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EP 0 185 781 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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08.06.1988 Patentblatt 1988/23 |
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Anmeldetag: 19.12.1984 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: A43B 13/18 |
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Schuhsohle aus Kunststoff oder Gummi
Shoe sole of plastic material or rubber
Semelle de chaussure en matière plastique ou en caoutchouc
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR LI |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.07.1986 Patentblatt 1986/27 |
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Patentinhaber: Funck, Herbert, Dr.-Ing. |
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D-8032 Gräfelfing-Lochham (DE) |
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Erfinder: |
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- Funck, Herbert, Dr.-Ing.
D-8032 Gräfelfing-Lochham (DE)
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(74) |
Vertreter: Beetz & Partner
Patentanwälte |
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Steinsdorfstrasse 10 80538 München 80538 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 247 686 US-A- 4 012 855
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FR-A- 601 767
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuhsohle aus Kunststoff oder Gummi, bestehend aus einer
durchgehenden Laufschicht mit angeformtem Rand und aus elastisch verformbaren Stegen,
die in dem vom Sohlenrand umschlossenen Fersen-und Ballenbereich über der Laufschicht
schräg zur Sohlenoberfläche weisend angeordnet sind und deren Oberkanten in der Sohlenoberfläche
liegen.
[0002] Es sind bereits Schuhsohlen aus Gummi oder Kunststoff bekannt, an deren abriebfester
dünner Laufschicht oberseitig Stege angeformt sind, um das Sohlengewicht zu verringern
und teures Sohlenmaterial einzusparen. Diese Stege erstrecken sich aus herstellungstechnischen
Gründen senkrecht zur Laufschicht bis zur Schuhsohlenoberfläche in Sohlenlängs-und/oder
Querrichtung und sind in dem vom durchgehenden Sohlenrand umschlossenen mittleren
Sohlenbereich angeordnet. Ein Nachteil dieser Sohlenkonstruktion liegt darin, daß
die Elastizität und damit der Tragkomfort von Schuhen mit derartigen Sohlen gegenüber
Sohlen aus Vollmaterial nicht verbessert wird, weil die senkrechten Stege beim Gehen
auf Stauchung beansprucht werden. Insbesondere bei geschäumten Materialien sind die
Stege fester und damit härter als das Material der Laufschicht, weil sich in den relativ
dünnen Stegen bei der Sohlenherstellung kein Schaum ausbilden kann, so daß dort ein
relativ kompaktes Material entsteht.
[0003] Aus der gattungsgemäßen DE-A-3 247 686 ist eine belüftete Schuhsohle aus elastisch
verformbarem Kunststoff bekannt, die wenigstens einen Lufteinlaß und einen Luftauslaß
aufweist und in deren mittlerem, vom Sohlenrand umschlossenen Bereich eine Vielzahl
von zueinander parallelen schräg nach oben weisenden Querstegen angeordnet sind, die
als wenigstens teilweise elastische Pumpwände eine entsprechende Anzahl von nebeneinander
angeordneten Pumpkammern begrenzen. Diese bekannte Schuhsohle soll eine wirkungsvolle
Belüftung des Fußes durch Volumenänderungen der Pumpkammern beim Gehen ermöglichen
und gleichzeitig dem Fuß ein orthopädisch günstiges Bett bieten. Dies setzt jedoch
voraus, daß die Pumpwände hochelastisch und schräg nach hinten aufsteigend angeordnet
sind, damit eine ausreichend große Volumenänderung der einzelnen Pumpkammern zustandekommt.
Diese hohe Elastizität kann zwar bei bestimmten Schuhtypen, z. B. bei Hallen-Turnschuhen
od. dgl., erwünscht sein, sie ist jedoch bei festerem Schuhwerk, wie Wander- und Bergschuhen,
Arbeitsschuhen u. dgl., nachteilig, weil dadurch die Trittsicherheit verringert wird
und sie dem Träger ein "schwammiges" Trittgefühl vermittelt.
[0004] Eine ähnlich konzipierte Einlegesohle ist in der US-PS-3 274 708 beschrieben. Bei
dieser Sohle sind die zungenförmigen Stege jedoch nach unten weisend an einer oberen
durchgehenden Laufschicht angeformt.
