[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Zündung einer Niederdruckentladungslampe,
die im Betriebsstromkreis mindestens eine Induktivität und einen dazu in Reihe geschalteten
Kondensator aufweist und die im Zündstromkreis parallel zur Lampe und in Reihe zu
deren Heizelektroden eine Reihenschaltung eines zweiten Kondensators und eines temperaturabhängigen
Widerstandes enthält.
[0002] Bekannte Schaltungsanordnungen für Niederdruckentladungslampen weisen zur Vorheizung
der Lampenelektroden im Zündstromkreis einen Glimmzünder auf. Nachteilig hierbei ist,
daß die Lampen normalerweise beim Einschalten erst einmal durchzünden, bis der Glimmzünder
schließt und der Vorheizvorgang anfängt. Hierdurch entsteht der Eindruck des Flackerns.
[0003] Bei den neueren Niederdruckentladungslampen mit kleiner Leistungsaufnahme, den sogenannten
Kompaktleuchtstofflampen, ist die Vorschalt- und/oder die Zündvorrichtung bereits
in den Sockel der Lampe integriert. Die Lampe wird dabei häufig mit Hochfrequenz betrieben.
Um das störende Flackern der Lampe während des Zündvorganges zu vermeiden, ist im
Zündstromkreis ein Resonanzkondensator angeordnet ("Elektronikschaltungen" von Walter
Hirschmann, Berlin/München, SIEMENS Aktiengesellschaft, 1982, Seite 148). Durch geeignete
Wahl des Resonanzkondensators kann die Höhe der Leerlaufspannung an der Lampe in bestimmten
Grenzen eingestellt werden. Bei Kompaktlampen ist es jedoch erwünscht, die Spannung
am Resonanzkondensator und damit an den Lampenelektroden beim Einschalten so niedrig
zu halten, daß die sonst auftretende störende Glimmentladung nicht auftritt. Andererseits
soll die Spannung nach ausreichender Vorheizung so hoch sein, daß eine Lampenzündung
auch bei tieferen Umgebungstemperaturen sichergestellt ist.
[0004] Aus der US-PS 2 231 999 ist eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der im Zündstromkreis
der Lampe eine Reihenschaltung eines Resonanzkondensators und eines temperaturabhängigen
Widerstandes angeordnet ist. Der Widerstand des hier verwendeten Heißleiters (NTC-Widerstand)
ist im Moment des Einschaltens hoch und verringert sich entsprechend seiner Charakteristik
bis zur Zündung der Lampe. Hierdurch bedingt fließt anfangs nur ein kleiner Vorheizstrom.
Das führt zu langen Vorheizzeiten und damit auch zu langen Zündzeiten für die Lampe.
Bei niedrigen Umgebungstemperaturen reicht die dann an der Lampe liegende niedrige
Spannung zur Zündung nicht mehr aus. Nach der Lampenzündung fließt ein relativ hoher
Strom durch den Zündstromkreis. Das reduziert wiederum die Systemausbeute, da die
Dauerheizung der Elektroden eine Verlustleistung bedeutet. Eine Überheizung der Elektroden
führt darüber hinaus zu einem erhöhten Emitterverbrauch und damit zu einer reduzierten
Lebensdauer der Lampe.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, für eine Leuchtstofflampe eine für Nieder- und Hochfrequenz
geeignete starterlose Zündschaltung zu schaffen, die eine sichere Zündung der Lampe
in einem großen Temperaturbereich ermöglicht und die bei größtmöglicher Schonung der
Lampe während jedes Betriebszustandes eine verlängerte Lebensdauer bewirkt. Gleichzeitig
soll bei schneller und flackerfreier Zündung der Lampe die störende Glimmentladung
unterdrückt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung zur Zündung einer Niederdruckentladungslampe
mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs genannten Merkmalen dadurch gelöst, daß
der temperaturabhängige Widerstand einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweist
und diesem ein dritter Kondensator parallelgeschaltet ist. Das Verhältnis der dann
im Zündstromkreis der Lampe in Reihe liegenden Kapazitäten des zweiten Kondensators
