(19)
(11) EP 0 185 277 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.1986  Patentblatt  1986/26

(21) Anmeldenummer: 85115581.2

(22) Anmeldetag:  07.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 71/08, H01H 73/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.12.1984 DE 3446041

(71) Anmelder: Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Muders, Erwin, Ing. grad.
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Sellner, Rudolf
    D-6832 Hockenheim (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Leitungsschutzschalter


    (57) Um zu erreichen, daß die Stromeinspeisung (14) an beliebiger Stelle zwischen der Kontaktstelle (26, 29) und der Lichtbogenleitschiene (15) liegen kann, wird an die Lichtbogenleitschiene (15) ein U-förmiges Horn mit seinem ersten Schenkel (21) angeschlossen: die Außenflache des anderen Schenkels (25) dient dann als Kontaktfläche für das bewegliche Kontaktstück (29). Damit wird außerdem noch erreicht. daß die Schraube (14) zur Stromeinspeisung gleichzeitig auch zur Befestigung des Festkontaktstückes an der Lichtbogenleitschiene dient, so daß das Festkontaktstück nicht mehr an der Lichtbogenleitschiene angeschweißt werden muß.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leitungsschutzschalter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Es ist eine große Vielzahl von Leitungsschutzschaltern bekanntgeworden, die alle einen gleichen Aufbau haben. Sie besitzen eine Kontaktstelle, die aus einem festen und einem beweglichen Kontaktstück gebildet ist; an dem festen Kontaktstück schließt sich nach der einen Seite die Stromeinspeisung und nach der anderen Seite eine Lichtbogenleitschiene an, die den Lichtbogen in ein Lichtbogenlöschblechpaket hineintreibt. Bei allen diesen Anordnung ist die Stromeinspeisestelle vor der Kontaktstelle gelegen, bezogen auf die daran anschließende Lichtbogenleitschiene und auch auf die Lichtbogenlaufrichtung. Aufgrund der Zuordnung der Stromeinspeiseschiene zu dem Kontaktstück und der Lichtbogenleitschiene zu dem beweglichen Kontakthebel, an dem das bewegliche Kontaktstück angebracht ist, wird eine U-for- mige Blasschleife gebildet, die den Lichtbogen aufzuweiten trachtet und ihn in die Lichtbogenlöschkammer hineintreibt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zu schaffen, die bei geringerem Platzangebot eine optimale Abführung des Lichtbogens von der Kontaktstelle hin in das Lichtbogenlöschblech gestattet.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.

    [0005] Diese Anordnung ist in besonders vorteilhafter Weise dann zu verwenden, wenn die Stromeinspeisestelle insbesondere wegen Platzmangels, beispielsweise bei steckbaren Leitungsschutzschaltern, in unmittelbarer Nähe der Lichtbogenleitschiene angeordnet sein muß. Dann besteht nämli-ch aufgrund der Platzsituation nicht die Möglichkeit, das feste Kontaktstück zwischen der Stromeinspeisestelle und der Lichtbogenleitschiene anzuordnen. Man muß vielmehr die Stromeinspeisestelle zwischen dem Festkontaktstück und der Lichtbogenleitschiene anordnen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird dennoch eine U-förmig Blasschleife für den Lichtbogen erzeugt, die den Lichtbogen schnell in das Lichtbogenlöschblechpaket treibt. Aufgrund der speziellen Ausgestaltung des Festkontaktstückes wird zusätzlich noch erreicht, daß der Widerstand des Festkontaktstückes aus dem Strompfad nach Entstehen des Lichtbogens herausgeschaltet wird. Dies kann zur Folge haben, daß der Ablauf des Lichtbogens von der Kontaktstelle beschleunigt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Festkontakt mit der Leitschiene nicht verschweißt werden muß, sondern daß eine einfache Schraubenverbindung vorgesehen werden kann; Probleme, die darin bestehen, ein Sibler- kontakt,stück auf ein Kupferträgerelement aufzuschweißen, sind dabei im wesentlichen vermieden.

    [0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0007] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.

    [0008] Es zeigt die einzige Figur eine vergrößerte Darstellung eines Leitungsschutzschalters im Kontaktstellenbereich mit beweglichem Kontakthebel und Lichtbogenleitschiene.

