(19)
(11) EP 0 185 930 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.1986  Patentblatt  1986/27

(21) Anmeldenummer: 85114762.9

(22) Anmeldetag:  21.11.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G02B 6/00, G02B 7/00, E06B 3/66, E06B 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 30.11.1984 DE 3443782
07.05.1985 DE 8513450 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Rentzsch, Heinz
    D-8630 Coburg (DE)
  • Lang, Georg
    D-8647 Stockheim (DE)
  • Müller, Herbert
    D-8640 Kronach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Tageslichtlenkung


    (57) Da sich bisher nur relativ kleinflächige Prismen-Teilplatten verzugfrei herstellen lassen, müssen großflächige Prismenplatte aus mehreren Teilplatten (1.1) zusammengesetzt werden, wobei die Verbindung beständig und der Aufwand für das Verbinden der Teilplatten so klein wie möglich sein soll. Gemäß Erfindung sind benachbarte Teilplatten in zwei Dimensionen durch mindestens eine formschlüssige Steckverbindung mit Zapfen (111, 112) und Zapfenaufnahmen (121, 122) miteinander verbunden, wobei diese Steckverbindungen durch Arretiereinrichtungen (105 bis 108; 200) gesichert sind, die eine Verschiebung der zusammengesteckten Teilplatten in der dritten Dimension nicht zulassen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Tageslichtlenkung mit einer Prismenplatte gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Da es bisher nicht gelungen ist, großflächige (z.B. 40 x 40 cm) und relativ dicke (z.B. 5 mm) Prismenscheiben aus KunststoffgJ3s (z.B. aus Polymethylmetracrylat-PMMA) mit ausreichender Genauigkeit eben und verzugfrei herzustellen, war man gezwungen, solche Prismenplatten aus kleinen Teilplatten zusammenzusetzen. Hierzu wurden die Teilplatten an ihren schmalen stirnseitigen Randseiten miteinander verklebt, was aber einen hohen Fertigungsaufwand zur Folge hatte. Außerdem verursacht der Kleber störende Niederschläge und beeinträchtigt langfristig die mechanische Stabilität (Rißbildung), wenn solche Prismenplatten in einem geschlossenen Innenraum zwischen Glasscheiben angeordnet werden.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Teilplatten und/oder zusätzliche Verbindungsmittel so zu gestalten, daß sich die Teilplatten ohne Verwendung eines Klebers in einfacher Weise zu einer großflächigen Prismenplatte zusammensetzen lassen.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 gekennzeichnet. Danach sorgen einfache formschlüssige Steckverbindungen mit Zapfen und dazu passenden Zapfenaufnahmen zunächst für einen Zusammenhalt der Teilplatten in zwei Dimensionen, vorzugsweise innerhalb der Plattenebene. Ein Auseinanderfallen der Steckverbindungen in Richtung der dritten Dimension - quer zur Plrttenebene - wird durch Arretiereinrichtungen verhindert.

    [0005] Vorzugsweise sind die Zapfen schwalbenschwanzförmig und einstückig mit einer Teilplatte ausgebildet. Im Rahmen der Erfindung kann jeder Zapfen aber auch ein gesondertes Teil sein und in aneinandergrenzenden Zapfenaufnahmen der zu verbindenden Teilplatten stecken. Der Zapfen ist in diesem Fall symmetrisch zu einer Mittelebene, insbesondere auf beiden Seiten der Mittelebene schwalbenschwanzförmig ausgebildet. Die Teilplatten haben rann nur - identisch geformte - Zapfenaufnahmen. Diese können parallel oder rechtwinklig zu der Plattenebene angeordnet sein.

    [0006] Jede Arretiereinrichtung besteht grundsätzlich aus einem Arretierabsatz an einer Teilplatte und einem Arretieranschlag an der benachbarten Teilplatte, derart, daß bei zusammengesteckten Teilplatten der Arretieranschlag den Arretierabsatz der anderen Teilplatte übergreift.

