(19)
(11) EP 0 185 916 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.1986  Patentblatt  1986/27

(21) Anmeldenummer: 85114604.3

(22) Anmeldetag:  16.11.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F27D 15/02, F26B 11/04, F27B 7/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.11.1984 DE 8434907 U

(71) Anmelder: Giesserei Kohlscheid GmbH
D-5120 Herzogenrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Patterson, Jochen
    B-4728 Kelmis (BE)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
52064 Aachen
52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hubelement für Rohrkühler für zumindest teilweise in Brocken anfallendes Material


    (57) Ein Hubelement (5) für Rohrkühler für zumindest teilweise in Brocken anfallendes Material, z.B. Klinker, hat einen am Mantel (1) des Rohrköhlers fixierten Befestigungsabschnitt (8) und einen im wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden Mitnehmerabschnitt (9), der mindestens eine durch ihn hindurchgehande Durchlaßöffnung (15; 24,25) aufweist. Er kann gabelförmig ausgebildet sein, wobei jede Durchlaßöffnung (24,25) zwischen zwei Zinken (21,22,23) liegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Hubelement für Rohrkühler für zumindest teilweise in Brocken anfallendes Material, z. B. Klinker, das einen am Mantel des Rohrkühlers fixierbaren Befestigungsabschnitt und einen im wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden Mitnehmerabschnitt aufweist.

    [0002] Derartige Hubelemente werden am Mantel eines Rohrkühlers unmittelbar oder unter Zwischenschaltung von Halterungen festgelegt.

    [0003] In derartigen Rohrkühlern wird das zu kühlende Material bei der Drehung des Rohrkühlers von am Rohrmantel festgelegten Hubelementen mehr oder weniger weit mitgenommen, um dann von diesen Hubelementen abzufallen und dabei mit Kühlluft in innige Berührung zu kommen. Der Transport des Materials in dem Rohrkühler erfolgt aufgrund einer Neigung in Richtung auf den Ausgang.

    [0004] Die Rohrkühler können als Trommeln ausgebildet sein und als sogenannte Planeten- oder Satellitenkühler zu einer Kühleinheit zusammengeschlossen sein.

    [0005] Derartige Kühler werden z.B. für die Kühlung von Klinker bei der Zementherstellung benötigt.

    [0006] Das zu kühlende Material liegt in dem ersten Bereich eines Rohrkühlers in der Regel sowohl feinkörnig wie auch in mehr oder weniger großen Brocken vor. In diesem ersten Bereich des Rohrkühlers werden Hubbalken oder Hubleisten verwendet, die an Mantel des Rohrkühlers angebracht sind und eine geschlossene, im wesentlichen in Richtung auf das Zentrum des Rohrkühlers weisende Mitnehmerfläche haben. Es kann nun beobachtet werden, daß sich auf der Mitnehmerfläche ausgehend von dem jeweiligen Schüttwinkel des Materials nur der feinkörnige Anteil des Materials ansammelt. Dieses auf der Mitnehmerfläehe befindliche feinkörnige Material verhindert weitgehend, daß die Hubelemente auch gröberes Material oder Brocken mitnehmen können. Dies hat zur Folge, daß das in Brockenform vorliegende Material nicht in ausreichender Weise mitgenommen wird und nicht in dem gewünschten Ausmaße gekühlt wird. Weiter ergibt sich, daß durch die mangelhafte Mitnahme des brokkenförmigen Materials die erwünschte Zertrümmerung dieses Materials nicht in ausreichendem Maße eintritt, da diese Zertrümmerung von dem Herabfallen der Materialbrocken abhängt, was wiederum erst dann eintritt, wenn die Brocken in eine erhöhte Position mitgenommen worden sind. Bei den bisher bekannten Hubelementen besteht also der Nachteil, daß Brocken bis in die nachgeschalteten Bereiche des Rohrkühlers mitgenommen werden, ohne ausreichend gekühlt zu sein. Diese nicht ausreichende Kühlung kann Nachteile für das Material selbst haben. Darüber hinaus führt aber das Vorhandensein von Brokken in den nachgeschalteten Bereichen leicht zu starkem Verschleiß und zur Zerstörung der in diesen Bereichen befindlichen Hubelemente.

