[0001] Die Erfindung betrifft eine Uberwachungseinrichtung von Spätzündern für ein fremdangetriebenes
Geschütz, mit einem Munitionszuführgehäuse, in dem eine Weiche verschiebbar gelagert
ist, welche bei einer Zündverzögerung die der Waffe zugeführten Patronen in einen
Ausstosskanal umleitet und diese auf einer Endloskette bleiben.
[0002] Bei einer bekannten Sicherheitsvorrichtung dieser Art (siehe Europäische Patentanmeldung
0111 240), werden die Patronen durch ein Sternrad in das Waffengehäuse transportiert
und dort durch einen oder mehrere Verschlüsse in ein bzw. mehrere Waffenrohre geschoben.
Nach dem Abfeuern der Patronen werden die leeren Hülsen aus dem Waffenrohr herausgezogen
und ausgeworfen. Bei einer Zündverzögerung wird die Patrone nicht mehr aus dem Waffenrohr
herausgezogen und es darf keine weitere Patrone mehr zugeführt werden. Die durch das
Sternrad zugeführten Patronen werden daher nicht mehr der Waffe zugeführt, sondern
auf einer Endloskette zurückgeführt. Zu diesem Zwecke wird bei einer Zündverzögerung
eine Weiche umgeschaltet, damit die Patronen nicht mehr zur Waffe transportiert werden,
sondern auf der Endloskette bleiben.
[0003] Diese bekannte Weiche hat verschiedene Nachteile:
a) In der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit muss die Weiche um einen verhältnismässig
grossen Winkel geschwenkt werden.
b) 3ine solche Weiche besitzt eine verhältnismässig grosse Masse, die in der kurzen
zur Verfügung stehenden Zeitverschwenkt werden muss.Sowohl die Verschwenkung um einen
grossen Winkel, als auch die Verschwenkung einer grossen Masse in einer kurzen zur
Verfügung stehenden Zeit, erfordert grosse Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte
und führt zu einem grossen Verschleiss.
c) Diese Weichen erlauben kein direkt nachfolgendes Verschiessen der umgelenkten Patronen,
diese werden in einen separaten Behälter ausgeworfen.
[0004] Die Aufgabe, die mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der
Schaffung einer Uberwachungsvorrichtung, mit einer Weiche, die einen verhältnismässig
kleinen Hub ausführt und eine verhältnismässig kleine Masse aufweist und somit kleine
Schaltkräfte benötigt, damit der Verschleiss klein ist und ein zuverlässiges Umschalten
gewährleistet ist.
[0005] Die Uberwachungseinrichtung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Weiche aus zwei in Richtung der Patronenachsen verschiebbaren Segmenten besteht,
von denen wahlweise eines in die Bahn der Patronen hineinragt. Vorzugsweise sind die
beiden Segmente an den Enden eines Waagebalkens angelenkt, der in einem Gehäuse schwenkbar
gelagert ist um zwangsläufig die beiden Segmente in entgegengesetzter Richtung zu
verschieben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Druckfeder
vorhanden, die sich einerseits am einen Segment und andererseits am Gehäuse abstützt
und das Bestreben hat, das eine Segment in Wirkstellung und das andere Segment in
seine unwirksame Stellung zu verschieben. Vorzugsweise ist zur Betätigung der Segmente
an einem Segment ein Betätigungskabel befestigt, um dieses Segment entgegen der Kraft
der Druckfeder in seine unwirksame Stellung zu schieben. Gemäss einer bevorzugten
Ausführungsform sind zur Führung der Segmente im Gehäuse Führungszapfen befestigt,
welche in Bohrungen der Segmente hineinragen, wobei die Segmente auf diesen Zapfen
verschiebbar sind.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel einer Uberwachungseinrichtung von Spätzündern an einer Feuerwaffe,
insbesondere einer Gatling-Kanone, ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
ausführlich beschrieben. - Es zeigt:
Fig.1 einen Querschnitt durch eine Kanone und die Muni tionszufuhr mit der erfindungsgemässen
Uberwachungsvorrichtung;
Fig.2 eine Ansicht in vergrössertem Massstab durch die Uberwachungsvorrichtung alleine;
Fig.3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig.2 und
Fig.4 einen Schnitt nach Linie IV- IV in Fig.2 ,
Fig.5 einen Schnitt nach Linie V- V in Fig.l.