    [0009] Der elektrische Schalter, in den die erfindungsgemäße Anordnung eingesetzt werden soll, ist ein handelsüblicher Leitungsschutzschalter mit einem nicht näher dargestellten elektromagnetischen Auslöser, einem thermischen Auslöser, einem Schaltschloß und einem Lichtbogenlöschblechpaket, die alle in handelsüblicher Weise zusammen mit der in der Figur dargestellten Anordnung in ein Gehäuse in Schalenbaweise eingesetzt werden können. Der Leitungsschutzschalter, bei dem die Erfindung angewendet werden soll, ist nicht mit Schraubanschlußklemmen, sondern mit Steckerstiften 10 versehen, die an einem Bügel 11 ausgebildet sind. Dieser Bügel 11 weist in seinem Bodenbereich 12 eine Ausnehmung 13 auf, durch die eine Schraube 14 hindurchgesteckt ist, mit welcher der Bügel 11 an einer Lichtbogenleitschiene 15 befestigt ist. Die Lichtbogenleitschiene 15 ist wieder handelsüblich aufgebaut und besitzt eine im wesentlichen L-förmige Form mit einem Schenkel 16, der in den Bereich eines Lichtbogenlöschblechpaketes 17 (das nur andeutungsweise gezeichnet ist) einmündet; der andere Schenkel 18 der Lichtbogen - leitschiene besitzt einen Durchzug 19, in den die Schraube 14 eingeschraubt ist. Der Schenkel 18 verläuft senkrecht zu dem Schenkel 16 unter Zwischenfügung eines schräg unter einem Winkel von ca. 45° zu beiden Sehenkeln verlaufenden Bereiches 20.

    [0010] Zwischen dem Steg beziehungsweise Bodenbereich 12 des Bügels 11 und dem Schenkel 18 der Lichtbogenleitschiene 15 ist ein Schenkelende eines U-förmigen Hornes 21 angeordnet. Dieses Horn 21 besitzt einen ersten Schenkel 22 mit einer Bohrung 23, in die der Durchzug 19 der Lichtbogenleitschiene 15 teilweise hineingreift und mit der in Zusammenwirkung mit dem Durchzug 19 das Horn 21 bezogen auf den Schenkel 18 der Lichtbogenleitschiene 15 geführt ist. An den Schenkel 22 schließt sich ein Verbindungssteg 24 an, der unter einem spitzen Winkel α (ca. 70°) zu dem Schenkel 22 abgewinkelt ist. Daran schließt sich unter einem Winkel ß (ca. 90°) ein zweiter Schenkel 25 an, wobei dieser zweite Schenkel 25 einen zum ersten Schenkel hin geneigten Bereich 26 und einen parallel zu dem ersten Schenkel 22 verlaufenden Bereich 27 aufweist. Auf diese Weise ist der Abstand des mit dem Verbindungssteg 24 verbundenen Endes des Bereiches 26 vom ersten Schenkel 22 größer als der parallele Bereich 27; obwohl die beiden Schenkel 22 und 25 unterschiedlich lang sind, münden ihre Enden 28 und 29 in ein und derselben Ebene, welche senkrecht zu dem Schenkel 22 verläuft. Im Bereich 26, nahe dem Verbindungssteg 24, legt sich ein bewegliches Kontaktstück 30 (strichliert gezeichnet) an, das an einem beweglichen Kontakthebel 31 angeformt ist. Auf diese Weise fließt beim geschlossenen Schalter ein Strom über die Einspeisestelle - Bügel 11 - Schraube 14 - Schenkel 18 hin zu dem Horn 21 mit dem ersten Schenkel 22 bis zum beweglichen Kontaktstück 30. Sowie der Schalter öffnet und sich das bewegliche Kontaktstück 30 von dem Bereich 26 entfernt, wird ein Lichtbogen 32 gezogen, dessen einer Fußpunkt entlang den Bereichen 26 und 27 des zweiten Schenkels 25 wandert und an dessen freien Ende 28 auf den Bereich 20 der Lichtbogenleitschiene 15 überspringt, siehe Lichtbogen 32'. Durch den Strompfad I im Schenkel 25, den Lichtbogen 32 und den beweglichen Kontakthebel 30 wird eine U-förmige Blasschleife gebildet, die den Lichtbogen in an sich bekannter Weise in Pfeilrichtung P antreibt, so daß der Lichtbogen 32, 32' am beweglichen Kontaktstück 30 auf der einen Seite und auf dem zweiten Schenkel 25 von dessen Bereich 26 zum Bereich 27 sowie nach Uberspringen von dem Bereich 27 auf den Bereich 20 der Lichtbogenleitschiene 15 auf der anderen Seite entlangwandert, bis er in das Lichtbogenlöschblechpaket 17 eingelaufen ist und dort verlischt..

