[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochdruck-Gasentladungslampe mit Elektroden,
von denen mindestens eine einen aus Wolframblech bestehenden Elektrodenkopf aufweist,
an dem im Betrieb der Lampe der Entladungsbogen angreift. Unter der Bezeichnung Blech
sei in diesem Zusammenhang ein plattenförmiges Material verstanden, dessen Dicke kleiner
ist als ein Drittel seiner größten Querabmessung, vorzugsweise kleiner als ein Fünftel.
[0002] Elektroden für Hochdruck-Gasentladungslampen werden vielfach als Wendeln aus Wolframdraht
ausgebildet, die auf einen Wolframstift aufgewickelt sind, wobei je nach Anwendung
der Mittelstift aus der Wendel herausragt oder sich lediglich bis in den unteren Teil
der Wendel erstreckt. Für spezielle Lampentypen, z.B. Xenon-Höchstdrucklampen, werden
auch speziell geformte Rotationskörper aus Wolfram oder an Stromzuführungsdrähte angeschmolzene
Kugeln aus Wolfram verwendet. Wendelelektroden aus Wolframdraht werden jedoch im allgemeinen
gegenüber Massivkörpern bevorzugt, da der Entladungsbogen nur auf einem kleinen Stück
des Drahtes ansetzt. Die Länge dieses Stücks entspricht etwa dem Drahtdurchmesser.
Dadurch bleibt die Wärmebelastung der Elektrode geringer als bei Massivkörpern, andererseits
steht jedoch eine große Fläche für die Abstrahlung der zugeführten Wärme zur Verfügung.
Mit solchen Elektroden läßt sich daher der Wolframabtransport und damit die Abschwärzung
des Lampenkolbens gering halten, wodurch die Lebensdauer der Lampe erheblich erhöht
wird. Bei kleinen Entladungslampen mit einem Kolbendurchmesser in der Größenordnung
von 1 cm bereitet jedoch die reproduzierbare Herstellung von Wendelelektroden erhebliche
Schwierigkeiten. So betragen z.B. die Gesamtabmessungen einer Elektrode für eine Lampenleistung
von 30 W insgesamt nur etwa 0,8 mm. Schon geringe Fehler, z.B. Lücken zwischen zwei
Windungen von nur wenigen pm, können den Wärmehaushalt der Elektrode erheblich verändern,
was zu Abweichungen in den elektrischen und farbtechnischen Eigenschaften der Lampe
führt.
[0003] Aus der GB-PS 530 405 sind Elektroden für 100 bis 300 W-Hochdruck-Gasentladungslampen
bekannt, deren Elektrodenkopf aus Wolframblech besteht. Das Elektroden-Wolframblech
ist entweder U-förmig gebogen oder als vorderseitig geschlossener Zylinder bzw. als
Kugelschale (Fig. 2 bis 4) ausgebildet, wobei die Entladung auf einer verhältnismäßig
großen Stirnfläche der Elektroden ansetzt, um eine möglichst große emittierende Zone
zu erreichen. Infolge der großen Angriffsfläche für den Entladungsbogen ist die Wärmebelastung
der Elektroden sehr groß, was zu einer geringen Lebensdauer der entsprechenden Lampen
führt.
[0004] Eine andere aus der GB-PS 530 405 bekannte Elektrode (Fig. 15) besteht aus einem
sich in Achsrichtung der Lampe erstreckenden geraden Drahtstück, an dem - gegenüber
dem freien Drahtende etwas zurückversetzt - eine spiralförmig gebogene Metallfolie
befestigt ist. Lediglich im Moment der Zündung greift eine Glimmentladung an der Folie
an, der eigentliche Entladungsbogen setzt jedoch stets am Drahtende an. Hierbei besteht
die Gefahr, daß der als dünne Drahtspitze ausgebildete Elektrodenkopf wegschmilzt.
Außerdem ist das dünne Drahtstück praktisch nicht in der Lage, die durch die Entladung
in der Drahtspitze bzw. der Metallfolie entstehende Wärme abzuführen. Derartige Elektroden
haben daher nur eine kurze Lebensdauer.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hochdruck-Gasentladungslampe
mit Elektroden zu schaffen, die einfach und gut reproduzierbar herstellbar sind, andererseits
jedoch die guten Eigenschaften von Wendelelektroden besitzen, also geringe Wärmebelastung
und gute Abstrahlungseigenschaften.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Hochdruck-Gasentladungslampe eingangs erwähnter Art
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Elektrodenkopf als flache oder gebogene
Platte ausgebildet ist, deren der Entladung zugewandte längliche vordere Stirnfläche
als alleinige Angriffsfläche für den Entladungsbogen dient.
