[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus mit einem Thermoplast beschichtetem Trägermaterial,
wie z.B. Karton, für Flüssigkeiten oder dergleichen, mit einem tubusförmigen Hauptkörper
mit Boden und Deckel, der eine durch öffnen von Siegelnähten zu öffnende Ausgießtülle
aufweist, in deren Versiegelungsbereich neben Siegelfeldern mit starker Haftkraft
solche mit geringer Haftkraft zum abschälenden Auseinanderziehen der Siegelfelder
angeordnet sind. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer
solchen Verpakkung.
[0002] Bekannt sind Verpackungen, die oben einen Giebelverschluß haben. Solche Packungen
werden nahezu immer aus vorgefertigten Zuschnitten hergestellt, die mit einer geeigneten
Anordnung von Faltlinien ausgestattet sind, die das Aufrichten und Bilden der Verpackungen
durch Falten der das Oberteil bzw. den Boden bildenden Felder in ihre endgültige Stellung
erleichtern. Die Behälterzuschnitte sind heutzutage meist mit einem Thermoplast beschichtet,
beispielsweise Polyäthylen, der sowohl dazu verwendet wird, die Verpackung flüssigkeitsdicht
zu machen, als auch dazu, die Verpackung durch Anwendung von Hitze und Druck zu versiegeln,
so daß sie in ihrer aufgerichteten Stellung einwandfrei gefaltet und dicht ist. In
solchen Verpackungen wird zur Zeit im allgemeinen Milch transportiert.
[0003] Das Oberteil bzw. der Deckel der bekannten Packung ist durch Auseinanderziehen der
Siegelnähte so zu öffnen, daß sich eine Ausgießtülle zum einwandfreien Ausgießen des
Verpakkungsgutes ergibt.
[0004] Die Schwierigkeit bei derartigen, auch eingangs beschriebenen Verpackungen, besteht
im allgemeinen darin, die Siegelnähte zur Bildung der Ausgießtülle auseinanderzuziehen.
Die ohne besondere Vorkehrungen versiegelten Siegelnähte einer Verpackung dieser Art
sind zur Gewährleistung der Dichtigkeit so fest ausgebildet, daß sie nicht ohne weiteres,
insbesondere nicht ohne größeren Kraftaufwand und zumeist nicht ohne Beschädigung
der Packung geöffnet werden können. Beispielsweise ist längs des tubusförmigen Hauptkörpers
und auch im Bodenbereich desselben die jeweilige Dichtnaht so fest ausgestaltet, daß
die Packung auch bei leichterem Aufstoßen nicht ohne weiteres aufplatzt. Dies ist
erwünscht, und auch im Deckelbereich muß eine einwandfreie Dichtigkeit gewährleistet
sein. Gleichzeitig wünscht der Verbraucher an wenigstens einer Stelle des Deckels
eine leicht zu öffnende Siegelnaht. Diese kann man als schälfähig bezeichnen.
[0005] Bei den bekannten Verpackungen sind einige Siegelnähte wenigstens teilweise mit geringer
Haftkraft versehen, während die anderen, sich in der Nachbarschaft derselben befindlichen
Siegelnähte starke Haftkraft haben, um während des Transportes und vor dem öffnen
die Verpackung dicht zu halten.
[0006] Es gibt verschiedene Verfahren, Siegelnähte mit geringer Haftkraft herzustellen.
Bei einer ersten bekannten
Aufüh- rungsform beschichtet man die Bereiche von Siegelnähten, die eine geringere
Haftkraft als die Nachbarschaft haben sollen, mit einem Versiegelungs-Verschlechterungsmittel,
beispielsweise Siliconkautschuk. Bei einer zweiten Auführungsform werden die Bereiche,
welche geringe Haftkraft haben sollen, mit einem Spezialkunststoff beschichtet, der
eine höhere Siegeltemperatur hat als der übrige Thermoplast. Wenn dann das Versiegeln
bei niedrigerer Temperatur erfolgt, ergeben sich in den Bereichen mit dem Spezialkunststoff
mit höherer Versiegelungstemperatur wiederum in erwünschter Weise die Bereiche geringer
Haftkraft. Bei einer weiteren dritten bekannten Ausführungsform wird werkzeugseitig
darauf geachtet, daß der Siegelnahtbereich mit geringer Haftkraft nicht so stark erwärmt
wird wie die anderen Siegelnähte, wodurch ebenfalls an gewünschten Stellen die geringe
Haftkraft erreicht wird.
