(19)
(11) EP 0 184 696 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.1986  Patentblatt  1986/25

(21) Anmeldenummer: 85114768.6

(22) Anmeldetag:  21.11.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/30, D03D 49/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 10.12.1984 DE 3444973

(71) Anmelder: Scheffel, Walter
D-8832 Weissenburg/Bayern (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheffel, Walter
    D-8832 Weissenburg (DE)
  • Scheffel, Bernd
    D-8000 München 50 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Weblade mit Webblatt für Düsenwebmaschinen


    (57) Eine Weblade 1 für Düsenwebmaschinen trägt ein Webblatt 3 mit einem Führungskanal 9 für den Schußfaden 11. Die Rietstäbe 13 des Webblattes 3 sind so geformt, daß sie einen Bereich für den Führungskanal 9 und eine gerade Strecke 10 für den Schußanschlag aufweisen und daß sie um Bereich des Kanalgrundes des Schußfadenführungskanales 9 einen Druckausgleich ermöglichen. Dadurch wird die Stabilität des Fadenflugens verbessert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Weblade mit Webblatt für Düsenwebmaschinen mit profilierten Rietstäben, welche einen Führungskanal zum Schußeintrag bilden und ein Verfahren zu dessen Betrieb.

    [0002] Bei bekannten Maschinen dieser Art ist dieser Führungskanal so ausgebildet und angeordnet, daß im Bereich des Kanales kein günstiger

    [0003] Druckausgleich mit der Umgebung stattfindet. Letzteres führt zu instabilem Verhalten des Fadens bei seinem Flug durch den Schußeintragskanal.

    [0004] Man hat schon versucht, durch unterschiedliche Profilierung der Rietstäbe eine bessere Stabilisierung zu erreichen. Bei der Erfindung gemäß DE-OS 3003277 wird durch eine besondere Profilierung der Rietstäbe ein Druckausgleich im Bereich des oberen und unteren Schenkels des Schußeintragskanales erreicht. Damit wird aber die Stabilität des Fadenfluges nicht verbessert, denn die Führungswirkung des Schußeintragskanals im Bereich seiner Schenkel ist geringer als bei der herkömmlichen Bauweise.

    [0005] Eine weitere bekannte Vorrichtung DE-OS 3214535 mit unterschiedlich profilierten Rietstäben weist bezüglich der Stabilität die gleichen Nachteile auf.

    [0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Weblade mit Webblatt zu schaffen, welche einen Führungskanal für den Schußfaden aufweist, der eine verbesserte Stabilität des Fadenfluges ermöglicht.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung gelöst.

    [0008] Die Rietstäbe sind gewebeseitig so profiliert, daß sie eine Vertiefung aufweisen, welche den Führungskanal bildet und eine gerade Strecke welche zum Anschlagen des Schußfadens dient. Dazwischen sind geeignete Ubergangskurven vorhanden.

    [0009] Die Aussparungen, die den Schußeintragskanal bilden, sind unterschiedlich tief. Daher stellen die Rietstäbe mit den weniger tiefen Aussparungen den Kanalgrund des Schußeintragskanales. Die tieferen Aussparungen der dazwischenliegenden Rietstäbe bewirken eine verringerte Rietdichte im Bereich des Kanalgrundes. Eine solcherart verringerte Rietdichte verbessert den Druckausgleich im Kanal. Die Tendenz des Schußfadens aus dem Kanal auszutreten wird damit verringert.

    [0010] Eine weitere Verbesserung der Stabilisierung wird dadurch erreicht, daß die tieferen Aussparungen bis über die rückseitige Begrenzung derjenigen Rietstäbe mit den weniger tiefen Aussparungen reichen. Somit ist die Dichte des Rietes im Bereich des Kanalgrundes durchgehend geringer als im Bereich der Schenkel des Kanales. Die Richtung des Druckausgleiches ist daher so vorgegeben, daß der Faden keine Tendenz zum Austreten aus den Kanal zeigt.

    [0011] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ergibt sich aus dem Unteranspruch.

    [0012] Die Erfindung betrifft weiter ein im Anspruch 4 beschriebenes Verfahren zum Betrieb der Weblade mit Webblatt.