[0007] Der Elektrodenkopf einer derartigen Elektrode weist an seiner Stirnfläche einen Querschnitt
auf, dessen eine Seite erheblich kleiner als die andere ist. Da der Entladungsbogen
praktisch punktartig an dieser Elektrodenstirnfläche angreift, tritt nur eine verhältnismäßig
geringe Erwärmung der Elektrode auf. Andererseits besitzt die Elektrode eine große
Oberfläche zur Wärmeabstrahlung. Auf diese Weise wird eine Überhitzung der Elektrode
vermieden und eine entsprechend lange Lebensdauer erreicht.
[0008] An den als flache oder gebogene Platte ausgebildeten Elektrodenkopf kann ein Stromzuführungsstreifen
angeschweißt werden. Vorteilhafter ist es jedoch, wenn gemäß einer Weiterbildung nach
der Erfindung der Elektrodenkopf und der damit verbundene Stromzuführungsstreifen
aus einem Stück Wolframblech bestehen. In diesem Fall kann der Elektrodenkopf und
der Stromzuführungsstreifen als Ganzes aus Wolframblech gestanzt werden. Auf diese
Weise wird ein einheitlicher Wärmeübergang zwischen Elektrodenkopf und Stromzuführungsstreifen
erreicht. Außerdem lassen sich die so erzeugten flachen Stromzuführungsstreifen besser
in das Quarzglas des Lampenkolbens einschmelzen und verteilen die zu transportierende
Wärme auf eine größere Fläche. Auf diese Weise ist eine höhere Wärmebelastung am Eintrittspunkt
in den Quarzkolben möglich, was wiederum das Temperaturprofil der Kolbenwand günstig
beeinflußt.
[0009] Üblicherweise werden die Stromzuführungsstreifen an eine linsenförmig geätzte Molybdänfolie
angeschweißt, die dann als Dichtungsteil druckfest in den Quarzglaskolben eingeschmolzen
wird. Gemäß einer Weiterbildung nach der Erfindung ist auch der im Lampenkolben eingebettete
Dichtungsteil einstückig mit der Elektrode ausgebildet.
[0010] Zweckmäßigerweise stanzt man die gesamte Elektrode einschließlich Dichtungsteil als
Ganzes aus Wolframblech, wobei der Dichtungsteil anschließend, z.B. durch Ätzen, einen
linsenförmigen Querschnitt erhalten kann.
[0011] Ausführungsbeispieie nach der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht und Seitenansicht eines aus Wolframblech hergestellten Elektrodenkopfes,
der mit einem Stromzuführungsstreifen aus einem Stück besteht,
Fig. 2 die Draufsicht und die Ansicht von vorne und hinten einer Lampenelektrode,
deren Elektrodenkopf, Stromzuführungsstreifen und Dichtungsteil einstückig aus Wolframblech
bestehen,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein elektrodenseitiges Ende einer Hochdruck-Gasentladungslampe
mit einer Elektrode nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein elektrodenseitiges Ende einer Hochdruck-Gasentladungslampe
mit einer Elektrode nach Fig. 2.
[0012] Die in Fig. 1 dargestellte Elektrode für eine Hochdruck-Gasentladungslampe besteht
aus einem Stück Wolframblech 1. Der eigentliche Elektrodenkopf 2, an dem im Betrieb
der Lampe der Entladungsbogen angreift, ist als flache Platte mit einer etwa quadratischen
Oberfläche ausgebildet. Die rechteckige vordere Stirnfläche 3 des Elektrodenkopfes
2 ist der Entladung zugewandt und dient als alleinige Angriffsfläche für den Entladungsbogen.
An den Elektrodenkopf 2 schließt sich ein Stromzuführungsstreifen 4 an, der einstückig
mit dem Elektrodenkopf 2 ausgebildet ist. Der Elektrodenkopf 2 kann zusammen mit dem
Stromzuführungsstreifen 4 aus Wolframblech gestanzt werden.
[0013] Der obere Abschnitt der in Fig. 2 gezeigten Elektrodenanordnung entspricht der Elektrode
nach Fig. 1. Sich entsprechende Teile sind daher mit denselben Bezugszeichen versehen.