    [0011] Aufgrund der speziellen Ausgestaltung des Hornes 21 wird der Strom aus dem Horn.21 herausgeschaltet, so daß nun nicht mehr der Strom I, sondern ein Strom T1 unter Umgehung des Horns fließt.

    [0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung bewirkt zum einen eine Erleichterung der Montage und darüberhinaus auch eine Erleichterung bezüglich der Anbringung des Festkontaktstückes; außerdem ist festgestellt worden, daß der Lichtbogenablauf durch die erfindungsgemäße Form durchaus verbessert wird. Von besonderem Vorteil ist, daß die Stromeinspeisestelle unabhängig von der Kontaktstelle 30/26 vorgesehen sein kann, ohne daß der Lichtbogenablauf durch entsprechende Stromwege gehindert wird.

    [0013] Aufgrund der erfindungsgemäßen .Ausgestaltung wird die Stromeinspeisung und die Befestigung der Anschlußstifte 10 am Bügel 11 gleichzeitig auch zur Halterung und zur Befestigung des Festkontaktstückes an der Lichtbogenleitschiene herangezogen. Die Montage wird insbesondere also deshalb vereinfacht, weil eine geson- derte Anbringung eines Festkontaktstückes und einer Schraubklemme für die Stromeinspeisung nicht mehr nötig ist. Die Verbindung des Festkontaktstückes mit der Lichtbogenleitschiene ist erfindungsgmäß eine kraftschlüssige Verbindung, nicht eine Schweißverbindung, was ebenfalls Vorteile mit sich bringt.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Leitungsschutzschalter mit einem Festkontaktstück und einem beweglichen Kontaktstück, einer an das Festkontaktstück anschließenden Lichtbogenleitschiene und mit einer mit der Lichtbogenleitschiene verbundenen Stromeinspeisestelle, dadurch gekennzeichnet, daß das Festkontaktstück als U-förmiges Horn (21) ausgebildet ist, wobei dessen erster freier Schenkel (22) an seinem freien Ende mit der Lichtbogenleitschiene (15) verbunden ist und dessen zweiter freier Schenkel (25) an seiner Außenfläche, nahe am angrenzenden Verbindungssteg (24) für beide freien Schenkel (22, 25), eine mit dem beweglichen Kontaktstück (30/31) zusammenwirkende Kontaktstelle bildet, und daß die Stromeinspeisestelle (Schraube 14) an der Verbindungsstelle des.ersten Schenkels mit der Lichtbogenleitschiene und somit zwischen der Kontaktstelle und dem wesentlichen Erstreckungsbereich der Lichtbogenleitschiene gelegen ist.
     
    2. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg (24) des U-förmigen Horns (21) unter einem spitzen Winkel (ä ) zu dem ersten Schenkel (22) abgebogen ist.
     
    3. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkel (25), ausgehend vom Verbindungssteg (24), einen schräg zum anderen Schenkel (25) verlaufenden (26) und, daran anschließend, einen parallel zum anderen Schenkel verlaufenden Bereich (27) aufweist, und daß am schräg verlaufenden Bereich (26) die Kontaktstelle gelegen ist, an welcher in Einschaltstellung das bewegliche Kontaktstück (30) anliegt.
     
    4. Leitungsschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden (28, 29) beider Schenkel (22, 25) des Horns (21) in eine gemeinsame, senkrecht zu dem Verlauf des ersten Schenkels (22) gelegene Ebene einmünden.
     
    5. Leitungsschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Lichtbogenleitschiene (15) mit dem Ende des ersten Schenkels (22) des U-förmigen Hornes (21) mittels eines Schraubelementes (Schraube 14) erfolgt, welche gleichzeitig der Halterung eines Anschlußelementes (Bügel 11) für die Stromeinspeisung dient.
     




    Zeichnung