[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1 und umfasst ein Gerät hierzu gemäss Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Es sind derartige Verfahren und Geräte bekannt. Dabei wird durch Ueberwachung von
Momentan-Betriebsgrössen bezuglos der Momentan-Betriebszustand der Feuerungs- Anlage
durch Anzeigen ersichtlich gemacht. So ist z.B. eine Verlustanzeige an einer Feuerungsanlage
wenig aussagekräftig, wenn nicht die minimal überhaupt erzielbaren Verluste, unter
Berücksichtigung eines Ziels, wie minimaler Langzeitkosten oder minimalen Brennstoff-Verbrauchs,
bekannt und mit der Anzeige in Beziehung gesetzt werden. Eine bezugäloseAnzeige ist
weiter dahingehend nachteilig, als eine Bedienungsperson vertiefte Kentnisse von der
Anlage, und den sich darin abspielenden Vorgängen haben muss, um die so erzeugten
Anzeigen überhaupt zu interpretieren. Im weiteren stellt die Interpretation eines
angezeigten Momentan-Betriebszustandes im Hinblick auf das mögliche Erreichen eines
optimalen oder Ziel-Betriebszustandes an eine Bedienungsperson insbesondere dann hohe
Anforderungen, wenn bei einer durch mehrere Betriebsgrössen in ihrem Betrieb festgelegten
Anlage erst die abgelesenen Anzeigen entsprechend kombiniert werden müssen, um daraus
Schlüsse ziehen zu können, wo an der Anlage einzugreifen ist, um den Ziel-Betriebszustand
zu erreichen.
[0003] Die im Anspruch l ausgegebene Erfindung dient dem Ziel, ein Verfahren und ein Gerät
eingangs genannter Art zu schaffen, mit dessen Hilfe auf einenZiel-Betriebszustand
der Anlage bezogene Anzeigen erzeugt werden, womit eine Bedienungsperson über das
Abweichen des Momentan-Betriebszustandes von einem Ziel-Betriebszustand der Anlage
informiert wird. Bei der Lösung dieser Aufgabe ist zu berücksichtigen, dass eine Feuerungs-
anlage per se nicht einen Optimal-Betriebszustand, z.B. mit minimalen Verlusten aufweist,
sondern der jeweilige optimale Betriebszustand ist eine Betriebsfunktion.
[0004] Die Bestimmung der Ziel-Betriebsgrössen erfolgt bei Feuerungsanlagen vorzugsweise
auf Grund von Messungen. Es werden somit erst die genannten Ziel-Betriebsgrössen für
den in der Praxis vorkommenden Lastgradbereich abgespeichert.
[0005] Der Momentan-Betriebszustand der Anlage bei momentan vorliegendem Lastgrad wird dann
durch Inbeziehungsetzen der momentanen Betriebsgrössen mit den vorgängig abgespeicherten
Ziel-Betriebsgrössen beim momentanen Lastgrad diagnostiziert.
[0006] Da es nach dem Gesagten für die richtige Interpretation des Momentan-Betriebszustandes
einer Anlage von grosser Wichtigkeit ist zu wissen, wie der Ziel-Betriebszustanddefiniert
worden ist, sei hierzu bereits an dieser Stelle beschrieben, wie ein möglicher Ziel-Betriebszustand
bei einer Feuerungsanlage ermittelt wird. Der Ziel-Betriebszustand für die Feuerungsanlage
sei die Minimalisierung der Abgasverluste q
A, die sich bekanntlich zusammensetzen aus den Abgasverlusten durch fühlbare Wärme
q
AF und den Abgasverlusten durch Unverbranntes q
AU. An der Feuerungsanlage mit optimal sauberem Kessel wird nun ein erster Lastgrad-Wert
β
1 vorgegeben. Es werden der Sauerstoffgehalt 0
2 im Rauchgas sowie der Kohlenmonoxid-CO-Gchalt im Rauchgas gemessen, ebenso wie die
Temperaturdifferenz Δϑ zwischen Frischluftzufuhr und Rauchgas. Mit diesen Messgrössen
wird nun vorerst der Luftfaktor A in Funktion des Sauerstoffgehaltes 0
2 und des Kohlenmonoxid-Gehaltes CO bestimmt, ebenso die Abgasverluste durch Unverbranntes.
