[0001] Die Erfindung betrifft einen handbetätigten Sicherungsschalter mit den im Oberbegriff
des Anspruches 1 aufgeführten Merkmalen. Derartige Sicherungsschalter werden blockweise
aneinandergereiht insbesondere für Haushaltssicherungen im Niederspannungsbereich
verwendet.
[0002] Solche, beispielsweise aus der DE-OS 29 34 149 oder DE-OS 26 18 360 bekannten Schalter
weisen an der Oberseite ihres Gehäuses eine klappenförmige Schaltschwinge auf, mit
der ein im Gehäuse einliegender Schalter von Hand betätigt wird. In Geschlossen-Stellung
des Schalters wird dabei der Schacht für den Schmelzsicherungseinsatz von der Schaltschwinge
abgedeckt. Dadurch muß für den Sicherungsaustausch die Schaltschwinge erst in Offen-Stellung
gebracht werden, wobei der versorgungsseitige Kontakt für den Schmelzsicherungseinsatz
vom Stromnetz abgetrennt wird. Gleichzeitig wird bei nicht- oder nicht korrekt eingesetztem
Schmelzsicherungseinsatz ein Verriegelungsmechanismus betätigt, der die Schaltschwinge
in ihrer Offen-Stellung blockiert. Damit ist für den Benutzer ein hohes Maß an Berührungssicherheit
gewährleistet.
[0003] Die Erfindung geht von der Erfahrung aus, daß in der Praxis durch eine gewaltsame
Betätigung der Schaltschwinge deren Verriegelung zerstört werden kann. Dies führt
entweder zur Funktionsunfähigkeit des Schalters oder schlimmerenfalls zu einer Schließung
des Lastschalters, wodurch trotz fehlenden oder nicht vorschriftsmäßig eingesetzten
Schmelzsicherungseinsatzes der versorgungsseitige Fußkontakt des Sicherungssockels
unter Strom gesetzt wird. Insbesondere wenn ein elektrischer Verbraucher durch blockweise
nebeneinanderliegende Sicherungsschalter mehrfach abgesichert ist, können Teile des
Verbrauchers über die parallelliegenden, mit einem ordnungsgemäß eingesetzten Schmelzsicherungseinsatz
versehenen Sicherungsschalter unter Strom gesetzt werden, obwohl in der Schaltung
des Verbrauchers offensichtlich ein Fehler vorhanden ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherungsschalter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die Verriegelung des Sicherungsschalters wirksam vor Zerstörung
durch gewaltsame Handbetätigung der Schaltschwinge geschützt wird.
[0005] Dies ist durch eine Ausgestaltung eines handbetätigten Sicherungsschalters gemäß
dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 1 gewährleistet.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen und konstruktive Merkmale der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0007] Durch das erfindungsgemäße Kniegelenk im Betätigungsarm der Schaltschwinge wird erreicht,
daß diese nicht starr in sich ist. Bei entnommenem Sicherungseinsatz und damit blockierter
Schaltschwinge knickt bei gewaltsamer Betätigung des Schalters das Kniegelenk aus
der Streckstellung gegen die Federbelastung in seine Knickstellung. Damit wird die
Verrastung nicht mit der vollen Betätigungskraft - die bei herkömmlichen Sicherungsschaltern
durch die Hebelverhältnisse noch vervielfacht wird - beaufschlagt, sondern nur mit
einem von der Federbelastung abhängigen Bruchteil davon.
[0008] Durch die Kennzeichnungsmerkmale der Ansprüche 2-4 ist eine konstruktionstechnisch
besonders sinnvolle Lösung der gestellten Aufgabe beschrieben. Das Kniegelenk wird
durch eine koaxial mit seiner Drehachse angeordnete Drehfeder in Streckrichtung beaufschlagt.
Diese Drehfeder kann quasi in das Gelenk integriert werden, wodurch sich ein besonders
kompakter und platzsparender Aufbau ergibt. Durch die spezielle Auswahl der Federkonstante
ist ein problemloses Funktionieren des erfindungsgemäßen Sicherungsschalters gewährleistet.
