(19)
(11) EP 0 183 929 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.1986  Patentblatt  1986/24

(21) Anmeldenummer: 85111926.3

(22) Anmeldetag:  20.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 13/50, F42B 13/18, F42B 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 21.09.1984 DE 8427781 U

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Backstein, Günter
    D-4005 Meerbusch 3 (DE)

(74) Vertreter: Behrens, Ralf Holger (DE) 
Robert Bosch GmbH Zentralabteilung Patente Postfach 30 02 20
D-70442 Stuttgart
D-70442 Stuttgart (DE)

   


(54) Gefechtskopf


(57) Die Erfindung betrifft einen Gefechtskopf (10) mit einem Gefechtskopfgehäuse (11) zur Aufnahme einer Hohlladung (13) und einem mit dem Gefechtskopf (10) verbundenen Zünder (12).
Zur Verbesserung der Splitterwirkung und Reduzierung der Herstellungskosten trägt das Gefechtskopfgehäuse (11) in mindestens einer Randfläche gleichmäßig beabstandet angeordnete Risse (15), die aus in die Wandung des Gefechtskopfgehäuses (11) eingefrästen Nuten (15a) durch Stauchen des Gefechtskopfgehäuses (11) entstanden sind.




Beschreibung


[0001] Die Neuerung betrifft einen Gefechtskopf nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.

[0002] Ein derartiger Gefechtskopf ist aus der DE-05 22 42 930 bekannt. Ein solcher Gefechtskopf umfaßt ein Gefechtskopfgehäuse zur Aufnahme einer Hohlladung sowie einen mit dem Gefechtskopfgehäuse verbundenen Zünder. Der Gefechtskopf wird in einer größeren Anzahl von einem Flugkörper oder Geschoß über ein Zielgebiet transportiert und dort ausgestoßen, um gebremst oder ungebremst auf das Zielgebiet hinabzusinken. Abgesehen von der panzerbrechenden Wirkung der Hohlladung wird zwecks vielseitigerer Verwendungsmöglichkeit auch noch eine Splitterwirkung des Gefechtskopfgehäuses angestrebt. Dazu ist es aus der US-PS 3,855,933 bereits bekannt das Gehäuse vorfragmentiert auszubilden oder mit Bohrungen zu versehen. Dadurch bilden sich Schwächungszonen, die die Splitterbildung begünstigen. Die Herstellung dieser vorfragmentierten Gefechtskopfgehäuse ist mit vergleichsweise aufwendigen Arbeitsvorgängen verbunden, die die Herstellung der Gefechteköpfe verteuern.

[0003] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde einen neuartigen, die Splitterbildung begünstigenden Gefechtskopf anzugeben, der preiswerter herstellbar ist.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die in Schutzanspruch 1 angegebene Neuerung gelöst.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.

[0006] Die Neuerung wird nachfolgend, unter Bezug auf die Zeichnung, näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1: einen Längsschnitt durch einen Gefechtskopf;

Fig. 2: in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch einen Teil der wandung des Gefechtskopfgehäuses bei einem bestimmten Herstellungsschritt;

Fig. 3: einen vergrößerten Querschnitt durch einen Teil der Wandung des Gefechtskopfgehäuses nach dessen Fertigstellung;

Fig. 5: einen Querschnitt durch das Gefechtskopfgehäuse bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Neuerung.

Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen Gefechtskopf 10, der ein Gefechtskopfgehäuse 11 zur Aufnahme einer eine Auskleidung 14 aufweisenden Hohlladung 13 und einem mit dem Gefechtskopfgehäuse 11 verbundenen Zünder 12 umfaßt. Zwecks Verbesserung der Splitterbildung sind in der Innenwandung des Gefechtskopfgehäuses 11,mit Abstand übereinanderliegend, ringförmig umlaufende Risse 15 angeordnet. Die Risse 15 stellen Schwächungszonen des Gefechtskopfgehäuses 11 dar und fördern die Splitterbildung bei Aktivierung der Hohlladung 13.



[0007] Auf besonders einfache und kostensparende Weise werden die Risse 15 auf die nachfolgend beschriebene Art und Weise erzeugt. Es wird dazu insbesondere auf Fig. 2 und Fig. 3 Bezug genommen, die jeweils im Querschritt einen Ausschnitt aus der Wandung der Geschoßkörperhülle 11 darstellen. Gemäß Fig. 2 werden zunächst ringförmig umlaufende Nuten 15 a, beispielsweise in die Innenwandung des Gefechtskopfgehäuses 11, eingefräst. Anschließend wird das Gefechtskopfgehäuse 11, durch die Pfeile 20 angedeutet, in Längsachsenrichtung gestaucht, sodaß die Nuten 15 a zu Rissen 15 (Fig. 3) zusammengedrückt werden.

[0008] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Neuerung (Fig. 4) verlaufen Risse 15 b senkrecht in der Innenwandung des Gefechtskopfgehäuses, also parallel zur Längsachse. Die Risse 15 b werden auf analoge Art, wie zuvor beschrieben, erzeugt und zwar werden zunächst entlang der Risslinien senkrecht verlaufende Nuten 15 a in die Wandung des Gefechtskopfgehäuses 11 eingebracht. Durch Druckanwendung in Radialrichtung - angedeutet durch die Pfeile 40 - fallen die Nuten 15 a wiederum zu Rissen 15 b zusammen.

[0009] Es ist alternativ möglich,Risse 15, 15 b auch in die Außenwandung des Gefechtskopfgehäuses 11 einzubringen und waagerecht verlaufende Risse 15 und senkrecht verlaufende Risse 15 b auf unterschiedliche Art und Weise miteinander zu kombinieren. Etwa so, daß waagerecht verlaufende Risse 15 in die Innenwandung des Gefechtskopfgehäuses 11 eingebracht sind und senkrecht verlaufende Risse 15 b in die Außenwandung des Gefechtskopfgehäuses 11,oder umgekehrt.

[0010] Die Risse 15, 15 b stellen Schwächungszonen dar, die die Splitterbildung begüstigen; da sie auf relativ einfache Weise herstellbar sind, läßt sich insgesamt die Herstellung des Gefechtskopfes 10 vereinfachen und preiswerter gestalten.


Ansprüche

. Gefechtskopf mit einem Gefechtskopfgehäuse zur Aufnahme einer Hohlladung und einem mit dem Gefechtskopf verbundenen Zünder, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefechtskopfgehäuse (11) in mindestens einer Randfläche gleichmäßig beabstandet angeordnete Risse (15) trägt, die aus in die Wandung des Gefechtskopfgehäuses (11) eingefrästen Nuten (15 a) durch Stauchen des Gefechtskopfgehäuses (11) entstanden sind.
 
Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine wandung des Gefechtskopfgehäuses (11) waagerecht verlaufende Risse (15) und die andere Wandung des Gefechtskopfgehäuses (11) senkrecht verlaufende Risse (15 b) aufweist.
 
Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Wendung des Gefechtskopfes (11) jeweils waagerecht verlaufende Risse (15) und senkrecht verlaufende Risse (15 b) gleichzeitig enthält.
 




Zeichnung