An Stelle des oder neben dem CO-Gehalt kann auch der Gehalt an CH-Verbindungen im
Rauchgas oder die Russzahl benutzt werden. DieAbgasverluste durch fühlbare Wärme werden
anderseits aus der gemessenen Temperaturdifferenz und dem gemessenen Sauerstoffgehalt,
je nach Brennstoff, ermittelt. Die genäherten Bestimmungsformeln für Verbrennungsanlagen
sind bekannt, es sei beispielsweise auf Dubbels Taschenbuch für den Maschinenbau,
Bd. II, Abschnitt: Dampferzeugungsanlagen............ verwiesen. Nun ist es bekannt,
dass in Funktion des Luftfaktors λ, bestimmt als Verhältnis der tatsächlichen VerbrennungsLuftmenge
zur stöchiometrischen Luftmenge, die Verluste durch fühlbare Wärme etwa linear ansteigen,
ausgehend, bei λ = l von einem minimalen, jedoch nicht verschwindenden Verlustwert,
und dass die Abgasverluste durch Unverbranntes, bei Luftmangel (λ< 1) sehr hoch sind,
mit zunehmendem λ steil abfallendem und sich bei weiter zunehmendem l asymptotisch
der Null-Verlustachse nähern. Die Ueberlagerung dieser beiden Funktionsverläufe ergibt
eine mit zunehmendem λ vorerst steil abfallende Kurve, die sich nach Durchlaufen einer
Minimalstelledem linear ansteigenden Verlauf der Verluste durch fühlbare Wärme asymptotisch
nähert. Die Minimalverluste treten bei dem Luftfaktorwert auf, bei welchem die Tangente
an die Summenfunktion horizontal ist. Der dem Minimalwert der Verluste zugeordnete
Luftfaktor ist stets etwas gr-össer alsl. Unter Berücksichtigung dieser Sachlage wird
nun an der auszumessenden Feuerungsanlage bei einem bestimmten Lastgrad β
1 durch Veränderung der Luftzufuhr und damit des Sauerstoffgehaltes O
2 im Rauchgas, damit des Luftfaktors A, und unter wiederholter Bestimmung - aus 0
2-, CO- und Δν Messung - der Gesamtabgasverluste, als Summe der obgenannten Verluste
durch fühlbare Wärme und Unverbranntes, für die Gesamtverluste der Minimalwert aufgesucht.
Daraus ergibt sich nun einerseits als abzuspeichernde Zielgrösscn der Ziel-Sauerstoffgehalt
O
2OPT, die Ziel-Temperaturdifferenz Δν
OPT und falls für eine weitere Auswertung beizuziehen, die optimalen gesamten oder in
Komponenten unterteilten Abgasverluste q
AOPT b
zw. q
AFOPT, q
AUOPT. Sind diese Werte beim obgenannten, eingestellten β
1 gefunden, wird zu einem nächsten Lastgradwert β
2 übergegangen und das Verfahren wiederholt etc. Für eine solche Bestimmung des Ziel-Betriebszustandes
können auch andere Optinierungskriterien gewählt werden, beispielsweise die Minimalisierung
der Anlage-Betriebskosten, unter Berücksichtigung von Wartungs-, Reinigungs- und Ersatz-Kosten.
Unter Berücksichtigung, dass an einer Feuerungs- Anlage Betriebsgrössen in komplexer,
nicht leicht überschaubarer Weise von der Stellung der Eingriffsmittel abhängen, wird
nun vorgeschlagen, dass man durch Inbeziehungsetzen von Momentan- und Ziel-Betriebsgrössen
Anzeigen, wie Anweisungen, für die Korrektur der Einstellung der Eingriffsmittel,
wie der Luftzufuhr, erzeugt, zur Ueberführung der Anlage von einem unerwünschten Momentan-Betriebszustand
in den Ziel-Betriebszustand.