    [0007] Im einfachsten Fall kann der Arretieranschlag jeder Arretiereinrichtung am Ende eines Federarmes und dieser im Bereich einer Randseite einer Teilplatte so angeordnet sein, daß der Federarm beim Zusammenstecken der Teilplatten zunächst - dank einer Anlauffläche - zurückgedrückt wird. In der Endlage der verhakten Teilplatten federt der Arretieranschlag in eine Aussparung der anderen Teilplatte und übergreift dabei den Arretierabsatz der anderen Teilplatte. Der Federarm kann dabei an der Randseite mit den Zapfen oder an der Randseite mit den Zapfenaufnahmen angeordnet sein: Im ersteren Falle ist das freie Ende des Federarms mit dem Arretieranschlag der Aktivseite, im anderen Fall der Grundseite der Teilplatten zugewandt. Federarm und Arretieranschlag können auch an einem Zapfen oder an den Wänden einer Zapfenaufnahme angeordnet sein. Vorzugsweise bilden Federarm, Arretieranschlag und Teilplatte in jedem Fall ein einstückiges Teil.

    [0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Arretieranschlag jeder Arretiereinrichtung an dem Oberteil eines Halters angeordnet, der in eine Aussparung in der Aktivseite der zusammengesteckten Teilplatten eingesetzt ist, wobei diese Aussparung von Teilaussparungen und von den Arretierabsät'zen an den zusammengesteckten Teilplatten begrenzt ist. Der Oberteil des Halters kann außen eine ebene Oberfläche haben oder das Profil der Aktivseite im Bereich der Aussparung fortsetzen. Der Halter erstreckt sich mit einem Haltestück durch eine von den Arretierabsätzen umschlossene Arretieröffnung und ist durch einen Rasthaken am Ende des Haltestückes in der Arretieröffnung gehalten.

    [0009] Haltestück und Oberteil des Halters können zwei getrennte Teile sein, die von den beiden Seiten der zusammengesteckten Teilplatten durch die Arretieröffnung gesteckt und form- oder materialschlüssig miteinander verbunden werden.

    [0010] Vorteilhafter ist es, Oberteil und Haltestück einstückig auszuführen und als Haltestück zwei federnde Haltearme zu verwenden, die am Ende einen Rasthaken aufweisen.

    [0011] Die Aussparung für den Oberteil des Halters ist im Bereich der Randseiten der zusammengesteckten Teilplatten angeordnet und wird von gleich großen Teilaussparungen in den aneinandergrenzenden Teilplatten begrenzt: Ist ein Halter im Bereich einer Randseite zwischen den Ecken der Teilplatten angeordnet, so wird die Aussparung für den Halter von zwei Teilaussparungen gebildet, die je zur Hälfte in jeder der an dieser Stelle zusammenstoßenden Teilplatten liegl.

    [0012] Sofern vier Teilplatten in einer Ecke zusammenstoßen, ist es besonders vorteilhaft, den Halter in dieser Ecke anzuordnen. In diesem Fall wird also die Aussparung für den Halter von vier Teilaussparungen gebildet, wobei jede Teilaussparung ein Viertel der Kontur der Aussparung für den Oberteil des Halters bildet.

    [0013] In der Regel wird eine aus Teilplatten zusammengesetzte Frismenplatte schwimmend zwischen den Glasscheiben eines Scheibenverbundes angeordnet: In dem Innenraum zwischen den Glasscheiben können auch mehrere Prismenplatten übereinander angeordnet sein. In diesem Fall stützen sich die Prismenplatten zweckmäßigerweise mit ihren Haltern ab, indem diese Halter mit Stützflächen aufeinander liegen. Ein definierter Abstand zwischen den Prismenplatten kann dabei dadurch erzielt werden, daß jeweils einer der beiden aufeinanderliegenden Halter ein Abstandsstück mit der erwähnten Stützfläche hat. Die aufeinanderliegenden Stützflächen der beiden Halter können dabei parallel zur Grundfläche einer der Prismenplatten verlaufen oder das Profil der Aktivseiten im Bereich der Aussparung fortsetzen.

    [0014] Darüber hinaus kann ein Halter auch auf der der Aktivseite gegenüberliegenden Seite ein Abstandsstück haben, das die Grundseite der Prismenplatte überragt: Damit kann auch auf dieser Seite ein definierter Abstand, beispielsweise zu einer benachbarten Glasscheibe, erreicht werden.

    [0015] Im Hinblick auf die starken, temperaturbedingten Änderungen (bis zu 8 mm) des Abstandes zwischen den Glasscheiben eines Scheibenverbundes hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Halter mit einer Aufnahme für einen federnd gelagerten Abstandsbolzen auszurüsten.

    [0016] Die zueinander parallelen, durch Schrägflächen begrenzten Wälle bzw. Gräben auf der Aktivseite jeder Teilplatte können in beliebigem Winkel zu einer Randseite verlaufen. Will man andererseits mit identischen Teilplatten (nur eine Spritzgießforml) arbeiten, dann muß sich Zahl und Anordnung von Zapfen und Zapfenaufnahmen nach diesem Winkel richten. Besonders einfache Verhältnisse ergeben sich mit einer quadratischen Teilplatte mit einer Seitenlänge von 20 bis 40 cm und n parallel zu einer Randseite verlaufenden Wällen bzw. Gräben, wobei n eine ganze Zahl ist. Hierbei sind auf jeder von zwei benachbarten Randseiten mindestens je zwei Zapfen, auf den beiden anderen Randseiten eine entsprechende Anzahl von Zapfenaufnahmen und an jeder Ecke eine Teilaussparung vorgesehen.

    [0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüche gekennzeichnet.

    [0018] Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert; es zeigen

    FIG 1 eine Draufsicht auf eine Teilplatte,

    FIG 2 den Eckbereich von vier solchen Teilplatten vor dem Zusammenstecken in perspektivischer Darstellung,

    FIG 3 eine vergrößerte Teilansicht entlang Linie III-III in FIG 2 und 4 bei zusammengesteckten Teilplatten,

    FIG 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in FIG 3,

    FIG 5 einen Schnitt durch einen Scheibenverbund mit zwei Prismenplatten,

    FIG 6 einen Schnitt durch den Randbereich in FIG 5 mit einem Abstandshalter in vergrößerter Darstellung,

    FIG 7 einen Schnitt durch einen Bereich in FIG 5 mit zwei Haltern, ebenfalls in größerem Maßstab, und

    FIG 8 einen Schnitt wie FIG 6 mit einem anderen Abstandshalter.



    [0019] Die quadratische Teilplatte 1.1 ist in FIG 1 in Draufsicht dargestellt, so daß ihre Aktivseite 10 zu sehen ist, auf der abwechselnd Wälle und Gräben nebeneinander angeordnet sind. Die Wälle sind dabei von zwei Schrägflächen begrenzt, die zwischen sich einen spitzen Winkel einschließen. Die Wälle haben somit die Form von prismatischen Stäben und verlaufen parallel zueinander und zu zwei Randseiten 11, 14. Zwischen diesen Randseiten sind n Wälle oder Gräben mit jeweils identischer Kontur angeordnet, wobei n eine ganze Zahl ist. Vorzugsweise ist der Winkel zwischen den Schrägflächen 90° und jeweils die derselben Randseite zugewandte Schrägflächen jedes Walles durch aufgedampftes Aluminium verspiegelt: Mit einer solchen Prismenplatte läßt sich Sonnenlicht - unterhalb eines Grenzwinkels -aus einem Raum fernhalten und helles Zenitlicht - oberhalb dieses Grenzwinkels in den Raum lenken.

    [0020] Auf der einen Randseite 11 und einer benachbarten, dazu rechtwinklig verlaufenden Randseite 13 der Teilplatte sind je vier Zapfen 112 bzw. 111 mit schwalbenschwanzförmigem Profil angeordnet; sie haben jeweils einen Abstand von den Ecken der Teilplatte, sind unten bündig mit deren Grundseite 15 und reichen nicht bis zur Aktivseite 10 (vgl. FIG 2).

