(19)
(11) EP 0 185 325 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.1986  Patentblatt  1986/26

(21) Anmeldenummer: 85115903.8

(22) Anmeldetag:  13.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/06, B31B 1/88
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.12.1984 DE 3446323
31.07.1985 SE 8503653

(71) Anmelder: AB Tetra Pak
221 86 Lund (SE)

(72) Erfinder:
  • Jönsson, Bengt
    Dural 2158 NSW (AU)
  • Persson, Sten
    St Ives NSW 2075 (AU)
  • Wiggins, David
    Blaxland NSW 2774 (AU)

(74) Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssigkeitsverpackung


    (57) Beschrieben wird eine Verpackung aus mit einem Thermoplast beschichtetem Trägermaterial, wie z.B. Karton, für Flüssigkeiten, mit einem Tubus mit Boden und Deckel, der eine Ausgießtülle aufweist, in deren Versiegelungsbereich neben Siegelfeldern mit starker Haftkraft solche mit geringer Haftkraft zum abschälenden Auseinanderziehen der Siegelfelder angeordnet sind.
    Damit man nicht auf Versiegefungs-Verschlechterungsmittel und deren Anbringung auf bestimmten Bereichen im Deckel angewiesen ist und das Werkzeug vereinfacht wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Siegelfeld (40') mit geringer Haftkraft durch ein Muster von erhabenen Flächen (6), die mit daneben- und tieferliegenden Feldern (5) abwechseln, gebildet ist. Bei der Vorrichtung ist eine Prägerolle mit Gegendruckrolle vorgesehen, zwischen welche in Laufrichtung der Packungsbahn eine auf dieser befindlichen Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern hindurchführbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus mit einem Thermoplast beschichtetem Trägermaterial, wie z.B. Karton, für Flüssigkeiten oder dergleichen, mit einem tubusförmigen Hauptkörper mit Boden und Deckel, der eine durch öffnen von Siegelnähten zu öffnende Ausgießtülle aufweist, in deren Versiegelungsbereich neben Siegelfeldern mit starker Haftkraft solche mit geringer Haftkraft zum abschälenden Auseinanderziehen der Siegelfelder angeordnet sind. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Verpakkung.

    [0002] Bekannt sind Verpackungen, die oben einen Giebelverschluß haben. Solche Packungen werden nahezu immer aus vorgefertigten Zuschnitten hergestellt, die mit einer geeigneten Anordnung von Faltlinien ausgestattet sind, die das Aufrichten und Bilden der Verpackungen durch Falten der das Oberteil bzw. den Boden bildenden Felder in ihre endgültige Stellung erleichtern. Die Behälterzuschnitte sind heutzutage meist mit einem Thermoplast beschichtet, beispielsweise Polyäthylen, der sowohl dazu verwendet wird, die Verpackung flüssigkeitsdicht zu machen, als auch dazu, die Verpackung durch Anwendung von Hitze und Druck zu versiegeln, so daß sie in ihrer aufgerichteten Stellung einwandfrei gefaltet und dicht ist. In solchen Verpackungen wird zur Zeit im allgemeinen Milch transportiert.

    [0003] Das Oberteil bzw. der Deckel der bekannten Packung ist durch Auseinanderziehen der Siegelnähte so zu öffnen, daß sich eine Ausgießtülle zum einwandfreien Ausgießen des Verpakkungsgutes ergibt.

    [0004] Die Schwierigkeit bei derartigen, auch eingangs beschriebenen Verpackungen, besteht im allgemeinen darin, die Siegelnähte zur Bildung der Ausgießtülle auseinanderzuziehen. Die ohne besondere Vorkehrungen versiegelten Siegelnähte einer Verpackung dieser Art sind zur Gewährleistung der Dichtigkeit so fest ausgebildet, daß sie nicht ohne weiteres, insbesondere nicht ohne größeren Kraftaufwand und zumeist nicht ohne Beschädigung der Packung geöffnet werden können. Beispielsweise ist längs des tubusförmigen Hauptkörpers und auch im Bodenbereich desselben die jeweilige Dichtnaht so fest ausgestaltet, daß die Packung auch bei leichterem Aufstoßen nicht ohne weiteres aufplatzt. Dies ist erwünscht, und auch im Deckelbereich muß eine einwandfreie Dichtigkeit gewährleistet sein. Gleichzeitig wünscht der Verbraucher an wenigstens einer Stelle des Deckels eine leicht zu öffnende Siegelnaht. Diese kann man als schälfähig bezeichnen.

    [0005] Bei den bekannten Verpackungen sind einige Siegelnähte wenigstens teilweise mit geringer Haftkraft versehen, während die anderen, sich in der Nachbarschaft derselben befindlichen Siegelnähte starke Haftkraft haben, um während des Transportes und vor dem öffnen die Verpackung dicht zu halten.

    [0006] Es gibt verschiedene Verfahren, Siegelnähte mit geringer Haftkraft herzustellen. Bei einer ersten bekannten Aufüh- rungsform beschichtet man die Bereiche von Siegelnähten, die eine geringere Haftkraft als die Nachbarschaft haben sollen, mit einem Versiegelungs-Verschlechterungsmittel, beispielsweise Siliconkautschuk. Bei einer zweiten Auführungsform werden die Bereiche, welche geringe Haftkraft haben sollen, mit einem Spezialkunststoff beschichtet, der eine höhere Siegeltemperatur hat als der übrige Thermoplast. Wenn dann das Versiegeln bei niedrigerer Temperatur erfolgt, ergeben sich in den Bereichen mit dem Spezialkunststoff mit höherer Versiegelungstemperatur wiederum in erwünschter Weise die Bereiche geringer Haftkraft. Bei einer weiteren dritten bekannten Ausführungsform wird werkzeugseitig darauf geachtet, daß der Siegelnahtbereich mit geringer Haftkraft nicht so stark erwärmt wird wie die anderen Siegelnähte, wodurch ebenfalls an gewünschten Stellen die geringe Haftkraft erreicht wird.

    [0007] Im letzteren Falle ist der komplizierte Aufbau des Werkzeuges ersichtlich. Bei den ersten beiden genannten Beispielen erkennt man ebenfalls die nachteilig aufwendigen Maßnahmen, auf unterschiedlichen Haftungsbereichen unterschiedlichen Kunststoff aufzulegen.

    [0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verpackung der eingangs genannten Art und die Vorrichtung zur Herstellung der bekannten Verpackung so zu verbessern, daß man nicht auf Versiegelungs-Verschlechterungsmittel und deren Anbringung auf bestimmten Bereichen im Deckel angewiesen ist und das Werkzeug zur Herstellung der Siegelfelder mit geringer Haftkraft neben solchen mit starker Haftkraft vereinfacht wird; zumal die Aufbringung unterschiedlicher Temperaturen in Nachbarbereichen mit erheblichen Schwierigkeiten wegen der Wärmeleitung verbunden ist.

    [0009] Diese Aufgabe wird für die Verpackung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Siegelfeld mit geringer Haftkraft durch ein Muster von erhabenen Flächen,die mit daneben-und tieferliegenden Feldern abwechseln, gebildet ist. Der Vorteil dieser einfachen überlegung und Durchführung besteht darin, daß nur begrenzte Bereiche des mit dem Kunststoff beschichteten Trägermaterials beim "üblichen" Versiegeln mit den Heizbacken oder Siegeleinrichtungen in Berührung kommen. Durch das Muster von Feldern unterschiedlicher Höhe innerhalb des mit Kunststoff beschichteten Kartons kann man zwar eine flüssigkeitsdichte Ausgießöffnung verschließen, in den gewünschten Bereichen die Kräfte zum öffnen aber gering halten. Es versteht sich, daß die Bahn des mit Thermoplast beschichteten Trägermaterials oder der aus diesem beschichteten Karton bestehende Zuschnitt vor dem Aufstellen und Versiegeln durch eine Vorbehandlung einfachster Art in der gewünschten Weise präpariert werden kann.

    [0010] Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß dabei, wenn die erhabenen Flächen sich im Abstand voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder tiefer liegen oder umgekehrt. Man kann auf diese Weise jede Abstufung an Haftkraft erreichen, je nach der Vielzahl von nebeneinanderliegenden Rippen oder der Breite der Rippen. Umgekehrt betrachtet kann von der normalen starken Haftkraft eine Abweichung in Richtung geringerer Haftkraft durch die Anordnung von tieferliegenden Punkten erreicht werden, deren Anzahl und Anordnung die Stärke der Haftkraft bestimmen kann.

    [0011] Deshalb ist es erfindungsgemäß bei einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, daß die erhabenen Felder mehrere nebeneinander angeordnete Punkte und/oder kleinere Flächen sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist.

    [0012] Versuche haben gezeigt, daß Siegelbacken mit den betreffenden Rippenmustern oder Punktmustern nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, weil die Weichheit des Trägermaterials einen Ausgleich insofern geschaffen hat, als zum Inneren der Kartonschicht hin eine Nivellierung dieses Musters erfolgte. Deshalb ist es besser, wenn erfindungsgemäß durch eine vorbehandlung des Zuschnittes oder der Bahn, aus welchem der Zuschnitt herausgeschnitten wird, z.B. in Verbindung mit dem Rillen und gegebenenfalls Vorstanzen, die Vertiefungen neben den erhabenen Flächenteilen durch Vorbehandlung so vorgesehen werden, daß in die Schweißstation mit z.B. glatten Siegelbacken die Felder mit den Mustern eingeführt werden. Dann ist mit Vorteil die Versiegelung nur längs dieser erhabenen Flächenteile möglich, und die danebenangeordneten, tieferliegenden Abschnitte bleiben unversiegelt.

    [0013] Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn das an der Ausgießtülle befindliche Siegelfeld mit geringer Haftkraft eine Ausnehmung aufweist. Dadurch wird vermieden, daß nach dem öffnen und Wiederverschließen die Haftung der beim Wiederverschließen aufeinandergedrückten Siegelflächen zu stark wird, so daß der Benutzer Schwierigkeiten beim zweiten und dritten öffnen hat. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, wenn erfindungsgemäß die Ausnehmung symmetrisch zur Spitze der Ausgießtülle in Gestalt einer Ausbuchtung ausgebildet ist, weil dadurch die Herstellung der die Ausgießtülle bildenden Wandfelder erleichtert wird. Eine Ausbuchtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Grenzlinie derselben sich am Außenrand befindet. Aus einer Papierwand kann man beispielsweise eine solche Ausbuchtung dadurch erstellen, daß man mit einer Schere von außen ein rundes Stück an der Außenkante herausschneidet; oder ein rechteckiges Feld; oder einen zackenförmigen Bereich ausschneidet, der wie ein Dreieck aussieht. Der allgemeinere Begriff "Ausnehmung" sieht hingegen anstelle der vorstehend erwähnten konkreten Ausführungsbeispiele auch Löcher oder öffnungen vor, die vollständig in dem betreffenden Wandfeld enthalten sind, ohne zum Rand hin offen zu sein. Die Ausbuchtung ist hingegen stets zum Rand hin offen. Sie ist einfacher herstellbar, insbesondere dann, wenn bei weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Ausnehmung dreieckförmig ist und der Scheitel dieses Dreiecks die Spitze der Ausgießtülle bildet. Die dem Scheitel gegenüberliegende Hypotenuse könnte dann beispielsweise die abgeschnittene Randkante dieses Siegelfeldes vor der Verklei- nerung sein. Durch die Verkleinerung des Siegelfeldes mit geringer Haftkraft wird nämlich dessen Haftkraft auf sehr einfache Weise noch weiter verringert.

    [0014] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß in den auf den zwei den Deckel der Verpackung bildenden Schrägflächen angebrachten Siegelfeldern geringer Haftkraft Faltlinien angeordnet sind, die vorzugsweise senkrecht in den doppelten Kartonstreifen einlaufen. Hierdurch wird eine andersartig ausgestaltete und leicht zu erstellende Ausgießtülle geschaffen, die vom. Endverbraucher gut zu öffnen und zu benutzen ist.