Da die übertragbaren Kräfte größer als die zu überwindenden Einschaltkräfte sind,
ist ein sicheres Schließen des Schalters bei ordnungsgemäß eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz
jederzeit möglich. Bei blockierter Schaltschwinge wird nur ein Bruchteil der Betätigungskraft
durch die Feder auf die Verrastung übertragen. Durch die Auslegung der Feder ist diese
Kraft so gering, daß für die verrastenden Bauteile des Schalters die Gefahr einer
Zerstörung nicht besteht. Darüber hinaus verhält sich die Schaltschwinge bei korrekt
eingesetztem Sicherungseinsatz wie bei herkömmlichen Sicherungsschaltern. Für ungeschultes
Personal ergeben sich somit keine Umstellungen bei der Bedienung. Das besondere, sicherheitstechnisch
vorteilhafte Verhalten des erfindungsgemäßen Sicherungsschalters tritt erst bei fehlerhafter
Bedienung zutage.
[0009] Da das Kniegelenk gemäß dem Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 5 im innenliegenden
Bereich des Betätigungsarmes in der Nähe des Drehpunktes der Schaltschwinge angeordnet
ist, kann eine Betätigung des Schalters nur über den knickgesicherten Außenschenkel
des Betätigungsarmes erfolgen. Da der Innenschenkel sehr kurz ist, bietet er nämlich
keine Angriffsfläche zur Betätigung des Schalters. Außerdem liegen durch die Anordnung
des Kniegelenkes in der Nähe des Drehpunktes bezüglich der Verrastungsstelle etwa
gleicharmige Hebelverhältnisse vor. Dies erleichtert die Auswahl der Drehfeder, da
deren Federkonstante lediglich so gewählt werden muß, daß die maximale übertragbare
Kraft kleiner als die Bruchkraft für die Verriegelungsstelle ist. Komplizierte Berechnungen
dafür aufgrund unterschiedlicher Hebelverhältnisse können entfallen.
[0010] Durch die Kennzeichnungsmerkmale der Ansprüche 6-8 ist das Kniegelenk besonders gut
vor Zugriff von außen und unsachgemäßen Manipulationen geschützt. Da die Drehfeder
nicht über die Umrißfläche der Schaltschwinge hinaussteht, können deren spitze Enden
keine Verletzungen beim Bedienungspersonal verursachen.
[0011] Durch die gemäß Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 9 knickrichtungsseitig hinter
dem Kniegelenk angeordneten Anschlagflächen zur gegenseitigen Anlage von Innen- und
Außenschenkel aneinander wird ein Überstrecken des Kniegelenkes bei Betätigung der
Schaltschwinge in Öffnungsrichtung wirkungsvoll vermieden. Vor allem durch die winklige
Ausbildung der Anschlagflächen gemäß Anspruch 10 wird ein stabiler Aufbau des Kniegelenks
erzielt. Da die Anschlagflächen im wesentlichen formschlüssig ineinanderliegen, wird
der auf sie wirkende Flächendruck gleichmäßig verteilt. Diese Eigenschaft wird durch
das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 11 weiter unterstützt, da dadurch für die
Anlage des Kniegelenks und der beiden Anschlagflächen besonders viel "Fleisch" geschaffen
wird. Durch die Erfindung wird also ein Sicherungsschalter vorgeschlagen, der in der
Summe seiner Vorteile sehr funktionssicher und weitgehend vor Beschädigung geschützt
ist.