    [0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Hubelement der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem in Brocken anfallendes Material im ersten Bereich eines Rohrkühlers mitgenommen und gebrochen werden kann.

    [0008] Diese Aufgabe wird bei einem Hubelement der eingangs erwähnten Art neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mitnehmerabschnitt mindestens eine durch diesen Abschnitt hindurchgehende Durchlaßöffnung hat.

    [0009] Die in dem Mitnehmerabschnitt vorgesehene Durchlaßöffnung bzw. die Durchlaßöffnungen bewirken, daß feinkörniges Material durch die Durchlaßöffnung / Durchlaßöffnungen des Mitnehmerabschnitts hindurchfällt, die Mitnehmerfläche also nicht besetzt, so daß diese Mitnehmerfläche auch Brocken des zu kühlenden Materials bei Drehung des Rohrkühlers mitnehmen kann. Es kommt dabei in dem dafür vorgesehenen Bereich des Rohrkühlers zu einem Brechen der Brocken und damit zu einer Verringerung der Verschleißbeanspruchung in den nachgeschalteten Zonen des Kühlers. Es kann zweckmäßig sein, in einem Ring zusätzlichzu den erfindungsgemäßen Hubelementen auch solche der bisher bekannten Art einzusetzen. Ferner ist es möglich, einen Ring allein mit den erfindungsgemäßen Hubelementen zu versehen und einen oder mehrere der benachbarten Ringe mit Hubelementen der bekannten Art auszustatten.

    [0010] Die Erfindung sieht ferner vor, daß der Mitnehmerabschnitt gabelförmig ausgebildet ist und jede Durchlaßöffnung zwischen zwei von dem Befestigungsabschnitt ausgehenden Zinken liegt. Die Erfindung sieht ferner vor, daß mindestens zwei Zinken vorgesehen sind.

    [0011] Das erfindungsgemäße Hubelement kann ferner so ausgebildet sein, daß die Durchlaßöffnung des Mitnehmerabschnitts von einem im wesentlichen U-förmigen mit seinen beiden Schenkeln von dem Befestigungsabschnitt ausgehenden Brechbügel umschlossen ist. Die Verwendung eines solchen Brechbügels kann die Stoßfestigkeit des Hubelements und damit die Widerstandsfähigkeit gegenüber herabfallenden Brocken erhöhen.

    [0012] Das erfindungsgemäße Hubelement kann ferner so ausgebildet sein, daß die von dem Brechbügel umschlossene Durchlaßöffnung durch mindestens eine Rippe aufgeteilt ist. Durch derartige Rippen kann die Stoßfestigkeit des Mitnehmerabschnitts gefördert und auch der Mitnehmereffekt erhöht werden.

    [0013] Im folgenden Teil der Beschreibung werden zwei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hubelenents anhand von Zeichnungen beschrieben.

    [0014] Es zeigt:

    Fig.l einen Teilschnitt durch den Mantel eines mit dem erfindungsgemäßen Hubelement versehenen Rohrkühlers,

    Fig. 2 eine Draufs'icht auf den Mitnehmerabschnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hubelements,

    Fig. 3 eine Ansicht des Hubelements in Richtung des Pfeils 3 in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 3,

    Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 2,

    Fig. 6 eine der Fig. 2 ähnliche Draufsicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hubelements, dessen Mitnehmerabschnitt Zinken aufweist, und

    Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 6.



    [0015] In Fig. 1 ist ein Teil eines Mantels 1 eines Rohrkühlers dargestellt, der eine äußere Schale 2 aus Stahl aufweist, die auf ihrer Innenseite mit feuerfestem Material 3 ausgekleidet ist. An den Mantel 1 sind Hubelemente 5 angeschlossen, welche von Ankerschrauben 6 gegen eine Halterung 7 angezogen werden, die sich auf der Innenseite der Schale abstützt.

    [0016] Der Teilschnitt nach Fig. 1 betrifft eine nahe dem Einlaß eines Rohrkühlers befindliche Brechzone.

    [0017] Jedes Hubelement hat einen Befestigungsabschnitt 8 und einen nahezu normal dazu verlaufenden Mitnehmerabschnitt 9. Diese beiden Abschnitte 8,9 geben dem Hubelement eine im wesentlichen L-förmige Gestalt.

