[0001] Die Erfindung betrifft einen Sturzhelm mit einer harten Außenschale und einer stoßdämpfenden
Einlagekalotte, die mit dicht aneinander liegenden Erhebungen jeweils punktartig an
der Außenschale anliegt.
[0002] Ein derartiger Sturzhelm ist durch das deutsche Gebrauchsmuster 1 683 479 bekannt.
Bei diesem Helm ist noch eine früher übliche Riemenkonstruktion vorgesehen, die den
Kopf von der Außenkalotte fernhält. Zwischen der Riemenkonstruktion und der Außenkalotte
ist eine Einlagekalotte aus stoßdämpfendem Material vorgesehen, die an ihrer zur Außenkalotte
zeigenden Oberfläche wellenförmig ausgebildet sein oder warzenförmige Erhebungen aufweisen
kann. Hierdurch sollen die Federungseigenschaften der Einlagekalotte erhöht werden.
[0003] Im Laufe der Weiterentwicklung der Innenkalotten haben sich Styropor-Kalotten weitgehend
durchgesetzt. Bei modernen Sturzhelmen dienen die Styropor-Kalotten sowohl zur Stoßdämpfung
als auch zur Abstandshaltung des Kopfes von der Außenschale, so daß die früher übliche
Riemenkonstruktion entfällt.
[0004] Es hat sich gezeigt, daß bei Styropor-Kalotten die Wellung der Oberfläche bzw. die
Ausbildung mit warzenförmigen Erhebungen keinen wesentlichen Effekt hat, so daß die
für die Ausbildung dieser Oberfläche aufzubringenden Kosten nicht gerechtfertigt sind.
Seit vielen Jahren werden daher Einlagekalotten aus Styropor verwendet, die mit einer
glatten Oberfläche unmittelbar an der Außenschale des Helms anliegen und regelmäßig
dort verklebt sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stoßdämpfungseigenschaften der Einlagekalotte
insbesondere einer solgeschaumtem chen mit einem Kalottenkörper aus/Polystyrol, zu
verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Erhebungen der Kalotte
durch eine auf den Kalottenkörper aufgelegte Noppenschicht gebildet ist, die aus einem
von dem Kalottenkörper unterschiedlichen, unter starker Druckeinwirkung die plastische
Verformung der Noppen erlaubenden Material besteht.
[0007] Die erfindungsgemäße Kalotte besteht aus einem Kalottenkörper mit glatter äußerer
Oberfläche und einer darauf angeordneten Noppenschicht aus anderem Material als der
Kalottenkörper. Dieser Aufbau hat den Vorteil, daß der Kalottenkörper und die Noppenschicht
verschiedene Aufgaben bei der Stoßdämpfung erfüllen können. Für leichte Stöße wird
die elastische Eigenschaft des Kalottenkörpers benutzt, um die Stoßenergie weitgehend
aufzunehmen. Das Material der Noppenschicht ist dabei so gewählt, daß derartige Stöße
von der Außenschale auf den Kalottenkörper übertragen werden. Erst bei sehr starken
Stößen wird die
Noppenschicht stoßdämpfend wirksam, indem die Noppen elastisch verformt werden. Wenn
in einer bevorzugten Ausführungsform der Durchmesser der Noppen zum freien oberen
Ende hin abnimmt, wird die durch die Verformung der Noppen aufgenommene Energie mit
zunehmender Verformung größer.
[0008] Die Noppen sind vorzugsweise so gebildet, daß ihre Höhe größer ist als ihr Durchmesser,
vorzugsweise ist die Höhe etwa doppelt so groß wie der Durchmesser. Eine in der Praxis
bewährte Ausführung weist Noppen mit einer Höhe von ca. 4 mm und einem Durchmesser
von etwa 2 mm, beispielsweise 1,5 mm, auf.
[0009] Die Verteilung der Noppen der Noppenschicht ist vorzugsweise so erfolgt, daß der
lichte Zwischenraum zwischen den Noppen größer ist als ihr Durchmesser.
[0010] Für besonders gefährdete Bereiche des Helms kann es vorteilhaft sein, wenn die Noppendichte
an diesen Stellen höher ist als in anderen Bereichen. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Noppen jedoch alle gleich und gleichmäßig verteilt. Dadurch ist es möglich,
eine nicht speziell für den Helm vorgefertigte Noppenschicht zu verwenden, die entweder
in die Form des Helms durch Wärme- verformung gebracht werden kann oder bahnenförmig
in mehreren Teilen auf den Kalottenkörper aufgebracht ist. Die bevorzugte bahnenförmige
Anordnung der Noppenschicht hat den Vorteil, daß diese nicht vorgeformt zu werden
braucht und aus flachem Bahnmaterial hergestellt werden kann. Somit kann es bei der
Anpassung der Noppenschicht an den betreffenden Kalottenkörper nicht zu ungleichmäßigen
Formungen kommen, die den Tragekomfort des Helms beeinträchtigen würden.