[0012] Besondere Vorzüge weist der Sicherungsschalter auf, wenn mehrere seiner Art, wie
in den Ansprüchen 12-14 beschrieben, zu einem Schalterblock kombiniert werden. Ist
nämlich nur ein Schmelzsicherungseinsatz nicht oder nicht korrekt eingesetzt, werden
durch die in diesem einen Sicherungsschalter angebrachte Verriegelung und die starre
Verbindung der Antriebsarme sämtliche Sicherungsschalter blockiert. Da alle Betätigungsarme
der Schaltschwingen durch ein Kniegelenk gesichert sind, ist es nicht möglich, die
Verrastung zu zerstören und den dem Sicherungsblock nachgeschalteten Verbraucher ganz
oder teilweise unter Strom zu setzen. Dies bringt einen wesentlichen Sicherheitsvorteil
gegenüber den Schalterblöcken nach dem Stande der Technik mit sich. Eine besonders
vorteilhafte, da einfache Konstruktion für die Schaltschwingen ist in den Ansprüchen
13 und 14 beschrieben. Der ganze Block wird quasi von einer einzigen Schaltschwinge
betätigt, die durch ein Kniegelenk abgesichert ist.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine geöffnete Gehäusehälfte des Sicherungsschalters bei
vorschriftsmäßig eingesetztem Sicherungseinsatz und in Einschalt-Stellung befindlichem
Lastschalter,
Fig. 2 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 bei entnommenem Schmelzsicherungseinsatz
und in Ausschalt-Stellung befindlicher Schaltwippe und Lastschalter,
Fig. 3 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 und 2, bei entnommenem Schmelzsicherungseinsatz
bei angedeuteter Betätigung der Schaltwippe trotz Blockierung.
[0014] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Sicherungsschalter ist aus zwei aus Isolierstoff
bestehenden Gehäusehälften 2 zusammengesetzt, von denen nur eine in den Figuren dargestellt
ist. Die Teilfuge zwischen den Gehäusehälften 2 verläuft in der Zeichnungsebene der
Figuren. Die beiden Gehäusehälften 2 sind im Endzustand miteinander vernietet. Die
Nieten reichen dabei durch die Durchgangslöcher 3 hindurch. Der Sicherheitsschalter
1 enthält einen Schacht 4 zur Aufnahme des Schmelzsicherungseinsatzes 5. Zum Stromanschluß
des Schmelzsicherungseinsatzes 5 dienen die Anschlußklemmen 6,7. Die Anschlußklemme
7 ist über die Zuleitung 10 elektrisch leitend mit der Gewindebrille 8 verbunden,
in die die mit der Haltekappe 9 fest verbundene Schraubkappe 11 mit ihrem Gewinde
einschraubbar ist.
[0015] Der Schmelzsicherungseinsatz 5 ist an seinem Kopf- und an seinem Fußende mit jeweils
einem Endkontakt, nämlich der Kopfkontaktkappe 12 und der Fußkontaktkappe 13 versehen.
Bei vorschriftsmäßig eingeschraubter Schraubkappe 11 besteht ein leitender Kontakt
zwischen der Schraubkappe 11 und der Kopfkontaktkappe 12 des Schmelzsicherungseinsatzes
5. Der Fußkontakt 13 des Schmelzsicherungseinsatzes 5 liegt an einem in der Zeichnungsebene
der Figuren beweglich innerhalb des Gehäuses angeordneten Gegenkontakt 14 an. Der
Gegenkontakt 14 führt seitlich aus dem Bereich des Schachtes 4 hinaus zu einer Kontaktbrücke
15 eines durch die Schaltschwinge 16 betätigbaren Lastschalters. Die Kontaktbrücke
15 liegt bei eingeschaltetem Lastschalter (Fig. 1) mit ihren beiden Kontaktenden 17,18
an den Gegenkontaktenden 19,20 des Gegenkontaktes 14 des Schmelzsicherungseinsatzes
5 bzw. der mit der Anschlußklemme 6 verbundenen Kontaktfahne 21 an.
[0016] Die Kontaktbrücke 15 wird durch den Druck der Schließfedern 22,23 in Richtung auf
die Gegenkontaktenden 19,20 bzw. in Richtung auf die Einschaltstellung beaufschlagt.
Die Schließfedern 22,23 stützen sich mit ihrem unteren Ende an der Gehäusewand 24
ab.
[0017] An der Oberseite der Kontaktbrücke 15 liegt ein aus Isolierstoff bestehender Druckstößel
25 mit seinem Stirnende an. Der Druckstößel 25 ist in Druckrichtung der Schließfedern
22,23 bzw. rechtwinklig zur Längserstreckung der Kontaktbrücke zwischen den Gehäusewänden
27 längsverschiebbar innerhalb des Sicherungsschalters 1 gelagert. Durch seine Auflage
auf der Kontaktbrücke 15 liegt er im Zwischenraum zwischen den in Einsatzstellung
durch die Kontaktbrücke 15 elektrisch leitend miteinander verbundenen Gegenkontaktenden
19,20 ein.