[0005] Schließlich sind noch sog. Polstersohlen in verschiedenen Ausführungen bekannt, bei
denen ein erwünschter Feder- und Dämpfungseffekt durch hochelastische Schaumstoffpolster
erzeugt wird, die zwischen der Laufsohlenschicht und dem Oberschuh entweder als Zwischensohlen
oder als in die Laufsohle eingebettete Polster ausgebildet sind. Diese Sohlen vernichten
jedoch sowohl einen Teil der von oben hinten beim Auftreten erzeugten Stoßenergie,
was erwünscht ist, als auch einen Teil der schräg nach aufwärts wirkenden Abstoßenergie,
was unter keinen
.Umständen erwünscht ist, weil dieser Energieteil dem Träger, insbesondere Sportlern
und Wanderern, als Vortrieb für das Fortkommen verlorengeht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Elastizität bzw. Weichheit von Schuhsohlen aus
Gummi oder Kunststoff mit angeformten Stegen gezielt zu verbessern, und zwar unter
Beibehaltung der Vorteile des geringen Gewichtes und der Materialersparnis sowie der
kostengünstigen Herstellung.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stege in Form eines Gitterwerks
angeordnet sind und zusammen mit ihren Kreuzungspunkten schräg nach vorn von der Laufschicht
aufsteigen.
[0008] Durch die schräge Ausrichtung der gitterförmig angeordneten Stege und ihrer Kreuzungsstellen
werden die Stege bei Trittbelastung auf Biegung und nicht auf Stauchung beansprucht
und können dadurch die Belastungen elastisch federnd abfangen. Hierbei ist es besonders
wichtig, daß auch die Kreuzungspunkte der Stege schräg stehen, da senkrechte Stellen
die Federungsmöglichkeit des Netzwerks wieder aufheben würden. Dieser erfindungsgemäß
angestrebte Biegeeffekt wird in allen beim Gehen auftretenden Belastungszuständen
gezielt wirksam, da die Stege schräg nach vorn weisend ausgerichtet sind. Unter der
von hinten oben kommenden Belastung durch den Träger verbiegen sich die schrägen elastischen
Stege nach vorn unten und dämpfen dadurch Belastungsstöße federnd ab. Beim Abstoßen
des Fußes mit den Zehenballen ergibt sich durch die schräg nach vorn aufsteigenden
Stege ein Versteifungseffekt der Federwirkung, weil die Stege im Gegensatz zu den
ersten Belastungsphasen eines Schrittes in der Abstoßphase nahezu in Richtung der
Abstoßkraft stehen und damit die Abstoßkraft voll in Vortrieb umsetzen.
[0009] Das Netzwerk aus Stegen umschließt vorzugsweise schräge Ausnehmungen, die in der
Oberschicht der Laufsohle in Sohlenlängsrichtung seitlich gegeneinander versetzt angeordnet
sind. Durch diese Anordnung der schrägen Ausnehmungen steigen sowohl die Flanken als
auch die Knoten- bzw. Kreuzungsstellen des Stegnetzes schräg aus der Lauffläche auf.
[0010] Zur Gestaltung verschiedener Netzwerkmuster können die schrägen Ausnehmungen quadratische,
längliche oder ovale Querschnitte haben. Bevorzugt werden Stegmuster mit überwiegend
quer zur Sohlenlängsrichtung verlaufenden schrägen Stegen, die sich in einem stumpfen
Winkel zur Sohlenlängsrichtung und in einem spitzen Winkel zur Sohlenquerrichtung
kreuzen und deren Ausnehmungen einen rhombischen Querschnitt mit der Längsachse quer
zur Sohlenlängsrichtung aufweisen. Die bevorzugt überkippt ausgebildeten Stege sind
mit ihren schrägen Flanken nahezu in Sohlenquerrichtung ausgerichtet. Die Kreuzungspunkte
sind in Sohlenlängsrichtung wesentlich schmaler als in Sohlenquerrichtung und können
sich dadurch besonders gut unter den beim Gehen auftretenden Belastungszuständen federnd
verformen. Die Herstellung von Negativformen für die Schuhsohlen mit diesem Stegmuster
ist einfacher als bei anderen erfindungsgemäßen Stegmustern mit schrägen Flanken und
Kreuzungspunkten.
