(19)
(11) EP 0 185 849 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.1986  Patentblatt  1986/27

(21) Anmeldenummer: 85111234.2

(22) Anmeldetag:  05.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 7/18, E02D 7/16, E02D 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 04.12.1984 DE 3444080

(71) Anmelder: Dr.-Ing. Ludwig Müller & Söhne Gesellschaft für Bautechnik mbH & Co. KG
D-35039 Marburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Betz, Ferdinand, Dipl.-Ing.
    D-3550 Marburg 6 Wehrda (DE)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Einbringen eines Rammgut-Profils in einen Baugrund


(57) Vorrichtung zum Einbringen eines Rammgut-Profils in einen Baugrund mit Mäkler, an dem Mäkler geführtem, auf und niederbewegbaren Vibratorbär. Einspannvorrichtung für das Rammgut-Profil und Einführeinrichtung für die Einführung des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung. Die Einführeinrichtung weist ein einerseits an das Rammgut-Profil anschlagbares, andererseits mit dem Vibratorkopf verbundenes Zugmittel und eine Betätigungseinrichtung für das Zugmittel auf, welche Betätigungseinrichtung bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs mit einem Anschlag am Mäkler zusammenarbeitet. Die Betätigungseinrichtung für das Zugmittel weist eine am Vibratorbär gelagerte Schwinge auf, die um eine horizontale Gelenkachse schwenkbar ist und mit welcher das Zugmittel verbunden ist. Die Schwinge ist mit einem Betätigungshebelarm versehen, der von dem als Führungselement ausgebildeten Anschlag am Mäkler zu betätigen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung zum Einbringen eines Rammgut-Profils in einen Baugrund, - mit Mäkler, an dem Mäkler geführtem, auf und niederbewegbaren Vibratorbär, Einspannvorrichtung für das Rammgut-Profil und Einführeinrichtung für die Einführung des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung, wobei die Einführeinrichtung ein einerseits an das Rammgut-Profil anschlagbares, andererseits mit dem Vibratorkopf verbundenes Zugmittel und eine Betätigungseinrichtung für das Zugmittel aufweist, welche Betätigungseinrichtung bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs mit einem Anschlag am Mäkler zusammenarbeitet. - Der Vibratorbär kann auf verschiedene Weise, z.B. mit Hilfe eines Vibratorbärzugmittels, auf und niederbewegbar sein. Es versteht sich, daß lediglich das obere Ende des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung eingeführt und in dieser festgeklemmt wird. Das Rammgut-Profil ist z.B. eine Spundbohle. Der Mäkler ist in Arbeitsstellung der Vorrichtung regelmäßig vertikal aufgestellt. Auf diese Arbeitsstellung beziehen sich die im folgenden benutzten Orientierungsangaben wie vertikal, horizontal, aufundnieder. Das schließt nicht aus, daß beim Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Mäkler, je nach den verlangten Arbeiten, auch schräg orientiert sein kann. Die Einführeinrichtung nimmt mit ihrem Zugmittel im allgemeinen ein liegendes Rammgut-Profil auf und führt es am Ende der Aufnahmebewegung in die Einspannvorrichtung ein.