[0007] Gemäss Fig.1 sind von einer Gatling-Kanone 10 nur die sechs Waffenrohre 11 sichtbar.
Diese sechs Waffenrohre 11 sind in einem nicht dargestellten Rotor befestigt, der
in an sich bekannter Weise um die Waffenachse 12 drehbar gelagert ist. An der Stelle
A werden den Verschlüssen der Waffenrohre 11 Patronen 13 zugeführt, wie weiter unten
beschrieben. An der Stelle B werden die Patronen in an sich bekannter Weise abgefeuert.
An der Stelle C wird durch ein Tastorgan festgestellt, ob die Patrone abgefeuert wurde.
An der Stelle D werden die leeren Patronenhülsen 14 ausgestossen, wie ebenfalls weiter
unten beschrieben.
[0008] Die Vorrichtung zum Zuführen der Munition zur Feuerwaffe 10 weist ein Gehäuse 15
auf, in welchem drei Sternräder 16, 17 und 18 drehbar gelagert sind. Der Antrieb dieser
drei Sternräder 16,17,18 erfolgt über ein nicht dargestelltes Zahnradgetriebe. Das
erste, auch als Zuführrad bezeichnete Sternrad 16 besitzt fünf Aufnahmestellen für
die Patronen. Das zweite, auch als Ubergaberad bezeichnete Sternrad 17 besitzt nur
vier Aufnahmestellen für die der Waffe 10 zuzuführenden Patronen 13. Das dritte, auch
als Auswerfrad bezeichnete Sternrad 18 weist vier Aufnahmestellen für die leeren Patronenhülsen
14 auf..
[0009] Das erwähnte Gehäuse 15 besitzt drei Offnungen, nämlich eine Eintrittsöffnung 19,
durch welche die zu verschiessende Munition, d.h. die Patronen 13 zugeführt werden,
eine erste Austrittsöffnung 20, durch welche allfällig nicht verschossene, aber noch
scharfe Patronen auf einem nicht dargestellten Endlosband verbleiben und eine zweite
Austrittsöffnung 21, durch welche die leeren Patronenhülsen 14 ausgestossen werden.
Die Zufuhr der Patronen 13 bis in die Eintrittsöffnung 19 erfolgt in an sich bekannter
Weise, durch ein nicht dargestelltes, endloses Förderband oder ein anderes an sich
bekanntes Transportorgan. Die in der Eintrittsöffnung 19 befindlichen Patronen 13
werden von den Aufnahmestellen oder - Schalen 22 des Zuführrades 16 erfasstund bis
zur Stelle E transportiert. An dieser Stelle E befindet sich die Patrone 13 nicht
nur in der Aufnahmeschale 22 des Zuführerrades 16, sondern bereits auch in einer Aufnahmeschale
23 des Ubergaberades 17. Von der Stelle E kann die Patrone 13 entweder durch das Ubergaberad
17 an die Stelle A der Kanone 10 zugeführt werden, oder durch das Zuführrad 16 an
die Austrittsöffnung 20 zurückbewegt werden, wie durch die beiden Pfeile 24 und 25
angedeutet ist. Um die Patrone 13 entweder in die Richtung des Pfeiles 24 der Waffe
10 zuführen zu können oder in Richtung des Pfeiles 25 wieder in den Munitionsbehälter
zurückführen zu können, sind zwei bewegliche Segmente 26 und 2-7 vorhanden. Diese
beiden Segmente 26 und 27 lassen sich aus einer Wirkstellung in eine unwirksame Stellung
verschieben. Falls sich das eine Segment 27 in seiner Wirkstellung befindet, gelangen
die Patronen 13 zur Waffe 10 und falls sich das andere Segment 26 in seiner Wirkstellung
befindet, verbleiben die Patronen auf dem Endlosband und können anschliessend ins
Magazin zurückgeführt werden.