    [0021] Auf den beiden anderen Randseiten 12 und 14 hat die Teilplatte jeweils vier zur Randseite und zur Grundseite 15 offene Zapfenaufnahmen 121 bzw. 122 von solcher Form und Anordnung, daß sich mehrere identische Teilplatten nach FIG 1 lückenlos und bündig zu einer großflächigen Prismenplatte zusammensetzen lassen, wie dies FIG 2 zeigt.

    [0022] Der Abstand a bzw. b zwischen zwei Zapfen 111 bzw. 112 sowie der entsprechende Abstand zwischen den jeweils zugehörigen Zapfenaufnahmen ist auf den Randseiten 13 bzw. 11 etwas unterschiedlich: Dadurch ist ein falsches Zusammensetzen der Teilplatten ausgeschlossen.

    [0023] An jeder Ecke hat die Teilplatte 1.1 nach FIG 1 eine Teilaussparung 101, 102, 103, 104, die sich von der Aktivseite 10 bis zu einem Arretierabsatz 105, 106, 107, 108 erstreckt und jeweils von-zwei Grenzflächen 1011, 1021 gleicher Länge begrenzt, die parallel bzw. senkrecht zu den Randseiten 11 bis 14 verlaufen: Wenn daher vier Teilplatten 1.1 - wie in FIG 2 und 4 dargestellt - zu einer Prismenplatte zusammengesteckt sind, bilden die Teilaussparungen 101 bis 104 der vier zusammentreffenden Ecken der vier Teilplatten eine quadratische Aussparung 100, die von der Aktivseite 10 der Prismenplatte bis zu den Arretierabsätzen 105, 106, 107, 108 reicht. Letztere haben rechteckigen Querschnitt, verlaufen parallel zu den Grenzflächen 1011, 1021 und zur Grundseite 15 und sind gegenüber dieser Grundseite 15 zurückversetzt; sie umschließen zusammen eine Arretieröffnung 1000.

    [0024] In die von den vier Teilplatten gebildete Aussparung 100 ist ein in Draufsicht quadratischer Halter 2 - FIG 3, 4 - eingesetzt, dessen Oberteil 20 genau in diese Aussparung 100 hineinpaßt und eine ebene Stützfläche 22 hat, die mit der Aktivseite 10 bündig ist oder etwas darüber liegt (in FIG 3 estrichelt). Der Halter 2 hat ein Haltestück, bestehend aus zwei federnden Haltearmen 21, die sich durch die Arietieröffnung 1000 hindurch erstrecken und die Arretierabsätze 105, 106 bzw. 107, 108 mit Rasthaken 210 übergreifen, die nicht in die Ebene der Grundseite 15 hineinragen: Die Arretieranschläge 200 des Halters 2 werden so gegen die Arretierabsätze 105 bis 108 der Teilplatten 1.1 gedrückt. Damit können sich die gemäß FIG 2 und 4 zusammengesteckten Teilplatten nicht mehr lösen, da hierzu eine Verschiebung der Teilplatten quer zu ihrer Grundseite 15 erforderlich wäre, eine solche Bewegung aber durch den Halter 2 nicht zugelassen wird. Infolge der Verteilung der Zapfen und Zapfenaufnahmen an einer Teilplatte gemäß FIG 1 genügen hierzu zwei verhältnismäßig schmale, einander gegenüberliegende Haltearme 21 gemäß FIG 4, die zueinander und zu einer Randseite, vorzugsweise zu den Wällen der Aktivseite 10, parallel sind.

    [0025] Der Halter 2 hat auf der Innenseite zwischen seinen Haltearmen 21 eine Aufnahme 23 - vorzugsweise mit zylindrischer Bohrung -, in die ein Abstandsbolzen 24 und eine diesen aus der Aufnahme herausdrückende Feder 25 einsetzbar ist, wie dies FIG 7 veranschaulicht.

