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EP 0 185 948 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.07.1986 Patentblatt 1986/27 |
(22) |
Anmeldetag: 26.11.1985 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR GB IT NL SE |
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Priorität: |
22.12.1984 DE 3447195
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Anmelder: MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft |
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80976 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Meyerhofer, Leopold
D-8057 Eching (DE)
- Eder, Hans
D-8309 Au/Hallertau (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Kühlvorrichtung mit Axiallüfter in Kapselbauweise |
(57) Eine Kühlvorrichtung mit Axiallüfter in Kapsel- oder Schürzenbauweise, insbesondere
eines Kraftfahrzeugmotors, umfaßt eine feststehende Prallplatte (3) auf der Austrittsseite
(8) des Axiallüfters (2) im Bereich der Lüfternabe (4), wobei die Prallplatte (3)
bevorzugt über eine in Axialrichtung des Lüfters (2) verstellbare Befestigungseinrichtung
gehaltert ist. Die Prallplatte (3) weist zumindest teilweise einen planen und oder
kegel- bzw. kalottenförmigen Umfang auf, besteht insbesondere aus mehreren Segmenten
und eignet sich bevorzugt für einen nachträglichen Einbau.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung mit Axiallüfter in Kapselbauweise.
[0002] Im heutigen Fahrzeugbau wird aufgrund strenger Geräuschvorschriften die Schallabstrahlung
des Kraftfahrzeugmotors samt zugehöriger Kühlanlage durch Anbringen von Schürzen,
Teilkapseln oder Vollkapseln reduziert. Durch diese Maßnahmen werden die Öffnungen,
durch die die vom Lüfter geförderte Luft abströmen konnte, weitestgehend geschlossen
bzw. verkleinert. Um die erforderliche Kühlleistung beizubehalten, ist die gleiche
Menge Luft durchzusetzen. Durch die verkleinerten Öffnungen entsteht im Betrieb in
nachteiliger Weise ein höherer austrittsseitiger Staudruck, gegen den der Lüfter arbeiten
muß. Der Staudruck bewirkt eine Rückströmung eines Teils der geförderten Luft im Bereich
der Blattwurzeln des Lüfters, leistet somit keinen Beitrag zur Wärmeabfuhr aus dem
vorgebauten Kühler.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Kühlvorrichtung mit Axiallüfter in
Kapsel- oder Schürzenbauweise, insbesondere für einen Fahrzeugmotor, bei der mit Hilfe
einfacher baulicher Mittel eine Rückströmung eines Teils der geförderten Luft beim
Axiallüfter vermieden wird.
[0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch eine feststehende Prallplatte
auf der Austrittsseite des Axiallüfters im Bereich der Lüfternabe.
[0005] Zweckmäßigerweise weist die Prallplatte eine in Axialrichtung des Lüfters verstellbare
kapsel- oder schürzenfeste Befestigungseinrichtung auf, und es ist die Prallplatte
vorzugsweise zwei- oder mehrgeteilt, beispielsweise in Segmentform aufgebaut,
[0006] Der Umfang der Prallplatte kann zumindest einen planen und/ oder einen kegel- oder
kalottenförmigen Querschnitt aufweisen. Zweckmäßigerweise ist ein planer Abschnitt
mit einem kegeligen oder kalottenförmigen Abschnitt so kombiniert, daß der plane Abschnitt
an radial innerer Stelle der Prallplatte liegt und sich der kegelförmige oder kalottenförmige
Abschnitt an radial äußerer Stelle praktisch stetig anschließt.
[0007] Obgleich bevorzugt die Prallplatte kreisrund am Außenumfangsrand ausgebildet ist,
kann diese auch Mehr- oder Vieleckform aufweisen.
[0008] Als Werkstoff der Prallplatte kommt jeder geeignete Werkstoff mit ausreichender Formstabilität
und Temperaturfestigkeit in Frage.
[0009] Besonders gute Anpassung an die Strömungsverhältnisse ist möglich, wenn die Außenumfangskante
der Prallplatte bezüglich der Radialebene im Winkel und/oder in radialer Richtung
nach außen nach Art einer fotographischen Blende verstellbar ist. Dadurch kann eine
grundsätzlich gleich aufgebaute Prallplatte für unterschiedliche Lüfter verwendet
werden. Die günstigsten Strömungsverhältnisse werden durch praktischen Versuch ermittelt.