[0018] Die Schaltwippe 16 ist um die lotrecht zur Zeichnungsebene verlaufende Drehachse
28 schwenkbar am Sicherungsschalter 1 gelagert. Sie ist an ihrem dem Druckstößel 25
zugewandten Ende 29 mit einer Ausnehmung 30 zur Aufnahme des schaltwippenseitigen
Lenkers - nachstehend Schaltschwingenlenker 31 genannt - eines aus dem Schaltschwingenlenker
31 und dem weiteren Lenker 32 gebildeten, insgesamt mit 33 bezeichneten Kniehebels
versehen. Das Freiende des Schaltschwingenlenkers 31 ist um die Drehachse 28 der Schaltschwinge
16 schwenkbar gelagert. Der Lenker 32 dient als Druckübertragungsteil und liegt mit
seinem Freiende 34 an der der Kontaktbrücke 15 abgewandten Rückseite des Druckstößels
25 an. Das Freiende 34 des Lenkers 32 ruht dabei in einer an der Rückseite des Druckstößels
25 angeordneten Kerbe 35 derart, daß es um den Zwickel der Kerbe 35 in der Zeichnungsebene
der Figuren um einen gewissen Winkelbetrag schwenkbar ist. Durch die Beaufschlagung
der Kontaktbrücke 15 und des Druckstößels 25 durch die Schließfedern 22,23 liegt der
Lenker 32 mit seinem Freiende 34 permanent in der Kerbe 35 ein.
[0019] Bei der Überführung der Schaltschwinge 16 aus der Einschalt-Stellung (Fig. 1) in
die Ausschalt-Stellung (Fig. 2) wird der Kniehebel 33 durch Anlage des unteren Endes
der Ausnehmung 30 der Schaltschwinge 16 durch seine Strecklage (nicht dargestellt)
hindurchgedrückt. Dabei wandert die Gelenkachse 37 des Kniehebels 33 nach unten in
Richtung auf die Kontaktbrücke 15. Über den Lenker 32 wird dabei der Druckstößel 25
nach unten gedrückt (Pfeilrichtung 26) und die Kontaktbrücke 15 von den Gegenkontaktenden
19,20 abgehoben (Fig. 2).
[0020] Nachstehend sei kurz Aufbau und Funktionweise der Verriegelungsvorrichtung für die
Schaltschwinge 16 beschrieben. Sie enthält im wesentlichen einen in Pfeilrichtung
26 verlaufenden Verriegelungsbügel 37, der mit seinem kontaktseitigen Ende 38 am Gegenkontakt
14 im kontaktbrückenseitigen Randbereich des Schachtes 4 befestigt ist. Das Freiende
39 des Verriegelungsbügels 37 befindet sich im Umfangsbereich des Endes 29 der Schaltschwinge
16. In Ausschalt-Stellung der Schaltschwinge 16 liegt die Ausnehmung 30 diesem Freiende
39 des Verriegelungsbügels gegenüber. Der Gegenkontakt 14 des Schmelzsicherungseinsatzes
5 wird von seiner Unterseite her durch die Kontaktfeder 40 beaufschlagt, die sich
mit ihrem Fuß an der Gehäusewand 24 abstützt. In Ausschalt-Stellung (Fig. 2) der Schaltschwinge
16 liegt die Ausnehmung 30 dem Freiende 39 des Verriegelungsbügels 37 gegenüber. Wird
nun der Schmelzsicherungseinsatz 5 entnommen, wird durch die Beaufschlagung des Gegenkontakts
14 durch die Kontaktfeder 40 dieser angehoben und das Freiende 39 des Verriegelungsbügels
in die Ausnehmung 30 verschoben. Bei Betätigung der Schaltschwinge 16 in Einschaltrichtung
41 kommt das Freiende 39 des Verriegelungsbügels 37 in Anlage an den Rand 42 der Ausnehmung
30, wodurch die Schaltschwinge 16 blockiert ist. Diese Situation ist in Fig. 3 dargestellt.