    [0026] Mit Hilfe des Halters 2 läßt sich zugleich der Abstand einer Prismenplatte zu benachbarten Bauteilen feststellen. Hierzu kann der Halter auf seiner Oberseite ein die Aktivseite überragendes Abstandsstück 220 - in FIG 3 gestrichelt dargestellt - und/oder auf seiner Unterseite ein gestrichelt dargestelltes Abstandsstück 230 aufweisen; letzteres wird von den die Grundseite 15 überragenden Wandungen der Aufnahme 23 gebildet.

    [0027] FIG 5 zeigt einen Scheibenverbund mit zwei randseitig durch Randstücke 30 miteinander verbundenen Glasscheiben 31, 32, die so einen abgedichteten Innenraum 300 umschließen. In diesem sind zwei Prismenplatten 1, 1', bestehend aus mehreren zusammengesteckten Teilplatten schwimmend angeordnet, und zwar so, daß ihre unterschiedlich ausgebildeten Aktivseiten gegeneinander gerichtet sind. Die Teilplatten jeder Prismenplatte sind formschlüssig zusammengesteckt und durch Halter arretiert, wie dies anhand der FIG 1 bis 4 erläutert wurde. Dabei wird in Verbindung mit der Prismenplatte 1 ein Halter 2.1 verwendet, der an seiner Oberseite ein Abstandsstück 220 mit einer Stützfläche 22 hat, die die Aktivseite dieser Prismenplatte überragt und auf der Stützfläche eines Halters 2.2 der anderen Prismenplatte 1' aufsitzt. Die Stützfläche 22 des Halters 2.2 der unteren Prismenplatte 1' schließt mit der Aktivseite bündig ab: Auf diese Weise ist der Abstand zwischen den Prismenplatten 1, 1' durch die Halter 2.1, 2.2 bestimmt.

    [0028] Der Halter 2.2 hat ein Abstandsstück 230, durch das der Abstand der Grundseite 15 der Prismenplatte 1' von der Glasscheibe 32 bestimmt ist.

    [0029] In ihrem Randbereich sind die Prismenplatten 1 und l' durch Abstandshalter 4 geführt: Ein solcher Abstandshalter hat einen Schaft 40 mit einem Abstandskopf 41 und ist in eine zum Schaft passende Randbohrung 16' in der Prismenplatte 1' gesteckt. Auf dem Schaft 40 ist eine dreiarmige Abstandsscheibe 43 aufgeschoben, die auf den Kanten der Aktivseite der unteren Prismenscheibe 1' aufliegt und auf der sich andererseits die Aktivseite der oberen Prismenscheibe 1 abstützt: Auf diese Weise ist der Abstand der Prismenplatten im Randbereich gesichert.

    [0030] Die Randbohrung 16 für den Schaft 40 in der oberen Prismenplatte 1 ist größer gewählt als der Durchmesser des Schaftes 40, so daß sich die beiden Prismenplatten - thermisch bedingt - gegeneinander bewegen können.

    [0031] Die beiden Prismenplatten sind im Randbereich des Scheibenverbundes praktisch spielfrei zwischen den Glasscheiben 31, 32 gelagert, indem auf das Ende des Schaftes 40 eine Abstandskappe 42 entsprechender Höhe aufgesetzt ist (FIG 6). Da die Abhängigkeit des Abstandes zwischen den Glasscheiben 31, 32 von Temperatur und Luftdruck gegen die Mitte des Scheibenverbundes hin zunimmt, ist in die Aufnahme 23 des Halters 2.1 in der oberen Prismenplatte 1 eine Feder 25 und ein Abstandsbolzen 24 eingesetzt: Dadurch werden die beiden Prismenplatten gegen die untere - stets dem Innenraum zugewandte - Glasscheibe 32 gedrückt. Auf diese Weise ist eine äquidistante Anordnung der Prismenplatten 1, 11 relativ zueinander und zu der Glasscheibe 32 sichergestellt, wobei vorausgesetzt ist, daß die Höhe des Abstandskopfes 41 der Randverbinder 4 gleich ist der Höhe des Abstandsstückes 230 des Halters 2.2 und die-Dicke der Abstandsscheiben 43 gleich ist der Höhe des Abstandsstückes 220 des Halters 2.1.