    [0018] Der Befestigungsabschnitt 8 ist hier mit zwei Ansätzen 10 versehen, welche in montiertem Zustand in die Halterung 7 eingreifen. Die Ansätze 10 sind mit Öffnungen 11 für die Ankerschrauben 6 versehen.

    [0019] Der Mitnehmerabschnitt 9 wird bei der Ausführungsform nach dem Fig. 1 bis 4 von einem Brechbügel 12 begrenzt, der einen Mittelabschnitt 13 und zwei sich daran anschließende, in Richtung auf den Befestigungsabschnitt 8 divergierende Schenkel 14 hat. Der Brechbügel 12 begrenzt somit gemeinsam mit dem Befestigungsabschnitt 8 eine Durchlaßöffnung 15.

    [0020] Eine Rippe 16, welche von dem Befestigungsabschnitt 8 ausgeht und bis zum Mittelabschnitt 13 des Brechbügels 12 verläuft, teilt die Durchlaßöffnung 15 in zwei gleiche Teile. Ferner sind Stützrippen 17 vorgesehen, welche ebenfalls von dem Befestigungsabschnitt 8 ausgehen und die Schenkel 14 des Brechbügels 12 stützen.

    [0021] Die Oberflächen des Mittelabschnitts 13 sowie der Schenkel 14 liegen im wesentlichen in einer Ebene, während die Oberfläche der Rippe 16 demgegenüber nach innen versetzt ist.

    [0022] Das Hubelement ist ein aus hitzebeständigem Stahlguß bestehenden einstückiges Gußteil.

    [0023] Wenn nun ein ·solches Hubelement in die Brechzone eines Rohrkühlers eingebaut ist, dann kann sich auf diesem Hubelement kein feinkörniges Material ansammeln, da solches Material durch die Durchlaßöffnung 15 hindurch abfällt. Der Brechbügel 12 bleibt demzufolge im wesentlichen frei und ist deshalb geeignet, brockenförmiges vorliegendes zu kühlendes Material mitzunehmen, das dann aus einer erhöhten Position von dem Mitnehmerabschnitt 9 herabfällt und auf den Mittelabschnitt 13 eines dann in der Fallinie befindlichen Hubelements auftrifft und dadurch gebrochen und zerkleinert werden kann.

    [0024] Die Fig. 6 und 7 betreffen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hubelements, die sich allein in der Ausbildung des Mitnehmerabschnitts 20 von der zuvor beschriebenen Ausführungsform unterscheidet. Dieser Mitnehmerabschnitt 20 wird hier von insgesamt drei vom Befestigungsabschnitt 8 ausgehenden Zinken 21 - 23 gebildet, von denen die äußeren Zinken 21,23 ausgehend vom Befestigungsabschnitt 8 leicht konvergieren. Zwischen den Zinken 21 - 23 bleiben Durchlaßöffnungen 24,25 frei, durch die feinkörniges Material hindurchfallen kann, um auch bei dieser Ausführungsform ein ausreichend sicheres Mitnehmen brockenförmig vorliegenden Materials zu ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Hubelement für Rohrkühler für zumindest teilweise in Brocken anfallendes Material, z. B. Klinker, das einen am Mantel des Rohrkühlers fixierbaren Befestigungsabschnitt und einen im wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden Mitnehmerabschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerabschnitt (9;20) mindestens eine durch diesen Abschnitt hindurchgehende Durchlaßöffnung (15;-24,25) hat.
     
    2. Hubelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerabschnitt (20) gabelförmig ausgebildet ist und jede Durchlaßöffnung (24,25) zwischen zwei von dem Befestigungsabschnitt (8) ausgehenden Zinken (21 - 23) liegt.
     
    3. Hubelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Zinken (21 - 23) vorgesehen sind.
     
    4. Hubelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnung (15) des Mitnehmerabschnitts (9) von einem im wesentlichen U-förmigen, mit seinen beiden Schenkeln (14) von dem Befestigungsabschnitt (8) ausgehenden Brechbügel (12) umschlossen ist.
     
    5. Hubelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Brechbügel (12) umschlossene Durchlaßöffnung (15) durch mindestens eine Rippe (16) aufgeteilt ist.
     




    Zeichnung