[0021] Anhand dieser Figur soll im folgenden der Aufbau und die Funktion der Schaltschwinge
16 erläutert werden: Die Schaltschwinge i6 ist hebelartig ausgebildet und um die Drehachse
28 schwenkbar am Sicherungsschalter 1 gelagert. Sie ist im wesentlichen L-förmig,
wobei der L-Horizontalschenkel 43 an seinem Freiende in eine konzentrisch um die Drehachse
28 angeordnete Zylinderrolle 44 übergeht. Diese Zylinderrolle 44 weist in ihrem kontaktseitigen
Umfangsbereich die Ausnehmung 30 auf, in die der Verriegelungsbügel 37 bei nicht oder
nicht korrekt eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz 5 eingreift und in der der Schaltschwingenlenker
31 einliegt. Der kontaktseitige Teil der Zylinderrolle 44 dient damit als Antriebsarm
45 für den Kniehebel 33 und damit für die Betätigung der Kontaktbrücke 15 über den
Druckstößel 25. Der kontaktabseitige Teil der Zylinderrolle 44 wird zusammen mit dem
L-Formteil als Betätigungsarm 46 bezeichnet. Dieser Betätigungsarm 46 ist durch das
im Übergangsbereich zwischen der Zylinderrolle 44 und dem L-Horizontalschenkel 43
angeordnete Kniegelenk 49 in einen Innen- 47 und Außenschenkel 48 geteilt. Das Kniegelenk
49 wird durch eine konzentrisch mit seiner Gelenkachse 50 gelagerte Drehfeder 51 entgegen
der.Einschaltrichtung 41 der Schaltschwinge 16 beaufschlagt. Die Beaufschlagungskraft
wird durch die Freienden 53,54 der Drehfeder 51 übertragen, indem diese an der der
Knickrichtung 55 zugewandten Seite des Innen- 47 bzw. Außenschenkels 48 anliegen.
Die Drehfeder weist eine solche Federkonstante auf, daß die durch sie übertragbaren
Kräfte größer als die zu überwindenden Einschaltkräfte, aber kleiner als die Sperrkraft
der durch den Verriegelungsbügel 37 hergestellten Verrastung 56 sind. Dadurch verharrt
beim Betätigungsvorgang bei nichtblockierter Schaltschwinge 16 (Fig. 1) das Kniegelenk
49 durch die Federbelastung im wesentlichen in seiner Streckstellung. Bei blockierter
Schaltschwinge (Fig. 3) wird das Kniegelenk 49 in seine Knickstellung übergeführt.
[0022] Die Fig. 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform für die Ausbildung der
Schaltschwinge 16 mit ihrem Kniegelenk 49. Das Kniegelenk 49 liegt nämlich in der
sich im Übergangsbereich zwischen Zylinderrolle 44 und L-Horizontalschenkel 43 erstreckenden
Ausnehmung 57 ein, ohne daß die Freienden 53,54 der Drehfeder 51 über die Umrißfläche
der Schaltschwinge 16 hervorstehen. Von dieser Ausnehmung 57 ausgehend erstreckt sich
die Teilungsfuge 58 im Umfangsbereich der Zylinderrolle 44. Innen- 47 und Außenschenkel
48 weisen einander zugewandte Anschlagflächen 59,60 auf, die in Streckstellung des
Kniegelenkes 49 (Fig. 1,2) ineinander einliegen. Die gewinkelte Form der Anschlagflächen
59,60 ist dabei in der Weise vorteilhalft, daß quasi in beliebigen Richtungen auftretende
Betätigungskräfte durch die formschlüssige Anlage der Winkelflächen möglichst gut
verteilt werden. Die spezielle Ausbildung der Schaltschwinge 16 als L-Formteil und
Zylinderrolle 44 schafft zudem eine Vergrößerung der gegenseitigen Anschlagflächen
59,60, wodurch die auftretenden spezifischen Flächendrücke weiterhin reduziert werden.