[0011] Das bahnenförmige Material ist vorzugsweise durch Klebung mit dem Kalottenkörper
verbunden.
[0012] Es ist für den Fachmann ohne weiteres klar, daß die Noppenschicht im wesentlichen
im Bereich der oberen Schädelschale vorgesehen sein sollte. Bei einem Integralhelm
kann die Noppenschicht im Bereich des Nackens und des Kinnteils entfallen.
[0013] Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1: einen Längsschnitt durch einen Sturzhelm;
Figur 2: eine vergrößerte Detaildarstellung aus Figur 1.
[0014] In Figur 1 ist ein Sturzhelm angedeutet, der aus einer harten Außenschale 1 besteht,
die zum Innenraum hin mit einer stoßdämpfenden Einlagekalotte 2 versehen ist. An der
Helmvorderseite befindet sich eine Gesichtsöffnung 3.
[0015] Die Einlagekalotte 2 besteht aus einem üblichen Kalottenkörper 3, beispielsweise
aus Styropor. Auf den an seiner Innen- und Außenseite glatten Kalottenkörper 3 ist
eine Noppenschicht 4 aufgeklebt, die vorzugsweise aus einem Hochdruck-Polyäthylen
gebildet ist. Die Noppenschicht liegt mit einer glatten Unterseite an der glatten
Außen- seite des Kalottenkörpers 3 auf. Die Noppen 5 der Noppenschicht 4 sind zur
Außenschale 1 hin gerichtet. Ihr Durchmesser nimmt zur Außenschale 1 hin kontinuierlich
ab. Die Verteilung der Noppen 5 ist derart, daß der lichte Zwischenraum Z größer ist
als der Durchmesser D der Noppen 5. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Noppen 4 mm hoch und der Durchmesser beträgt 1,5 mm.
[0016] Die Noppenschicht 4 ist in Figur 1 aus mehreren Bahnen, die aus einem flach liegenden
Material ausgeschnitten sind, gebildet. Eine mittlere Bahn erstreckt sich vom Stirnbereich
des Helms über den Scheitel zum Nackenbereich. Figur 1 zeigt einen Schnitt durch diese
Bahn. Die verbleibenden Seitenbereiche sind durch entsprechende, ebenfalls aus flach
liegendem Material ausgeschnittene Stücke gebildet. Dadurch läßt sich eine Vorformung
der Noppen- ' schicht 4 vermeiden, so daß keine Paßprobleme der geformten Noppenschicht
4 in Bezug auf den geformten Kalottenkörper 3 auftreten. Es hat sich gezeigt, daß
die Dicke des Kalottenkörpers 3 um die Höhe der Noppenschicht 4 verringert werden
kann, ohne den erfindungsgemäßen Erfolg infrage zu stellen. Die Gesamtkalotte 2 nimmt
daher keine größere Dicke ein als die herkömmlichen Kalottenkörper aus beispielsweise
geschäumtem Polystyrol.
1. Sturzhelm mit einer harten Außenschale (1) und einer stoßdämpfenden Einlegekalotte
(2), die mit direkt aneinander liegenden Erhebungen (5) jeweils punktartig an der
Außenschale (1) anliegt, dadurch gekennzeichnet , daß die Erhebungen (5) der Kalotte
durch eine auf den Kalottenkörper (3) aufgelegte Noppenschicht gebildet sind, die
aus einem von dem Kalottenkörper (3) unterschiedlichen, unter starker Druckeinwirkung
die plastische Verformung der Noppen (5) erlaubenden Material besteht.
2. Sturzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (5) einen zur
Außenschale (1) hin abnehmenden Durchmesser aufweisen.
3. Sturzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Noppen
(5) größer ist als ihr Durchmesser (D).
4. Sturzhelm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Noppen (5)
etwa doppelt so groß ist wie ihr Durchmesser (D).
5. Sturzhelm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (5) eine Höhe
von ca. 4 mm und einen Durchmesser (D) von ca. 2 mm aufweisen.
6. Sturzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte
Zwischenraum (Z) zwischen den Noppen (5) größer ist als ihr Durchmesser (D).
7. Sturzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Noppen
(5) der Noppenschicht (4) gleich und gleichmäßig verteilt sind.
8. Sturzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppenschicht
(4) bahnenförmig in mehreren Teilen auf den Kalottenkörper (3) aufgebracht ist. j
9. Sturzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppenschicht
(4) mit dem Kalottenkörper (3) durch Klebung verbunden ist.