[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge zur wechselseitigen
Übertragung von Informationen und Anweisungen zwischen einer ortsfesten Taxizentrale
und einer Anzahl mit Datenterminal ausgestatteten Taxifahrzeugen.
[0002] Bekanntlich sind die Standorte von Taxifahrzeugen, soweit es die örtlichen Verhältnisse
zulassen, entsprechend der auftretenden Kundenfrequenz und nach Gesichtspunkten einer
optimalen Ausgangslage der Taxistellplätze über den Einzugsbereich einer Stadt verteilt
angeordnet. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Optimierung der Verteilung
der anfallenden Fahrteneinsätze verfügen die einzelnen
Taxiunternehmen bereits über ein zentrales Funkrufsystem. Entsprechend steht jedes
Taxifahrzeug im Funk-Wechselsprechverkehr mit einer Zentrale in dauernder Verbindung,
insbesondere mit dem Ziele der besseren Koordinierung und Verteilung der zentral eingehenden
Aufträge an die einzelnen Taxifahrzeuge. Zu diesem Zweck sind in jedem einer Zentrale
angeschlossenen Taxifahrzeug eine Sende- und Empfangsanlage eingebaut, über welche
durch verbale Übermittlung der Einsatz der Fahrzeuge gesteuert wird.
[0003] Diese Art der Übermittlung der Fahraufträge ist jedoch nicht immer fehlerfrei abzuwickeln,
weil durch sprachliche Übertragung Mißverständnisse'aufgrund von Hörfehlern entstehen
können. Auch ist es bei dichtem Verkehrsaufkommen nicht opportun, die Fahrer durch
neue Auftragsübermittlungen vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Schließlich bleibt ein
Folgefahrauftrag auf diese Weise nicht erfüllt, unter Umständen sehr zum Schaden der
beauftragten Taxiunternehmung. Es ist sicherlich ein allgemeines Bedürfnis für einen
Taxifahrer, von derartigen Wechselgesprächen mit seiner Zentrale wegzukommen und die
ganze Konzentration der Sicherheit seiner Fahrweise im
Verkehrsgewühl zuzuwenden. Es ist jedoch nicht zu vermeiden, daß sich ein Fahrauftrag
mit der Übermittlung bzw. Annahme neuer Fahraufträge überschneidet, dies ist insbesondere
von wirtschaftlichem Vorteil, wenn durch eine ständige Ortung der Position eines Fahrzeuges
große Anfahrtswege damit vermeidbar sind.
[0004] Um eine Gleichstellung aller Fahrer in bezug auf die Einhaltung der zu gegebenem
Zeitpunkt aktuellen Tarifstufe zu erreichen, ist aus der DE-AS 2 037 048 eine automatisch
steuerbare Tarifumschaltvorrichtung bekannt geworden. Diese Einrichtung dient vor
allem dem Zweck der Umschaltung auf sog. Sondertarife, wie beispielsweise Nacht-,
Wochenend-, Feiertags-Tarif und dergl., ohne der Möglichkeit der Einflußnahme seitens
des Fahrers. Diese Einrichtung ist als Zusatzeinheit der bereits vorhandenen Funkwechselsprechanlage
ausgebildet. Es werden für die Dauer des Gültigkeitsbereiches eines Sondertarifes
in regelmäßigen Zeitintervallen von der Zentrale Tarifschaltsignale ausgestrahlt,
die ein elektronisches Zeitrelais eines Zeitkreises in die Selbsthaltung steuern.
Die der Relaisschaltung zugeordneten Kontakte werden betätigt und überbrücken beispielsweise
eine mittels Schrittschaltwerk über eine Welle in serialer Folge schaltbare Tarifstufenumschaltung.
Das wirkt sich in einem praktischen Anwendungsfall beispielsweise so aus, daß während
eines Zeitbereiches, in welchem nur der Tarif II zur Anwendung kommen soll, das Taxametergerät
durch den Einschalteffekt sich über den Tarif I hinweg unmittelbar auf den Tarif II
einstellt. Diese Einrichtung dient vornehmlich der Gleichstellung der Fahrer untereinander
und verhindert gleichzeitig eine nicht erlaubte Tarifumschaltung auf höhere Tarifstufen.