[0007] Es werden in Minimal-Konfiguration des erfindungsgemässen Verfahrens mindestens die
folgenden Grössen sowohl einmalig als Ziel-Betriebsgrössen als auch anschliesserdim
laufenden Betrieb als Momentan-Betriebsgrössen in Funktion des Lastgrades bestimmt:
- der Sauerstoffgehalt im Rauchgas O2,
- die Differenz von Lufteintritts- und Rauchgas-Tem- peratur ΔνA,
- der Abgasverlust durch fühlbare Wärme im Rauchgas qAF.
[0008] Die Zielbetriebsgrössen werden gespeichert.
[0009] Ein Gerät zurapparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungs
-Anlage, bei der Sensoren zum Messen von Momentan-Betriebsgrössen vorgesehen sind sowie
mit einer Auswerteeinheit zur Erzeugung von Anzeigen über den Betriebszustand der
Anlage, wie zur Ausführung der genannten Verfahren, zeichnet sich nach dem Wortlaut
des Anspruchs 10 aus.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen sind, betreffend das
Verfahren, in den Ansprüchen 2 bis 9, und betreffend das Gerät in den Ansprüchen 11
und 12 angegeben.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anschliessend anhand der Figuren la bis
2 erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. la ein Blockdiagramm einer Anlage, hier einer Feuerungsanlage, mit einem ersten
Teil des erfindungsgemässen Gerätes, insbesondere zur Abspeicherung von Ziel-Betriebsgrössen,
Fig. lb als Fortsetzung von Fig. la einen zweiten Teil des erfindungsgemässen Gerätes
mit der Auswertung vorgängig erfasster Ziel-Betriebsgrössen und momentan erfasster
Betriebsgrössen undmit der entsprechenden Erzeugung von interpretierten und bezogenen
Anzeigen,
Fig. 2 das Blockschema eines analogen Funktionsgenerators, wie er allgemein bei einer
Analog-Realisierung des Gerätes nach Fig. la eingesetzt werden kann.
[0013] In Fig. la und lb sind, dies als einleitende Bemerkung, Signale entsprechend physikalischen
Grössen und ihre Signalpfade gleichermassen mit symbolischen Abkürzungen für die entsprechenden
physikalischen Grössen bezeichnet, aus Klarheits
gründen. Es ist in Fi
g. la eine Feuerungsanlage, nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, mit 1 bezeichnet.
An einem Stellorgan 3 wird die Brennstoffzufuhr B , an einem Stellorgan 5, die Luftzufuhr
einerseits in Abhängigkeit der Lastgrad-ß-Einstellung an einem Signalgeber 7 über
eine Steuerung 6, anderseits auch unabhängig voneinander, wie bei 3a bzw. 5a dargestellt,
eingestellt. Die Stellorgane 3, 5, 7 sind je entsprechend der zu stellenden Grösse
ausgebildet, so das Stellorgan 3 als Brennstoffventil, das Stellorgan 5 als Luftklappe.
Mit einem Signalwandler 9 wird der z.B. als Drehwinkel eines Steuerrades eingegebene
momentane Lastgrad ß in ein entsprechendes elektrisches Signal gewandelt, mit einem
Sensor 11 die Temperatur der Eintrittsluft ν
U, mit einem Sensor 13 die Temperatur ν
A der Rauchgase, mit einem Sensor 15 der Sauerstoffgehalt 0
2 im Rauchgas, mit einem Sensor 16 der CO-Gehalt im Rauchgas. In einem ersten Verfahrensschritt
wird nun generell die Anlage bei optimalen Bedingungen optimal gefahren. Bei einer
Feuerungsanlage heisst dies, dass die Anlage mit Variation des Lastgrades ß in dem
in der Praxis vorkommenden Lastgradbereich mit frisch gereinigten Heizflächen und
unter Nennbedingungen (Brennstoffart, Kesseldruck etc) betrieben wird und dabei gewünschte
Ziel-Betriebs-Verhältnisse an der Feuerung eingestellt werden.
[0014] Wie bereits einleitend dargelegt, erfolgt nun die Erfassung der Ziel-Betriebsbedingungen
wie folgt.