[0023] Durch mehrere, parallel nebeneinander angeordnete Sicherungsschalter 1 gemäß den
Fig. 1-3 kann ein mehrpoliger Schalterblock gebildet werden. Bei solchen Schalterblöcken
sind die einzelnen Schaltschwingen 16 koaxial auf einer Drehachse 28 gelagert. Erfindungsgemäß
vorteilhaft ist, wenn dabei die den Innenschenkel 47 des Betätigungsarmes 46 bzw.
die Antriebsarme 45 bildenden Zylinderrollen 44 starr miteinander verbunden sind.
In der Praxis wird dies dadurch erreicht, daß für die einzelnen Sicherungsschalter
1 des Sicherungsblockes eine einstückig geformte, durchgehende Zylinderrolle 44 verwendet
wird. Durch diese starre Verbindung ist gewährleistet, daß bei Verriegelung eines
Sicherungsschalters 1 der ganze Sicherungsblock durch Eingreifen des betreffenden
Verriegelungsbügels 37 in eine Ausnehmung 30 verriegelt ist. Da die Außenschenkel
48 der Schaltschwinge 16 jeweils durch das Kniegelenk 49 abknickbar sind, kann der
Sicherungsblock weder betätigt, noch die Verrastung 56 durch gewaltsames Überführen
der Schaltschwinge 16 in die Einschaltposition (Fig. 1) zerstört werden.
[0024] Durch die starre Verbindung der Außenschenkel 48 der Betätigungsarme 46 der einzelnen
Sicherungsschalter 1, wirken diese als einheitliches Ganzes als mehrpoliger Sicherungsblock,
wobei die Verriegelungsfunktion bei nicht oder nicht korrekt eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz
5 jeweils von einem einzigen Pol ausgehend die Betätigung des ganzen Blockes verhindert.
In diesem Falle erübrigt sich die starre Verbindung der Zylinderrollen 44 zu einem
zusammenhängenden Bauteil. Wird nämlich nur ein Antriebsarm 45 durch die Verrastung
blockiert, ist durch die starre Verbindung der Außenschenkel 48 zueinander nur noch
ein Knickdrehmoment auf sämtliche Kniegelenke, aber kein Einschaltdrehmoment mehr
auf die nichtblockierten Antriebsarme übertragbar.
Bezugszeichenliste
[0025]
1 Sicherungsschalter
2 Gehäusehälfte
3 Durchgangsloch
4 Schacht
5 Schmelzsicherungseinsatz
6 Anschlußklemme
7 Anschlußklemme
8 Gewindebrille
9 Haltekappe
10 Zuleitung
11 Schraubkappe
12 Kopfkontaktkappe
13 Fußkontaktkappe
14 Gegenkontakt
15 Kontaktbrücke
16 Schaltschwinge
17 Kontaktende
18 "
19 Gegenkontaktende
20 "
21 Kontaktfahne
22 Schließfeder
23 "
24 Gehäusewand
25 Druckstößel
26 Pfeilrichtung
27 Gehäusewand
28 Drehachse
29 Ende
30 Ausnehmung
31 Schaltschwingenlenker
32 Lenker
33 Kniehebel
34 Freiende
35 Kerbe
36 Gelenkachse
37 Verriegelungsbügel
38 Ende
39 Freiende
40 Kontaktfeder
41 Einschaltrichtung
42 Rand
43 Horizontalschenkel
44 Zylinderrolle
45 Antriebsarm
46 Betätigungsarm
47 Innenschenkel
48 Außenschenkel
49 Kniegelenk
50 Gelenkachse
51 Drehfeder
53 Freiende
54 "
55 Knickrichtung
56 Verrastung
57 Ausnehmung
58 Teilungsfuge
59 Anschlagfläche
60 "
1. Handbetätigter Sicherungsschalter (1) mit einer Schaltschwinge (16) und einem den
Schmelzsicherungseinsatz (5) aufnehmenden Schacht (4), dessen Schaltschwinge (16)
in Einschaltstellung des Schalters (1) den Schacht (4) für den Schmelzsicherungseinsatz
(5) abdeckt,
- wobei die Schaltschwinge (16)
-- hebelartig ausgebildet ist,
-- einen Betätigungsarm (46) und einen Antriebsarm (45) enthält und
-- der Antriebsarm (45) bei entferntem oder nicht korrekt eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz
(5) in Offen-Stellung der Schaltschwinge (16) durch eine Verrastung (56) blockiert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungsarm (46) der Schaltschwinge (16) ein entgegengesetzt zu deren Einschaltrichtung
(41) federbelastetes, den Betätigungsarm (46) in einen Innenschenkel (47) und Außenschenkel
(48) teilendes Kniegelenk (49) enthält.
2. Sicherungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Knickrichtung (55) des Kniegelenkes (49) gleichsinnig mit der Einschaltrichtung
(41) der Schaltschwinge (16) ist.
3. Sicherungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Federbelastung im Kniegelenk (49) erzeugende Feder eine koaxial mit der
Gelenkachse (50) des Kniegelenks (49) angeordnete Drehfeder (51) ist, deren Freienden
(53,54) einerseits den Innen-(47) und andererseits den Außenschenkel (48) des Betätigungsarmes
(46) auf der der Knickrichtung (55) zugewandten Seite beaufschlagen.
4. Sicherungsschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehfeder (51) eine solche Federkonstante aufweist, daß die durch sie übertragbaren
Kräfte größer als die zu überwindenden Einschaltkräfte, aber kleiner als die Sperrkraft
der Verrastung (56) sind derart, daß beim Betätigungsvorgang bei nichtblockierter
Schaltschwinge (16) das Kniegelenk (49) durch die Federbelastung im wesentlichen in
seiner Streckstellung verharrt und bei blockierter Schaltschwinge (16) das Kniegelenk
(49) in seine Knickstellung übergeführt wird.
5. Sicherungsschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kniegelenk (49) im innenliegenden Bereich des Betätigungsarmes
(46) in der Nähe der Drehachse (28) der Schaltschwinge (16) angeordnet ist.
6. Sicherungsschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsarm (46) der Schaltschwinge (16) L-förmig
mit in Einschaltstellung den Schacht (4) abdeckenden und in Ausschaltstellung den
Schacht (4) freigebenden L-Vertikalschenkel ausgebildet ist, wobei das Kniegelenk
(49) innenseitig an dem die Gelenkachse (50) enthaltenden L-Horizontalschenkel (43)
angeordnet ist.
7. Sicherungsschalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der L-Horizontalschenkel (43) an seiner der Knickrichtung
(55) zugewandten Innenseite eine Ausnehmung (57) aufweist, in der das Kniegelenk (49)
einliegt.
8. Sicherungsschalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfeder (51) innerhalb der L-Umrißfläche angeordnet
ist.
9. Sicherungsschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Innen- (47) und Außenschenkel (48) des Betätigungsarmes (46) knickrichtungsabseitig
hinter dem Kniegelenk (49) angeordnete, einander zugewandte Anschlagflächen (59,60)
zur gegenseitigen Anlage aufweisen.
10. Sicherungsschalter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagflächen (59,60) winklig ausgebildet sind und
in Streckstellung des Kniegelenks (49) im wesentlichen formschlüssig ineinanderliegen.
11. Sicherungsschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenschenkel (47) des Betätigungsarmes (46) und der
Antriebsarm (45) zusammen von einer drehgelagerten Zylinderrolle (44) gebildet sind.
12. Mehrpoliger, aus parallel nebeneinanderliegenden Sicherungsschaltern (1) nach
einem der vorgenannten Ansprüche gebildeter Schalterblock,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltschwingen (16) koaxial gelagert und die Antriebsarme
(45) bzw. Innenschenkel (47) der Betätigungsarme (46) bezüglich der Ein- und Ausschalt-Drehbewegung
starr miteinander verbunden sind.
13. Mehrpoliger, aus parallel nebeneinanderliegenden Sicherungsschaltern (1) nach
einem der Ansprüche 1-11 gebildeter Schalterblock,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschenkel (48) der Betätigungsarme (46) bezüglich
der Ein- und Ausschalt-Drehbewegung starr miteinander verbunden sind.
14. Mehrpoliger Schalterblock nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschenkel (48) einstückig aus einem Kunststoff
gefertigt sind.