[0011] Da im Fersenbereich einer Sohle völlig andere Belastungsverhältnisse als im Ballenbereich
auftreten, ist eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Sohle dadurch
gekennzeichnet, daß die die Stege bildenden schrägen Höhlungen im Fersenbereich tiefer,
in ihrem Querschnitt größer und in ihrem Abstand voneinander weiter als im Ballenbereich
sind. Durch diese Ausführung ergeben sich im Absatzbereich weniger Stege mit größerer
Wandstärke, wodurch eine höhere Belastbarkeit, eine verbesserte Trittsicherheit und
ggf. ein größerer Federweg erreicht wird, was in diesem besonders hochbelasteten Bereich
erwünscht ist.
[0012] Für sog. Gesundheits-Schuhsohlen, bei denen dem Trägerfuß durch entsprechende Ausgestaltung
der Schuhsohle gewisse therapeutische Hilfen gegeben werden müssen, zeichnet sich
eine Ausgestaltung der Erfindung durch in Schuhlängsrichtung drei verschiedene Stegmuster
aus, wobei im Fersenbereich schräge Stege von relativ großer Tiefe und Stärke in weitem
Abstand angeordnet sind, zwischen Fersen- und Ballenbereich senkrechte Stege von relativ
großer Tiefe vorgesehen sind und im Ballenbereich schräg nach vorn überkippt angeordnete
Stege mit kleinerem Zwischenabstand und geringerer Tiefe und Stärke vorhanden sind,
wobei die Stegtiefen und -wandstärken nach den gewünschten orthopädischen Stützfunktionen
variieren können.
[0013] Die Erfindung kann auch bei Schuhsohlen eingesetzt werden, deren Sohlenmaterial selbst
sich nicht für die Ausbildung von elastisch verformbaren schrägen Stegen eignet oder
deren Herstellungsart ein einstückiges Anformen der Stege an die Laufschicht nicht
oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand zuläßt. In diesen Fällen werden Formteile
mit den schräg nach vorn weisenden Stegen getrennt von der Sohle hergestellt und nachträglich
in entsprechende Ausnehmungen der Formsohle eingebracht.
[0014] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine im Fersen- und Ballenbereich ein schräges Steg-Netzwerk aufweisende Schuhsohle
in Draufsicht;
Fig. 2 eine Schuhsohle im Längsschnitt mit senkrechten Stegen in der Gelenkpartie;
Fig. 3a- 3c verschiedene Belastungsphasen einer Schuhsohle gemäß der Erfindung;
Fig. 4 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit ovalen Ausnehmungen im Längsschnitt
und in perspektivischer Darstellung;
Fig. 5 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit rechteckigen Ausnehmungen und Stegen
von sich ändernder Neigung und Querschnitt in der Darstellung nach Fig. 4;
Fig. 6 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit sechskantigen Ausnehmungen und Stegen
von sich verändernder Länge in der Darstellung nach Fig. 4;
Fig. 7 eine Schuhsohle mit je einer Einlage im Fersen- und im Ballenbereich.
[0015] Die dargestellten Schuhsohlen bestehen aus einem elastisch verformbaren Kunststoff,
vorzugsweise einem PUR-Schaum, oder aus Gummi. Eine durchgehende Laufschicht 1 weist
an ihrer Unterseite ein herkömmliches Profil 2 sowie einen umlaufenden Rand 3 auf,
der im Ballen- und Fersenbereich 4, 5 in eine schmale Zone 6, 7 der Sohlenoberfläche
übergeht, an welcher die Zwischen- oder Brandsohle befestigt wird. Im Ballenbereich
4 ebenso wie im Fersenbereich 5 ist ein Gitterwerk 8, 9 aus schrägen Stegen 10, 11
mit Kreuzungspunkten 12 vorgesehen. Die Stege 11, 12 verlaufen unter einem Winkel
a von ca. 20° zur Sohlenquerachse A und unter einem Winkel β von ca. 80° zur Sohlenlängsachse
B. Die Stege 10, 11 mit ihren Kreuzungs- bzw. Knotenpunkten begrenzen Ausnehmungen
13, die im mittleren Netzwerk-Bereich einen rhombischen Querschnitt haben und in den
äußeren Bereichen von der Wandzone abgeschnitten sind. Diese Ausnehmungen 13 und damit
auch die Stege 11, 12 mit ihren Kreuzungspunkten sind bei den Sohlenausführungen gemäß
Fig. 1 bis 3 unter einem Neigungswinkel y von etwa 45° zur horizontalen Aufstandsebene
C der Schuhsohle schräg nach vorn weisend geneigt ausgebildet und mit dem Laufschicht-Material
einstückig geformt. Die in Fig. 1 dargestellte Schuhsohle besteht aus einem für festes
Schuhwerk geeigneten PUR-Schaumstoff. Die Breite b der Stege 10, 11 im Ballenbereich
liegt bei etwa 2,0 mm und die Steglänge 1 beträgt von vorn nach hinten ansteigend
5,0 - 10,0 mm. Die längere etwa parallel zur Querachse A verlaufende Diagonale D von
den beiden Mittelpunkten der Kreuzungsstellen 12 beträgt etwa 20 mm und die kürzere
Diagonale d parallel zur Längsachse B beträgt zwischen den Kreuzungspunkten jeder
rhombischen Ausführung etwa 10 mm.