    [0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen:

    Fig.l eine Seitenansicht der Weblade mit Webblatt in Schußeintragstellung

    Fig.2 eine Seitenansicht unterschiedlich profilierter Rietstäbe

    Fig.3 ein Schnitt A-B aus Fig.l durch den Fadenführungskanal



    [0014] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung besteht aus der Weblade 1 mit dem Ladendrehpunkt 2 und dem Webblatt 3. An der Gewebeanschlagkante 4 ist der Breithalter 5 angeordnet. Die Kettfäden des Unterfaches 6 und.des Oberfaches 7 bilden das Offenfach 8. Die Rietstäbe 13 des Webblattes 3 weisen die Vertiefung des Führungskanales 9 und die gerade Strecke 10 für den Schußanschlag auf. Zum Eintrag wird der Schußfaden 11 durch die Düsen 12 angetrieben.

    [0015] Fig. 2 zeigt zwei unterschiedlich profilierte Rietstäbe 13.1 und 13.2. Der Rietstab 13.1 besitzt eine weiniger tiefe Aussparung 18 für den Schußeintragskanal 9 als der Rietstab 13.2 mit der Aussparung 14. Die rückseitige Begrenzung beider Rietstäbe 13.1 und 13.2 ist auch unterschiedlich. Der Rietstab 13.1 mit der weniger tiefen Aussparung 18 weist außerdem eine zum Kanalgrund vorgezogene rückseitige Begrenzung 19 auf. Daher ist der Abstand dieser Begrenzung 19 von der rückseitigen Begrenzung 20 des anderen Rietstabes 13.2 größer als der des Kanalgrundes der Aussparung 14.

    [0016] Die Fig. 3 zeigt als Schnittdarstellung die verringerte Rietdichte entlang des Mittelschnittes A-B durch den Schußeintragskanal 9 in Fig.l. Wie zu erkennen ist ergibt sich die verringerte Rietdichte daraus, daß die Querschnitte der. Rietstäbe im Bereich des Kanalgrundes versetzt liegen. Dabei sind verschieden Ausführungsmöglichkeiten gegeben, wie sie in Fig. 3 als Beispiele dargestellt sind. Als Folge der verringerten Rietdichte finden Ausgleichsströmungen 15 statt.


    Ansprüche

    1. Weblade (1) mit Webblatte (3) fur Duserwebmaschinem mit profilierten Rietstäben (13) welche einen Führungskanal (9) zum Schußeintrag bilden,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Rietstäbe (13) auf der Gewebeseite so profiliert sind, daß ein Bereich einen Führungskanal (9) und ein anderer Bereich eine Schußanschlagsfläche (10) bildet, die einen anderen Abstand vom Ladendrehpunkt (2) aufweist, als der Bereich mit dem Führungskanal (9) und die Rietstäbe (13) unterschiedlich profiliert sind wie z.B. die Rietstäbe (13.1) und (13.2), sodaß die den Schußeintragskanal (9) bildenden Ausparungen (14) und (18) unterschiedliche Tiefe aufweisen, woraus im Bereich des Kanalgrundes der weniger tiefen Aussparungen (18) eine geringere Rietdichte resultiert, als im Bereich der Schußanschlagfläche (10).
     
    2. Weblade (1) mit Webblatt (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schußeintragskanal (9) bildenden Ausparungen (14) und (18) sich im Wesentlichen nur im Bereich des Kanalgrundes unterscheiden, sodaß dort die Rietdichte geringer ist als im Bereich der seitlichen Schenkel (16,17) des Schußeintragsskanales (9).
     
    3. Weblade (1) mit Webblatt (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rückseitige Begrenzungen (19) der Rietstäbe (13.1), welche die weniger tiefen Aussparungen (18) aufweisen so geformt sind, daß sie einen größeren Abstand von den rückseitige Begrenzungen (20) der Rietstäbe (13.2), aufweisen als der Kanalgrund der Aussparungen (14), wodurch sich im Bereich dieses Kanalgrundes eine verminderte Rietdichte ergibt.
     
    4. Verfahren für Düsenwebmaschinen mit Weblade (1) mit Webblatt (3), dessen Rietstäbe (13) einen Führungskanal (9) bilden, in dem der Schußfaden (11) zum Eintrag gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömung der Transportluft (15) im Schußeintragskanal (9) stabilisiert wird, dadurch daß im Bereich des Kanalgrundes (18) Druckausgleich mit der Umgebung durch verringerte Rietdichte erfolgt und, daß nach erfolgtem Schußeintrag der Schußfaden (11) durch Zusammenwirken von Kettfäden (6,7) und Rietstäben (13) diesen Führungskanal (9) verläßt und dann in einem anderen Bereich der Rietstäbe (13) zum Anschlag gelangt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht