[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Bei der elektrostatischen Beschichtung von Werkstücken , die gewöhnlich von einem
automatischen Fördersystem in eine Spritzkabine oder sonstige Beschichtungsstation
gebracht und dort relativ zu einem oder mehreren Farbzerstäubern bewegt werden, wird
zwischen das Werkstück und jeden Zerstäuber eine Hochspannung gelegt, deren Größe
zur Berücksichtigung der jeweiligen Betriebsbedingungen (Werkstück, Lacktyp, Luftbedingungen
usw.) verstellbar sein muß, im Falle von Fahrzeugkarosserien etwa zwischen 60 und
110 kv. Während der Beschichtung muß aus Sicherheitsgründen unbedingt verhindert werden,
daß die elektrische Feldstärke einen Wert erreichen kann, bei dem die Gefahr eines
Spannungsdurchbruchs oder einer Funkenentladung besteht. Die Durchbruchfeldstärke
wird bei unzulässiger Verringerung des Abstandes zwischen Zerstäuber und Werkstück
erreicht, also bei unstabiler Werkstückführung oder im erwähnten Fall von Fahrzeugkarosserien
insbesondere bei ungewolltem öffnen von Türen und Hauben . Da es keine praktisch brauchbare
Methode zum direkten Messen der Feldstärke in einer Beschichtungsanlage gibt, wird
stattdessen der Betriebsstrom der Hochspannungsquelle überwacht und die Anlage selbsttätig
bei Erreichen einer vorbestimmten Stromschwelle abgeschaltet, bei deren Überschreiten
erfahrungsgemäß Durchbruchgefahr besteht. Da der zwischen den Hochspannungselektroden
fließende Strom unmittelbar vor Erreichen der Durchbruchfeldstärke steil ansteigt,
kann man die Durchbruchgefahr ausschließen, solange der Betriebsstrom den zu Betriebsbeginn
gemessenen Normalwert um nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß übersteigt. Eine genaue
und zuverlässige Einstellung der jeweiligen Stromschwelle ist aber mit erheblichen
Schwierigkeiten verbunden, weil der Betriebsstrom sich insbesondere im oberen Teil
des Bereiches wählbarer Spannungswerte nicht linear mit der Spannung ändert, und weil
der gemessene Betriebsstrom nur zum Teil der zwischen den Elektroden fließende Strom
ist, im übrigen aber aus zusätzlichen Komponenten besteht wie vor allem einem von
der Hochspannungsquelle über das Lackzuleitungssystem fließenden Nebenschlußstrom.
Der Nebenschlußstrom kann schon zu Betriebsbeginn wesentlich höher sein als der Elektrodenstrom
und außerdem im Laufe des Betriebes allmählich etwa infolge zunehmender Verschmutzung
des Nebenschlußweges erheblich ansteigen. Seine Größe ist aber kein Maß für die zu
überwachende Feldstärke; andererseits ist es nicht ohne weiteres möglich, nur den
Elektrodenstrom zu messen.
[0003] Gemäß einer derzeit üblichen Methode wird bei einer elektrostatischen Beschichtungsanlage
für Fahrzeugkarosserien , deren Hochspannung mit einem Stufenschalter schrittweise
z.B. in 5 Stufen von jeweils 10 kV geändert werden kann, vor Beginn der Beschichtung
der für die jeweils gewählte Spannungsstufe normale Betriebsstrom gemessen und mit
einem der Spannungsstufe zugeordneten Potentiometer von Hand eine zugehörige Stromschwelle
eingestellt, die um ein bestimmtes Maß höher ist als der gemessene Normalstrom. Bei
Änderung der Spannung wird der Vorgang mit einem der neuen Spannungsstufe zugeordneten
anderen Potentiometer wiederholt. Diese Methode ist aus verschiedenen Gründen unbefriedigend.
Zunächst wäre es wünschenswert, die Spannung in wesentlich kleineren Schritten oder
quasi stufenlos ändern zu können, was sich aber bei der üblichen Methode nicht realisieren
läßt, da mit der Anzahl wählbarer Spannungsstufen auch diejenige der ihnen zugeordneten
Potentiometer wachsen würde, die nicht nur aufwendig sind , sondern auch zu viel Platz
beanspruchen würden. Dabei ist zu berücksichtigten, daß in einer Beschichtungsstation
gewöhnlich mehrere gleichzeitig arbeitende Zerstäuber montiert sind und das Hochspannungsfeld
jedes Zerstäubers einer eigenen Überwachung bedarf. Sind z.B. 10 Zerstäuber vorhanden
und soll ihre jeweilige Betriebsspannung zwischen 60 und 110 kV in 1 kV-Schritten
änderbar sein, so müßten insgesamt 500 Potentiometer installiert werden. Ein anderer
Nachteil ist die Mühe und eventuelle Unzuverlässigkeit bei der manuellen Einstellung
der die Stromschwelle bestimmenden Potentiometer, die außerdem in abschließbaren Steuerschränken
oder auf andere Weise vor unbefugtem Verstellen geschützt werden müssen. Schließlich
kann es zu unerwünschten Betriebsunterbrechungen kommen, wenn die Stromschwelle ohne
Durchbruchgefahr lediglich infolge zunehmender Verschmutzung des erwähnten Nebenschlußweges
oder aufgrund anderer relativ langsamer Betriebsänderungen (Erwärmung, Luftänderung
usw.) erreicht wird, ohne daß das Bedienungspersonal rechtzeitig informiert wird.
[0004] Aus der DE-OS 27 34 341 ist ein Stromüberwachungssystem für eine Anlage zum elektrostatischen
Beschichten von Fahrzeugkarosserien mit stufenlos wählbarer Spannung bekannt, bei
dem die
Sicherheitsabschaltung nur bei schnellen Stromänderungen infolge gefährlicher Annäherung
von Karosserieteilen an den auf Hochspannung liegenden Zerstäuber , nicht aber bei
langsamer Stromänderung ausgelöst werden soll, wie sie infolge allmählicher Verschmutzung
der Anlage möglich ist. Zu diesem Zweck wird in kurzen Zeitabständen (alle 200 ms)
mit Hilfe einer Abtast- und Halteschaltung der Betriebsstrom gemessen, der Meßwert
mit dem als Referenzwert gespeicherten jeweils vorhergehenden Meßwert verglichen und
schließlich der aktuelle Meßwert als neuer Referenzwert gespeichert. Der Referenzwert,
mit dem der Betriebsstrom ständig verglichen wird, wächst also mit dem allmählich
ansteigenden Betriebsstrom. Steigt innerhalb des genannten Zeitabstands der Strom
um mehr als einen bestimmten einstellbaren Unterschiedswert an, wird die Abschaltung
ausgelöst. Aber auch bei diesem bekannten System , das eine relativ aufwendige Schaltungsanordnung
hat, wird außer der dynamischen Stromüberwachung statisch ein vorbestimmter Grenzstromwert
, der in keinem Fall überschritten werden darf, von Hand durch das Bedienungspersonal
eingestellt. Ferner besteht auch hier wie bei der bekannten Stufenmethode keine Möglichkeit
einer Vorwarnung für das Bedienungspersonal, wenn sich der Betriebsstrom z.B. wegen
zunehmender Verschmutzung der Anlage dem statischen Grenzwert nähert, bei dem die
Betriebsunterbrechung ausgelöst wird, obwohl keine Durchbruchgefahr besteht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Sicherheitsabschaltung für eine
Anlage mit in kleinsten Stufen änderbarer Hochspannung ohne übermässigen Aufwand eine
automatische Anpassung der Abschaltschwelle an die jeweils gewählte Spannung zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0007] Durch die Erfindung kann das manuelle Einstellen der Abschaltschwelle und deren ebenfalls
manuelle spannungsabhängige Änderung mit einer Vielzahl von Potentiometern entfallen.
[0008] Gemäß der Erfindung besteht ferner die Möglichkeit einer Vorwarnung-des Bedienungspersonals
bei Annäherung des Betriebsstroms an die Abschaltschwelle infolge sich ändernder Betriebsverhältnisse,
die nicht zu erhöhter Durchbruchgefahr führen.
[0009] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 den Stromverlauf in Abhängigkeit von dereinstellbaren Betriebsspannung einer
elektrostatischen Beschichtungsanlage für Fahrzeugkarosserien; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Betriebsüberwachung der Beschichtungsanlage.
[0010] Wenn man in der Spritzkabine z.B. einer elektrostatischen Beschichtungsanlage für
serienweise von einem automatischen Fördersystem zugeführte Fahrzeugkarosserien den
Betriebsstrom I
B der Hochspannungsquelle in Abhängigkeit von der im Bereich bis beispielsweise 110
kV frei wählbaren Hochspannung zwischen der Sprühvorrichtung und der zu beschichtenden
Karosserie mißt, erhält man typisch die in Fig.1 dargestellte Kurve für diesen Strom
I
B. Er setzt sich im wesentlichen aus zwei Komponenten zusammen, nämlich einen Nebenschlußstrom
IN , der von der Hochspannungsquelle unter Umgehung der (konventionell auf dem Hochspannungspotential
liegenden) Sprühvorrichtung über deren Lackzuführungsleitung und sonstige Nebenschlußwege
nach Erde fließt, und dem hierzu zu addierenden , in Fig.1 dem vertikalen Abstand
zwischen den Kurven der Ströme IN und I
B entsprechenden Elektrodenstrom zwischen Sprühvorrichtung und Werkstück. Weder der
Elektrodenstrom noch der Nebenschlußstrom IN können ohne weiteres jeweils für sich
allein gemessen werden. Die Kurven der Ströme IN und I
B gelten für einen gegebenen Elektrodenabstand zwischen Werkstück und Sprühvorrichtung
und für normale Betriebsbedingungen. Bei Verkleinerung des Elektrodenabstands würde
der Elektrodenstrom und damit der Betriebsstrom I
B bis zu einem Durchbruchwert ansteigen, der in Abhängigkeit von der eingestellten
Spannung auf einer ähnlichen (nicht dargestellten) Kurve liegt wie der Betriebsstrom
selbst. Zur Vermeidung der
Durchbruchgefahr ist es bekanntlich erforderlich, die Hochspannungsanlage bei Erreichen
einer vorbestimmten Stromschwelle entsprechend der Kurve I
AS abzuschalten. Aber auch ohne Änderung des Elektrodenabstands, also ohne Durchbruchgefahr
kann der Betriebsstrom I
B im Laufe des Betriebes erheblich ansteigen, und zwar durch Verringerung des Nebenschlußwiderstands
gegen Erde mit entsprechendem Anstieg des Nebenschlußstroms IN etwa infolge zunehmender
Verschmutzung und/oder durch sonstige Änderungen. Dieser Anstieg beispielsweise auf
die Kurven I
N' und I
B', für die dann eigentlich die Abschaltkurve I'
AS gelten würde, kann bei den bekannten Systemen zu einer störenden , jedoch praktisch
nicht vermeidbaren Betriebsunterbrechung während des Beschichtungsvorgangs führen.
[0011] Ferner können sich auch für geänderte Normalbedingungen, etwa für andere Elektroden-Normalabstände
oder anderen Lacktyp, erheblich anders verlaufende Spannungs/Strom-Kurven ergeben.
Im Falle unterschiedlicher Lacksorten, die hinsichtlich ihres elektrischen Widerstands
stark voneinander abweichen können, kann der normale Bestriebsstrom z.B. im einen
Fall der Kurve des Stroms I
B und im anderen Fall der Kurve I'
B in Fig.1 entsprechen.
[0012] Gemäß dem hier beschriebenen Überwachungsverfahren wird vor Beginn des eigentlichen
Beschichtungsbetriebes zunächst unter Normalbedingungen für jeden der wählbaren Spannungswerte,
die vorzugsweise in kleinen Schritten von z.B. 1 kV oder 0,5 kV, also quasi stufenlos
eingestellt werden, der sich ergebende Wert des Betriebsstroms I
B gemessen. Die Betriebsstromwerte werden vorzugsweise binär codiert und einem Mikroprozessor
µP (Fig.2) zugeführt, der hieraus durch Vergrösserung um ein vorbestimmtes Maß (z.B.
um 30%) die zu den verschiedenen Sbannungswerten gehörenden Stromschwellwerte gemäß
der Kurve I
AS errechnet.' Hierbei können in einem Datenspeicher des Mikroprozessors die gemessenen
Betriebsstromwerte und/oder die hieraus errechneten Schwellwerte gespeichert und demgemäß
die Rechnungen vor, während oder nach der Speicherung oder evtl. auch erst bei der
späteren Datenausgabe durchgeführt werden.
[0013] Es können ohne weiteres auch die Werte verschiedener, für unterschiedliche Normalbedingungen
wie z.B. unterschiedliche Lacksorten geltender Spannungs/Strom-Kurven gespeichert
und später entsprechend den jeweils geltenden Bedingungen ausgewählt werden.
[0014] Ungeachtet der erwähnten anderen Möglichkeiten erscheit es zweckmässig, unmittelbar
die vom Mikroprozessor errechneten Schwellwerte zu speichern. Zum Lesen kann der Speicher
durch einen bei A (Fig.2) zugeführten, dem jeweils gewählten Spannungswert entsprechenden
Binärcode adressiert werden. Während des Beschichtungsbetriebes werden die gelesenen
Bits des ebenfalls aus einem Binärcode bestehenden Schwellwertes parallel einem in
der Steuerschaltung ST enthaltenden binären Vergleichsschaltwerk (nicht dargestellt)
zugeführt, das an seinen anderen Eingängen die parallel von einem A/D-Wandler zugeführten
Bits eines dem laufend gemessenen Betriebsstrom I
ist entsprechenden weiteren Binärcodes empfängt. Wenn der Betriebsstrom I
ist den gespeicherten Schwellwert erreicht, erzeugt der vom Vergleichsschaltwerk gesteuerte
Mikroprozessor ein Abschaltsignal Ab für die Hochspannungsquelle HS.
[0015] Der Mikroprozessor kann Befehle von einer übergeordneten Prozess-Steuerung erhalten,
die ihm u.a. ein Ein/Aus-Signal, die gewählte Spannung am Eingang A, ein Signal "Ändern"
zur Steuerung der Übernahme des Spannungscodes am Eingang A von einem Datenbus der
Prozess-Steuerung sowie an einem Eingang W Signale für die Auswahl ggf.
.gespeicherter verschiedener Spannungs/Strom-Kurven liefert. Aufgrund des Spannungscodes
am Eingang A kann der Mikroprozessor seinerseits über einen D/A-Wandler ein entsprechendes
analoges Steuersignal U
soll an die Hochspannungsquelle HS weitergeben. Ferner kann der Mikroprozessor Störmeldungen
von der Hochspannungsquelle HS empfangen bzw. für die Prozess-Steuerung erzeugen.
[0016] In
Fig.1 ist zwischen der Kurve des Betriebsstroms I
B und der Abschaltkurve lAS eine weitere Kurve I
ZS dargestellt. Hierbei handelt es sich um Zwischenschwellwerte, die ähnlich wie die
Abschaltschwellwerte gemäß der Kurve lAS vom Mikroprozessor aufgrund der zunächst
gemessenen Normalwerte des Betriebsstroms I
B errechnet, gespeichert und ständig mit dem tatsächlichen Betriebsstrom I
ist verglichen werden. Bei Überschreiten der Zwischenschwellwerte der Kurve I
ZS (die z.B. um 15% höher sein können als der normale Betriebsstrom I
B) wird aber nicht die Hochspannungsquelle HS abgeschaltet, sondern nur am Ausgang
V der Steuerschaltung ST ein akustisches und/oder optisches Vorwarnsignal für das
Bedienungspersonal erzeugt. Das Bedienungspersonal erhält dadurch die Möglichkeit,
bei einem allmählichen Anstieg des Betriebsstroms zu einem geeigneten Zeitpunkt wie
etwa nach Fertigbeschichtung einer Karosserie die Anlage zu überprüfen und ggf. bei
fortgeschrittener Verschmutzung oder anderen relativ langsamen Betriebsänderungen
vor Fortsetzung des Beschichtungsbetriebes zunächst wieder den Normalzustand herbeizuführen.
Dadurch können überraschende Betriebsunterbrechungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt,
die nicht wegen Durchbruchgefahr erforderlich wären, auf einfache Weise vermieden
werden. Der dem vertikalen Abstand zwischen den Kurven I
ZS und I
AS in Fig.1 entsprechende Vorwarnbereich ist so groß bemessen, daß dem Personal genügend
Zeit bleibt, einen geeigneten Zeitpunkt für die Überprüfung abzuwarten.
[0017] Wenn sich der nur für bestimmte Normalbedingungen geltende Betriebsstrom I
B und folglich die darauf beruhenden Kurven I
ZS und I
AS aufgrund geänderter Betriebsparameter wie insbesondere eines anderen Lackmaterials
ändert, deren Einfluß auf den Betriebsstrom bekannt ist, ist es nicht unbedingt notwendig,
erneut vor Betriebsbeginn die normalen Betriebsstromwerte durch Messen zu ermitteln.
In solchen Fällen ist es dem Rechner vielmehr möglich, die nun geltenden Schwellwerte
selbst zu errechnen und unterschiedliche Kurven für die unterschiedlichen Betriebsparameter
zu speichern. Die unterschiedlichen Kurven werden durch die schon erwähnten Signale
am Eingang W je nach Bedarf ausgewählt.
[0018] Bei der hier beschriebenen Vorrichtung hat das Personal noch weitere bisher nicht
bestehende Überprüfungsmöglichkeiten. Insbesondere ist eine von der Rechen- und Steuerschaltung
ST gesteuerte Anzeigeeinrichtung AZ vorgesehen, mit der der jeweils gemessene Betriebsstrom
I
ist zusammen mit den zu der jeweils gewählten Hochspannung gehörenden gespeicherten Schwellwerten
und außerdem die tatsächliche Spannung U
ist optisch anzeigbar sind. Die Ist-Werte werden durch A/D-Wandler in Binärinformationen
umgewandelt. Bei der Anzeigeeinrichtung kann es sich um ein Digitalanzeigegerät und/oder
ein Sichtgerät in Gestalt eines Monitors handeln, denen die anzuzeigende Information
in Form paralleler Bits am Ausgang Z der Steuerschaltung ST zugeführt wird. Zu diesem
Zweck erhält die Steuerschaltung am Eingang
B Befehlssignale zur Ausgabe der gewünschten Information. Das Bedienungspersonal kann
sich daher vor allem auch bei Erscheinen des Warnsignals am Ausgang V ein Bild vom
jeweiligen Betriebszustand machen.
[0019] Da bei jedem vorhandenen Zerstäuber dessen eigene Hochspannung überwacht werden soll,
ist es zweckmässig, für jeden Zerstäuber eine Schaltungsplatte zu installieren, die
u.a. mit den Mikroprozessor µP und die Steuerschaltung ST enthaltenden integrierten
Schaltkreisen bestückt und mit wenig Aufwand realisierbar ist.
[0020] Das hier beschriebene System der selbsttätigen Anpassung einer Abschaltstromschwelle
an die jeweils gewählte Spannung kann ohne weiteres mit anderen Sicherheitsabschaltsystemen
kombiniert werden, insbesondere mit dem aus der (eingangs erwähnten) DE-OS 27 34 341
bekannten System. Demgemäss kann es erforderlich sein, die Hochspannung der Beschichtungsanlage
schon vor Erreichen der erwähnten Abschaltstromschwelle abzuschalten, nämlich z.B.
dann, wenn sich der Strom schneller, also innerhalb einer gegebenen Zeitspanne um
einen größeren Betrag oder Prozentwert ändert, als aus Sicherheitsgründen zulässig
ist.
1. Verfahren zur Betriebsüberwachung einer mit wahlweise veränderbarer Hochspannung
betriebenen elektrostatischen Beschichtungsanlage für große, insbesondere von einem
automatischen Fördersystem zugeführte Werkstücke, wie z.B. Fahrzeugkarosserien , wobei
für die verschiedenen wählbaren Hochspannungswerte jeweils zunächst der normale Betriebsstrom
der Hochspannungsquelle sowie ein höherer Stromschwellwert bestimmt werden, bei dessen
Überschreiten die Gefahr eines Spannungsdurchbruchs zwischen der Beschichtungsanlage
und dem Werkstück besteht, und dann während der Beschichtung ständig der Betriebsstrom
gemessen und bei Erreichen der in Abhängigkeit von der gewählten Hochspannung geltenden
Stromschwelle selbsttätig die Hochspannung abgeschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vor dem Beschichten gemessenen Strom-Normalwerte für die jeweiligen Spannungswerte
und/oder die aufgrund der Normalwerte bestimmten Schwellwerte gemeinsam gespeichert
werden, und daß der während des Beschichtens gemessene Betriebsstrom jeweils mit dem
entsprechend der eingestellten Spannung selbsttätig ausgewählten gespeicherten Wert
verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet daß die Normal- bzw. Schwellwerte
des Stromes als Binärdaten gespeichert werden, und daß die Stromschwellwerte aus den
Normalwerten digital errechnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß aufgrund der gespeicherten
Werte in Abhängigkeit von den gewählten Spannungswerten selbsttätig jeweils ein zwischen
dem Normalwert und dem Abschaltschwellwert liegender Zwischenschwellwert eingestellt
wird, bei dessen Überschreiten ein Warnsignal erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen
Normal- bzw. Schwellwerte für unterschiedliche Lacksorten oder sonstige Betriebsbedingungen
gemeinsam gespeichert und die gespeicherten Werte aufgrund der im Betrieb jeweils
geltenden Bedingungen ausgewählt werden.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rechen- und Steuerschaltung (ST) vorgesehen ist, die einen
Mikroprozessor (gP) und einen durch die gewählten Hochspannungswerte adressierbaren
Speicher für den vorbestimmten Normalwerten und/oder Schwellwerten entsprechende Binärdaten
enthält, und daß mit den Datenausgängen des Speichers eine binäre Vergleichsschaltung
verbunden ist, der der gemessene Betriebsstrom (Iist) über einen A/D-Wandler zugeführt wird.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 5 zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 3 oder
4 , dadurch gekennzeich- net, daß der Speicher sowohl die Zwischenschwellwerte als
auch die Abschaltschwellwerte als aufgrund der gemessenen Normalwerte errechnete Binärdaten
enthält, und daß die Steuerschaltung (ST) aufgrund des Vergleiches mit dem gemessenen
Strom (Iist) bei Erreichen oder Überschreiten des jeweiligen Zwischenschwellwerts das Warnsignal
(Ausgang V) für das Bedienungspersonal und bei Erreichen des jeweiligen Abschaltschwellwertes
das Abschaltsignal für die Hochspannungsquelle (HS) erzeugt.
7.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
von der Rechen- und Steuerschaltung (ST) gesteuerte Anzeigeeinrichtung (AZ) vorgesehen
ist, mit der der jeweils gemessene Betriebsstrom (Iist) und die zu der jeweils gewählten
Hochspannung gehörenden gespeicherten Schwellwerte optisch anzeigbar sind.