[0016] Im Absatzbereich 5 liegt die Wandstärke b der Stege 10, 11 etwa bei 3 bis 4 mm und
ihre Tiefe bzw. Länge liegt bei 20 bis 25 mm.
[0017] Durch die Anordnung und Formgebung der Stege 10, 11 im Ballenbereich 4 ebenso wie
im Fersenbereich 5 entsteht jeweils ein Netzwerk 8 bzw. 9, das auf die Belastungsverhältnisse
beim Gehen in bevorzugter Weise abgestimmt ist und eine hohe Elastizität mit einer
hervorragenden Trittsicherheit verbindet. Die in Fig. 1 dargestellte Sohle eignet
sich daher in besonderem Maße für festeres Schuhwerk, wie Arbeitsschuhe, Wander- und
Bergstiefel.
[0018] Um die Elastizität der Schuhsohle im Ballen-und im Fersenbereich entsprechend den
Belastungsverhältnissen von Spezialschuhen, wie z. B. Sandalen, Laufschuhen od. dgl.,
anzupassen, kann die Länge 1, die Breite b, der Neigungswinkel y sowie die Querschnittsform
der Stege und schließlich auch die Stegrichtung geändert werden. So weisen beispielsweise
die Stege im Ballenbereich der Schuhsohle nach Fig. 2 eine im Steggrund verbreiterte
Form auf, wodurch ihre Vorderflanke eine überkippte Gestalt erhält. Dies gilt auch
für die - aus Fig. 2 nicht ersichtlichen - Kreuzungspunkte 12. In Fig. 2 sind auch
die - statischen - Belastungsverhältnisse der Schuhsohle im Fersen- und Ballenbereich
sowie im dazwischenliegenden Bereich durch Pfeile dargestellt. Die Stege 10, 11 im
Fersenbereich werden in relativ starkem Maße in Sohlenlängsrichtung belastet und elastisch
verformt. Im innenseitigen Bereich zwischen Ballen und Ferse wirken aufgrund der Fußanatomie
keine Belastungen, was durch den nach aufwärts gerichteten Pfeil gekennzeichnet ist.
Im vorderen Ballenbereich wirken wiederum relativ große Belastungen, was zu einer
Biegebeanspruchung der Stege 10, 11 zumindest in ihrem oberen hochelastischen Abschnitt
führt. Eine schmale Zone im Bereich der Zehengelenke ist entlastet - vgl. den nach
aufwärts weisenden Pfeil - und geht dann in den wiederum stärker belasteten Bereich
unterhalb der Zehen über. Dementsprechend sind auch die Stege mehr oder weniger verformt.
[0019] Die wechselnden Belastungen und Verformungen der Stege einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhsohle sind in den Fig. 4, 5 im einzelnen dargestellt. Fig. 3 zeigt den Zustand
bei Beginn eines Schrittes, in dem nahezu die gesamte Belastung stoßartig auf den
Fersenteil wirkt, wodurch die relativ starken und tiefen Rippen weit nach vorn umgebogen
werden. In diesem Belastungszustand steht eine möglichst gute Dämpfung im Vordergrund,
was durch die größere Wandstärke der Rippen und insbesondere durch die größere Tiefe
der von den Rippen begrenzten Ausnehmungen ermöglicht wird. Bei der in Fig. 4 gezeigten
etwa vertikalen Belastung der Sohle im mittleren Ablauf eines Schrittes ist die Verformung
der Rippen im Fersenbereich vermindert und die Rippen im Ballenbereich werden nach
vorn gebogen, wie dies auch in Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist. Ein wesentlicher
Effekt der erfindungsgemäßen Schuhsohle wird aus Fig. 5 deutlich, in welcher die Belastungsvorgänge
am Ende eines Schrittes, d. h. ein Abstoßvorgang, dargestellt sind. Wie ersichtlich,
verlaufen in diesem Zustand die Rippen etwa parallel zu der durch einen Pfeil eingezeichneten
Hauptbelastungskraft, wodurch sie nunmehr in erster Linie auf Stauchung beansprucht
werden und demzufolge dem Schuh einen Versteifungseffekt verleihen, durch welchen
die vom Träger ausgeübte Abstoßkraft besonders wirkungsvoll in einen "Vortrieb" umgesetzt
werden kann.
[0020] Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Schuhsohlen entsprechen in ihrem grundsätzlichen
Aufbau den Ausführungen nach Fig. 1, 2. Unterschiede bestehen im wesentlichen nur
in der anderen Form der Ausnehmungen, die von den Stegen begrenzt werden. So sind
bei der Ausführung nach Fig. 4 die Ausnehmungen in Form von Ovalen 15 ausgebildet,
was zu einer unregelmäßigen Form der Stege führt. Es ist jedoch zu erkennen, daß auch
bei dieser Ausführung die Stege trotz ihrer unregelmäßigen Form bevorzugt quer zur
Sohlenlängsachse verlaufen.
[0021] Die Ausführung nach Fig. 5 entspricht im wesentlichen der nach Fig. 4, wobei jedoch
die Ausnehmungen 16 Rechteckform haben. Darüber hinaus ist in dieser Fig. 5 auch die
Möglichkeit angedeutet, den Stegen einen sich zu ihrem Grund hin allmählich verbreiternden
Querschnitt zu geben, um dadurch die je nach Sohlenart gewünschten Federungs- und
Dämpfungseigenschaften gezielt einstellen zu können.
[0022] Die Ausführung nach Fig. 6 enthält Ausnehmungen 17 von kantiger Querschnittsform
und Stege von nach hinten zunehmender Länge.
[0023] Fig. 7 zeigt eine Schuhsohle, bei welcher - aufgrund des Sohlenmaterials im Ballenbereich
4 und im Fersenbereich 5 - je eine Einlage 20, 21 in eine entsprechend geformte Ausnehmung
in der Sohle fest eingesetzt ist, in welcher ein Steg-Netzwerk 8, 9 der vorstehend
beschriebenen Art ausgebildet ist.
[0024] Wie bereits ausgeführt, können die Trageeigenschaften der erfindungsgemäßen Schuhsohlen
an die besonderen Belastungsverhältnisse von unterschiedlichen Schuhtypen durch Formgebung
und Anordnung der Stege 10, 11 sowie Größe der Ausnehmungen 13 angepaßt werden. Dies
wird beispielsweise aus Fig. 2 deutlich, die eine Schuhsohle für Gesundheitsschuhe
zeigt, welche dem Trägerfuß gewisse therapeutische Hilfen geben müssen. Hierzu dienen
die drei verschiedenen Stegmuster, von denen in der Fersenpartie schräge Stege von
großer Tiefe und Stärke in relativ weitem Abstand vorgesehen sind, in dem Bereich
zwischen Ballen und Ferse die Stege von relativ großer Tiefe vertikal verlaufen und
in der Ballenpartie wiederum die Stege nach schräg vorn weisend einen kleinen Zwischenabstand
und geringe Tiefe und Stärke haben. Durch diese - wahlweise änderbaren - Stegmuster
lassen sich ganz spezifische Dämpfungs- bzw. Federungseffekte erreichen. Die kräftigen
tiefen Stege im Fersenbereich sorgen für eine gute Abfederung und Dämpfung des Fersenbeinknochens,
während die senkrechten auf Stauchung beanspruchten Stege im Bereich zwischen Ferse
und Ballen eine wirksame und steifere Unterstützung des Fußlängsgewölbes im Innen-
und Außengelenk bewirken. In der Ballenpartie sorgen die schwächeren schrägen Stege
mit geringerer Tiefe und kleinerem Abstand für eine federnde weiche Lagerung des Zehenballens
kombiniert mit einem wirksamen Abstoßeffekt. An besonderen Punkten - z. B. im Bereich
des Mittelfußknochens oder der Zehenbeuge - wird durch weniger tiefe schräge Stege
eine Verhärtung der Federwirkung und damit eine zusätzliche Stützfunktion an diesen
Stellen erreicht.
[0025] Durch relativ lange und vergleichsweise schmale Stege läßt sich auch ein besonderer
Abstützeffekt erreichen, wenn deren Zwischenabstand relativ klein gewählt wird, so
daß sich die Stege bei elastischer Druckverformung aufeinander abstützen. Dies zeigt
beispielsweise Fig. 5, bei welcher die Stege insbesondere im rechten Teil dieser Figur
sich nach unten verbreitern und nach vorn überkippt angeordnet sind. Aufgrund dieser
Form und der relativ schmalen Ausnehmungen 16 wird sich bei einer vertikalen Belastung
durch den Trägerfuß eine gegenseitige Auflage der nach vorn elastisch verformten Stege
ergeben.
1. Schuhsohle aus Kunststoff oder Gummi, bestehend aus einer durchgehenden Laufschicht
mit angeformtem Rand (3) und aus elastisch verformbaren Stegen (10, 11), die in dem
vom Sohlenrand (3) umschlossenen Fersen- und Ballenbereich der Sohle (5 und 4) über
der Laufschicht (1) schräg zur Sohlenoberfläche (6, 7) weisend angeordnet sind und
deren Oberkanten in der Sohlenoberfläche (6, 7) liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10, 11) in Form eines Gitterwerks (8, 9) angeordnet sind und mit ihren
Kreuzungspunkten (12) schräg nach vorn von der Laufschicht (1) aufsteigen.
2. Schuhsohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Stegen (10, 11) umschlossenen schrägen Ausnehmungen (13) in Sohlenlängsrichtung
(B) seitlich gegeneinander versetzt angeordnet sind.
3. Schuhsohle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlich gegeneinander versetzt angeordneten Ausnehmungen (13) in Sohlenquerrichtung
(A) länglich gestaltet sind, so daß auch das Netzwerk (8 bzw. 9) eine in Sohlenquerrichtung
(B) gestreckte Gitterform aufweist.
4. Schuhsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schrägen Stege (10, 11) sich unter einem stumpferen Winkel (ß) zur Sohlenlängsrichtung
(B) und einem spitzeren Winkel (a) zur Sohlenquerrichtung (A) kreuzen und daß die
zur Sohlenlauffläche schrägen Ausnehmungen (13) einen rhombischen Querschnitt mit
der längeren Diagonalen (D) in Querrichtung (A) aufweisen.
5. Schuhsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10, 11) im Fersenbereich (5) tiefer und breiter sind und daß die Ausnehmungen
(13) eine größere Weite als im Ballenbereich (4) haben.
6. Schuhsohle für insbesondere Gesundheitsschuhe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Fersen- und Ballenbereich der Sohle ein aus Stegen und Kreuzungsstellen
gebildetes Gitterwerk vorgesehen ist, wobei die Stege von der Sohlenschicht (1) etwa
senkrecht aufsteigen und eine größere Tiefe als in der Ballenpartie haben.
7. Sohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Netzwerk (8, 9) aus schrägen Stegen in Einlagen (20, 21) ausgeformt ist, die
in entsprechende Ausnehmungen in der Laufsohle (1) eingesetzt sind.
8. Schuhsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (1) der Stege etwa 2- bis dreimal größer als die Stegbreite (b) ist.
9. Schuhsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (y) der unbelasteten Stege (10, 11) zur Aufstandsfläche der
Schuhsohle im Bereich von 20 bis 60° liegt.
1. A shoe sole made from plastic material or rubber, comprising a continuous outsole
layer with an integrally moulded edge (3) and elastically deformable webs (10, 11)
which are disposed in the heel and ball regions of the sole (5 and 4) that are enclosed
by the sole edge (3), said webs being arranged above the outsole layer (1) at an angle
to the sole top surface (6, 7) and having their upper edges disposed in the sole top
surface (6, 7),
characterised in
that said webs (10, 11) are arranged in lattice fashion (8, 9) and with their intersection
points (12) ascend obliquely forwardly from the outsole layer (1).
2. A shoe sole as claimed in claim 1, characterised in that the angular recesses (13)
enclosed by said webs (10, 11) are disposed with a mutual lateral offset in longitudinal
direction (B) of the sole.
3. A shoe sole as claimed in claim 2, characterised in that the mutually laterally
offset recesses (13) are of elongated configuration in transverse direction (A) of
the sole so that the lattice (8 or 9, respectively) also has a lattice shape which
is elongated in transverse direction (B) of the sole.