[0002] Bei der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung besitzt die Betätigungseinrichtung für das Zugmittel der Einführungseinrichtung einen Block, an den das Zugmittel angeschlagen ist. Das Zugmittel ist fernerhin Ober einen Rollenbock aus der Vertikalen um 180° wieder in die Vertikale, mit dem freien Ende gleichsam nach unten weisend, umgelenkt. Der Block ist mit einem Betätigungsbolzen versehen. Der Betätigungsbolzen wird bei der Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs in eine Aufnahme an den Anschlag am Mäkler eingeführt. Folglich wird mit der weiteren Bewegung des Vibratorbärs dss Zugmittel betätigt und das Rammgut-Profil in die Einspannvorrichtung eingeführt. Bei der bekannten Ausführungsform ist der Weg des Rammgut- Profils bei der Einführung des Endes des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung, bis auf die Richtung, gleich dem Weg des Vibratorbärs und nur so genau steuerbar, wie der Weg des Vibratorbärs steuerbar ist. Hier müssen auch bei großem bedienungstechnischen Aufwand erhebliche Toleranzen in Kauf genommen werden. Ungenauigkeiten bei der Einspannung des Endes des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung sind die Folge. Darüber hinaus kann bei der Einführungsbewegung des Endes des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung das Auftreten von Prallschlägen nicht verhindert werden, die vorzeitige Zerstörungen der Einspannvorrichtung auslösen können. Wird der Vibratorbär aus Unvorsichtigkeit bei dieser Einführungsbewegung des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung in Einführungsrichtung ungenau mit Übermaß bewegt, so können Bauteile der beschriebenen Aggregate abreißen, so daß das Rammgut-Profil freikommt und unfallträchtig umstürzt. Die bekannte Vorrichtung ist daher auch aus sicherheitstechnischen Gründen der Kritik offen.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung so weiter auszubilden, daß der Weg des Endes des Rammgut- Profils bei der Einführung in die Einspannvorrichtung genau steuerbar und insoweit vom Weg des Vibratorbärs unabhängig ist. Dadurch sollen zugleich die sicherheitstechnischen und bedienungstechnischen Voraussetzungen verbessert werden.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Betätigungseinrichtung für das Zugmittel eine am Vibratorbär gelagerte Schwinge aufweist, die um eine in Arbeitsstellung des Mäklers horizontale Gelenkachse schwenkbar ist und mit welcher das Zugmittel verbunden ist, und daß die Schwinge einen Betätigungshebelarm aufweist, der von dem als Führungselement ausgebildeten Anschlag am Mäkler zu betätigen ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Schwinge als zweiarmiger Hebel ausgeführt, der einerseits mit dem Zugmittel verbunden ist und andererseits an dem Betätigungshebelarm eine Rolle trägt. Die Schwinge kann aber auch als einarmiger Hebel ausgeführt sein, wenn das Zugmittel zusätzlich über Umlenkrollen geführt ist, die im Vibratorbär gelagert sind.

[0005] Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß erfindungsgemiß von der Bewegung des Vibratorbärs lediglich die Schwenkbewegung der Schwinge abgeleitet ist, die beim Einführen des Endes des Rammgut- Profils in die Einspannvorrichtung über den Anschlag betätigt wird und eine definierte Schwenkbewegung ausführt, der ein definierter Weg des Zugmittels entspricht, gleichgültig, wie groß die Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs dabei ist. Es versteht sich, daß der Anschlag die Bewegung der Schwinge bestimmt. Er kann so eingerichtet werden, daß die Einführbewegung des Endes des Rammgutprofils in die Einspannvorrichtung sehr definiert erfolgt. Selbstverständlich muß sich der Anschlag über die gesamte Höhe erstrecken, die der Vibratorbär im Zusammenhang mit dieser Einführungsbewegung ausführt, jedoch ist eine genaue Steuerung der Bewegung des Vibratorbärs insoweit nicht mehr erforderlich. Ohne weiteres können bei der Einführungsbewegung auch zunächst ein schneller und danach ein langsamer Bewegungsablauf ohne Schwierigkeiten verwirklicht werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Anordnung so zu treffen, daß der Anschlag bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs vom Betätigungshebelarm überfahrbar ist, und zwar derart, daß bei der Aufwärtsbewegung das Rammgut-Profil zunächst in Einspannvorrichtung einführbar, danach über ein Teilstück der weiteren Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs in der Einspannvorrichtung gehalten ist und danach aus der Einspannvorrichtung wieder freikommt. Dazu kann der Anschlag z.B. eine schräge Auflauffläche, eine vertikale Haltefläche und eine zur Auflauffläche umgekehrt schräge Ablauffläche aufweisen. Zweckmäßigerweise ist der Anschlag am Mäkler höhenverstellbar oder höhenversetzbar.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, ausschnittsweise,

Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in anderer Funktionsstellung und

Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in nochmals anderer Funktionsstellung.



[0007] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Einbringen eines Rammgut-Profils 1 in einen Baugrund. Zum grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehören

ein Mäkler 2.

ein an dem Mäkler 2 geführter, z.B. mittels Vibratorzngmittel 3 auf und niederbewegbarer Vibratorbär 4,

eine Einspannvorrichtung 5 für das Rammgut-Profil 1, die z. B. hydraulisch betätigt ist,

eine Einführeinrichtung 6 für die Einführung des Rammgut- Profils 1 in die Einspannvorrichtung 5.



[0008] Die Einführeinrichtung 6 besitzt ein einerseits an das Rammgut-Profil 1 anschlagbares, andererseits mit dem Vibratorbär 4 mittelbar verbundenes Zugmittel 7 und eine Betätigungseinrichtung 8 für das Zugmittel 7, die bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs 4 mit einem Anschlag 9 am Mäkler 2 zusammenarbeitet.