[0010] Gemäss Fig.2-4 sind die beiden Segmente 26 und 27 in einem Gehäuse 28 verschiebbar
angeordnet. Zur genauen Führung der Segmente 26 und 27 im Gehäuse 28 sind im Gehäuseboden
29 vier Zapfen 30 befestigt, welche in entsprechende Bohrungen der Segmente 26 und
27 hineinragen. An jedem Ende der beiden Segmente 26 und 27 ist je ein Zapfen 31 befestigt,
welcher in eine entsprechende Bohrung von zwei Waagebalken 32 hineinragt. Die beiden
Waagebalken 32 sind um Bolzen 33 schwenkbar im Gehäuse 28 gelagert und haben die Aufgabe,
beim anheben des einen Segmentes das andere Segment zu senken. Zwei Tellerfederpakete
34 haben das Bestreben das Segment 26 aus seiner gezeigte, untersten Stellung (Fig.3)
in seine oberste Stellung zu drücken. Ein Kabel 35, das mit Hilfe einer Schraube 36
am Segment 26 befestigt ist, kann das Segment 26 entgegen der Kraft der Tellerfederpakete
34 in die gezeigte, unterste Stellung ziehen. In der Ausgangsstellung gemäss Fig.3
und 4 ist das Kabel 35 gespannt und die Tellerfederpakete 34 sind komprimiert. Das
Segment 26 befindet sich in seiner untersten, unwirksamen Stellung und das Segment
27 in seiner Wirkstellung ganz oben. In dieser Ausgangslage gelangen somit die Patronen
13 zur Kanone 10.
[0011] Gemäss Fig.5 sind zwei Sternräder 16 und zwei Sternräder 17 an je einer Welle 40
bzw. 44 befestigt, welche sich im Gehäuse 15 (Fig.l) zwischen zwei Wänden 37 und 38
befinden und über vier Kugellager 39 in diesen Wänden 37 und 38 gelagert sind. Die
gemäss Fig.1 sich an Stelle E befindliche Patrone 13, wird gemäss Fig.5 ausser durch
die vier Sternräder 16 und 17 und durch eines der Segmente 26 oder 27 noch durch eine
Scheibe 41 gehalten, welche in die Ausziehnut 42 der Patrone 13 eingreift. Das ist
notwendig, damit die Patrone 13 nicht in Richtung des Pfeiles 43 umkippen kann, sobald
sie bei Ihrem Transport aus der Stelle E in Richtung eines der Pfeile 24 und 25 nur
noch von einem der beiden Sternräder 16 oder 17 gehalten ist.
[0012] Die Wirkungsweise der beschriebenen Uberwachungseinrichtung ergibt sich aus der obigen
Beschreibung wie folgt:
Beim Einleiten eines Seriefeuers werden die Patronen 13 durch eine nicht dargestellte
Fördervorrichtung von einem Munitionsbehälter zur Eintrittsöffnung 19 transportiert
(Fig.l) und vom Zuführrad 16 zur Stelle E gebracht. Da sich die beiden Segmente 26
und 27 in der in Fig.3 gezeigten Ausgangsstellung befinden, werden die Patronen 13
anschliessend durch das Ubergaberad 17 zur Stelle A (Fig.l) gebracht (Pfeil 24). Von
hier werden die Patronen 13 durch einen nicht dargestellten Verschluss in ein Waffenrohr
11 eingeschoben, anschliessend wird der Verschluss verriegelt. An der Stelle B (Fig.l)
wird die Patrone 13 gezündet. An der Stelle C (Fig.l) wird die leere Patronenhülse
aus dem Waffenrohr 11 herausgezogen und gelangt zur Stelle D (Fig.1), an der sie vom
Auswerferrad 18 erfasst und durch die zweite Austrittsöffnung 21 ausgestossen wird.
