[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Betreiben einer Herstelleinrichtung
für Fördergurte aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit parallel zueinander
ohne gegenseitige Berührung in Längsrichtung eingebetteten draht- oder seilartigen
Festigkeitsträgern, mit die Festigkeitsträger in einem längeren Bereich innerhalb
der Einrichtung gemeinsam unter einer Zugspannung haltenden Mitteln und mit einer
Vielzahl von zu Eingang dieses Bereiches vorgesehenen mit Druckmittel beaufschlagbaren
Spannzylindern, deren unter der Wirkung des Druckmitteldruckes verschiebbaren Kolbenstangen
sich über Umlenkrollen gegen jeweils einen zugeordneten Festigkeitsträger abstützen.
[0002] Einrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1 579
102 bekannt. Nachdem sich die Bedeutung einer in konstanter Höhe über die gesamte
Länge der Herstelleinrichtung in den Festigkeitsträgern sowohl im Stillstand als auch
im Verlaufe der Vorschubbewegungen aufrechterhaltenen Zugspannung erwiesen hatte,
wird solchen Einrichtungen zum Herstellen hochwertiger Stahlseil-Fördergurte vor anderen,
auf kontinuierliche Arbeitsweise beschränkten Herstelleinrichtungen ausschließlich
der Vorzug gegeben. In allen Fällen bilden die auf die einzelnen Festigkeitsträger
zusätzlich einwirkenden Spannzylinder einen wichtigen Bestandteil, weil sie in ihrer
Gesamtheit die stets unterschiedlichen Längungen der Festigkeitsträger gegeneinander
ausgleichen und damit erst die Voraussetzung zum Einstellen einer in allen Festigkeitsträgern
gleichmäßigen Zugspannung schaffen. Nach allgemein vorherrschenden Anschauungen und
allein schon aufgrund logischer Überlegungen mußte sich die angestrebte gleichmäßige
Spannungsverteilung über die Breite der durch die Einrichtung hindurchgeführten Bahn
von Festigkeitsträgern hin ohne weiteres Zutun von selbst ergeben, wenn alle Spannzylinder
mit Druckmittel aus einer einzigen Quelle beaufschlagt wurden. Die praktischen Erfahrungen
mit den bekannten Einrichtungen schienen dies aber zu widerlegen; denn es traten überraschend
immer wieder Ungleichmäßigkeiten in der Beschaffenheit der fertigen Fördergurte auf,
die ganz offenbar auf Spannungsunterschiede in den eingebetteten Festigkeitsträgern
zurückzuführen waren. Es ist die Aufgabe der Erfindung, die erwünschte gleichmäßige
Spannungsverteilung in den Festigkeitsträgern unabhängig von störenden äußeren Einflüssen
aufrechtzuerhalten und mittelbar dadurch die Gebrauchstüchtigkeit der hergestellten
Fördergurte zu sichern.
[0003] Nach der Erfindung werden im Betrieb von Herstelleinrichtungen der eingangs definierten
Gattung die Spannzylinder mit einem pulsierenden Druck beaufschlagt, vorzugsweise
mit einem mit einer Frequenz zwischen 5 und 20 Hz zwischen einem oberen und einem
unteren Wert pulsierenden Druck. Die Erfindung macht sich hierzu die in dem vorliegenden
Zusammenhang neuartige und überraschende Erkenntnis von beträchtlichen Unterschieden
in den Bewegungswiderständen der einzelnen Spannzylinder zunutze. Wie erst genauere
Untersuchungen offenbart haben, folgen die von einem in alle Spannzylinder in gleicher
Höhe eingesteuerten druckbeaufschlagten Kolben den mit dem Durchlauf der Festigkeitsträger
sich ändernden Spannungsverhältnissen keineswegs gleichmäßig und auch durchaus nicht
ohne Verzögerung. Besonders nach längerer Stillstandszeit können die Kolben sich derart
an der Zylinderwand festgesetzt haben, daß es zum Hervorrufen einer Hubbewegung nur
einer extremen Änderung entweder in dem Seildurchhang oder in dem Zylinderinnendruck
bedürfte. Mit der erfindungsgemäßen pulsierenden Druckbeaufschlagung gelingt es in
einfacher und nichtsdestoweniger wirksamer Weise, die Ansprechschwelle der Spannzylinder
erheblich zu senken und im Endeffekt damit ihre Funktionstüchtigkeit ungeschmälert
zu erhalten.
[0004] In praktischer Ausführung des Erfindungsgedankens kann es von Vorteil sein, den im
wesentlichen konstanten Druck des Druckmittels in Abhängigkeit von dem Spannungszustand
der Festigkeitsträger zum Pulsieren zu bringen, beispielsweise in der Weise, daß das
Pulsieren durch Abweichungen der in den Festigkeitsträgern gemessenen Zugspannung
von einem Sollwert bewirkt wird.
[0005] Zum Verdeutlichen der Erfindung ist eine Einrichtung zum Herstellen sogenannter Stahlseil-Fördergurte
in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die stark vereinfachte Darstellung beschränkt
sich auf die Wiedergabe allein der für das Verständnis der Erfindung notwendigen Einzelheiten.