    [0032] Die Prismenplatten 1, 1' haben einen wesentlich größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als die Glasscheiben Sie haben daher einen ausreichenden Abstand von den Randstücken 30 und können sich daher in dem Innenraum 30 frei bewegen: Sie sind schwimmend gelagert.

    [0033] Gemäß FIG 7 ist auf den Halter 2.2 von unten ein Sperrstück 50 mit einem Flansch 52 und einem Hals 51 aufgesteckt: Durch den Hals 51 sind die Haltearme 21 mit den Rasthaken 210 in der dargestellten Lage gesichert. Der Flansch 52 wirkt hierbei auch als Abstandsstück (z.B. anstelle von 230).

    [0034] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist jede Prismenplatte zwischen zwei Führungsschenkeln angeordnet, die mit der Innenseite des Isolierglassteges so verbunden sind, daß die Führungsschenkel parallel zu den Glasscheiben verlaufen und eine zweite Ausführungsform eines Abstandshalters bilden. Je zwei Führungsschenkel bilden also eine Nut, deren Abstand der Dicke einer Prismenplatte entsprechend gewählt ist und in der sich diese Prismenplatte frei bewegen kann.

    [0035] Vorzugsweise sind die Führungsschenkel aus lichtdurchlässigem, insbesondere durchsichtigem, Material, so daß sie im Randbereich des Verbundfensters wenig stören.

    [0036] Es ljegt im Rahmen der Erfindung, die beiden einer Prismenplatte zugeordneten Führungsschenkel mit einem quer zu ihnen verlaufenden Montageschenkel zu einem Profilstück zusammenzufassen, das mit Hilfe des Montageschenkels mit dem Isolierglassteg verbunden wird.

    [0037] Sofern mehrere Prismenplatten übereinander zwischen den Glasscheiben angeordnet werden sollen, ist es zweckmäßig, den Abstandshalter aus mehreren Profilstücken mit Führungsschenkeln und Montageschenkeln zusammenzusetzen: Es ist dann leichter, sehr kleine Fertigungstoleranzen für die Abstände zwischen den Führungsschenkeln einzuhalten.

    [0038] Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist in FIG 8 gezeigt, in der der Randbereich eines Verbundfensters im Querschnitt dargestellt ist. Dabei sind die beiden Glasscheiben 31 und 32 durch einen an sich bekannten Isolierglassteg 33, dessen Innenraum mit einem Molekularsieb gefüllt ist, verbunden. Die Außenseite des Isolierglassteges 33 ist zwischen den überstehenden Glasscheiben 31 und 32 durch einen Kleber ausgefüllt.

    [0039] An der Innenseite des .,solierglassteges 33 ist der Abstandshalter 4.1 befestigt, der hier aus drei Profilstücken zusammengesetzt ist: Jedes Profilstück besteht aus einem Führungsschenkel 41.1, 42.1, 43.1 und einem Montageschenkel 411.1, 421.1, 431.1. Diese Profilstücke mit Winkelprofil sind mit der Innenseite des Isolierglassteges 33 durch Niete oder Schrauben so verbunden, daß die Montageschenkel lückenlos aneinanderstoßen. Die Länge dieser Montageschenkel bestimmt so den Abstand zwischen benachbarten Führungsschenkeln und damit die Breite der Nut, in die die Prismenplatten 1, 1' eingesteckt sind.

