Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem elektronisch gesteuerten Kraftstoffeinspritzsystem
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bekannt ist aus der DE-OS 15 26 506 eine Kraftstoffeinspritzanlage
mit einer Versorgungsspannungskorrektur. Es heißt dort auf Seite 34, daß Schwankungen
der Versorgungsspannung einen Einfluß auf die Kraftstoffeinspritzanlage haben, weil
die Einspritzventile bei größerer Spannung schneller öffnen als bei kleinerer Spannung.
[0002] Auch die DE-AS 22 65 224 offenbart eine "elektrisch gesteuerte Kraftstoffeinspritzanlage
für eine Brennkraftmaschine mit einem Steuermultivibrator und elektrischer Spannungskorrektur".
Auch diese Spannungskorrektur wird lediglich im Zusammenhang mit der Spannungsabhängigkeit
der Einspritzventile begründet.
[0003] Es hat sich nun gezeigt, daß die bekannten Einspritzanlagen noch nicht in jedem Fall
optimal bezüglich der Betriebsspannungsabhängigkeit arbeiten. Eine der Aufgaben der
Erfindung ist somit, Wege aufzuzeigen, eine Batteriespannungsabhängigkeit der Einspritzung
vollständig zu eliminieren und somit optimale Ergebnisse zu erzielen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Mit dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
ist sichergestellt, daß alle betriebsspannungs- oder fördermengenabhängigen Aggregate
berücksichtigt werden und somit ein störender Einfluß auf die Genauigkeit der Kraftstoffzumessung
abhängig von der Versorgungsspannung der Einzelelemente ausgeschaltet wird. Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich in Verbindung
mit der Beschreibung und der Zeichnung aus den Unteransprüchen.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben und erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Übersichtsdarstellung
eines Kraftstoffeinspritzsystems, Figur 2 ein grobschematisiertes Flußdiagramm zur
Bestimmung der Einspritzsignale, Figur 3 ein Diagramm der Kraftstoffördermenge abhängig
von der Versorgungsspannung einer elektrisch betriebenen Kraftstoffpumpe, Figur 4
eine Druckreglerkennlinie als Funktion der Kraftstoffördermenge und Figur 5 die Darstellung
eines Korrekturfaktors für die Einspritzsignale abhängig von der Versorgungsspannung
unter Berücksichtigung der versorgungsspannungsabhängigen Kraftstofffördermenge der
Kraftstoffpumpe und der Fördermengenabhängigkeit der Druckreglerkennlinie.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0006] Figur 1 zeigt eine Übersichtsdarstellung einer Kraftstoffeinspritzanlage für eine
Brennkraftmaschine. Mit 10 ist die Brennkraftmaschine selbst bezeichnet, mit 11 ihr
Luftansaugrohr und mit 12 die Abgasleitung. Ein Luftmengendurchsatzsensor im Ansaugrohr
11 ist mit 13 gekennzeichnet. Er stellt prinzipiell einen Lastsensor dar. Anstelle
des symbolisch dargestellten Klappenluftmengensensors kann selbstverständlich auch
z.B. ein Drucksensor stromabwärts einer Drosselklappe 14, oder eine drosselklappenwinkel/drehzahlgesteuerte
Anlage Verwendung finden. Betätigt wird die Drosselklappe 14 über ein Fahrpedal 15.
Der Brennkraftmaschine 10 zugeordnet ist ein Drehzahlsensor 16 und mit 17 ist ein
möglicherweise Verwendung findender Abgassensor im Abgasrohr 12 bezeichnet.
[0007] Ein Steuergerät 20 für das Bereitstellen eines Kraftstoffeinspritzsignals erhält
als Haupteingangsgrößen Signale bezüglich der Drehzahl vom Drehzahlsensor 16 und bezüglich
der Last vom Luftmengensensor 13 bzw. von der Drosselklappe 14. Darüber hinaus weist
er zusätzliche Eingänge für die Temperatur, für einen Lambda-Wert bei Verwendung der
Gassonde 17 sowie auch gegebenenfalls einen Eingang für die Stellung der Drosselklappe
14 auf. Außerdem erhält das Steuergerät 20 die Batteriespannung UBatt hinzugeführt,
die einmal als Versorgungsspannung dient und zum anderen auch als zu erfassende Größe
im Zusammenhang mit der Spannungskorrektur dient.
[0008] 21 markiert einen Kraftstofftank, 22 einen Druckregler und 24 ein elektromagnetisch
betätigbares Kraftstoffeinspritzventil, das mit dem Saugrohr 11 der Brennkraftmaschine
10 in Verbindung steht. Es sei betont, daß die angegebene Reihenfolge im Luftstrom
des Ansaugrohres 11 - Luftmengensensor, Einspritzventil und Drosselklappe - nicht
zwangsläufig so sein muß, auch andere Reihenfolgen sind durchaus üblich. So kann z.B.
die Kraftstoffeinspritzung auch mehr oder weniger unmittelbar stromabwärts der Drosselklappe
14 erfolgen.
[0009] Zwischen Kraftstofftank 21 und Druckregler 22 befindet sich schließlich noch eine
elektrisch angetriebene Kraftstofförderpumpe 23.
