werden. Das Lagerbauteil 12 ist außerdem um eine vertikale Achse verschwenkbar. Ein
am Lagerbauteil 12 angelenkter Hydraulikzylinder 15 ist an dem anderen Ende an einen
Hebel 16 angelenkt, der wiederum doppelt ausgeführt sein kann. Am anderen Ende des
Hebels greift eine Lenkstange 17 an. Der Hebel 16 ist bei 18 zwischen den Teilen des
Schwenkarms 11 drehbar gelagert. Die Lenkstange 17 ist am anderen Ende bei 19 an einem
Haltebauteil 20 gelagert, das seinerseits bei 21 am unteren Ende des Schwenkarms 11
angelenkt ist. Das Haltebauteil 20 dient zur lösbaren Aufnahme einer Räumeinheit 22,
deren Einzelheiten anhand von Fig. 2 näher beschrieben werden.
[0013] Die Räumeinheit 22 weist eine Räumschaufel 23 und ein besenartiges Räumorgan 24 auf.
Die Räumschaufel 23 ist annähernd L-förmig geformt. Der Querschenkel besteht aus einer
Reihe von parallelen Zinken 25, die am hinteren Ende an der geschlossenen Rückwand
26 angebracht sind. Die Rückwand 26 schließt mit den Zinken 25 einen Winkel ein,der
kleiner als 90° ist. Die Rückwand 26 wird durch zwei parallele U-förmige Träger 27,
28 verstärkt. Ein weiterer annähernd U-förmiger Träger 29 verstärkt die sich im unteren
Bereich abknickende Rückwand 26. Ferner nimmt er die Hauptlast der Zinken 25 auf.
An zwei parallelen Blechen, von denen eines bei 30 gezeigt ist und die an der Rückseite
der Rückwand 26 annähernd im rechten Winkel angebracht sind, sind eine Öse 31 und
ein Zapfen 32 vorgesehen. Die Öse 31 greift in einen entsprechenden Zapfen des Haltebauteils
20, während der Zapfen 32 von einer Klinke des Haltebauteils 20 umfaßt wird. Beide
Befestigungsteile am Haltebauteil 20 sind nicht dargestellt. Man erkennt jedoch, daß
auf diese Weise die Einheit 22 lösbar am Haltebauteil 20 befestigt werden kann.
[0014] Die Zinken 25 sind am vorderen Ende im Querschnitt dreieckförmig verjüngt, wie bei
33 dargestellt. Sie weisen außerdem eine dreieckförmige Erhebung 34 auf, die dazu
dient, aufgenommene Gegenstände an einem Herausrutschen oder -rollen zu hindern. Die
Zinken an den beiden Seiten sind;etwas höher ausgeführt als die dazwischenliegenden,
wie bei der Zinke 35 zu erkennen. Sie verhindern ein seitliches Herausfallen aufgenommener
Gegenstände.
[0015] An der Rückwand 26 sind zwei beabstandete nach oben weisende Konsolen angebracht,
von denen eine bei 36 dargestellt ist. An den Konsolen 36 sind Arme einer Schwinge
bei 37 angelenkt, von denen ein Arm bei 38 dargesellt ist. Die Arme 38 sind durch
ein rohrförmiges, Verbindungselement 39 gegenseitig abgestützt. Zwischen den Armen
38 ist eine Besenwalze 40 drehbar gelagert, die von einem am Arm 38 gehaltenen Hydraulikmotor
41 in Drehung gesetzt werden kann, und zwar in Richtung des Pfeils 42. Wie erkennbar,
ist der Außendurchmesser der Besenwalze so bemessen, daß die Besenwalze etwas an der
Oberseite der Zinkenspitze 33 entlangstreicht.
[0016] Ein nach innen weisender seitlicher Ansatz 43 am Arm 38 weist einen Anschlag 44 auf
in Form einer auf einen Schraubenbolzen geschraubten Mutter. An der Rückwand 26 ist
ein Anschlag 45 angebracht in Form eines Schraubenbolzens mit aufgeschraubter Mutter.