    Begriffsliste



    [0040] 

    1, 1' Prismenplatte Schrägfläche Wall Graben

    1.1 Teilplatte

    10 Aktivseite

    11, 12, 13, 14 Randseite

    15 Grundseite

    16, 16' Randbohrung

    100 Aussparung

    101, 102, 103, 104 Teilaussparung

    1011, 1021 Grenzfläche Arretiereinrichtung

    105, 106, 107, 108 Arretierabsatz

    1000 Arretieröffnung Steckverbindung

    111, 112 Zapfen

    121, 122 Zapfenaufnahme

    2; 2.1, 2.2 Halter

    20 Oberteil

    200 Arretieranschlag Haltestück

    21 Haltearm

    210 Rasthaken

    22 Stützfläche

    220, 230 Abstandsstück

    23 Aufnahme

    24 Abstandsbolzen

    25 Feder Scheibenverbund

    31, 32 Glasscheibe

    30, 30.1 Randstück

    300 Innenraum

    33 Isolierglassteg

    4, 4.1 Abstandshalter 40 Schaft

    41 Abstandskopf

    42 Abstandskappe

    43 Abstandsscheibe

    41.1, 42.1, 43.1 Führungsschenkel

    411.1, 421.1, 431.1 Montageschenkel

    50 Sperrstück

    51 Hals

    52 Flansch




    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Tageslichtlenkung mit einer Prismenplatte aus Kunststoffglas, die eine Grundseite (15) und eine parallele Wälle oder Gräben mit jeweils identischer Kontur aufweisende Aktivseite (10) hat, bestehend aus mindestens zwei Teilplatten (1.1), die mit mindestens einer Randseite (11 bis 14) lückenlos aneinandergrenzen und miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilplatten (1.1) durch mindestens eine formschlüssige Steckverbindung mit einem Zapfen (111, 112) und einer Zapfenaufnahme (121, 122) in zwei Dimensionen miteinander verbunden sind, und daß die Steckverbindung in der dritten Dimension durch eine Arretiereinrichtung (105 bis 108; 200) gesichert ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zapfen (111, 112) schwalbenschwanzförmig ist, aus einer der Randseiten (11 bis 14) einer Teilplatte (1.1) herausragt und mit dieser Teilplatte ein einstückiges Formteil bildet, daß die Zapfenaufnahme (121, 122) zur Grundseite (15) und einer Randseite (11 bis 14) hin offen ist, und daß jede Arretiereinrichtung aus einem Arretierabsatz (105 bis 108) an einer Teilplatte und aus einem Arretieranschlag besteht, der mit der benachbarten Teilplatte verbunden ist und der bei zusammengesteckten Teilplatten den Arretierabsatz der anderen Teilplatte übergreift.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretieranschlag jeder Arretiereinrichtung am Ende eines Fedf'rarmes und dieser im Bereich einer Randseite einer Teilplatte angeordnet ist, und daß Federarm, Arretieranschlag und Teilplatte als einstückiges Teil ausgebildet sind.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Arretieranschlag (200) jeder Arretiereinrichtung an dem Oberteil (20) eines Halters (2; 2.1, 2.2) angeordnet ist, daß das Oberteil (20) in einer Aussparung (100) in der Aktivseite (10) der zusammengesteckten Teilplatten (1.1) sitzt, daß die Aussparung (100) von Teilaussparungen (101 bis 104) und den Arretierabsätzen (105 bis 108) der verbundenen Teilplatten (1.1) begrenzt ist, und daß der Halter (2; 2.1, 2.2) mit einem Haltestück (21) durch eine von den Arretierabsätzen (105 bis 108) umschlossene Arretieröffnung (1000) hindurchgreift und die Arretierabsätze (105 bis 108) mit einem Rasthaken (210) übergreift.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltestück und der Oberteil des Halters zwei getrennte, miteinander verbundene Teile sind.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Haltestück zwei federnde Haltearme (21) dienen, und daß diese Haltearme (21) und der Oberteil (20) des Halters (2; 2.1, 2.2) einstückig ausgebildet sind.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (2; 2.1, 2.2) zwischen seinen Haltearmen (21) eine Aufnahme (23) für einen Abstandsbolzen (24) und eine diesen aus der Aufnahme drückende Feder (25) aufweist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Halter (2; 2.1, 2.2) die Aktivseite (10) der Prismenplatte und/oder die Grundseite (15) mit Abstandsstücken (220, 230) überragt.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberteil (20) das Profil der Aktivseite (10) der Teilplatten im Bereich der Aussparung fortsetzt.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet ,
    daß jede Teilplatte (1.1)