[0010] Die in Figur 1 dargestellte Anordnung eines elektrisch gesteuerten bzw. geregelten
Kraftstoffeinspritzsystems ist als solches bekannt. Die zunehmend verwirklichten Rechnersteuerungen
im Zusammenhang mit der Benzineinspritzung verlaufen in der Regel entsprechend dem
in Figur 2 dargestellten, sehr groben Flußdiagramm ab. Nach dem Einschalten des Systems
(Beginn, 25) erfolgt das Einlesen der einzelnen Parameter 26. Daran schließt sich
die Bestimmung der Grundeinspritzzeit (27) an. Diese Grundeinspritzzeit wird je nach
Betriebszustand von Korrekturfaktoren beeinflußt. Schließlich folgt das Auslesen des
Einspritzsignals (29) und damit auch die Durchführung des Einspritzvorganges selbst.
Damit ist der Abschluß eines Einzelvorganges erreicht (30). Selbstverständlich können
die Einzelvorgänge in einem rechnergesteuerten sowie auch analog arbeitenden Steuergerätes
für die Benzineinspritzung äußerst komplex ablaufen. Die Grundstruktur der Signalverarbeitung
bleibt jedoch insoweit erhalten, als ausgehend von den hauptsächlichsten Betriebskenngrößen
eine Grundeinspritzzeit zumindest als deren Signal gebildet wird, das dann je nach
Fall korrigierbar ist. Vor diesem Hintergrund ist somit auch die Darstellung nach
Figur 2 Stand der Technik.
[0011] Die vorliegende Erfindung setzt bei der Bildung der Korrektursignale ein. Diese können
bezüglich der Spannungskorrektur sowohl additiver als auch multiplikativer Natur sein.
In der Regel ist die Batteriespannungskorrektur mit Blick auf die Einspritzventile
additiv. Entsprechend der Erfindung gesellt sich dazu eine weitere Größe, nämlich
ein Korrekturfaktor für die Versorgungsspannungsabhängigkeit der Kraftstoffpumpe.
[0012] Figur 3 zeigt den Zusammenhang zwischen der Kraftstofffördermenge QK in Liter pro
Stunde und der Versorgungsspannung für die Kraftstoffpumpe in Volt. Wird durch eine
niedrige Versorgungsspannung eine kritische Fördermenge Qkrit unterschritten, dann
kann der vorgegebene Systemdruck nicht mehr aufrechterhalten werden. Dies hat zur
Folge, daß die vom Einspritzventil abgegebene Kraftstoffmenge kleiner wird. Hinzu
kommt noch die aus Figur 4 ersichtliche Erfordernis, zum Aufrechterhalten des Systemdruckes
eine bestimmte Fördermenge bereitzustellen. Nach dieser Figur 4 verringert sich der
Systemdruck (Psystem) unterhalb der kritischen Fördermenge Qkrit beachtlich. Um die
Abnahme der eingespritzten Kraftstoffmenge zu kompensieren, wird die Einspritzzeit
abhängig von der Versorgungsspannung so verlängert, daß die nun abgegebene Kraftstoffmenge
wieder dem Sollwert entspricht. Dazu wird ein aus Figur 5 ersichtlicher Korrekturfaktor
gebildet, der über der Versorgungsspannung aufgetragen wird. Erkennbar ist bei sehr
tiefen Versorgungsspannungen ein Korrekturfaktor größer 1, der sich im Bereich der
Nennspannung auf 1 reduziert und bei höheren Versorgungsspannungen auf einen Wert
1,0 abfallen kann. Mit I ist in Figur 5 der Bereich angegeben, in dem der Druckregler
nicht aktiv ist. II markiert den druckregleraktiven Bereich.
[0013] Mit der Erfindung ist es somit möglich, alle Versorgungsspannungsabhängigkeiten im
"Hydraulikstrang" zu kompensieren und somit mit Blick auf die exakte Kraftstoffzumessung
optimale Ergebnisse zu liefern.
1. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffeinspritzsystem für eine Brennkraftmaschine
mit einer elektrisch angetriebenen Kraftstoffpumpe, wenigstens einem Magnetventil
für die Kraftstoffzumessung und einem Signalerzeuger, in dem Einspritzsignale abhängig
von Betriebskenngrößen wie Last und Drehzahl gebildet werden und der eine Spannungskorrektur
bezüglich der Spannungsabhängigkeit des Magnetventils besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dieser Spannungskorrektur die Spannungsabhängigkeit der Fördermenge
der Kraftstoffpumpe und/oder die Druckreglerkennlinie p=f (Kraftstoffördermenge) als
Korrekturgröße berücksichtigt ist.
2. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannungskorrektur bezüglich der Spannungsabhängigkeit der Fördermenge der
Kraftstoffpumpe und/oder der Fördermengenabhängigkeit der Druckreglerkennlinie multiplikativ
wirkt.
3. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturfaktor oberhalb eines Versorgungsspannungswertes, bei den die Kraftstoffpumpe
den Systemdruck zu liefern vermag, auf der Größe 1,0 bzw. < 1,0 und unterhalb dieses
Spannungswertes auf zunehmend höheren Werten liegt.