Die Anschläge 44, 45 bestimmen die untere Arbeitsposition der Besenwalze 40. Durch
Verstellen der Muttern kann die Relativlage der Besenwalze 44 zu den Zinken 25, 35
verändert werden. Zweckmäßigerweise ist die Besenwalze 40 so bemessen, daß die Zinken
35 sich neben der Walze 40 erstrecken.
[0017] Ist die Räumeinheit 22 nach Fig. 1 vom Haltebauteil 20 des Schwenkarms 11 aufgenommen,
kann die Schaufel 23 so verschwenkt und abgesenkt werden, daß die Unterseite der Zinken
' 25, 35 annähernd parallel und in geringem Abstand zum Untergrund verlaufen. Wird
das Fahrzeug 10 in Richtung des Pfeils 46 bewegt und die Besenwalze 40 in Umlauf gesetzt,
können auf dem Untergrund befindliche explosive Gegenstände mit Hilfe der Besenwalze
40 auf die Oberseite der Zinken 25 gefördert werden. Es ist daher möglich, innerhalb
kurzer Zeit große Flächen von explosiven Gegenständen, wie Bomben oder Minen zu räumen.
Nach Beendigung des Räumvorgangs bzw. bei gefüllter Räumschaufel 23 wird der Schwenkarm
11 angehoben. Die aufgenommenen Gegenstände können dann an einen anderen Ort verbracht
werden.
[0018] Aus Fig. 1 ist schließlich ersichtlich, daß die Arme 38 der Schwinge mit Hilfe eines
Hydraulikzylinders 47 verschwenkbar ist. Die Besenwalze 40 muß gegenüber der Schaufel
23 nach oben verschwenkt werden, damit die Schaufel 23 entladen werden kann.
1. Gerät zum Räumen von auf einem Untergrund verstreuten explosiven Gegenständen wie
Sprengkörpern, Bomben, Minen oder dergleichen, insbesondere auf Start- und Landebahnen
in Flughäfen, gekennzeichnet durch eine an einem motorisch angetriebenen Fahrzeug
(10) angebrachte zumindest in der Höhe verstellbare Räumschaufel (23) mit einem vorderen
annähernd parallel zum Untergrund bringbaren Schaufelabschnitt (25) und ein oberhalb
der Räumschaufel (23) über deren Breite sich erstreckendes besenförmiges Räumorgan
(24), das beweglich derart am Fahrzeug (10) gelagert ist, daß es durch einen Antrieb
angetrieben eine stetige oder intermittierende Streichbewegung zum Schaufelinnern
hin ausführt.
2; Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das besenförmige Räumorgan (24)
umlaufend gelagert ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das besenförmige Räumorgan eine
Besenwalze (40) ist.
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das besenförmige Räumorgan
(24) relativ zur Räumschaufel (23) höhenverstellbar gelagert ist.
5. Gerät nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Besenwalze (40) in
einer Schwinge (38) gelagert ist, die im oberen Bereich der annähernd L-förmigen Räumschaufel
(23) angelenkt ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schwinge ein Hydraulikmotor
(41) zum Antrieb für die Besenwalze (40) angeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schwinge (38)
ein Hydraulikzylinder (47) angreift.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schwinge
(38) und am Fahrzeug (10) bzw. der Räumschaufel (23) zusammenwirkende Anschläge (44,
45) angebracht sind, von denen zumindest einer verstellbar ausgeführt ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,'dadurch gekeinzeichnet, daß die Räumschaufel
(23) und das Räumorgn (24) als Räumeinheit (22) lösbar mit einem höhenveritellbaren
Schwenkarm (11) des Fahrzeugs (10) verbindbar sind.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,daß die Schwenkarm (11) am freien
Ende ein seinerseits schwenkbar angebrachtes Haltebauteil (20) aufweist zur Befestigung
der Räumeinheit (22).
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere
Abschnitt der Räumschaufel (23) eine Reihe paralleler Zinken (25, 35) aufweist.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere
Abschnitt der Räumschaufel (23) an der Oberseite im vorderen Bereich eine sich quer
erstreckende Erhebung (34) aufweist.