[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Einsteckschloß mit einem in seitlich gegenüberliegende,
entsprechend profilierte Aufnahmeöffnungen des Schloßgehäuses eingesteckten Profilzylinder
und einer ihn darin haltenden, am Profilzylindersteg angreifenden Stulpschraube, die
mit einem entsprechenden Gegengewinde in Eingriff steht.
[0002] Einsteckschlösser mit eingebautem Profilzylinder obiger Art sind allgemein bekannt.
Die zur Befestigung des in die Aufnahmeöffnungen des Schloßgehäuses eingesteckten
Profilzylinders dienende Stulpschraube durchdringt dabei eine mit dem entsprechenden
Gegengewinde versehene Querbohrung im Steg des Profilzylinders. Die Stulpschraube
muß daher bei der Montage des Profilzylinders verhältnismäßig umständlich durch dessen
im Steg gelegenes Gegengewinde hindurchgedreht werden und sodann zumeist noch durch
einen zu ihrer Positionierung dienenden Plattstift, der in der Regel hinter dem Profilzylinder
im Schloßgehäuse liegt. Noch nachteiliger ist dabei jedoch, daß die das Gegengewinde
enthaltende Querbohrung den Profilzylindersteg zusätzlich schwächt, so daß ein solcher
Profilzylinder an dieser durch die vorhandene Aussparung für den Schließdaumen und
dessen Nabe ohnehin geschwächten Stelle durch von außen erfolgenden Zangenangriff
verhältnismäßig leicht geknickt bzw. abgebrochen werden kann. Um das zu verhindern
hat man bereits die verschiedenartigsten Vorschläge gemacht. So sieht beispielsweise
die DE-OS 25 54 593 vor, die abbruchgefährdete Stelle durch eine den Profilzylindersteg
überbrückende U-förmige Klammer zu verstärken. Da diese Klammer jedoch mit ihrem Steg
eine entsprechende Längsaussparung im Profilzylindersteg erfordert, wird letzterer
dadurch kaum verstärkt, sondern eher noch geschwächt. Nach der DE-PS 28 22 132 soll
eine entsprechende Aufbruchsicherheit durch Sollbruchstellen sowohl im Zylinderkern
als auch im Schließzylindergehäuse erreicht werden. Das ist aus Festigkeitsgründen
nicht weniger bedenklich und im übrigen auch recht aufwendig. Letzteres gilt umsomehr
von dem Vorschlag nach der DE-OS 26 33 370, wonach am Profilzylinder außen mehrere
hintereinanderliegende, widerhakenartige Aussparungen zum Überschieben einer sich
gegen die Türschildrückfläche abstützenden, gabelförmigen Widerlagerplatte vorgesehen
werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Einsteckschloß mit Profilzylinder zu
schaffen, dessen Befestigung im Schloßgehäuse auf einfache Weise und ohne den Profilzylindersteg
nennenswert zu schwächen vorgenommen werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Gegengewinde für die Stulpschraube sich an einem im Schloßinneren
zwischen Stulp- und Profilzylinder gelegenen Gewindekörper befindet und die Stulpschraube
mit ihrer Schraubenspitze in eine am Steg des Profilzylinders vorhandene Ansenkung
greift. Auf diese Weise braucht der Profilzylinder im Bereich seines kritischen Querschnitts,
also in seinem Steg, keine ihn schwächende Gewindebohrung mehr zu besitzen. Weiterhin
wird die Stulpschraube dadurch gleichsam zum Bestandteil des Einsteckschlosses und
braucht im Gegensatz zur herkömmlichen Profilzylinderbefestigung nicht noch dem Dornmaß
der unterschiedlichen Schlösser angepaßt zu werden. Schließlich erfordert das Befestigen
des Profilzylinders auch nur wenige Umdrehungen der Stulpschraube, da letztere nur
soweit verstellt zu werden braucht, bis ihre Schraubenspitze fest in die Ansenkung
am Profilzylindersteg greift Dadurch wird der Profilzylinder auch hinreichend formschlüssig
mit dem Schloß verbunden.
[0004] In einer besonders einfachen Ausführungsform kann der Gewindekörper im Schloßinneren
in der Nähe der Aufnahmeöffnungen für den Profilzylinder starr befestigt sein, so
daß er bei hinreichendem Anziehen der Stulpschraube fest gegen die gegenüberliegende
Wandung der Aufnahmeöffnungen im Schloßgehäuse gedrückt wird.