[0007] Im letzteren Falle ist der komplizierte Aufbau des Werkzeuges ersichtlich. Bei den
ersten beiden genannten Beispielen erkennt man ebenfalls die nachteilig aufwendigen
Maßnahmen, auf unterschiedlichen Haftungsbereichen unterschiedlichen Kunststoff aufzulegen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verpackung der eingangs genannten Art und
die Vorrichtung zur Herstellung der bekannten Verpackung so zu verbessern, daß man
nicht auf Versiegelungs-Verschlechterungsmittel und deren Anbringung auf bestimmten
Bereichen im Deckel angewiesen ist und das Werkzeug zur Herstellung der Siegelfelder
mit geringer Haftkraft neben solchen mit starker Haftkraft vereinfacht wird; zumal
die Aufbringung unterschiedlicher Temperaturen in Nachbarbereichen mit erheblichen
Schwierigkeiten wegen der Wärmeleitung verbunden ist.
[0009] Diese Aufgabe wird für die Verpackung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Siegelfeld
mit geringer Haftkraft durch ein Muster von erhabenen Flächen,die mit daneben-und
tieferliegenden Feldern abwechseln, gebildet ist. Der Vorteil dieser einfachen überlegung
und Durchführung besteht darin, daß nur begrenzte Bereiche des mit dem Kunststoff
beschichteten Trägermaterials beim "üblichen" Versiegeln mit den Heizbacken oder Siegeleinrichtungen
in Berührung kommen. Durch das Muster von Feldern unterschiedlicher Höhe innerhalb
des mit Kunststoff beschichteten Kartons kann man zwar eine flüssigkeitsdichte Ausgießöffnung
verschließen, in den gewünschten Bereichen die Kräfte zum öffnen aber gering halten.
Es versteht sich, daß die Bahn des mit Thermoplast beschichteten Trägermaterials oder
der aus diesem beschichteten Karton bestehende Zuschnitt vor dem Aufstellen und Versiegeln
durch eine Vorbehandlung einfachster Art in der gewünschten Weise präpariert werden
kann.
[0010] Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß dabei, wenn die erhabenen Flächen sich im Abstand
voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade und/oder gebogene
Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder tiefer liegen oder umgekehrt. Man
kann auf diese Weise jede Abstufung an Haftkraft erreichen, je nach der Vielzahl von
nebeneinanderliegenden Rippen oder der Breite der Rippen. Umgekehrt betrachtet kann
von der normalen starken Haftkraft eine Abweichung in Richtung geringerer Haftkraft
durch die Anordnung von tieferliegenden Punkten erreicht werden, deren Anzahl und
Anordnung die Stärke der Haftkraft bestimmen kann.
[0011] Deshalb ist es erfindungsgemäß bei einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, daß
die erhabenen Felder mehrere nebeneinander angeordnete Punkte und/oder kleinere Flächen
sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist.
[0012] Versuche haben gezeigt, daß Siegelbacken mit den betreffenden Rippenmustern oder
Punktmustern nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, weil die Weichheit des Trägermaterials
einen Ausgleich insofern geschaffen hat, als zum Inneren der Kartonschicht hin eine
Nivellierung dieses Musters erfolgte. Deshalb ist es besser, wenn erfindungsgemäß
durch eine vorbehandlung des Zuschnittes oder der Bahn, aus welchem der Zuschnitt
herausgeschnitten wird, z.B. in Verbindung mit dem Rillen und gegebenenfalls Vorstanzen,
die Vertiefungen neben den erhabenen Flächenteilen durch Vorbehandlung so vorgesehen
werden, daß in die Schweißstation mit z.B. glatten Siegelbacken die Felder mit den
Mustern eingeführt werden. Dann ist mit Vorteil die Versiegelung nur längs dieser
erhabenen Flächenteile möglich, und die danebenangeordneten, tieferliegenden Abschnitte
bleiben unversiegelt.
[0013] Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn das an der Ausgießtülle befindliche
Siegelfeld mit geringer Haftkraft eine Ausnehmung aufweist. Dadurch wird vermieden,
daß nach dem öffnen und Wiederverschließen die Haftung der beim Wiederverschließen
aufeinandergedrückten Siegelflächen zu stark wird, so daß der Benutzer Schwierigkeiten
beim zweiten und dritten öffnen hat. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig herausgestellt,
wenn erfindungsgemäß die Ausnehmung symmetrisch zur Spitze der Ausgießtülle in Gestalt
einer Ausbuchtung ausgebildet ist, weil dadurch die Herstellung der die Ausgießtülle
bildenden Wandfelder erleichtert wird. Eine Ausbuchtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Grenzlinie derselben sich am Außenrand befindet. Aus einer Papierwand kann
man beispielsweise eine solche Ausbuchtung dadurch erstellen, daß man mit einer Schere
von außen ein rundes Stück an der Außenkante herausschneidet; oder ein rechteckiges
Feld; oder einen zackenförmigen Bereich ausschneidet, der wie ein Dreieck aussieht.
Der allgemeinere Begriff "Ausnehmung" sieht hingegen anstelle der vorstehend erwähnten
konkreten Ausführungsbeispiele auch Löcher oder öffnungen vor, die vollständig in
dem betreffenden Wandfeld enthalten sind, ohne zum Rand hin offen zu sein. Die Ausbuchtung
ist hingegen stets zum Rand hin offen. Sie ist einfacher herstellbar, insbesondere
dann, wenn bei weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Ausnehmung dreieckförmig
ist und der Scheitel dieses Dreiecks die Spitze der Ausgießtülle bildet. Die dem Scheitel
gegenüberliegende Hypotenuse könnte dann beispielsweise die abgeschnittene Randkante
dieses Siegelfeldes vor der
Verklei- nerung sein. Durch die Verkleinerung des Siegelfeldes mit geringer Haftkraft
wird nämlich dessen Haftkraft auf sehr einfache Weise noch weiter verringert.
[0014] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß
in den auf den zwei den Deckel der Verpackung bildenden Schrägflächen angebrachten
Siegelfeldern geringer Haftkraft Faltlinien angeordnet sind, die vorzugsweise senkrecht
in den doppelten Kartonstreifen einlaufen. Hierdurch wird eine andersartig ausgestaltete
und leicht zu erstellende Ausgießtülle geschaffen, die vom. Endverbraucher gut zu
öffnen und zu benutzen ist.
[0015] Für die Vorrichtung wird die vorstehend genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß eine
Prägerolle mit Gegendruckrolle vorgesehen ist, zwischen welche in Laufrichtung der
Pakkungsbahn eine auf dieser befindliche Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern
hindurchführbar ist. Die Bahn des beschichteten Kartons, die Packungsbahn, oder der
bereits vereinzelte Zuschnitt wird in den Walzenspalt geführt und erfährt an den gewünschten
Stellen, die in Laufrichtung der Bahn oder Zuschnitte linienartig hintereinander angeordnet
sind, die gewünschten Muster von vertieften Flächen, während in der Nachbarschaft
keine Vertiefungen vorkommen und beim nachfolgenden Versiegeln in der bekannten Weise
verbunden werden.
[0016] Zur Erreichung der vorstehend erwähnten Verpackung ist es zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß
die Prägerolle auf mindestens einem Teil ihres Umfanges mit einem erhaben angeordneten
Muster, das mit daneben- und tieferliegendem Muster abwechselt, versehen ist. Der
Zuschnitt oder die Pakkungsbahn erfährt die Einprägung längs desjenigen Umfangsteiles
der Prägerolle, der das erhabene Muster trägt, und auf dem übrigen Bereich kann die
Packungsbahn oder die Reihe der Zuschnitte zwischen Prägerolle und Gegendruckrolle
hindurchgleiten, ohne daß eine Eindrückung an speziellen Flächenteilen erfolgt. Mit
anderen Worten hat die Prägerolle auf einem Teil ihres Umfanges einen Durchmesser,
der größer ist, und auf dem übrigen Teil einen geringeren Durchmesser.
[0017] Besonders zweckmäßig ist die Vorrichtung dadurch ausgestaltet daß die erhabenen Felder
des Musters sich im Abstand voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende
gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder tiefer liegen
oder umgekehrt, oder mehrere, nebeneinander angeordnete Punkte und/oder kleinere Flächen
sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist. Das Muster auf der Prägerolle kann je
nach Wunsch unterschiedliche Muster erhalten, so daß bei der Verarbeitung die Verpackung
Siegelfelder mit stärkerer und andere mit geringerer Haftkraft je nach gewünschter
Abstufung bekommt. Das Oberflächenmuster der Prägerolle kann zwar in sich kompliziert
ausgestaltet sein, das Gesamtwerkzeug ist aber wieder außerordentlich einfach, denn
es besteht lediglich aus Prägerolle mit Gegendruckrolle.
[0018] Durch die Erfindung werden zur Erstellung von Siegelnähten mit geringer Haftkraft
im Bereich dieser Siegelnähte gewisse Teile der beschichteten Bahn so niedergedrückt,
daß sie am Schweiß- bzw. Siegelvorgang nicht teilhaben. Die Gesamtsiegelfläche wird
dadurch verringert, und folglich verringert sich auch die Haftkraft der letztlich
erzeugten Siegelnaht.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es
zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Verpackung mit giebelförmigem Deckel im
verschlossenen Zustand,
Figur 2 die gleiche Verpackung der Figur 1, wobei jedoch der erste Schritt zum öffnen
der Ausgießöffnung dargestellt ist,
Figur 3 abgebrochen und wiederum perspektivisch die Draufsicht auf den giebelförmigen
Deckel der Verpackung nach dem vollständigen öffnen,
Figur 4 eine abgebrochene Seitenansicht des oberen Berei- ches eines flachgelegten Zuschnittes nach Figur 1 mit den Faltlinien und den
Siegelfeldern geringer Haftkraft,
Figur 5 abgebrochen und stärker schematisiert die gleiche Ansicht wie Figur 4 zur
Verdeutlichung beim Vergleich mit dem Herstellungswerkzeug,
Figur 6 eine Draufsicht auf das Herstellungswerkzeug, d.h. die Prägerolle,
Figur 7 die Oberfläche der Prägerolle in flachgelegten Zustand, wobei die Enden abgebrochen
sind,
Figur 8 eine Seitenansicht der Prägerolle in Achsrichtung, d.h. in Richtung von rechts
nach links auf Figur 6 gesehen,
Figur 9 eine Einzelheit des Musters bei einer bevorzugten Ausführungsform der Prägerolle,
und
Figur 10 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform, in der Darstellung ähnlich
wie Figur 4 nach der oben beschriebenen Ausführungsform.
[0020] Die in den Figuren 1 bis 3 perspektivisch dargestellte Verpackung ist allgemein mit
C bezeichnet. Sie hat einen insgesamt mit 20 bezeichneten tubusformigen Hauptkörper
mit im Querschnitt viereckiger Gestalt, einen Boden 21 und einen allgemein mit 22
bezeichneten giebelförmigen Deckel. Dieser besteht aus zwei Schrägflächen 24, 25 und
einem doppeltgelegten Kartonstreifen, dessen eine Lage mit 29 und die gegenüberliegende
mit 26 bezeichnet ist.
[0021] Gemäß Figur 4 ist der tubusförmige Hauptkörper 20 längs der Siegelnaht 38 geschlossen.
Die etwa senkrecht zu den Wandflächen 24 und 25 liegenden, umgelegten Giebelflächen
31 und 32 sind seitlich mit Dreieckfeldern 34, 35 bzw. 36, 37 verbunden, während zur
öffnungsseite nach oben hin Felder
30, 41 und 42 zur Bildung der Firstnaht vorgesehen sind.
[0022] Die gesamte Verpackung besteht aus beidseitig mit Thermoplast beschichtetem Papier
oder Karton, so daß bei entsprechender Ausgestaltung der Siegelwerkzeuge ein vollständig
flüssigkeitsdichtes Verschließen des giebelförmigen Deckels der Packung möglich ist.
[0023] Jedoch soll in den Bereichen 39, 40, 48 und 49 ein Siegelfeld geringer Haftkraft
erzeugt werden, weshalb diese Flächen mit dem speziellen Muster 46, 47 bzw. 49 versehen
werden.
[0024] Nach dem Versiegeln, welches über diese Bereiche 39, 40, 48 und 49 schwächer derart
erfolgt, daß diese Felder geringere Haftkraft haben und folglich schälfähig sind,
kann die Pakkung durch einen ersten Schritt in die in Figur 2 gezeigte Position gebracht
werden.
[0025] Um eine mögliche Wiederanhaftung der Siegelfelder 48, 49,
39 und 40 geringer Haftkraft zu vermeiden, wenn der Behälter geöffnet wird, ist die
Ausführungsform gemäß Figur 10 vorgesehen. Dort ist ein vorgefertigtes Kartonmaterial,
d.h. ein abgebrochener Zuschnitteil entsprechend Figur 4 dargestellt, jedoch mit kleinen
Veränderungen, so daß die Verpackung aus dem Zuschnitt gemäß Figur 10 eine leicht
modifizierte Ausführungsform darstellt gegenüber der Verpackung, die aus dem Zuschnitt
der Figur 4 erstellt wird. Gleiche Felder und Teile der Figur 10 zur Figur 4 sind
mit gleichen Bezugszahlen versehen, tragen jedoch zusätzlich ein Apostroph. Um die
Haftkraft weiter zu verringern, sind die Siegelfelder 39', 40' verkleinert worden,
z.B. durch Abschneiden eines Mitteilteils 50, der in Figur 10 mit einer Schrägschraffur
und mit dreieckförmig verlaufenden Grenzlinien dargestellt ist. Zwar kann die Gestalt
eines solchen abgeschnittenen Teiles 50 unterschiedlich sein, es ist aber besonders
nützlich, den Abschnitt V-förmig auszugestalten, wobei die untere Spitze des "
V", die in Figur 10 mit 51 bezeichnet ist, auf einer vertikalen Faltlinie 52 liegt,
die vom Schnittpunkt zwischen den entsprechenden Faltlinien 53, 54 in den oberen Wandfeldern
31', 34' des vorgeformten Kartonmaterials ausgeht. Der V-förmige Abschnitt 50 hat
vorzugsweise die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Scheitel 51 auf
der Faltlinie 52 liegt. Gemäß einer praktischen Ausführungsform kann hierbei z.B.
die Hypotenuse oder Basis ungefähr 25 mm und eine entsprechende Dreieckhöhe 4 bis
5 mm betragen.
[0026] Nach der in Figur 10 gezeigten, gegenüber Figur 4 geänderten Ausführungsform des
Kartonmaterials können die zwei oben an der Verpackung angeordneten Wandfelder 24'
und 25' ferner mit Faltlinien 55 bzw. 56 versehen sein, die teilweise innerhalb entsprechender
Siegelfelder 48' bzw. 49' mit geringerer Haftkraft angeordnet sind. Diese Extrafaltlinien
55 und 56 verlaufen vorzugsweise bei der Darstellung der Figur 10 vertikal nach oben
und stellen Verlängerungen entsprechend der Faltlinien 57 und 58 innerhalb der Wandfelder
24' bzw. 25' dar. Dadurch wird eine andere und leichter gebildete Ausgießtülle geformt,
wenn die gefüllte und verschlossene Verpackung C geöffnet werden und ihr Füllgut ausgegossen
werden soll.
[0027] Aus Figur 2 sieht man, daß die schälfähige Siegelfläche im Bereich des Spezialmusters
46 (beispielsweise im Abstand voneinander angeordnete. rhombusförmige Vertiefungen)
so geöffnet werden kann, daß die beiden Dreieckfelder 34 und 35 auseinandergezogen
werden.
[0028] In Figur 3 ist dann der Zustand nach dem vollständigen öffnen der Ausgießvorrichtung
gezeigt, wobei nämlich die als Ausgießtülle dienende Lippe 45 der Ausgießtülle 44
durch Lösen der vorbehandelten Siegelfelder 47 und 49 herausgeklappt ist.
[0029] In Figur 5 ist der Zuschnitt der Figur 4 nochmals wiederholt, jedoch stärker schematisiert
und so dargestellt, daß ein leichter Vergleich mit dem Herstellungswerkzeug möglich
ist. Die Siegelfelder mit geringer Haftkraft sind wieder in der Mitte auf der rechten
Seite mit 39 und auf der linken Seite mit 40, außen an den Seiten mit 48 und mit 49
bezeichnet.
[0030] Zur Herstellung eines solchen Musters wird eine Prägerolle 1 mit Gegendruckrolle
2 verwendet, die in Seitenansicht schematisch in Figur 8 dargestellt sind. Von der
Gegendruckrolle 2 ist nur ein kleines abgebrochenes Teil dargestellt, um zu veranschaulichen,
wie die Packungsbahn 3 bzw. der Zuschnitt zwischen die beiden Rollen 1 und 2 hindurchführbar
ist. Gemäß Figur 8, bei der man in Richtung der Achse 4 der
Prägerolle 1 blickt, ist auf dem halben Umfang, d.h. über einem Bereich von etwas mehr
als 180°, ein erhabenes Teil mit einer Linie von hintereinander angeordneten Siegelfeldern
49', 40', 39' und 48' angeordnet, wobei dieses Teil allgemein mit P bezeichnet ist,
um den größeren Außendurchmesser dieses Teils P im Vergleich zum Durchmesser der Prägerolle
1 darstellen zu können.
[0031] Blickt man auf die Prägerolle 1 der Darstellung der Figur 8 unter Weglassung der
Bahn 3 und der Gegendruckrolle 2 direkt von unten senkrecht auf die Achse 4, so hat
man die Darstellung der Figur 6. Auch hier erkennt man die in einer Linie hintereinander
und mindestens teilweise im Abstand voneinander angeordneten Musterfelder 49', 40',
39' und 48', von oben nach unten gesehen.
[0032] Wickelt man die Prägerolle 1 in eine Ebene ab, dann stellt sich die Oberfläche dar,
wie in Figur 7 gezeigt ist, wobei die beiden direkt ohne Abstand aneinander angrenzenden
erhabenen Musterfelder 39' und 40' etwa in der Mitte liegen, während rechts und links
davon im Abstand die Musterfelder 48' und 49' liegen. Nach außen weiter rechts und
links ist der übrige Umfang der
Prägerolle 1 abgebrochen, denn dort ist kein erhabenes Musterfeld, wie sich auch in
der Seitenansicht der Figur 8 im oberen Bereich erkennen läßt.
[0033] Die Einzelheit IX in Figur 7 ist in Figur 9 dargestellt. Hier handelt es sich insgesamt
um das erhabene Musterfeld 40', in welchem sich erhabene Felder 5 (es handelt sich
hier um die zusammenhängende Hauptoberfläche) mit tieferliegenden Feldern 6 in Rhombenform
abwechseln. Wenn die horizontale Linie 4 wieder als Achse der Prägerolle 1 gedacht
wird, dann liegt unter einem Winkel von 60° eine Linie von sich im Abstand voneinander
befindlichenperiodisch angeordneten rhombischen Vertiefungen derart auf der Umfangsfläche,
daß sich durch das Nebeneinanderanordnen von einer Vielzahl solcher Rhombenreihen
das gewünschte Muster ergibt.
[0034] Dieses Muster nach Figur 9 kann man auch anders dahingehend interpretieren, daß sich
gerade Rippen als erhabene Flächen 5 so kreuzen, daß dazwischen die rhombenförmigen,
tieferliegenden Felder 6 verbleiben.
[0035] Bei einer anderen Interpretation, bei welcher Figur 9 beispielsweise als Ausschnitt
aus einem Siegelfeld mit geringer Haftkraft mit umgekehrtem Werkzeug erstellt ist,
bei welchem also die rhombusförmigen Flächen 6 erhaben und die neben diesen verlaufenden,
sich kreuzenden Rippen 5 tiefer liegen, erhält man also ein Siegelfeld, wie in Figur
5 mit 39, 40, 48, 49 gezeigt ist, bei welchem das dann sich nach Figur 9 zu denkende
Muster aus den erhabenen Flächen 6 mit den daneben- und tieferliegenden Feldern 5
abwechseln.
1. Verpackung aus mit einem Thermoplast beschichtetem Trägermaterial, wie z.B. Karton,
für Flüssigkeiten oder dergleichen, mit einem tubusförmigen Hauptkörper (20) mit Boden
(21) und Deckel (24-26, 29), der eine durch öffnen von Siegelnähten zu öffnende Ausgießtülle
(44) aufweist, in deren Versiegelungsbereich neben Siegelfeldern (30, 41, 42) mit
starker Haftkraft solche mit geringer Haftkraft (39, 40, 48, 49) zum abschälenden
Auseinanderziehen der Siegelfelder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet , daß das
Siegelfeld (39, 40) mit geringer Haftkraft durch ein Muster von erhabenen Flächen
(6), die mit daneben- und tieferliegenden Feldern (5) abwechseln, gebildet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen Flächen (6)
sich im Abstand (a) voneinander befindliche und/oder sich periodisch kreuzende gerade
und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder (5) tiefer liegen
oder umgekehrt.
3. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen Felder mehrere
nebeneinander angeordnete Punkte und/oder .kleinere Flächen (5) sind, deren Umfang
eckig und/oder rund ist.
4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Ausgießtülle
(44) befindliche Siegelfeld (39, 40) mit geringer Haftkraft eine Ausnehmung (50) aufweist
(Figur 10).
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (50) symmetrisch
zur Spitze (Faltlinie 52) der Ausgießtülle (44) in Gestalt einer Ausbuchtung ausgebildet
ist (Figur 10).
6. Verpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (50)
dreieckförmig ist und der Scheitel (51) dieses Dreiecks die Spitze der Ausgießtülle
(44) bildet (Figur 10).
7. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf-den zwei den
Deckel der Verpackung (C) bildenden Schrägflächen (24', 25') angebrachten Siegelfeldern
(48' ; '49' ) geringer Haftkraft Faltlinien (55, 56) angeordnet sind, die vorzugsweise
senkrecht in den doppelten Kartonstreifen (26, 29) einlaufen (Figur 10).
8. Vorrichtung zur Herstellung der Verpackung nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Prägerolle (1) mit Gegendruckrolle (2) vorgesehen ist, zwischen welche in Laufrichtung
der Packungsbahn eine auf dieser befindliche Linie von hintereinander angeordneten
Siegelfeldern hindurchführbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet; daß die Prägerolle (1) auf
mindestens einem Teil ihres Umfanges mit einem erhaben angeordneten Muster, das mit
daneben- und tieferliegendem Muster abwechselt, versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erhabenen
Felder (5) des Musters sich im Abstand (a) voneinander befindliche und/oder sich periodisch
kreuzende gerade und/oder gebogene Rippen sind, wobei dazwischen befindliche Felder
(6) tiefer liegen oder umgekehrt, oder mehrere, nebeneinander angeordnete Punkte und/oder
kleinere Flächen sind, deren Umfang eckig und/oder rund ist.