Sie bringt jedoch keine wesentliche Erleichterung oder Sicherung im Austausch der
wechselseitigen Informationen zwischen der Taxizentrale und dem einzelnen Taxifahrer.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Einrichtung für eine gesicherte,
vom Taxifahrer weitgehend unabhängige Koordination zwischen einer Taxizentrale und
einer Anzahl ihr angeschlossener Taxifahrzeuge mit Mitteln zur wechselseitig steuerbaren
Übermittlung und Protokollierung von Informationen und zur wahlweise zentral beeinflußbaren
Steuerung der Taxameterfunktionen für eine weitgehend automatisierte Bedarfs- und
Einsatzsteuerung.
[0006] Die Lösung besteht aus einem mobilen Datenterminal für Taxifahrzeuge, das gekennzeichnet
ist durch eine im Taxifahrzeug installierte Kombination, bestehend aus einer Zentraleinheit
mit integriertem
Taxametermodul, mit einem internen Programmspeicher und einem Datenspeicher, mit mehreren
Eingabe-Ausgabe-Schnittstellen, aus einem Sende/Empfangs-Terminal, aus einem Display-Terminal,
aus einem Drucker-Terminal, aus einem Lesemodul und aus einem Gebermodul für eine
Bereitstellung von vom Fahrzeug abhängigen Daten.
[0007] Weitere Merkmale zur Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt in dem modularen Aufbau der angegebenen
Kombination begründet. Eine prozessorgesteuerte Zentraleinheit als Kernstück des mobilden
Datenterminals weist alle erforderlichen Schnittstellen auf, die einen schrittweisen
Ausbau bzw." einen bedarfsmäßigen Anschluß der in modularer Technik erstellten Terminals
ermöglichen. Durch diese Konzeption ist über die Zentraleinheit mit einem integrierten
Taxametermodul die Basis für eine mobile Datenstation in einem Taxifahrzeug geschaffen,
die über die Standardfunktion eines Taxameters hinaus den
Weg für neue zusätzliche Taxameterfunktionen öffnet. Durch die Verbindung mit einem
Sende-Empfangs-Terminal ist eine Kommunikation mit einer in der Taxizentrale installierten
Datenverarbeitungsanlage herstellbar, wodurch ein weit verzweigbarer Zusatznutzen
ableitbar ist. Neben den taxameterspezifischen Funktionsabwicklungen, wie automatische
Tarifsteuerung, abrufbare Transportaufträge und Kostenvorausberechnungen, Arbeitszeitkontrolle,
Schichtabrechnung, Wirtschaftlichkeitsanalyse usw., ist eine Zusatznutzung beispielsweise
denkbar in der Form eines Abrufs und der Anzeige von Fahrplandaten anderer Verkehrsmittel
durch das variabel ansteuerbare Display-Terminal im Taxifahrzeug. In ähnlicher Weise
lassen sich von der Taxizentrale Informationen über Veranstaltungen abrufen oder beispielsweise
Vorauskalkulationen des ungefähren Fahrpreises für eine bestimmte Zielfahrt einholen,
auf dem Display anzeigen oder gar auf einem Drucker- Terminal ausdrucken. Insbesondere
bei Textübertragung von der ortsfesten Taxizentrale an die mobile Zentraleinheit und
umgekehrt bei Datenübermittlung zurück an die Taxizentrale gewährleistet das Druckerterminal,
das auf automatischen Quittungsbetrieb schaltbar ist, eine gesicherte, kontrollierbare
Datenübermittlung. Schließlich ist die Zentraleinheit mit einer Schnittstelle versehen
zum Anschluß eines Lesemoduls für die Auswertung von Wertkarten oder Berechtigungsausweisen.
[0009] Die vom Taxifahrzeug abhängigen Daten gelangen von einem Gebermodul über eine weitere
Schnittstelle direkt in die Zentraleinheit und werden dort verzweigt einerseits in
das Taxametermodul zur programmgesteuerten Ermittlung eines Fahrpreises, andererseits
werden diese Daten zur Übermittlung und Protokollierung von Taxifahrzeugdaten in einer
Datenverarbeitungsanlage in der Taxizentrale bereitgestellt.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand einer Prinzipdarstellung
des modularen Aufbaus des mobilen Datenterminals erläutert.