[0009] Die Betätigungseinrichtung 8 für das Zugmittel 7 weist eine am Vibratorbär 4 gelagerte Schwinge 18 auf. Die Schwinge 18 ist um eine in der gezeichneten Arbeitsstellung des Mäklers 2 horizontale Gelenkachse 11 schwenkbar. Mit der Schwinge 10 ist das Zugmittel 7 verbunden. Die Schwinge 10 weist einen Betätigungshebelarm 12 auf, der von dem Anschlag 9 am Mäkler 2 zu betätigen ist. wenn der Vibratorbär 3 auf und niederbewegt wird.

[0010] Die Schwinge 10 ist im Ausführungsbeispiel als zweiarmiger Hebel ausgeführt, der einerseits mit dem Zugmittel 7 verbunden ist und der andererseits an dem Betätigungshebelarm 12 eine Rolle 13 trägt.

[0011] Der Anschlag 9 ist bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs 4 von dem Betätigungshebelarm 12 überfahrbar, wozu auf eine vergleichende Betrachtung der Fig. 1 bis 3 verwiesen wird. Die Fig. 1 zeigt den Beginn der Einführbewegung des Endes des Rammgut-Profils 1 in die Einspannvorrichtung 5, kurz vor der eigentlichen Einführbewegung. In Fig. 2 hat die Einführung stattgefunden. In Fig. 3 ist der Anschlag 9 überfahren worden. Die Figuren machen unmittelbar deutlich, daß der Anschlag 9 in vertikaler Richtung eine größere Höhe aufweisen könnte, so daß die Einführbewegung über einen weiten Weg der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs 4 von eben diesem Weg unabhängig ist. In der dargestellten Ausführungsform ist die Anordnung so getroffen, daß bei der Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs .4 das Rammgut-Profil 1 zunächst in die Einspannvorrichtung 5 einführbar ist (Fig. 1, Fig. 2), daß das Rammgut-Profil 1 danach über ein Teilstück der weiteren Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs 4 in der Einspannvorrichtung 5 definiert gehalten ist (Fig. 2), wobei die eigentliche Einspannung erfolgen kann. Die Anordnung kann aber aus sicherheitstechnischen Gründen auch so erfolgen, daß das Rammgut-Profil 1 danach aus der Einspannvorrichtung 5 wieder freikommt (Fig. 3). Dazu besitzt der Anschlag 9 eine schräge Auflauffläche 14, eine vertikale Haltefläche 15 und eine zur Auflauffläche 14 umgekehrt schräge Ablauffläche 16. Der Anschlag 9 könnte aber auch auf andere Weise gestaltet sein. Er ist am Mäkler 2 höhenverstellbar oder höhenversetzbar.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Einbringen eines Rammgut-Profils in einen Baugrund, - mit

Mäkler.

an dem Mäkler geführtem, auf- und niederbewegbaren Vibratorbär,

Einspannvorrichtung für das Rammgut-Profil und

Einführeinrichtung für die Einführung des Rammgut-Profils in die Einspannvorrichtung,


wobei die Einführvorrichtung ein einerseits an das Rammgut-Profil anschlagbares, andererseits mit dem Vibratorkopf verbundenes Zugmittel und eine Betätigungseinrichtung für das Zugmittel aufweist, welche Betätigungseinrichtung bei der Aufundniederbewegung des Vibratorbärs mit einem Anschlag am Mäkler zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungseinrichtung für das Zugmittel eine am Vibratorbär gelagerte Schwinge aufweist,
die um eine horizontale Gelenkachse schwenkbar ist und mit welcher das Zugmittel verbunden ist,
und daß die Schwinge einen Betätigungshebelarm aufweist, der von dem als Führungselement ausgebildeten Anschlag am Mäkler zu betätigen ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge als zweiarmiger Hebel ausgeführt ist, der einerseits mit dem Zugmittel verbunden ist und andererseits an dem Betätigungshebelarm eine Rolle trägt.
 
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag bei der Aufundniederbewegung des Vibratcrbärs von dem Betätigungshebelarm überfahrbar ist, und zwar derart, daß bei der Aufwärtsbewegung das Rammgut-Profil zunächst in die Einspannvorrichtung einführbar ist, danach über ein Teilstück der weiteien Aufwärtsbewegung des Vibratorbärs in der Einspannvorrichtung gehalten ist und danach aus der Einspannvorrichtung wieder freikommt.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag eine schräge Auflauffläche, eine vertikale Haltefläche und eine zur Auflauffläche umgekehrt schräge Ablauffläche aufweist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag am Mäkler höhenverstellbar oder höhenversetzbar ist.
 




Zeichnung