    - quadratisch ist,

    - auf jeder von zwei senkrecht aufeinanderstehenden Randseiten (11, 13) mindestens je zwei schwalbenschwanzförmige Zapfen (111, 112) mit jeweils unterschiedlichem Abstand (a, b),

    - auf den beiden anderen Randseiten (12, 14) je zwei dazu passende Zapfenaufnahmen (121, 122) und

    - an jeder Ecke eine Teilaussparung (102 bis 104) mit Grenzflächen (1011, 1021) gleicher Länge parallel zu den Randseiten aufweist,


    und daß n Wälle oder Gräben zu einer Randseite parallel verlaufen, wobei n eine ganze Zahl ist.
     
    11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Prismenplatte (1, 1') in einem Innenraum (300) schwimmend angeordnet ist, der von zwei parallelen Glasscheiben (31, 32) und diese ringsum miteinander verbindenden Randstücken (30) umschlossen ist.
     
    12. Einrichtung nach Anspruch 11 mit mindestes zwei äquidistanten Prismenplatten (1, 1'), dadurch gekennzeichnet, daß die Prismenplatten im Randbereich durch Abstandshalter (4; 4.1) geführt sind,

    daß jeder Abstandshalter (4) einen Schaft (40) hat, der durch Randbohrungen (16, 16') der Prismenplatten (1, 1') gesteckt ist und an seinen Enden einen Abstandskopf (41) bzw. eine aufgesteckte Abstandskappe (42) hat,

    daß zwischen den mit ihren Aktivseiten gegeneinander gerichteten Prismenplatten (1, 1') Abstandsscheiben (43) liegen, von denen jede auf dem Schaft (40) eines Abstandshalters (4) steckt,

    daß die Randbohrungen (16) in einer der beiden Prismenplatten größer als der Durchmesser des Schaftes (40) ist,

    und daß die Prismenplatten durch die Abstandshalter (4) praktisch spielfrei zwischen den Glasscheiben (31, 32) gehaltert sind.


     
    13. Einrichtung mit zwei Glasscheiben (31, 32), die randseitig ringsum durch einen Isolierglassteg (33) dicht miteinander verbunden sind, mit mindestens einer zwischen diesen Glasscheiben schwimmend angeordneten Prismenplatte (1, l'), und mit einem Abstandshalter (2), der die Lage jeder Prismenplatte 1, 1') zwischen den Glasscheiben bestimmt, dadurch gekennzeichnet , daß der Abstandshalter (4.1) an der Innenseite des Isolierglassteges (33) befestigt ist und mindestens zwei Führungsschenkel (41.1, 42.1, 43.1) hat, die sich parallel zu den Glasscheiben (31, 32) erstrecken und zwischen sich die Prismenplatte (1, 1') führen.
     
    14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß der Abstandshalter (4.1) einen Montageschenkel (411.1, 421.1, 431.1) hat, der auf der Innenseite des Isolierglassteges (33) aufliegt und mit ihm durch ein Festlager und mindestens ein Loslager verbunden ist und von dem Führungsschenkel (41.1, 42.1, 43.1) rechtwinklig abstehen.
     
    15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Montageschenkel und mindestens zwei Führungsschenkel ein Profilstück bilden.
     
    16. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Führungsschenkel (41.1, 42.1, 43.1) mit einem eigenen Montageschenkel (411.1, 421.1, 431.1) ein Profilstück bildet und daß die Profilstücke mit dem Isolierglassteg (33) so verbunden sind, daß ihre Montageschenkel lückenlos aneinanderstoßen.
     
    17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens die Führungsschenkel aus lichtdurchlässigem Material, insbesondere aus durchsichtigem Material bestehen.
     




    Zeichnung