[0010] Durch die Erfindung wird mithin die Prallplatte an einem feststehenden Teil der Kapsel,
der Schürze, des Lüfters oder des Motors befestigt, und zwar bevorzugt durch eine
Halterung, die ein Einstellen der Prallplatte in einem möglichst geringen Abstand
zur Lüfterkante ermöglicht. Die feststehende bzw. im Betrieb stillstehende Prallplatte
verursacht keine zusätzlichen Kräfte auf den Lüfterantrieb (Eigengewicht, Unwucht,
Massenträgheit bei Beschleunigung bzw. Verzögerung). Die Platte kann vergleichsweise
leichtgewichtig gebaut werden, da keine Fliehkräfte im Betrieb auf diese einwirken.
Strenge Rotationssymmetrie der Prallplatte ist erfindungsgemäß nicht notwendig, da
es auf die Unwucht nicht ankommt. Eine teilbar ausgeführte Prallplatte ermöglicht
vorteilhafterweise einen nachträglichen Einbau ohne Änderung des eigentlichen Lüfters.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben, deren einzige Figur in einem schematischen Axialschnitt
die Kühlvorrichtung eines Kraftfahrzeugs zeigt.
[0012] Die Kühlvorrichtung 1 eines weiter nicht näher interessierenden Kraftfahrzeugmotors
ist in nicht weiter interessierender Weise aus Gründen einer Geräuschreduzierung gekapselt
oder beschürzt und setzt sich im wesentlichen aus einem Kühler 6 und einem in Strömungsrichtung
nachgeordneten Axiallüfter 2 zusammen, wobei Kühler 6 und Axiallüfter 2 umfangsmäßig
durch einen konischen Anschlußschacht 7 miteinander verbunden sind.
[0013] Der Axiallüfter 2 wird durch eine Antriebswelle 5 angetrieben, deren dem Kühler zugewandtes
Ende mit der Lüfternabe 4 drehfest verbunden ist.
[0014] Erfindungsgemäß liegt auf der Austrittsseite 8 des Axiallüfters 2 in unmittelbarer
Nähe des Lüfters an radial innerer Stelle eine drehfeste Prallplatte 3, die im Ausführungsbeispiel
der Zeichnung als plane kreisrunde Scheibe mit zentraler öffnung ausgebildet ist,
durch welche sich die Antriebswelle 5 berührungsfrei erstreckt. Die Radialerstreckung
der Prallplatte 3 ist so getroffen, daß ein Rückströmen der geförderten Luft im Bereich
der Blattwurzeln des Axiallüfters 2 weitestgehend vermieden ist, und zwar mit Hilfe
eines einfach aufgebauten feststehenden Teils, das nicht unbedingt Rotationssymmetrie
aufweisen muß und auch nachträglich in Kühlanlagen angebracht werden kann, insbesondere
dann, wenn es mehrteilig aufgebaut ist.
1. Kühlvorrichtung mit Axiallüfter in Kapselbauweise, gekennzeichnet durch eine feststehende
Prallplatte (3) auf der Austrittsseite (8) des Axiallüfters (2) im Bereich der Lüfternabe
(4).
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte (3)
eine in Axialrichtung des Lüfters (2) verstellbare kapselfeste Befestigungseinrichtung
aufweist.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte
(3) geteilt aufgebaut ist.
4. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte
(3) zumindest teilweise einen planen Umfang aufweist.
5. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte
(3) zumindest teilweise einen Kegel- oder Kalottenquerschnitt aufweist.
6. Kühlvorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte
(3) aus mehreren Segmenten aufgebaut ist.
7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenumfang
der Prallplatte (3) kreisrund ist.
8. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenumfangskante
der Prallplatte (3) bezüglich einer Radialebene im Winkel verstellbar ist.
9. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenumfangskante
der Prallplatte (3) in radialer Richtung nach Art einer fotographischen Blende verstellbar
ist.