[0006] Die gezeichnete Einrichtung enthält zwei ortsfest aufgestellte Reibwalzensätze, die
den Ein- und den Ausgangsbereich bezeichnen und die wesentlichen Einrichtungsstationen
und Behandlungsvorrichtungen zwischen sich einschließen. Es sind dies einmal das Mehrfachwalzensystem
1, 2, 3 unmittelbar hinter dem nichtgezeichneten Spulengatter für die Stahldrahtseile
und das Dreiwalzensystem 11, 12, 13 im Ausgangsbereich, daß sich etwa zwischen der
nichtgezeichneten üblichen Vulkanisierpresse und einer ebenfalls nicht weiter dargestellten
Aufwickelstation für die fertigen Fördergurtabschnitte befinden kann. Die als Festigkeitsträger
dienenden Stahldrahtseile 4 werden aus dem Spulengatter abgezogen, umschlingen die
Reibwalzen 1, 2, 3 und laufen in Richtung des Pfeiles I in die mit dem Bezugszeichen
II nur angedeutete eigentliche Aufbaueinrichtung ein, wo sie in bekannter Weise in
aufeinanderfolgenden Behandlungsschritten mit elastomeren Deckplatten belegt und durch
die Vulkanisierpresse hindurchgefördert werden. Die vulkanisierten Gurtabschnitte
14 verlassen die Einrichtung über die Reibwalzen 11, 12, 13 und werden anschließend
auf Vorratstrommeln aufgewickelt. Die beiden Walzensysteme definieren ein die Aufbaueinrichtung
II einschließendes Spannungsfeld, dessen Einwirkung die Stahldrahtseile 4 mit dem
Auflaufen auf die Walzen 1, 2, 3 unterworfen werden und das sie erst mit dem Ablaufen
des fertigen Gurtes 14 von den Walzen 11, 12, 13 wieder verlassen. Die Walzen werden
im Gleichlauf untereinander ange-
[0007] trieben, was in der Zeichnung mit der Darstellung eines gemeinsamen Elektro- oder
Hydraulikmotoraggregates 6 mit Kraftverzweigungen 16 angedeutet ist. Zum Aufbringen
der erforderlichen Zugspannung auf die Stahldrahtseile 4 werden die Reibwalzen im
Sinne der Vektorpfeile 7 angetrieben.
[0008] Innerhalb des von den beiden Walzensystemen eingegrenzten Spannungsfeldes durchläuft
jedes einzelne Drahtseil 4 eine zusätzliche Spannstation, die die unvermeidlichen,
auch durch thermische Vorgänge erzeugten Längendifferenzen ausgleicht und die von
den Reibwalzen aufgebrachten Spannungen gleichmäßig unter den in einer Kordbahn zusammengefaßten
Drahtseilen verteilt. Diese Einzelspannstationen, die zweckmäßig unmittelbar hinter
dem Walzensystem 1, 2, 3 vorgesehen sind, enthalten eine Vielzahl von Einkammer-Spannzylindern
19 mit Kolben 18, deren Kolbenstangen 10 zwischen Umlenkrollen 8 auf- und abbewegliche
Spannrollen 9 in frei drehbarer Verbindung tragen. Jedem Drahtseil ist ein eigener
Spannzylinder 19 zugeordnet, und die Arbeitskammern der Zylinder oberhalb der Kolben
18 sind über kurze Überströmverbindungen 20 an eine gemeinsame Druckmittelzuleitung
21 angeschlossen. Das Druckmittel, Druckluft oder Drucköl, wird im Sinne des Pfeiles
mit einem zwischen zwei Grenzwerten pulsierenden Druck zugeführt.
[0009] Die zwischen den Reibwalzensystemen gespannten Drahtseile 4 bilden zwischen den Umlenkrollen
8 Schleifen von von Seil zu Seil unterschiedlicher und wechselnder Länge. Sie werden
entgegen der an allen Spannrollen 9 in gleicher Größe wirksamen Druckkraft gereckt
und finden an der Druckmittelbeaufschlagung der Spannkolben 18 ein gemeinsames elastisches
Polster.
1. Verfahren zum Betreiben einer Herstelleinrichtung für Fördergurte aus Gummi oder
gummiähnlichen Kunststoffen mit parallel zueinander ohne gegenseitige Berührung in
Längsrichtung eingebetteten draht-oder seilartigen Festigkeitsträgern, mit die Festigkeitsträger
in einem längeren Bereich innerhalb der Einrichtung gemeinsam unter einer Zugspannung
haltenden Mitteln und mit einer Vielzahl von zu Eingang dieses Bereiches vorgesehenen
mit Druckmittel beaufschlagbaren Spannzylindern, deren unter der Wirkung des Druckmitteldruckes
verschiebbaren Kolbenstangen sich über Umlenkrollen gegen jeweils einen zugeordneten
Festigkeitsträger abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannzylinder mit einem
pulsierenden Druck beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannzylinder mit einem
mit einer Frequenz zwischen 5 und 20 Hz zwischen einem oberen und einem unteren Wert
pulsierenden Druck beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen
konstante Druck des Druckmittels in Abhängigkeit von dem Spannungszustand der Festigkeitsträger
zum Pulsieren gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulsieren des Druckmitteldruckes
durch Abweichungen der in den Festigkeitsträgern gemessenen Zugspannung von einem
Sollwert bewirkt wird.