In diesem Fall schließt sich an den Stromzuführungsstreifen 4 ein ebenfalls aus Wolframblech
bestehender Dichtungsteil 5 an, der einstückig mit dem Stromzuführungsstreifen 4 und
dem Elektrodenkopf 2 ausgebildet ist. Die gesamte aus Elektrodenkopf 2, Stromzuführungsstreifen
4 und Dichtungsteil 5 bestehende Elektrodenanordnung läßt sich als Ganzes aus dünnem
Wolframblech ausstanzen. Um das Einschmelzen des Dichtungsteiles 5 in das Quarzglas
eines Lampenkolbens zu erleichtern und zu verbessern, ist der Dichtungsteil 5, z.B.
durch Ätzen, in seinem Querschnitt 6 linsenförmig ausgebildet.
[0014] Die Fig. 3 und 4 zeigen jeweils ein elektrodenseitiges Ende einer Hochdruck-Gasentladungslampe
mit einem aus Quarzglas bestehenden Lampenkolben 7, in dessen Quetschung 8 eine Lampenelektrode
mit Dichtungsteil eingeschmolzen ist. Bei der Lampe nach Fig. 3 ist eine Elektrode
aus Wolframblech nach Fig. 1 verwendet mit einer flachen, etwa quadratischen Platte
als Elektrodenkopf 2 und einem sich daran anschließenden Stromzuführungsstreifen 4.
Dieser Stromzuführungsstreifen 4 ist an eine als Dichtungsteil dienende, im Querschnitt
linsenförmig geätzte Molybdänfolie 9 angeschweißt, an deren anderes Ende ein nach
außen führender Stromzuleitungsstift 10 angeschweißt ist. Der Stromzuführungsstreifen
4, die Molybdänfolie 9 und der Stromzuleitungsstift 10 sind vakuumdicht in die Quetschung
8 des Lampenkolbens 7 eingeschmolzen.
[0015] Die Hochdruck-Gasentladungslampe nach Fig. 4 ist mit einer Elektrodenanordnung nach
Fig. 2 versehen, bei der der Dichtungsteil 5 einstückig mit dem Elektrodenkopf 2 und
dem Stromzuführungsstreifen 4 ausgebildet ist. Zwischen den Punkten A und B ist das
Wolframblech des Dichtungsteiles 5 zu einem linsenförmigen Querschnitt geätzt. An
das Ende des Dichtungsteiles 5 ist wiederum ein nach außen führender Stromzuleitungsstift
10 angeschweißt.
[0016] Bei einer 30 W-Quecksilberhalogenidhochdruckgasentladungslampe mit einem äußeren
Durchmesser des Lampenkolbens 7 von etwa 8 mm und einer Füllung von Quecksilber, NaJ,
T1J und InJ besteht der Elektrodenkopf 2 aus Wolframblech von 0,1 mm Dicke und etwa
1,1 mm Breite. Die als alleinige Angriffsfläche für den Entladungsbogen dienende längliche
Stirnfläche 3 des Elektrodenkopfes 2 hat somit eine Oberfläche von etwa 0,11 mm
2. Die Breite des Stromzuführungsstreifens 4 beträgt 0,3 mm. Infolge ihrer relativ
großen Oberfläche ist die dargestellte Elektrode in der Lage, die durch den Entladungsbogen
an einem Punkt der vorderen Stirnfläche 3 entstehende Wärme nicht nur durch Wärmeleitung,
sondern vor allem durch Wärmestrahlung abzugeben, so daß keine Überhitzung der Elektrode
auftreten kann.
1. Hochdruck-Gasentladungslampe mit Elektroden, von denen mindestens eine einen aus
Wolframblech bestehenden Elektrodenkopf aufweist, an dem im Betrieb der Lampe der
Entladungsbogen angreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenkopf (2) als flache
oder gebogene Platte ausgebildet ist, deren der Entladung zugewandte längliche vordere
Stirnfläche (3) als alleinige Angriffsfläche für den Entladungsbogen dient.
2. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenkopf (2) und der
damit verbundene Stromzuführungsstreifen (4) aus einem Stück Wolframblech bestehen.
3. Lampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch der im Lampenkolben (7)
eingebettete Dichtungsteil (5) einstückig mit der Elektrode (2, 4) ausgebildet ist.
4. Lampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsteil (5) einen
linsenförmigen Querschnitt aufweist.