[0005] Vorteilhafter ist es aber noch, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der
Gewindekörper den dem Stulp zugewandten Schenkel eines U-förmigen, den Stegteil des
eingesteckten Profilzylinders umgreifenden Spannbügels bildet, der im Schloßgehäuse
in zur Stulpschiene senkrecht verlaufender Richtung begrenzt axial verschieblich gelagert
ist und an seinem dem Gewindekörper gegenüberliegenden Schenkel einen zur Stulpschraubenspitze
weisenden und zu ihr koaxial gelegenen, nach innen vorspringenden Haltezapfen aufweist,
der in eine zweite, auf dem Profilzylindersteg vorhandene Ansenkung greift. Hierdurch
kommt man zu einem beiderseits des Profilzylindersteges angreifenden Befestigungs-Formschluß
durch den mittels der Stulpschraube entsprechend zu verstellenden Spannbügel. Dessen
axial begrenzter Verschiebebereich im Schloßgehäuse ist nur etwas länger als die Summe
der Eingrifftiefen der Stulpschraubenspitze und des Haltezapfens in den zugehörigen
Profilzylindersteg-Ansenkungen, wobei der Spannbügel unter Wirkung einer ihn mitsamt
der Stulpschraube in zum Stulp entgegengesetzter Richtung zu drücken suchenden Feder
steht. Hierdurch wird der Spannbügel in seiner in Bezug auf die Stulpschraubenspitze
und den Haltezapfen weitest geöffneten Stellung durch die Feder in solcher Anschlagstellung
im Schloßgehäuse gehalten, daß die Stulpschraubenspitze einerseits sowie die Spitze
des Haltezapfens andererseits sich gerade in einem solchen Abstand und in einer solchen
Position gegenüber den Aufnahmeöffnungen befinden, daß der Profilzylinder an ihnen
vorbei in seine mittige Befestigungsposition geschoben werden kann, wobei dann durch
anschließendes Betätigen der Stulpschraube nicht nur deren Spitze in die zugehörige
Ansenkung des Profilzylindersteges sondern im gleichen Maße durch entsprechendes Verschieben
des Spannbügels zugleich auch dessen Haltezapfen in die gegenüberliegende Ansenkung
einfährt, wodurch eine rasch vorzunehmende und sichere Befestigung des Profilzylinders
erzielt wird.
[0006] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Dabei
zeigen
Fig. 1 die teilweise geschnittene Draufsicht auf ein Einsteckschloß mit nur einseitig
formschlüssig durch die Stulpschraube gehaltenem Profilzylinder,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende geschnittene Teilansicht, bei der der Profilzylinder
durch die Stulpschraube und einen durch sie zu verstellenden Spannbügel doppelseitig
befestigt ist,
Fig. 3 und 4 Schnitte durch den Steg zweier an dieser Stelle verschieden beschaffener
Profilzylinder.
[0007] Das in Fig. 1 dargestellte Einsteckschloß besitzt einen mit entsprechenden Durchtrittslöchern
für die Schloßfalle 1 und den Schloßriegel 2 versehenen Stulp 3 sowie ein damit festverbundenes
Schloßgehäuse 4, das beiderseits mit sich gegenüberliegenden profilierten Aufnahmeöffnungen
5 versehen ist, in die der Profilschließzylinder 6 einzustecken ist. Der Profilzylinder
6 ist in den überwiegenden Fällen als Doppelzylinder ausgebildet, dessen beide Zylinderhälften
über den Profilzylindersteg 7 fest miteinander verbunden sind. Es kann sich aber auch
um Einfachprofilzylinder 6 handeln, die in Höhe des Schließbartes einen entsprechend
gelegenen Befestigungsvorsprung oder auch Verbindungssteg 7 besitzen, der eine das
innere Ende des Profilhalbzylinders aufnehmende Endplatte mit dem eigentlichen Zylinder
verbindet.