[0015] Zunächst sind die Eingabeschalter S geschlossen. Es wird ein fixer Lastgrad β
1 eingestellt und am Signalwandler 9 erfasst. Die Temperaturmesswerte ν
U für die Frischluft und ν
A für das Rauchgas werden in einer Subtraktionseinheit 21 zur Bildung der Temperaturdifferenz
Δν verrechnet. Am Ausgang des Sensors 15 erscheint das Mess-Signal für den O
2-Gehalt, am Ausgang des Sensors 16 für den Rauchgas-CO-Gehalt. Der Sauerstoffgehalt-Messwert
und der Temperaturdifferenz-Messwert, sowie der CO-Messwert, werden einer Recheneinheit
25 zugeführt. In der Recheneinheit 25 wird der Abgasverlust q bestimmt, und zwar unter
Berücksichtigung sowohl der Abgasverluste durch fühlbare Wärme
qAF' wie auch der Abgasverluste durch Unverbranntes q
AU, denn nur unter Berücksichtigung beider Anteile lässt sich ein Minimum bestimmen,
was dann, wenn als Zielbetrieb der Anlage ein Betrieb mit minimalen Abgasverlusten
angestrebt wird, wesentlich ist. Die Berücksichtigung des CO-Gehaltes ist in diesem
Fall zwingend. Die Recheneinheit 25 bestimmt nach einem bekannten Ausdruck der Form

die Abgasverluste durch Unverbranntes, nach
die Abgasverluste durch fühlbare Wärme und durch Addition die gesamten Abgasverluste
q
A(0
2, Δν, CO). Diese Ausdrücke mit Einführung entsprechender Proportionalitätskonstanter
werden entweder im Sinne der analogen Programmierung analog oder aber digital berechnet
Die Auswertung von (1) für die Optimum-Bestimmung kann, falls nachmals nur q
AF ausgewertet wird, manuell erfolgen.
[0016] Durch Verstellung vorzugsweise der Luftzufuhr am Stellorgan 5a werden die ermittelten
gesamten Abgasverlustwerte q
A minimalisiert. Der entsprechende elektrische Signalwert erscheint am Ausgang der Recheneinheit
25 und wird überwacht. Ist sein Minimum gefunden, was durch ein Minimum Detektionsnetzwerk
17 automatisch oder aber durch Ablesung möglich ist, so wird ein Ladesignal L ausgelöst.
Dieses Ladesignal L wird einem ersten Speicher 19 zugeführt, dem eingangsseitig der
Sauerstoffgehalt 0
2 und der Lastgrad β
1 zugeführt ist. Bei Erscheinen des Ladesignals L wird der Wert des Lastgrades β
1 und der optimale Sauerstoffgehaltswert
020PT (
ßl) gespeichert. Das Ladesignal wird gleichzeitig einem Speicher 23 zugeführt, dem wiederum
das Lastgradsignal β
1 sowie das Temperatur-Differenzsignal Δν zugeführt ist. Auch hier wird bei Erscheinen
des Ladesignals L der Lastgradwert β
1 und der entsprechende Differenztemperaturwert Δν
OPT (ß
l) abgespeichert. Der für das Auffinden des Abgasverlustminimums beobachtete Ausgang
der Recheneinheit 25 wird bei Erscheinen des Ladesignals L ebenfalls zusammen mit
dem Lastgradwert β
1 in einem weiteren Speicher 27 abgespeichert. Dieses, Bestimmungsverfahren für die
Ziel-Betriebsgrössen wird für weitere Lastgradwerte innerhalb des Betrieblastgradbereiches
der Feuerungsanlage 1 wiederholt, bis in den Speicher 19, 23, 27 die lastgradabhängigen
Funktionen der dort erfassten Betriebsgrössen als Optimalwerte bzw. Zielwerte abgespeichert
sind. Danach werden die Schalter S geöffnet, die Speicherinhalte werden nicht weiter
verändert und stehen für nachfolgende Auswertung an den entsprechenden Ausgängen zur
Verfügung. Beim nun folgenden Betrieb der Anlage stehen folgende Informationen zur
Verfügung:
Beim jeweils eingestellten momentanen Lastgrad ß erscheinen an den Speicherausgängen::
- am Speicher 27 der Ziel-Abgasverlustwert qAOPT (β)
- am Ausgang des Speichers 23 die Ziel-Temperatur-Differenz in Funktion des Lastgrades,
ΔνOPT(β) und
- am Ausgang des Speichers 19 der Ziel-Sauerstoffgehalt O2OPT(β),
[0017] sowie als Momentan-Betriebsgrössen die Messwerte:
- Lastgrad ß für den Speicherabruf
- die momentane Temperaturdifferenz
- der momentane Rauchgas-Sauerstoffgehalt 02
- allenfalls der Momentan-CO-Gehalt der Rauchgase (gestrichelt).