[0011] Um ein mobiles Datenterminal an die verfügbaren Einrichtungen der Datenerfassung
und Datenverarbeitung anzubinden und ein systemfähiges Konzept zu entwickeln, ist
es von wesentlicher Bedeutung, daß die einzelnen Funktionseinheiten für das Erfassen,
Verarbeiten, Übertragen, Anzeigen, Protokollieren usw. in modularer Technik aufgebaut
sind. Je nach Erfordernis der Datenerfassung entsteht dann eine im Taxifahrzeug aus
einzelnen Modulen kombinierbare Anlage. Kernstück eines mobilen Datenterminals ist
eine Zentraleinheit 1 mit integriertem Taxametermodul. Die Zentraleinheit 1 enthält
einen Programmspeicher und einen Datenspeicher zur Zwischenspeicherung von Informationen.
Zum Anschluß von Systemperipherie an die Zentraleinheit 1 sind mehrere Schnittstellen
2, 3, 4, 5, 6 angeordnet, über welche mittels getrennter Leitungsverbindungen 7, 8,
9, 10, 11 Peripherieeinheiten anschließbar sind. Entsprechend ist über eine Leitung
7 ein Gebermodul 12 mit der Schnittstelle 2 der Zentraleinheit 1 verbindbar zur Übernahme
von vom Taxifahrzeug abhängigen Daten. Eine Leitungsverbindung 8 führt über die Schnittstelle
3 in der Zentraleinheit 1 an ein Sende-Empfangs-Terminal 13. Eine Leitungsverbindung
9 ist vorgesehen für den Anschluß eines Lesemoduls 14 mit der Schnittstelle 4 der
Zentraleinheit 1 zur Übernahme von Daten aus einer Wertkarte oder Identkarte 18. Eine
Leitung 10 führt von der Schnittstelle 5 der Zentraleinheit 1 zu einem Druckerterminal
15 zur programmgesteuerten Protokollierung sowie intern ermittelter Daten in der Zentraleinheit
1 als auch von Daten aus einer ortsfesten Taxizentrale 19. Schließlich ist eine Schnittstelle
6 angeordnet für die Auskopplung aller Informationen über eine Leitungsverbindung
11 auf ein Anzeigefeld 17 eines Display- Terminals 16. Eine Übertragung von Informationen
zwischen der ortsfesten Taxizentrale 19 und dem mobilen Datenterminal im Taxifahrzeug
und umgekehrt erfolgt über eine Umsetzung von Ditigalsignalen in frequente Sende-
und Empfangssignale.
[0012] Hierzu ist in der Zentraleinheit 1 ein Funkmodem vorgesehen. Die Übertragung von
Textinformationen oder Taxametersteuerdaten von der Taxizentrale 19 zu einem mobilen
Datenterminal erfolgt über den Sprechfunkkanal alternativ zum Sprechfunkverkehr. Der
Sprechfunkverkehr wird dabei wenig beeinträchtigt, da die Ubertragungszeiten sehr
kurz sind. Für den Funk-Wechselsprechverkehr ist eine handliche Mikrofon-Lautsprecher-Kombination
20 vorgesehen, die über ein steckbares Kabel 21 mit dem Sende/Empfangsterminal 13
verbunden ist. Bei zentraler Einsatzsteuerung der Taxifahrzeuge sind die im Taxametermodul
der mobilen Zentraleinheit 1 auslösbaren Funktionen, wie Ein/Ausschaltung, Tarifwahl,
Datenanzeige, Quittungsdruck und dergl. mittels Funksignale aus der ortsfesten Taxizentrale
19 steuerbar. Entsprechend sind von der ortsfesten Taxizentrale 19 ausgegebene Informationen
im Anzeigefeld 17 des Display-Terminals 16 darstellbar. Darüber hinaus sind diese
Informationen und die über den Taxametermodul in der Zentraleinheit 1 ermittelten
Daten auf einem Belegstreifen 22 des Druckerterminals 15 ausdruckbar. Selbst wenn
ein Taxifahrer sich augenblicklich nicht in seinem Fahrzeug aufhält oder bei einem
laufenden
Fahrauftrag seine Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen gerichtet ist, erhält er
die Information auf einem Beleg abgedruckt in der Form einer schriftlichen_Mitteilung.