[0008] Zur Befestigung des Profilzylinders 6 dient die Stulpschraube 8, die mit ihrem Betätigungsende
8' eine entsprechende Öffnung 3' im Stulp 3 durchsetzt. Das Betätigungsende 8' ist
üblicherweise mit einem entsprechenden Schraubendreherschlitz 8'' versehen. Entgegen
der herkömmlichen Profilzylinder-Befestigung greift die Stulphalteschraube 8 nicht
durch eine entsprechende Gewindebohrung im Steg 7 des Profilzylinders 6, sondern sie
ist schraubverstellbar in einem mit entsprechendem Gegengewinde 9' versehenen Gewindekörper
9 gelagert, der sich im Schloßinneren in der Nähe der Aufnahmeöffnungen 5 zwischen
dem Profilzylinder 6 und dem Stulp 3 befindet und in diesem Falle starr mit dem Schloßgehäuse
4 verbunden ist. Mit ihrer Spitze 8 ''' greift die Stulpschraube 8 in eine im Steg
7 des Profilzylinders 6 vorhandene Ansenkung 7'. Dadurch kann durch wenige Umdrehungen
der Stulpschraube 8 der Profilzylinder 6 in den Aufnahmeöffnungen wirksam und mit
axialem Formschluß verspannt werden. Eine Schwächung des Profilzylindersteges 7 in
Gestalt einer durchgehenden Gewindebohrung ist hier nicht notwendig, so daß der Profilzylinder
entsprechend aufbruchsicherer ist.
[0009] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform bildet der Gewindekörper 10' den
dem Stulp 3 zugewandten Schenkel eines U-förmigen Spannbügels 10, der den Steg 7 des
eingesteckten Profilzylinders 6 umgreift. Der Spannbügel 10 ist im Schloßgehäuse 4
in zur Stulpschiene 3 senkrecht verlaufender Richtung begrenzt axial verschieblich
gelagert und besitzt an seinem dem Gewindekörper 10' gegenüberliegenden Schenkel 10"
einen zur Stulpschraubenspitze 8 ' ' ' weisenden und zu ihr koaxial gelegenen, nach
innen vorspringenden Haltezapfen 11, der in eine zweite auf dem Profilzylindersteg
7 vorhandene Ansenkung 7 " greift. Am Schenkel 10'' des Spannbügels 10 sind noch beidseitig
vorspringende Führungszapfen 10 ''' vorgesehen, die in im Schloßgehäuse 4 beiderseits
vorhandenen Führungsschlitzen 4' geführt sind. Der hierdurch axial begrenzte Verschiebebereich
des Spannbügels 10 ist etwas länger als die Summe der Eingriff tiefen der Stulpschraubenspitze
8 ''' und des Haltezapfens 11 in den zugehörigen Profilzylindersteg-Ansenkungen 7'
bzw. 7".
[0010] Der Spannbügel 10 steht unter Wirkung der um die Stulpschraube 8 gewundenen Druckfeder
12, die sich einerseits auf einer auf der Innenseite des Stulps 3 aufliegenden Lochscheibe
13 oder am Stulp 3 direkt, falls diese Lochscheibe nicht ohnehin zur Befestigung von
Stulp und Schloßkasten vorhanden ist, und andererseits an dem dem Gewindekörper 10'
bildenden Spannbügelschenkel abstützt. Diese Druckfeder 12 ist bestrebt, den Spannbügel
10 mitsamt der in ihm steckenden Stulpschraube 8 in zum Stulp 3 entgegengesetzte Richtung
zu drücken. Bei entnommenem Profilzylinder 6 und damit weitest zurückgestellter Stulpschraube
8 liegt der Spannbügel 10 unter dem Druck der Feder 12 mit seinem den Haltezapfen
11 tragenden Schenkel 10'' an der in der Zeichnung rechten Begrenzungswand der Führungsschlitze
4' im Schloßgehäuse 4 an. In dieser Position befinden sich die Spitzen der Stulpschraube
8 sowie des Haltezapfens 11 etwa in Höhe der entsprechenden Kanten 5' der Aufnahmeöffnungen
5. Wird sodann der Profilzylinder 6 in die Aufnahmeöffnungen 5 eingesteckt und alsdann
die Halteschraube 8 entsprechend gedreht, so tritt dabei nicht nur die Spitze 8 '''
der Stulpschraube 8 in die Ansenkung 7' ein, sondern unter gleichzeitigem Verschieben
des Spannbügels 10 in Richtung auf den Stulp 3 hin gelangt auch die Spitze des Haltezapfens
11 in zunehmenden Eingriff mit der Ansenkung 7" des Profilzylindersteges. Schließlich
wird letzterer dadurch beidseitig axial formschlüssig gehalten.
