(19)
(11) EP 0 184 024 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.1986  Patentblatt  1986/24

(21) Anmeldenummer: 85114276.0

(22) Anmeldetag:  08.11.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F23L 17/02, F23L 17/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.11.1984 DE 3442588

(71) Anmelder: Heinrich Brinkmann Anlagenverpachtung GmbH & Co. KG
D-6072 Dreieich (DE)

(72) Erfinder:
  • Ludwig, Hans
    D-6072 Dreieich (DE)

(74) Vertreter: Eyer, Eckhardt Philipp, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Eyer & Linser Postfach 10 22 10
63268 Dreieich
63268 Dreieich (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Deflektorhaube


    (57) Deflektorhaube für Kamine, insbesondere für die Fortluftleitungen von industriellen Absaugeanlagen für Digestoren order dergl., bestehend aus einem sich von beiden Öffnungen bis in eine mittlere, zwischen den Öffnungen gelegene Ebene erweiternden Außenmantel als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel gehaltenen, sich von der Basisfläche gegen die Abstromöffnung kontinuierlich erweiternden Innenlörper, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basisfläche mittels eines duch die Wandung des Außenmantels geführten Kanals mit der Umgebung verbunden ist, bei der der Innenöper (5) eine dem Außenmantel (3) entsprechende, sich derart bis zu der mittleren Ebene (A) erweiternde und sich anschließend bis zur Abströmöffung wiederum verengende Form besitzt, daß der zwischen dem Außenmantel und dem Innenkörper eingeschlossene Ringraum (7) einen sich vom Zuströmquerschnitt (2) bis zum Abströmquerschnitt (1) kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist. Der den Inneraum des Innenkörpers (4) mit der Umgebung verbindende, der Flüssigkeitsableitung dienende Kanal (6) geht von der Seitenfläche des Innenkörpers aus und besitzt Tragflächenform.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Deflektorhaube für Kamine, insbesondere für die Fortluftleitungen von industriellen Absaugeanlagen für Digestoren oder dergl., bestehend aus einem sich von beiden Öffnungen bis in eine mit t lere, zwischen den Off nungen gelegene Ebene erweiternden Außenmantel als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel gehaltenen, sich von der Basisfläche gegen die Abströmöffnung kontinuierlich erweiternden lnnenkörper, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basisf läche mittels eines durch die Wandung des Außenmantels geführten Kanals mit der Umgebung verbunden ist.

    [0002] Deflektorhauben dieser Art dienen der Verhinderung des Eindringens von Regenwasser in die Fortluftleitung und damit zu dessen Schutz gegen die durch Feuchtigkeitszutritt verursachten Beeinträchtigung der Strömung, die in üblichen Kaminen etwa in Form einer Erniedrigung des Saugzuges oder gar einer unerwünschten Versottung, in industriellen fortluftleitungen, insbesondere Fortluftleitungen von Digestoren in Form anderer, je nach Art der Anlage unterschiedlicher Störungen auftreten können. Die bekannten Deflektorhauben erfüllen insoweit die Ihnen zugedachte Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit, stellen jedoch auf der anderen Seite Hindernisse dar, die einen erheblichen Strömungswiderstand verursachen, der durch Erhaltung einer entsprechend erhöhten Abgastemperatur bezw. einer entsprechend erhöhten Ventilatorleistung ausgeglichen werden muß.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung einer Deflektorhaube mit einem verminderten Strömungswiderstand zugrunde und die Erfindung besteht darin, daß der Innenör per eine dem Außenmantel entsprechende, sich derart bis zu der mittleren Ebene erweiternde und sich anschließend bis zur Abströmöffnung wiederum verengende Form besitzt, daß der zwischen dem Außenmantel und dem Innenkörper eingeschlossene Ringraum einen sich vom Zuströmquerschnitt bis zum Abströmquerschnitt kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist.

    [0004] Durch die Erfindung ist eine Deflektorhaube mit Diffusoreigenschaften geschaffen, die dem strömenden Medium einen im Vergleich zu den bekannten Deflektorhauben wesentlich verminderten Strömungswiderstand entgegensetzt. Es haben im Gegenteil Untersuchungen ergeben, daß der bei der erfindungsgemäßen Defektorhaube der Umkehrpunkt, an dem der positive statische Druck in einen negativen statischen Druck übergeht, noch innerhalb der Haube liegt, so daß mit Hilfe der erfindungsgemäβen Deflektorhaube bei - gegenüber den bekannten Hauben - wesentlich gedrungenerer Bauweise ein den Zug in der Fortluftleitung verbessernder "Druck-Rückgewinn" erzielt wird. In diesem Sinne ist etwa bei kalte Gase führenden Fortluftleitungen der Einsatz von wesentlich leistungsschwächeren Ventilatoren bezw. bei heiße Gase führenden Kaminen, beispielsweise Kaminen für Kesselanlagen die Regelung der Anlage auf eine erheblich niedrigere Abgastemperatur möglich. Es kann somit durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Deflektorhaube eine nennenswerte Energieeinsparung erzielt werden.