    [0015] Für die Vorrichtung wird die vorstehend genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Prägerolle mit Gegendruckrolle vorgesehen ist, zwischen welche in Laufrichtung der Pakkungsbahn eine auf dieser befindliche Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern hindurchführbar ist. Die Bahn des beschichteten Kartons, die Packungsbahn, oder der bereits vereinzelte Zuschnitt wird in den Walzenspalt geführt und erfährt an den gewünschten Stellen, die in Laufrichtung der Bahn oder Zuschnitte linienartig hintereinander angeordnet sind, die gewünschten Muster von vertieften Flächen, während in der Nachbarschaft keine Vertiefungen vorkommen und beim nachfolgenden Versiegeln in der bekannten Weise verbunden werden.

    [0016] Zur Erreichung der vorstehend erwähnten Verpackung ist es zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß die Prägerolle auf mindestens einem Teil ihres Umfanges mit einem erhaben angeordneten Muster, das mit daneben- und tieferliegendem Muster abwechselt, versehen ist. Der Zuschnitt oder die Pakkungsbahn erfährt die Einprägung längs desjenigen Umfangsteiles der Prägerolle, der das erhabene Muster trägt, und auf dem übrigen Bereich kann die Packungsbahn oder die Reihe der Zuschnitte zwischen Prägerolle und Gegendruckrolle hindurchgleiten, ohne daß eine Eindrückung an speziellen Flächenteilen erfolgt. Mit anderen Worten hat die Prägerolle auf einem Teil ihres Umfanges einen Durchmesser, der größer ist, und auf dem übrigen Teil einen geringeren Durchmesser.

    [0017] Besonders zweckmäßig ist die Vorrichtung dadurch ausgestaltet daß die erhabenen Felder des Musters sich im Abstand voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder tiefer liegen oder umgekehrt, oder mehrere, nebeneinander angeordnete Punkte und/oder kleinere Flächen sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist. Das Muster auf der Prägerolle kann je nach Wunsch unterschiedliche Muster erhalten, so daß bei der Verarbeitung die Verpackung Siegelfelder mit stärkerer und andere mit geringerer Haftkraft je nach gewünschter Abstufung bekommt. Das Oberflächenmuster der Prägerolle kann zwar in sich kompliziert ausgestaltet sein, das Gesamtwerkzeug ist aber wieder außerordentlich einfach, denn es besteht lediglich aus Prägerolle mit Gegendruckrolle.

    [0018] Durch die Erfindung werden zur Erstellung von Siegelnähten mit geringer Haftkraft im Bereich dieser Siegelnähte gewisse Teile der beschichteten Bahn so niedergedrückt, daß sie am Schweiß- bzw. Siegelvorgang nicht teilhaben. Die Gesamtsiegelfläche wird dadurch verringert, und folglich verringert sich auch die Haftkraft der letztlich erzeugten Siegelnaht.

    [0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Verpackung mit giebelförmigem Deckel im verschlossenen Zustand,

    Figur 2 die gleiche Verpackung der Figur 1, wobei jedoch der erste Schritt zum öffnen der Ausgießöffnung dargestellt ist,

    Figur 3 abgebrochen und wiederum perspektivisch die Draufsicht auf den giebelförmigen Deckel der Verpackung nach dem vollständigen öffnen,

    Figur 4 eine abgebrochene Seitenansicht des oberen Berei- ches eines flachgelegten Zuschnittes nach Figur 1 mit den Faltlinien und den Siegelfeldern geringer Haftkraft,

    Figur 5 abgebrochen und stärker schematisiert die gleiche Ansicht wie Figur 4 zur Verdeutlichung beim Vergleich mit dem Herstellungswerkzeug,

    Figur 6 eine Draufsicht auf das Herstellungswerkzeug, d.h. die Prägerolle,

    Figur 7 die Oberfläche der Prägerolle in flachgelegten Zustand, wobei die Enden abgebrochen sind,

    Figur 8 eine Seitenansicht der Prägerolle in Achsrichtung, d.h. in Richtung von rechts nach links auf Figur 6 gesehen,

    Figur 9 eine Einzelheit des Musters bei einer bevorzugten Ausführungsform der Prägerolle, und

    Figur 10 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform, in der Darstellung ähnlich wie Figur 4 nach der oben beschriebenen Ausführungsform.



    [0020] Die in den Figuren 1 bis 3 perspektivisch dargestellte Verpackung ist allgemein mit C bezeichnet. Sie hat einen insgesamt mit 20 bezeichneten tubusformigen Hauptkörper mit im Querschnitt viereckiger Gestalt, einen Boden 21 und einen allgemein mit 22 bezeichneten giebelförmigen Deckel. Dieser besteht aus zwei Schrägflächen 24, 25 und einem doppeltgelegten Kartonstreifen, dessen eine Lage mit 29 und die gegenüberliegende mit 26 bezeichnet ist.

    [0021] Gemäß Figur 4 ist der tubusförmige Hauptkörper 20 längs der Siegelnaht 38 geschlossen. Die etwa senkrecht zu den Wandflächen 24 und 25 liegenden, umgelegten Giebelflächen 31 und 32 sind seitlich mit Dreieckfeldern 34, 35 bzw. 36, 37 verbunden, während zur öffnungsseite nach oben hin Felder 30, 41 und 42 zur Bildung der Firstnaht vorgesehen sind.

    [0022] Die gesamte Verpackung besteht aus beidseitig mit Thermoplast beschichtetem Papier oder Karton, so daß bei entsprechender Ausgestaltung der Siegelwerkzeuge ein vollständig flüssigkeitsdichtes Verschließen des giebelförmigen Deckels der Packung möglich ist.

    [0023] Jedoch soll in den Bereichen 39, 40, 48 und 49 ein Siegelfeld geringer Haftkraft erzeugt werden, weshalb diese Flächen mit dem speziellen Muster 46, 47 bzw. 49 versehen werden.

    [0024] Nach dem Versiegeln, welches über diese Bereiche 39, 40, 48 und 49 schwächer derart erfolgt, daß diese Felder geringere Haftkraft haben und folglich schälfähig sind, kann die Pakkung durch einen ersten Schritt in die in Figur 2 gezeigte Position gebracht werden.

    [0025] Um eine mögliche Wiederanhaftung der Siegelfelder 48, 49, 39 und 40 geringer Haftkraft zu vermeiden, wenn der Behälter geöffnet wird, ist die Ausführungsform gemäß Figur 10 vorgesehen. Dort ist ein vorgefertigtes Kartonmaterial, d.h. ein abgebrochener Zuschnitteil entsprechend Figur 4 dargestellt, jedoch mit kleinen Veränderungen, so daß die Verpackung aus dem Zuschnitt gemäß Figur 10 eine leicht modifizierte Ausführungsform darstellt gegenüber der Verpackung, die aus dem Zuschnitt der Figur 4 erstellt wird. Gleiche Felder und Teile der Figur 10 zur Figur 4 sind mit gleichen Bezugszahlen versehen, tragen jedoch zusätzlich ein Apostroph. Um die Haftkraft weiter zu verringern, sind die Siegelfelder 39', 40' verkleinert worden, z.B. durch Abschneiden eines Mitteilteils 50, der in Figur 10 mit einer Schrägschraffur und mit dreieckförmig verlaufenden Grenzlinien dargestellt ist. Zwar kann die Gestalt eines solchen abgeschnittenen Teiles 50 unterschiedlich sein, es ist aber besonders nützlich, den Abschnitt V-förmig auszugestalten, wobei die untere Spitze des "V", die in Figur 10 mit 51 bezeichnet ist, auf einer vertikalen Faltlinie 52 liegt, die vom Schnittpunkt zwischen den entsprechenden Faltlinien 53, 54 in den oberen Wandfeldern 31', 34' des vorgeformten Kartonmaterials ausgeht. Der V-förmige Abschnitt 50 hat vorzugsweise die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Scheitel 51 auf der Faltlinie 52 liegt. Gemäß einer praktischen Ausführungsform kann hierbei z.B. die Hypotenuse oder Basis ungefähr 25 mm und eine entsprechende Dreieckhöhe 4 bis 5 mm betragen.

    [0026] Nach der in Figur 10 gezeigten, gegenüber Figur 4 geänderten Ausführungsform des Kartonmaterials können die zwei oben an der Verpackung angeordneten Wandfelder 24' und 25' ferner mit Faltlinien 55 bzw. 56 versehen sein, die teilweise innerhalb entsprechender Siegelfelder 48' bzw. 49' mit geringerer Haftkraft angeordnet sind. Diese Extrafaltlinien 55 und 56 verlaufen vorzugsweise bei der Darstellung der Figur 10 vertikal nach oben und stellen Verlängerungen entsprechend der Faltlinien 57 und 58 innerhalb der Wandfelder 24' bzw. 25' dar. Dadurch wird eine andere und leichter gebildete Ausgießtülle geformt, wenn die gefüllte und verschlossene Verpackung C geöffnet werden und ihr Füllgut ausgegossen werden soll.

    [0027] Aus Figur 2 sieht man, daß die schälfähige Siegelfläche im Bereich des Spezialmusters 46 (beispielsweise im Abstand voneinander angeordnete. rhombusförmige Vertiefungen) so geöffnet werden kann, daß die beiden Dreieckfelder 34 und 35 auseinandergezogen werden.

    [0028] In Figur 3 ist dann der Zustand nach dem vollständigen öffnen der Ausgießvorrichtung gezeigt, wobei nämlich die als Ausgießtülle dienende Lippe 45 der Ausgießtülle 44 durch Lösen der vorbehandelten Siegelfelder 47 und 49 herausgeklappt ist.

    [0029] In Figur 5 ist der Zuschnitt der Figur 4 nochmals wiederholt, jedoch stärker schematisiert und so dargestellt, daß ein leichter Vergleich mit dem Herstellungswerkzeug möglich ist. Die Siegelfelder mit geringer Haftkraft sind wieder in der Mitte auf der rechten Seite mit 39 und auf der linken Seite mit 40, außen an den Seiten mit 48 und mit 49 bezeichnet.

    [0030] Zur Herstellung eines solchen Musters wird eine Prägerolle 1 mit Gegendruckrolle 2 verwendet, die in Seitenansicht schematisch in Figur 8 dargestellt sind. Von der Gegendruckrolle 2 ist nur ein kleines abgebrochenes Teil dargestellt, um zu veranschaulichen, wie die Packungsbahn 3 bzw. der Zuschnitt zwischen die beiden Rollen 1 und 2 hindurchführbar ist. Gemäß Figur 8, bei der man in Richtung der Achse 4 der Prägerolle 1 blickt, ist auf dem halben Umfang, d.h. über einem Bereich von etwas mehr als 180°, ein erhabenes Teil mit einer Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern 49', 40', 39' und 48' angeordnet, wobei dieses Teil allgemein mit P bezeichnet ist, um den größeren Außendurchmesser dieses Teils P im Vergleich zum Durchmesser der Prägerolle 1 darstellen zu können.

    [0031] Blickt man auf die Prägerolle 1 der Darstellung der Figur 8 unter Weglassung der Bahn 3 und der Gegendruckrolle 2 direkt von unten senkrecht auf die Achse 4, so hat man die Darstellung der Figur 6. Auch hier erkennt man die in einer Linie hintereinander und mindestens teilweise im Abstand voneinander angeordneten Musterfelder 49', 40', 39' und 48', von oben nach unten gesehen.

    [0032] Wickelt man die Prägerolle 1 in eine Ebene ab, dann stellt sich die Oberfläche dar, wie in Figur 7 gezeigt ist, wobei die beiden direkt ohne Abstand aneinander angrenzenden erhabenen Musterfelder 39' und 40' etwa in der Mitte liegen, während rechts und links davon im Abstand die Musterfelder 48' und 49' liegen. Nach außen weiter rechts und links ist der übrige Umfang der Prägerolle 1 abgebrochen, denn dort ist kein erhabenes Musterfeld, wie sich auch in der Seitenansicht der Figur 8 im oberen Bereich erkennen läßt.