zum dritten Kondensator liegt erfindungsgemäß im Bereich 1 : 1 bis 5 : 1, vorzugsweise
beträgt deren Kapazitätsverhältnis 2 : 1. Der den dritten Kondensator überbrückende
Kaltleiter (PTC-Widerstand) hat einen niedrigen Anfangswiderstand und bewirkt, daß
schon vom ersten Augenblick an ein hoher Vorheizstrom durch die Heizelektroden der
Lampe fließt und diese schnell erwärmt. Nachdem sich der Kaltleiter erwärmt und einen
hohen Widerstand angenommen hat, fließt weiterhin ein hoher Strom durch die jetzt
wirksam gewordene Reihenschaltung des zweiten und dritten Kondensators, wobei gleichzeitig
die Spannung an der Lampe durch Resonanz bis zur Zündung ansteigt. Nach der Zündung
liegt nur die übliche Brennspannung der Lampe an der Reihenschaltung beider Kondensatoren;
durch den Zündstromkreis fließt deshalb nur ein kleiner Reststrom. Die Funktion der
Zündschaltung wird in der Figurenbeschreibung genauer erläutert. Die Betriebsfrequenz
für die Lampe liegt im Bereich zwischen 20 kHz und 500 kHz. Hierdurch wird es ermöglicht,
daß die Schaltungsbauteile kleine geometrische Abmessungen aufweisen und das gesamte
Vorschaltgerät einschließlich der Bauteile für den Zündkreis in den Sockel der Niederdruckentladungslampe
integriert werden kann.
[0007] Mit der Zündschaltung wird eine sehr kurze Zündzeit von nur etwa 0,5 Sekunden erreicht.
Die Lampe brennt quasi "sofort" nach dem Einschalten. Das sonst übliche störende Einschaltflackern
der Leuchtstofflampe sowie die die Lebensdauer verkürzende Glimmentladung treten nicht
auf. Gleichzeitig wird eine Kaltzündung der Lampe vermieden, wodurch die Lampe geschont
und somit deren Lebensdauer erhöht wird. Durch die Spannungsregelung ist die Schaltung
zur Zündung von Leuchtstofflampen bei den unterschiedlichsten Umgebungstemperaturen
geeignet.
[0008] Die Schaltungsanordnung zur Zündung für eine Niederdruckentladungslampe wird nachstehend
an Hand der vier Figuren eingehend erläutert:
Figur 1 zeigt die wesentlichen Bauteile der Schaltungsanordnung
Figur 2 zeigt ein Oszillogramm des Heizstromes
Figur 3 zeigt ein Oszillogramm der Lampenspannung
Figur 4 zeigt ein Oszillogramm des Lampenstromes
[0009] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird eine kompakte Leuchtstofflampe 1 mit 15 W
Leistungsaufnahme mit einer Frequenz von ca. 45 kHz betrieben. Für die Versorgung
der Lampe 1 wird die an den Anschlußklemmen 2, 3 anliegende Netzspannung U
N anfangs über ein Filterglied 4 geleitet. Die gefilterte Wechselspannung wird dann
mittels eines Gleichrichters 5 und eines Glättungskondensators 6 in eine gesiebte
Gleichspannung umgewandelt. Diese Gleichspannung wird auf einen Wechselrichter gegeben,
der aus den Transistoren 7, 8 mit den entsprechenden Emitterwiderständen 9, 10 sowie
der zugehörigen Ansteuerung 11 besteht. Die Steuerspannung wird einem Ringkerntransformator
12 entnommen, dessen nur wenige Windungen aufweisende Primärwicklung 13 im Betriebsstromkreis
der Lampe liegt: Alle diese Schaltglieder sind konventionell, so daß zur Vereinfachung
der Schaltung auf eine Blockdarstellung zurückgegriffen wurde. Die vom Wechselrichter
erzeugte rechteckförmige Spannung wird im Betriebsstromkreis über eine Induktivität
14 und einen den Gleichstrom sperrenden Trennkondensator 15 der Lampe 1 zugeführt.
Die Induktivität 14 beträgt ca. 3 mH und der Trennkondensator 15 hat eine Kapazität
von ca. 47 nF.
[0010] Parallel zur Lampe 1 und in Reihe zu deren Heizelektroden 16, 17 liegt der Zündstromkreis,
der aus einer Reihenschaltung zweier Resonanzkondensatoren 18, 19 gebildet wird, wobei
der Resonanzkondensator 18 von einem Kaltleiter (PTC-Widerstand) 20 überbrückt ist.