[0011] Wie die Fig. 1, 2 und 4 deutlich machen, braucht der Profilzylindersteg 7 in seinem
zwischen den beiden Ansenkungen 7', 7'' gelegenen Bereich nicht geschwächt zu werden,
so daß er eine gegenüber herkömmlichen Profilzylindern mit Steg-Gewindebohrung ungleich
größere Aufbruchfestigkeit besitzt. Es versteht sich aber, daß auch herkömmliche Profilzylinder
mit durchgehender Gewindebohrung 14 im Steg, wie in Fig. 3 dargestellt, für die erfindungsgemäße
Befestigung geeignet sind, da die Gewindeein- und ausläufe 14' bzw. 14 '' auch Ansenkungen
7' bzw. 7'' im Sinne der Erfindung bilden und dementsprechend mit den Spitzen der
Stulpschraube 8 und des Haltezapfens 11 in formschlüssigen Eingriff gebracht werden
können.
1. Einsteckschloß mit einem in seitlich gegenüberliegende, entsprechend profilierte
Aufnahmeöffnungen des Schloßgehäuses eingesteckten Profilzylinder und einer ihn darin
haltenden, am Profilzylindersteg angreifenden Stulpschraube, die mit einem entsprechenden
Gegengewinde in Eingriff steht, dadurchgekennzeichnet, daß das Gegengewinde (9') sich
an einem im Schloßinneren zwischen Stulp (3) und Profilzylinder (6) gelegenen Gewindekörper
(9 bzw. 10) befindet und die Stulpschraube (8) mit ihrer Schraubenspitze (8 ''') in
eine am Steg (7) des Profilzylinders (6) vorhandene Ansenkung (7') greift.
2. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindekörper (9)
im Schloßinneren in der Nähe der Aufnahmeöffnungen (5) für den Profilzylinder (6)
starr befestigt ist (Fig. 1).
3. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindekörper den
dem Stulp (3) zugewandten Schenkel (10') eines U-förmigen, den Stegteil (7) des eingesteckten
Profilzylinders (6) umgreifenden Spannbügels (10) bildet, der im Schloßgehäuse (4)
in zur Stulpschiene (3) senkrecht verlaufender Richtung begrenzt axial verschieblich
gelagert ist und an seinem dem Gewindekörper (10') gegenüberliegenden Schenkel (10'')
einen zur Stulpschraubenspitze (8"') weisenden und zu ihr koaxial gelegenen, nach
innen vorspringenden Haltezapfen (11) aufweist, der in eine zweite auf dem Profilzylindersteg
(7) vorhandene Ansenkung (7'') greift (Fig. 2).
4. Einsteckschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der axial begrenzte
Verschiebebereich des Spannbügels (10) im Schloßgehäuse (4) etwas länger als die Summe
der Eingrifftiefen der Stulpschraubenspitze (8 ''') und des Haltezapfens (11) in den
zugehörigen Profilzylindersteg-Ansenkungen (7', 7 '') ist und der Spannbügel (10)
unter Wirkung einer ihn mitsamt der Stulpschraube (8) in zum Stulp (3) entgegengesetzte
Richtung zu drücken suchenden Feder (12) steht.
5. Einsteckschloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine um die
Stulpschraube (8) gewundene Druckfeder (12) ist, die sich einerseits auf einer auf
der Innenseite des Stulps (3) aufliegenden Lochscheibe (13) und andererseits an dem
den Gewindekörper bildenden Spannbügelschenkel (10') abstützt.
6. Einsteckschloß noch Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem Gewindekörper
(10') des Spannbügels (10) gegenüberliegenden Schenkel (10 '') beideseitig Führungszapfen
(10 ''') vorgesehen sind, die in entsprechenden Führungsschlitzen (4') im Schloßgehäuse
(4) geführt sind.
7. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Profilzylindersteg (7) in seinem zwischen den beiden Ansenkungen (7', 7 '') gelegenen
Bereich ungeschwächt bzw. massiv ausgebildet ist.