[0013] Bei einer Zündverzögerung, d.h. wenn die Patrone 13 auf das Anstechen ihrer Zündkapsel
nicht rechtzeitig anspricht, oder bei einem Spätzünder kann die Patronenhülse nicht
wie vorgesehen an der Stelle C aus dem Waffenrohr 11 herausgezogen werden. An der
Stelle C wird somit durch ein an sich bekanntes, hier nicht dargestelltes Tastorgan
die Anwesenheit eines Spätzünders festgestellt und über das Kabel 35 (Fig.2) werden
die beiden Segmente 26 und 27 aus ihrer Ausgangsstellung gemäss Fig.3 verschoben,
d.h das eine Segment 26 gelangt in seine wirksame Stellung und das andere Segment
27 gelangt in seine unwirksame Stellung. Von der Stelle E gelangen somit die Patronen
13 nicht mehr zur Stelle A bei der Waffe 10, sondern werden entsprechend dem Pfeil
25 durch das Zuführrad 16 zur ersten Austrittsöffnung 20 transportiert.
[0014] Unabhängig davon, ob die Patronen gemäss Pfeil 24 zur Stelle A oder gemäss Pfeil
25 zur Austrittsöffnung 20 gelangen, werden sie gemäss Fig.5 durch die Scheibe 41
gehalten, welche in die Ausziehnut 42 hineinragt. Ein Kippen der Patrone 13 in Richtung
des Pfeiles 43 (Fig.5) wird somit zuverlässig verhindert.
1. Uberwachungseinrichtung von Spätzündern für ein fremdangetriebenes Geschütz (10),
mit einem Munitionszuführgehäuse (15), in dem eine Weiche (26,27) verschiebbar gelagert
ist, welche bei einer Zündverzögerung die der Waffe (10) zugeführten Patronen (13)
in einen Ausstosskanal (20) umleitet und diese auf einer Endloskette bleiben, dadurch
gekennzeichnet, dass die Weiche aus zwei in Richtung der Patronenachsen verschiebbaren
Segmenten (26,27) besteht, von denen wahlweise eines in die Bahn der Patronen (13)
hineinragt.
2. Uberwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Segmente (26,27) an den Enden eines Waagebalkens (32) angelenkt sind, der in einem
Gehäuse (28) schwenkbar gelagert ist, um zwangsläufig die beiden Segment (26,27) in
entgegengesetzter Richtung zu verschieben.
3. Uberwachungseinrichtungnach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine Druckfeder (34) sich einerseits am einen Segment (26) und.andererseits am Gehäuse
(28) abstützt und das Bestreben hat, das' eine Segment (26) in Wirkstellung und das
andere Segment (27) in seine unwirksame Stellung zu schieben.
4. Uberwachungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung
der Segmente (26,27) an einem Segment (26) ein Betätigungskabel (35) befestigt ist,
um dieses Segment (26) entgegen der Kraft der Druckfeder (34) in seine unwirksame
Stellung zu schieben.
5. Uberwachungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung
der Segmente (26,27) im Gehäuse (28) Führungszapfen (30) befestigt sind, welche in
Bohrungen der Segmente (26,27) hineinragen, welche auf diesen Zapfen (30) verschiebbar
sind.
6.Uberwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Segment
(27) in seiner Wirkstellung in den Ausstosskanal (20) und das andere Segment (26)
in seiner Wirkstellung in den Zuführkanal (19) hineinragt.
7. Uberwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich
der Segmente (26,27) eine sich drehende Scheibe (41) angeordnet ist, welche in die
Ausziehnut der Patronen (13) eingreift um ein Kippen der Patronen zu verhindern.