[0018] Die momentanen Abgasverluste q
A erscheinen auch im Anlagenbetrieb am Ausgang der Recheneinheit 25, der jedoch vom
Speicher 27 dann abgetrennt ist. In einer weniger aufwendigen Konfiguration werden
als Momentan-Verluste nur die Verluste durch fühlbare Wärme q
AF aus den momentanen O
2- und Δν-Messwerten bestimmt, bei einer aufwendigeren q
A als Summe der Komponenten q
AF, q
AU, wie gestrichelt dargestellt, mit Momentanwert-Messung von CO. Gemäss Fig. lb wird
nun laufend in einer ersten Vergleichseinheit 29 der momentane Abgasverlustwert q
AF (ß) oder q
A (ß) mit dem dem dann momentanen Lastgrad β
m entsprechenden Verlustwert q
AOPT(ß
m)am Ausgang des Speichers 27 verglichen. Mit dem Vergleichsresultat Ab wird eine Anzeige
31, die eine mögliche Brennstoffeinsparung anzeigt, angesteuert und allenfalls eine
zugeordnete Anweisungsanzeige 32, die anweist, das Brennstoffluftverhältnis zu ändern.
Die momentanen Abgasverluste entsprechend q
AF(βm) oder q
A (ßm) werden an einer Anzeige 33 angezeigt. An Vergleichseinheiten 34, 36, 38, denen
einerseits vom Ausgang des Speichers 23 die Ziel-Temperaturdifferenzwerte Δν
OPT(β
m) zugeführt werden, anderseits die Momentan―Temperaturdifferenzwerte Δν(β
m) werden die Momentan-Temperaturdifferenzwerte mit den Ziel-Differenzwerten verglichen
und festgestellt, ob die Abweichungen der Temperaturdifferenzen innerhalb vorgegebener
Bereiche liegen oder nicht. Analog wird an Vergleichseinheiten 40 bis 46, denen der
Ziel-Sauerstoffgehalt vom Speicher 19 beim mo-
[0019] mentan herrschenden Lastgrad β
m sowie die momentanen Sauerstoffgehaltwerte O
2(β
m) zugeführt werden, überprüft, ob die Momentan-Sauerstoffwerte O
2(β
m) mit Bezug auf die Ziel-Sauerstoffgehaltwerte O
2OPT(β
m) in vorgegebenen Bereichen liegen.
[0020] Aus logischerverknüpfung der Ausgänge der Vergleichseinheiten 34 bis 38 einerseits,
und anderseits 40 bis 46 wird an einer Anzeige 54 die Kesselverschmutzung angezeigt,
allenfalls mit Anweisung 56 den Kessel zu reinigen, an einer Anzeige 52, dass Falschluft
zugeführt wird, an einer Anzeige 48, dass ein übermässiger Luftüberschuss vorliegt
und allenfalls an einer Anzeige 50, dass die Luftzufuhr zu drosseln ist. Die Ueberprüfung
des Momentan-Sauerstoffgehaltes 0
2 (ßm) mit Bezug auf den Zielsauerstoffgehalt O
2OPT(βm) allein, ergibt an einer Anzeige 58 die Indikation, dass Luftmangel vorliegt,
womit ein Gefahren- bzw. Alarmsignal ausgelöst werden kann. Entsprechend kann eine
Anzeige 60 angesteuert werden, die die Anweisung gibt, die Luftzufuhr zu erhöhen.