    [0033] Die Einzelheit IX in Figur 7 ist in Figur 9 dargestellt. Hier handelt es sich insgesamt um das erhabene Musterfeld 40', in welchem sich erhabene Felder 5 (es handelt sich hier um die zusammenhängende Hauptoberfläche) mit tieferliegenden Feldern 6 in Rhombenform abwechseln. Wenn die horizontale Linie 4 wieder als Achse der Prägerolle 1 gedacht wird, dann liegt unter einem Winkel von 60° eine Linie von sich im Abstand voneinander befindlichenperiodisch angeordneten rhombischen Vertiefungen derart auf der Umfangsfläche, daß sich durch das Nebeneinanderanordnen von einer Vielzahl solcher Rhombenreihen das gewünschte Muster ergibt.

    [0034] Dieses Muster nach Figur 9 kann man auch anders dahingehend interpretieren, daß sich gerade Rippen als erhabene Flächen 5 so kreuzen, daß dazwischen die rhombenförmigen, tieferliegenden Felder 6 verbleiben.

    [0035] Bei einer anderen Interpretation, bei welcher Figur 9 beispielsweise als Ausschnitt aus einem Siegelfeld mit geringer Haftkraft mit umgekehrtem Werkzeug erstellt ist, bei welchem also die rhombusförmigen Flächen 6 erhaben und die neben diesen verlaufenden, sich kreuzenden Rippen 5 tiefer liegen, erhält man also ein Siegelfeld, wie in Figur 5 mit 39, 40, 48, 49 gezeigt ist, bei welchem das dann sich nach Figur 9 zu denkende Muster aus den erhabenen Flächen 6 mit den daneben- und tieferliegenden Feldern 5 abwechseln.


    Ansprüche

    1. Verpackung aus mit einem Thermoplast beschichtetem Trägermaterial, wie z.B. Karton, für Flüssigkeiten oder dergleichen, mit einem tubusförmigen Hauptkörper (20) mit Boden (21) und Deckel (24-26, 29), der eine durch öffnen von Siegelnähten zu öffnende Ausgießtülle (44) aufweist, in deren Versiegelungsbereich neben Siegelfeldern (30, 41, 42) mit starker Haftkraft solche mit geringer Haftkraft (39, 40, 48, 49) zum abschälenden Auseinanderziehen der Siegelfelder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet , daß das Siegelfeld (39, 40) mit geringer Haftkraft durch ein Muster von erhabenen Flächen (6), die mit daneben- und tieferliegenden Feldern (5) abwechseln, gebildet ist.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen Flächen (6) sich im Abstand (a) voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder (5) tiefer liegen oder umgekehrt.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen Felder mehrere nebeneinander angeordnete Punkte und/oder .kleinere Flächen (5) sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Ausgießtülle (44) befindliche Siegelfeld (39, 40) mit geringer Haftkraft eine Ausnehmung (50) aufweist (Figur 10).
     
    5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (50) symmetrisch zur Spitze (Faltlinie 52) der Ausgießtülle (44) in Gestalt einer Ausbuchtung ausgebildet ist (Figur 10).
     
    6. Verpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (50) dreieckförmig ist und der Scheitel (51) dieses Dreiecks die Spitze der Ausgießtülle (44) bildet (Figur 10).
     
    7. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf-den zwei den Deckel der Verpackung (C) bildenden Schrägflächen (24', 25') angebrachten Siegelfeldern (48' ; '49' ) geringer Haftkraft Faltlinien (55, 56) angeordnet sind, die vorzugsweise senkrecht in den doppelten Kartonstreifen (26, 29) einlaufen (Figur 10).
     
    8. Vorrichtung zur Herstellung der Verpackung nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Prägerolle (1) mit Gegendruckrolle (2) vorgesehen ist, zwischen welche in Laufrichtung der Packungsbahn eine auf dieser befindliche Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern hindurchführbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet; daß die Prägerolle (1) auf mindestens einem Teil ihres Umfanges mit einem erhaben angeordneten Muster, das mit daneben- und tieferliegendem Muster abwechselt, versehen ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen Felder (5) des Musters sich im Abstand (a) voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder (6) tiefer liegen oder umgekehrt, oder mehrere, nebeneinander angeordnete Punkte und/oder kleinere Flächen sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist.
     




    Zeichnung