4. A shoe sole as claimed in any one of the claims 1 to 3, characterised in that the
oblique webs (10, 11) cross each other at a more obtuse angle (β) in respect of the
longitudinal direction (B) of the sole and at an acuter angle (a) in respect of the
transverse direction (B) of the sole, and that the recesses (13), which are inclined
relative to the sole tread surface, have rhombic cross-section with the longer diagonal
(D) extending in transverse direction (A).
5. A shoe sole as claimed in any one of the claims 1 to 4, characterised in that in
the heel region (5) the webs (10, 11) are deeper and wider and that the recesses (13)
have greater width than in the ball region (4).
6. A shoe sole, especially for health shoes, as claimed in any one of the claims 1
to 5, characterised in that between the heel and the ball regions of the sole there
is provided a lattice formed of crossing points, wherein the webs ascend from the
sole layer (1) approximately vertically and have a greater depth than in the ball
region.
7. A shoe sole as claimed in any one of the preceding claims, characterised in that
said lattice (8, 9) is formed from angled webs in insoles (20, 21) which are placed
in corresponding recesses in the outsole (1).
8. A shoe sole as claimed in any one of the preceding claims, characterised in that
the length (1) of the webs is about two to three times greater than the web width
(b).
9. A shoe sole as claimed in any one of the preceding claims, characterised in that
the angle of inclination (y) of the non-loaded webs (10, 11) relative to the tread
surface of the shoe sole is in the range of from 20 to 60°.
1. Semelle de chaussure en matière plastique ou caoutchouc, constituée par une couche
de marche qui est continue et dotée d'un bord (3) formé sur elle et par des nervures
déformables élastiquement (10, 11) qui sont situées dans les régions du talon et de
l'avant-pied de la semelle (5 et 4) entourées par le bord (3) et sont agencées au-dessus
de la couche de marche (1), en étant inclinées par rapport à la surface supérieure
(6, 7) de la semelle, leurs bords supérieurs étant situés dans la surface supérieure
(6, 7) de la semelle,
caractérisée
par le fait que les nervures (10, 11) sont agencées en forme de treillis (8, 9) et,
avec leurs points de croisement (12), sont inclinées en direction ascendants vers
l'avant en partant de la couche de marche (1).
2. Semelle de chaussure selon revendication 1,
caractérisée
par le fait que les évidements (13) entourés par les nervures (10, 11) sont décalés
latéralement les uns par rapport aux autres dans la direction longitudinale (B) de
la semelle.
3. Semelle de chaussure selon revendication 2,
caractérisée
par le fait que les évidements (13) mutuellement décalés latéralement ont une forme
allongée dans la direction transversale (A) de la semelle, de sorte que le treillis
(8 ou 9) présente des mailles de forme allongée dans la direction transversale de
la semelle (B).
4. Semelle de chaussure selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisée
par le fait que les nervures obliques (10, 11) se croisent sous un angle obtus (β)
par rapport à la direction longitudinale (B) de la semelle et sous un angle aigu (a)
par rapport à la direction transversale (A) de la semelle, et par le fait que les
évidements (13) obliques par rapport à la surface de marche de la semelle présentent
une section droite en losange dont la plus grande diagonale (D) est en direction transversale
(A).
5. Semelle de chaussure selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisée,
par le fait que les nervures (10, 11) sont plus profondes et plus larges dans la région
du talon (5) et par le fait que les évidements (13) ont une plus grande largeur que
dans la région de l'avant- pied (4).
6. Semelle de chaussure, notamment pour chaussure médicale, selon l'une des revendications
1 à 5,
caractérisée
par le fait qu'un treillis formé de nervures et de croisements est prévu entre la
région du talon et la région de l'avant-pied, les nervures partant à peu près verticalement
de la couche de marche (1) et ayant une plus grande profondeur que dans la partie
pour l'avant-pied.
7. Semelle selon l'une des revendications précedentes,
caractérisée
par le fait que le treillis (8, 9) de nervures obliques est formé dans des inserts
(20, 21) qui sont insérés dans des logements correspondants dans la semelle (1).
8. Semelle de chaussure selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée
par le fait que la longueur (1) des nervures est de deux à trois fois plus grande
que leur largeur (b).
9. Semelle de chaussure selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée
par le fait que l'angle d'inclinaison (y) des nervures non chargées (10, 11) par rapport
à la surface d'appui de la semelle est compris dans la plage allant de 20 à 60°.