Durch einen Hörfehler bei Auftragserteilung über Sprechfunk beispielsweise falsch
interpretierbare Informationen sind damit völlig ausgeschaltet.
[0013] Die für einen Taxibetrieb erforderlichen Funktionen für die Bedienung des Taxametermoduls
in der Zentraleinheit 1 sind auch wahlweise über autonome, in der mobilen Zentraleinheit
1 integrierte Betätigungsmittel 23 auslösbar. Hierzu sind beispielsweise vier Funktionstasten
24, 25, 26, 27 in der Zentraleinheit 1 vorgesehen, mittels welchen die nach einem
im System-ROM des Taxametermodul hinterlegten Programm initiierbaren Funktionsschritte
auslösbar sind. Diese Umschaltbarkeit auf eine autonome Betriebsweise ist erforderlich
für eine Nutzung des mobilen Datenterminals außerhalb der Reichweite des Funkrufsystems
in der ortsfesten Taxizentrale 19. Zum Erhalt der Daten im mobilen Datenterminal sind
die gesamten Daten in Zwischenspeichern der Zentraleinheit 1 ablegbar und/oder über
das Druckterminal 15 protokollierbar.
1. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge zur wechselseitigen Übertragung von Informationen
und Anweisungen zwischen einer ortsfesten Taxizentrale und einer Anzahl mit Datenterminal ausgestatteten Taxifahrzeugen, gekennzeichnet
durch eine im Taxifahrzeug installierte Kombination, bestehend aus einer Zentraleinheit
(1) mit integriertem Taxametermodul, mit einem internen Programmspeicher und einem
Datenspeicher, mit mehreren Eingabe-Ausgabe-Schnittstellen (2, 3, 4, 5, 6), aus einem
Sende/Empfangs-Terminal (13), aus einem Display-Terminal (16), aus einem Drucker-
Terminal (15), aus einem Lesemodul (14) und aus einem Gebermodul (12) für eine Bereitstellung von vom Fahrzeug
abhängigen Daten.
2. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit
(1) ein Funkmodem enthält zur Umwandlung der frequenten Empfangssignale in Digitalsignale
und umgekehrt der Digitalsignale in frequente Sendesignale.
3. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Taxametermodul der Zentraleinheit (1) auslösbaren Funktionen Ein/Ausschaltung,
Tarifwahl, Datenanzeige, Quittungsdruck und dergl. mittels Funksignal aus der ortsfesten
Taxizentrale (19) steuerbar sind.
4. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß über das Funkmodem der mobilen Zentraleinheit (1) von der ortsfesten Taxizentrale
(19) ausgegebene Informationen im Anzeigefeld (17) des Displayterminals (16) der Taxifahrzeuge
anzeigbar sind.
5. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Informationen aus der ortsfesten Taxizentrale (19) sowie aus im Taxametermodul
der mobilen Zentraleinheit (1) ermittelte Daten auf einem Belegstreifen (22) des Druckerterminals
(15), welches über eine Schnittstelle (5) mit der Zentraleinheit (1) verbindbar ist,
ausdruckbar sind.
6. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mobile Zentraleinheit (1) eine Schnittstelle (4) aufweist für den wahlweisen
Anschluß des Lesemoduls (14) für eine Anwendung von Wert- und Ident-Karten (18).
7. Mobiles Datenterminal für Taxifahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mobile Zentraleinheit (1) eine weitere Schnittstelle (2) aufweist für den
Anschluß des Geber-Moduls (12) zur Einspeisung der vom Taxifahrzeug abhängigen Daten
einerseits in das Taxametermodul zur programmgesteuerten Ermittlung eines Fahrpreises,
andererseits zur Übermittlung und Protokollierung von Taxifahrzeugdaten an eine ortsfeste
Datenverarbeitungsanlage (EDV) in der Taxizentrale (19).
8. Mobiles Datenterminal nach den Ansprüchen und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
für den Taxibetrieb erforderlichen Funktionen des Taxametermoduls wahlweise über autonome,
in der mobilen Zentraleinheit (1) integrierte Betätigungsmittel (23) auslösbar sind.
9. Mobiles Datenterminal nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zentraleinheit (1) in einem Taxifahrzeug von der ortsfesten Taxizentrale (19)
mittels Übertragung eines Signalcodes auf Autonombetrieb umschaltbar ist.