Die Kapazität des Resonanzkondensators 18 beträgt im Ausführungsbeispiel 3,3 nF und
die des Resonanzkondensators 19 6,8 nF. Die Reihenschaltung der Kondensatoren 18 und
19 bildet den Resonanzkondensator C
R. Der Kaltleiter 20 ist vom Typ C 890 (SIEMENS).
[0011] Die Figuren 2 bis 4 zeigen den Verlauf des Heizstromes I
H, der Lampenspannung U
o bzw. U
L sowie den Lampenstrom I
L. Zum Zeitpunkt des Einschaltens 21 ist nur der Kondensator 19 wirksam. Der in der
Kapazität kleinere und für die Höhe der Lampenversorgungsspannung maßgebende Kondensator
18 ist durch den niederohmigen Kaltleiter 20 überbrückt. Durch die Elektroden 16,
17 der Lampe 1 fließt ein hoher Heizstrom I
H (Fig. 2). An der Lampe 1 stellt sich eine bestimmte Leerlaufspannung U
0 ein (Fig. 3), deren Höhe aufgrund des überbrückten Kondensators 18 und der geringeren
Spannung am Kondensator 19 nicht zur Lampenzündung ausreicht. Ebenso ist der Strom
I
L durch die Lampe 1 vernachlässigbar klein (Fig. 4). Mit sich zunehmend erwärmenden
Lampenelektroden 16, 17 verringert sich der Heizstrom I
H geringfügig. Nach dem Aufheizen des Kaltleiters 20 wird dieser hochohmig und die
Reihenschaltung der beiden Kondensatoren 18, 19 wird wirksam. Hierdurch verringert
sich deren Gesamtkapazität. Die Kapazitäten der Resonanzkondensatoren 18, 19 sind
so bestimmt, daß sich die erwünschte hohe Lampenversorgungsspannung einstellt und
beide Kondensatoren 18, 19 trotz ihrer unterschiedlichen Kapazitäten mit etwa der
gleichen Spannung belastet werden. Zusammen mit der Induktivität 14 und dem Trennkondensator
15 stellt sich jetzt die notwendige Resonanzspannung 22 ein. Mit der steigenden Resonanzspannung
22 steigt auch wieder der Heizstrom I
H auf etwa seinen ursprünglichen Wert an. Der Strom I
L durch die Lampe 1 ist von diesen Vorgängen nicht betroffen. Die resonante Leerlaufspannung
U
0 an den Kondensatoren 18, 19 steigt jetzt bis zum Durchzünden 23 der Lampe 1 an. Zwischen
den Zeitpunkten des Einschaltens 21 und der Zündung 23 sind nur ca. 0,5 Sekunden vergangen.
Nach erfolgter Lampenzündung 23 stellt sich automatisch die der Lampe 1 charakteristische
Brennspannung U ein. Ebenso plötzlich steigt der Lampenstrom I
L auf seinen Betriebswert an. Der Vorheizstrom I
H geht aufgrund der jetzt verringerten Spannung und der in Reihe liegenden Kondensatoren
18, 19 auf einen niedrigen Wert zurück.
1. Schaltungsanordnung zur Zündung einer Niederdruckentladungslampe, die im Betriebsstromkreis
mindestens eine Induktivität (13, 14) und einen dazu in Reihe geschalteten Kondensator
(15) aufweist und die im Zündstromkreis parallel zur Lampe (1) und in Reihe zu deren
Heizelektroden (16, 17) eine Reihenschaltung eines zweiten Kondensators (19) und eines
temperaturabhängigen Widerstandes (20) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der temperaturabhängige
Widerstand (20) einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweist und diesem ein dritter
Kondensator (18) parallelgeschaltet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Kapazitäten des zweiten Kondensators (19) zum dritten Kondensator (18) im Bereich
1 : 1 bis 5 : 1 liegt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Kapazitäten des zweiten Kondensators (19) zum dritten Kondensator (18) ca. 2 :
1 beträgt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederdruckentladungslampe
(1) mit einer Frequenz zwischen 20 kHz und 500 kHz betrieben wird.