[0021] Werden bei der Abspeicherung der Ziel-Betriebsgrössen hichtnur der gesamte Rauchgasverlust
q
AOPT abgespeichert, sondern,(nicht dargestellt) gemäss den Ausdrücken (1), (2), dessen
Einzelkomponenten q
AFOPT, q
AUOPT durch Unverbranntes bzw. durch fühlbare Wärme, so ist die Möglichkeit gegeben, beide
Komponenten getrennt auch im Anlagenbetrieb, in Funktion des momentanen Lastgrades
am Ausgang der Recheneinheit 25 auszugeben und mit den dann je einzeln momentan bestimmten
Verlustkomponenten
qAF (ß
m), q
AU (βm) zu vergleichen. Damit erhält man Angaben über Abweichungen der momentanen Abgasverluste,
getrennt nach Verlusten durch fühlbare Wärme und Verlusten durch Unverbranntes, mit
Bezug auf die Optimalwerte. Wird bei der Erfassung der Momentanwerte wie erwähnt auf
den CO-Sensor 16 verzichtet, so wird die Recheneinheit 25 den momentanen Rauchgasverlust
unter Vernachlässigung der Verluste durch Unverbranntes bestimmen, was jedoch in vielen
Fällen genügt. Es muss wiederholt werden, dass in diesem Fall die CO-Messung lediglich
zum Auffinden des Verlustminimums notwendig ist. Werden weiter als Zielgrössen die
CO-Messwerte auch abgespeichert als COOPT-Werte, so ergibt sich die Möglichkeit aus
Vergleich dieser Ziel-CO-Werte CO
OPT (ßm) mit im Betrieb gemessenen Momentan-CO-Werten CO (ßm) auf ungleiche Luftverteilung
zu schliessen, sowie die Luftmangeldiagnose zuverlässiger zu stellen.
[0022] Im weiteren kann es in manchen Fällen von Vorteil sein, geeignet definierte zeitliche
Mittelwerte von Betriebsgrössen fortlaufend zu ermitteln. Dies setzt i.a. voraus,
dass die Anlage zur Ausführung des Verfahrens digital aufgebaut ist. Dann ist in üblicher
Art und Weise ein Taktgeber 64 vorgesehen, der beider Auswertung die Speicher- und
Sensor-Ausgabentaktet, wie an einer mikroprozessor-gestützten Einheit. Wird auf Mittelwertbildung
verzichtet, so genügt es aber in manchen Fällen, eine derartige Anordnung auf analoger
Basis aufzubauen. Die Speicher, entsprechend 19, 23 und 27 von Fig. la werden dann
beispielsweise durch Funktionsgeneratoren, wie in Fig. 2 dargestellt, realisiert.
Funktionsgeneratoren geben ein Ausgangssignal ab, als bestimmte Funktion eines Eingangssignals.
Eine mögliche Realisationsform mit Dioden-Widerstandsnetzwerk zeigt der Funktionsgenerator
66. Bei der Abspeicherung der Ziel-Betriebsgrössen/Lastgrad-Funktion wird letztere
beispielsweise zuerst graphisch ermittelt, danach wird durch Verstellen der Potentiometer
R
11 bis R
32 allenfalls von Vorspannquellen V
I bis V
3, durch stückweise Linearisierung, der ermittelte Funktionsverlauf, beispielsweise
für die Temperaturdifferenz Δν(β) eingestellt, in Funktion des lastgrad-entsprechenden
Signals U (ß) am Eingang des Funktionsgenerators.
1. Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungs-Anlage,
bei dem man Momentan-Betriebsgrössen der Anlage erfasst und daraus Anzeigen für den
Betriebszustand erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass manZielbetriebsgrössen (ΔϑOPT, O2OPT) der Anlage vorgängig in Funktion des Lastgrades (ß) bestimmt und, allenfalls mit
daraus abgeleiteten Ziel-Betriebsgrössen (qAOPT), als Funktion des Lastgrades (ß) abspeichert und durch Inbeziehungsetzen von Momentan-
zu Ziel-Betriebsgrössen Anzeigen (31, 48, 52, 54, 58) über Abweichungen des Momentan-Betriebszustandes
vom jeweiligen Ziel-Betriebszustand erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei an der an der Anlage Eingriffsmittel (3a, 5a) zur Beeinflussung des Betriebs- zustandes vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass man durch Inbeziehungsetzen von Momentan- zu Ziel- Betriebsgrössen (Δν,O2) Anzeigen (50, 56, 60), wie Anweisungen für die Korrektur der Einstellung der Eingriffsmittel
(3a, 5a) erzeugt zur Ueberführung der Anlage von einem unerwünschten Momentan-Betriebszustand
in den Ziel-Betriebszustand.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ziel-Betriebsgrössen
mindestens bestimmt und in Funktion des Lastgrades (ß) abspeichert:
- den Sauerstoffgehalt (020PT) im Rauchgas,
- die Differenz von Lufteintritts- und RauchgasTemperatur (ΔνOPT),
- den Verlust durch fühlbare Wärme (qAFOPT) im Rauchgas,
und als Momentan-Betriebsgrössen den momentanen Sauerstoffgehalt (0
2)im Rauchgas, die momentane Differenz (Δν) besagter Temperaturen, sowie den momentanen
Verlust durch fühlbare Wärme (q
AF) benutzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens eine weitere
Grösse, wie den Kohlenmonoxid (CO)-, den Gehalt an CH-Verbindungen oder die Russzahl
im Rauchgas bei der Bestimmung der Ziel-Betriebsgrössen berücksichtigt und abspeichert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man aus
den bestimmten Ziel-Betriebsgrössen sowie den erfassten Momentan-Betriebsgrössen die
Gesamt-Abgasverluste (qA) ableitet und als weitere Ziel-Betriebsgrösse abspeichert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man aus
der Differenz von Momentan- (qAF; qA) und Ziel-Verlust-Wert (qAFOPT; qAOPT) den Momentanwert möglicher relativer Brennstoffersparnis (Ab) bestimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man fortlaufend
geeignet definierte Mittelwerte bestimmter Momentan-Betriebsgrössen (qAF' qA) bildet und mit den entsprechen gemittelten, gespeicherten Zielbetriebsgrössen (qAFOPT' qAOPT) in Beziehung bringt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man Ziel-Betriebsgrössen
in Funktion des Lastgrades (ß) mit Hilfe mindestens eines einstellbaren Funktionsgenerators
mit einem lastgradabhängigen Eingangssignal und einem Ziel-Betriebsgrössen proportionalen
Ausgangssignal analog abspeichert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man Ziel-Betriebsgrössen
in Abhängigkeit des Lastgrades digital abspeichert und die gespeicherten Betriebsgrössen-Werte
in Funktion des momentanen Lastgrades nach zugeordneten Lastgradwerten zur Weiterverarbeitung
abruft.
10. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, für eine
Feuerungs-Anlage, bei der Sensoren zum Messen von Momentan-Betriebsgrössen vorgesehen
sind, mit einer Auswerteeinheit zur Erzeugung von Anzeigen über den Betriebszustand
der Anlage, dadurch gekennzeichnet, dass Speichermittel (19, 23, 27, 66) für die Abspeicherung
von Ziel-Betriebsgrössen qAOPT, Δν2OPT) der Anlage als Funktion einer unab- hängigen Betriebsgrösse (ß) vorgesehen sind und die Auswerteeinheit (29, 34 - 38,
40 - 46) eingangsseitig mit Eingängen für die Sensoren und mit der Ausgangsseite der
Speichermittel verbunden ist und ausgangsseitig auf Anzeigen wirkt.
ll. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichermittel einstellbare
Funktionsgeneratoren (66) und/oder digitale Speicher umfassen.
12. Gerät nach Anspruch 10 oder ll, dadurch gekennzeichnet, dass an den Speichermitteln
ein Eingang für ein dem Lastgrad proportionales Signal als unabhängige Betriebsgrösse
sowie mindestens ein Eingang für mindestens eine abhängige Betriebsgrösse vorgesehen
ist und dass mit Lastgradwerten diesen zugeordnete abhängige Betriebsgrössenwerte
abspeicherbar sind und durch Anlegen entsprechender, lastgradabhängiger Signale die
entsprechenden abhängigen Betriebsgrössenwerte abrufbar sind.