    [0005] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die von dem lnnenraum des Innenkörpers durch die Außenwandung des Außenmantels geführte (Flussigkeits-)Ableitung von der Seitenfläche des Innenkörpers ausgehen und Tragf lächonform besitzen. Durch die Anstellung der FlüssigkeiLsableitung an der Seitenfläche des Innenkörpers kann die in Richtung der zuströmenden Gase weisende Basisfläche des Innenkörpers eine abgerundetspitz zulaufende und damit strömungstechnisch günstige Form erhalten, wobei der (Wasser)-Ableit ungskanal ebenfalls eine strömungsgünstige Profilierung erhalten kann. Is können auf diese Weise - wie Messungen ergeben haben - bis auf einen Wert von 0,64 und darunter verringerte Luftwiderstandsbeiwerte in der Delekt or haube erzielt werden.

    [0006] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles er läutert.

    [0007] Die in der Zeichnung wiedergegebene Deflektorhaube für die Fortluftleitung einer Absaugeanlage für Digestoren besteht aus einem sich von beiden Öffnungen 1, 2 bis in eine mittlere, zwischen den Öffnungen gelegene Ebene A erweiternden Außenmantel 3 als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel 3 gehaltenen, sich von der Basis 4 in Richtung auf die Abströmölfnung 1 kontinuierlich erweiternden Innenkörper 5, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basisfläche mittels eines durch die Wandung des Außenmantels 3 geführten Kanals 6 mit der Umgebung verbunden ist. Der Innenkorper eine dem Außenmantel 3 ent sprechende, sich derart bis zu der mittleren Ebene A erweiternde und sich anschleßend in Richtung auf die Abströmöffnung 1 wiederum verengende Form besitzt, daß der zwischen dem Außenmantel 3 und dem Innenkörper 5 eingeschlossene Ringraum 7 einen sich vom Zuströmquerschnitt 2 bis zum Abströmquerschnitt 1 kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist. Geht man in diesem Sinne davon aus, daß der Durchmesser des Zuströmquerschnittes 2 194 mm und damit der Querschnitt 0,0295 m2 beträgt, so weist der Ringkanal in der Ebene B einen Querschnitt von 0,036 m', in der Ebene A einen Querschnitt von 0,037 m' und in der Ebene C einen Querschnitt von 0,046 m' auf. Der Abströmquerschnitt 1 beträgt bei einem Durchmesser von 240 mm 0,452 m'.

    [0008] Der aus dem Innern des Innenkörpers durch die Wandung des Außenmantels geführte, der Ableitung von aufgefangenem Regenwasser dienende Kanal 6 geht von der Seitenfläche und nicht zentral von der Spitze des Innenkörpers - wie bei den bekannten Ausführungen einer Deflektorhaube - aus und ist tragflächenartig gestaltet, so daß die Deflektorhaube insgesamt eine außerordentlich strömungsgünstige Form aufweist und damit den aufströmenden Gasen nahezu keinen Strömungswiderstand entgegensetzt.


    Ansprüche

    1. Deflektorhaube für Kamine, insbesondere für die Fortluftleitungen von industriellen Absaugeanlagen für Digestoren oder dergl., bestehend aus einem sich von beiden Öffnungen bis in eine mittlere, zwischen den Öffnungen gelegene Ebene erweiternden Außenmantel als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel gehaltenen, sich von der Basisfläche gegen die Abströmöffnung kontinuierlich erweiternden Innenkörper, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basisfläche mittels eines durch die Wandung des Außenmantels geführten Kanals mit der Umgebung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenörper (4) eine dem Außenmantel (3) entsprechende, sich derart bis zu der mittleren Ebene (A) erweiternde und sich anschließend bis zur Abströmöffnung wiederum verengende Form besitzt, daß der zwi.schen dem Außenmantel und dem Innenkörper eingeschlossene Ringraum (7) einen sich vom Zuströmquerschnitt (2) bis zum Abströmquerschnitt (I) kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist.
     
    2. Deflektorhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den zeichnet, daß der den Innentaum des Innenkörpers (5) mit der Umgebung verbindende, der Flüssigkeitsableit ung dienende Kanal (6) von der Seitenfläche des Innenkörpers ausgeht und Tragflächenform besitzt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht