[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer scheibenförmigen,
gekrümmten Magnetspule, insbesondere für eine Anlage zur Beschleunigung und/oder Speicherung
elektrisch geladener Teilchen wie Elektronen, wobei die Leiter der zu erstellenden
Spule um einen eine konvex geformte Außenseite und eine konkav geformte Innenseite
aufweisenden Wickelkern mit somit teilweise negativer Krümmung angeordnet und danach
in ihrer entsprechenden Lage fixiert werden. Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Eine entsprechende Magnetspule ist z.B. aus der Veröffentlichung "Fuji Electric Review",
Vol. 19, No. 3, 1973, Seiten 112 bis 118 bekannt. Diese aus Supraleitern gewickelte
Spule ist längs einer Kreisbogenlänge mit vorbestimmtem Radius und vorbestimmtem Bogen-(Zentri-)Winkel
gekrümmt, so daß sie eine konvex geformte Außenseite und eine konkav geformte Innenseite
aufweist. Die Magnetspule, deren Leiter durch Verstrebungen zwischen diesen Seiten
m ihrer geometrischen Lage fixiert werden, soll als Hubmagnet zur berührungsfreien
Schwebeführung eines Fahrzeugs längs einer Fahrbahn dienen.
[0003] Auch in Teilchenbeschleuniger-Anlagen müssen Speicherringe für geladene Teilchen
wie z.B. Elektronen aufgrund ihrer gekrümmten Teilchenbahnen entsprechend gekrümmte
Dipolmagnete aufweisen. Diese Magnete können dabei insbesondere halbkreisförmig gebogen
sein (vgl. z.B. "IEEE Trans. on Nucl. Sci.", Vol. NS-30, No. 4, August 1983, Seiten
2531 bis 2533). Wegen der erforderlichen hohen Feldstärken werden hierfür bevorzugt
supraleitende Wicklungen vorgesehen (vgl. z.B. auch "Technical Report of ISSP" - The
Institute for Solid State Physics - The University of Tokyo, Japan - Ser.B., No. 21,
Sept. 1984, Seiten 1 bis 29). Um eine unveränderte Lage der aus entsprechenden Leitern
zu erstellenden Windungen dieser Wicklungen zu garantieren, müssen diese zunächst
um einen entsprechend geformten Wickelkern gewickelt und an diesem befestigt werden.
Dabei stellt sich jedoch das Problem des Wickelns mit negativem Krümmungsradius im
Bereich der konkaven Innenseiten solcher Wickelkerne.
[0004] Magnete, deren Wicklungen negative Krümmungen aufweisen, können beispielsweise durch
zugfreies Legen des mindestens eines Leiters in Nuten und anschließendes Verkeilen
hergestellt werden. Auch ist ein sukzessives Anklemmen des Leiters unter Verwendung
besonderer Anpreßelemente wie z.B. einzelner, am Außenrand eines entsprechend geformten
Wickelkerns ortsfest anzubringender Klemmen bekannt. Die mit diesen Elementen jeweils
angeklemmten Leiterstücke müssen dann Stück für Stück an dem Wickelkern bzw. an gegebenenfalls
auf diesen schon aufgebrachten Leiterwindungen fixiert, beispielsweise angeklebt werden.
Derartige Wickeltechniken sind jedoch insbesondere zur Herstellung supraleitender
Dipolmagnete von Speichernngen sehr aufwendig und zeitraubend.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zu schaffen, mit
dem eine großtechnische Herstellung von scheibenförmigen, gekrümmten Magnetspulen
auf verhältnismäßig einfache Weise ermöglicht wird, wobei insbesondere supraleitende
Leiter vorgesehen werden sollen.
[0006] Diese Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß an den Wickelkern zunächst ein Formkörper vorbestimmter Gestalt angefügt wird.
so daß ein provisorischer Wickelkörper mit nur positiven Krümmungsradien seiner Außenseiten
und zumindest annähernd gleichem Außenumfang wie der Wickelkern ausgebildet wird.
daß dann um diesen Wickelkörper die Leiter unter Zug gewickelt werden, die anschließend
nur an dem Wickelkern des Wickelkörpers befestigt werden, und daß nach Entfernen des
Formkörpers die somit freiliegenden, dem Bereich der konkaven Innenseite des Wickelkems
zugewandten Leiterteile an diese Innenseite angepreßt und dort fixiert werden.
[0007] Die mit dieser Ausgestaltung des Verfahrens verbundenen Vorteile sind insbesondere
darin zu sehen, daß der aus dem Wickelkern und dem Formkörper zusammengesetzte Wickelkörper
nur positive Krümmungsradien aufweist, so daß um diesen die einzelnen Leiter unter
Zug ohne Schwierigkeiten gewickelt werden können. Die konkave Innenseite der zu erstellenden
Spule wird dann dadurch erhalten, daß man nach Entfernen des Formkörpers die entsprechende
Längsseite der gekrümmten Wicklung ausbildet, indem man die Leiter auf dieser Seite
an die konkave Innenseite des Wickelkernes anpreßt. Auf diese verhältnismäßig einfache
Weise ist also eine Spule mit negativer Krümmung zu erstellen, ohne daß es einer besonderen,
im allgemeinen sehr aufwendigen Fixierung der gesamten Windungen während des Wickelvorganges
bedarf.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft mit einer Vorrichtung durchgeführt
werden, für die als Formkörper ein an die konkav geformte Innenseite des Wickelkerns
formschlüssig anzufügendes, etwa linsenförmiges Paßstück vorgesehen ist. Mit einem
derartigen Formstück ist ein besonders einfacher Aufbau des provisorischen Wickelkörpers
möglich.
[0009] Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält
einen zusammengesetzten Formkörper, der mindestens zwei an die stark gekrümmten Endstücke
des Wickelkerns angrenzende Formteile und mindestens ein sich zwischen diesen Formteilen
erstreckendes Verbindungsteil aufweist, wobei der Übergang von der konvexen Außenseite
des Wickelkems auf das jeweilige Formteil des Formkörpers ein vorbestimmtes Stückweit
von dem entsprechenden Endstück des Wickelkerns entfernt liegt und wobei eine stärkere
Krümmung der Formteile in vorbestimmten Bereichen vorgesehen ist. so daß nach Erstellen
der provisorischen Wicklung um den Wickelkörper, Entfernen des Formkörpers und Anpressen
der somit freien Wicklungsteile an die konkave Innenseite des Wickelkerns die zuvor
an den stärker gekrümmten Bereichen der Formteile anliegenden Wicklungsteile sich
zumindest annähernd an den stark gekrümmten Enden des Wickelkerns befinden. Auf diese
Weise lassen sich während des Wickelvorganges gegenseitige Bewegungen der Leiter und
damit ungleichmäßige Dehnungen auf ein Minimum beschränken.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gehen aus den übrigen Unteransprüchen hervor.
[0011] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
deren Figur 1 die Herstellung einer gekrümmten, scheibenförmigen Magnetspule mit einer
hierfür geeigneten Vorrichtung angedeutet ist. Figur 2 zeigt schematisch eine besondere
Ausführungsform einer entsprechenden Magnetspule. In den Figuren 3 und 4 ist schematisch
eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens während
verschiedener Verfahrensabschnitte veranschaulicht. Dabei sind in den Figuren übereinstimmende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0012] Aus Figur 1 ist in Aufsicht schematisch ein ebener Wickelkern 2 ersichtlich, wie
er beispielsweise zur Erstellung einer ebenen Dipolmagnetspule für einen Elektronenspeichernng
vorgesehen werden kann. Die Wicklung der Spule ist dabei mit mindestens einem flachen,
insbesondere supraleitenden Leiter zu erstellen. Der sich längs einer vorbestimmten
Bogenlange b mit einem Bogen- bzw. Krümmungsradius p erstreckende Wickelkern 2 hat
eine konstante Breite von 2 x D. Die Größe D ist dabei der Abstand von der Bogenlinie
b zu den beiden konzentrisch gekrümmten Längsseiten 3 und 4 des Wickelkerns 2. Diese
konstante Breite des Wickelkerns erstreckt sich über eine Bogenlange π . α ° . ρ/180°,
wobei a ° der in Grad gemessene Zentn- oder Bogenwinkel ist. Die stirnseitigen Endstücke
5 und 6 des Wickelkerns 2 werden von Halbkreisen mit Durchmessern von jeweils 2 x
D gebildet. Über diese Halbkreise ist somit die zu bewickelnde, konvex geformte Außenseite
4 mit der konkav geformten Innenseite 3 des Wickelkörpers 2 verbunden.
[0013] Vor dem eigentlichen Wickelvorgang wird an diese konkav geformte Innenseite 3 des
Wickelkerns 2 formschlüssig ein etwa linsenförmiges Paßstück 7 als ein Formkorper
angefügt, der die Höhe des aufzuwickelnden Leiters hat und dessen zu bewickelnde Außenseite
8 sich tangential an die stirnseitigen Endstücke 5 und 6 des Wickelkerns 2anlegt.
Dieses Paßstück hat somit auf der dem Wickelkern 2 zugewandten Seite einen Krümmungsradius
von p - D über eine Bogenlänge (π/180) . a . (p - D). An diesem Teil des Paßstückes
schließen sich noch beidseitig Kreisbogen mit dem Krümmungsradius D und dem Bogenwinkel
a an. Die zu bewickelnde Außenseite 8 des Paßstückes hat vorzugsweise einen Krümmungsradius
+ D und ebenfalls einen BogenwInkel α.
[0014] Auf den so aus dem Wickelkern 2 und dem Paßstück 7gebildeten WIckelkörper 10 werden
nun die Spulenleiter 11 zu einem Wickelpaket mit konstanter Breite unter Zug aufgewickelt,
wobei ein gleicher Abstand zwischen den einzelnen Leiterwindungen eingehalten wird.
Da die Krümmungsradien stets positiv sind. ist dabei vorteilhaft ein Aufgehen der
unter dem Krümmungsradius D an den stirnseitigen Endstücken 5 und 6 gebogenen Leiter
1
1 nicht zu befürchten. Nachdem die so erstellte Wicklung nur an dem Spulenkern 2 befestigt,
beispielsweise festgeklemmt ist, kann das Paßstück 7 verkleinert und entnommen werden.
Ein anschließenaes Anpressen der sich im Bereich der somit freien konkaven Innenseite
3 des Wickelkerns 2 befindlichen Lenerteile an diese Längsseite erfolgt dann so, als
ob jede Windung einzeln mit angepaßter Lange an dem Wickelkern 2 anliegt. Aufgrund
des vorbestimmten Krummungsradius. der zu bewickeinden Außenseite 8 des Paßstuckes
7 ist dabei gewährleistet, daß die Leiterlangen in den einzelnen Windungen vor und
nach dem Anpressen zumindest weitgehend konstant bleiben und so eine Stauchung oder
Überdehnung des Leiters vermieden wird. In der Figur sind die angepreßten Leiterteile
mit 11' bezeichnet und durch gestrichelte Linien angedeutet. Eine Lockerung der die
Wicklung an dem Wickelkern haltenden Klemmen ist somit nicht erforderlich. Da die
Paßstücke genau die Höhe des Leiters der Windungen haben, können vorteilhaft nacheinander
auch Doppelscheiben gewickelt werden. Aus solchen Doppelscheiben sind im allgemeinen
supraleitende Dipolmagnetspulen aufgebaut.
[0015] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 wurde davon ausgegangen, daß der Formkörper
jeweils nur ein einziges Paßstuck 7 pro scheibenförmiger Wicklung umfaßt und die Leiter
an den stirnseitigen Endstücken 5 und 6 des Wickelkerns 2 formschlüssig aneinanderliegen.
Wie jedoch aus der in Figur 2 gezeigten schematischen Aufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäß zu erstellenden Magnetspule zu entnehmen ist. läßt sich auch
eine Leiterverdünnung an den stirnseitigen Enden der Spule erzielen. Entsprechend
dem anhand von Figur 1 beschnebenen Verfahren wird hierzu zunächst um einen zentralen,
gekrümmten Wickelkern 2eine Teilwicklung 15, 15' unter Verwendung eines etwa linsenförmigen
Paßstückes 7 aufgebaut. An diese erstellte, gekrümmte TeilwIcklung werden dann im
Bereich ihrer stirnseitigen Enden 15a und 15b halbmondförmige Paßformen 18 bzw. 19
formschlüssig angefügt. Diese Paßformen 18 und 19 stellen zusammen mit dem zentralen
Wickelkern 2 und der um diesen angeordneten Teilwicklung 15, 15' einen weiteren, größeren,
ebenfalls gekrümmten Wickelkern dar, an den dann entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein weiteres etwa linsenförmiges Paßstück angesetzt wird, um so einen größeren
Wickelkörper mit nur positiver Krümmung seiner Längsseiten zu erhalten. Die Bewicklung
dieses größeren Wickelkörpers erfolgt wie bei der ersten Teilwicklung. Die so erhaltene.
die erste Teilwicklung 15, 15' umschließende größere Teilwicklung ist in der Figur
mit 16, 16' bezeichnet. In entsprechender Weise lassen sich anschließend noch weitere
Teilwicklungen erstellen. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist noch eine
dritte Teilwicklung 17, 17' angenommen. Auf eine Darstellung der weiteren (größeren)
Paßstücke und Paßformen wurde in der Figur aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
[0016] Wie insbesondere aus Figur 1 hervorgeht, wurden den Ausführungsbeispielen gekrümmte
Wickelkerne zugrundegelegt, deren Zentri- oder Bogenwinkel a kleiner als 90° gewählt
sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf Wickelkerne mit Bogenwinkeln
bis zu dieser Größe beschränkt. Vielmehr lassen sich in entsprechender Weise auch
gekrümmte Wickelkerne mit Bogenwinkein bis zu
180° bewickeln. Im Falle von α = 180° können dann Wickelkern und Paßstücke gemeinsam
einen beispielsweise etwa kreisförmigen Wickelkörper bilden.
[0017] Bei den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen von erfindungsgemäß
zu erstellenden scheibenförmigen Magnetspulen wurde ferner davon ausgegangen, daß
die Paßstücke jeweils auf ihrer zu bewickelnden Außenseite einen Krümmungsradius aufweisen,
der durch den Krümmungsradius der Bogenlänge des zentralen Wickelkerns. dessen Breite
sowie durch dessen Bogenwinkel bestimmt ist. Gegebenenfalls kann jedoch die zu bewickelnde
Außenseite dieser Paßstücke auch eine anders gekrümmte Form aufweisen. Voraussetzung
hierzu ist lediglich, daß sich keine negativen Krümmungsradien ergeben und die Länge
der zu bewickelnden Außenseite des Paßstuckes so gewählt ist, daß die Leiterlangen
in den einzelnen Windungen vor und nach dem Anpreßvorgang zumindest weitgehend konstant
sind. Ein Ausführungsbeispiel eines entsprechenden Formkörpers geht aus Figur 3 hervor.
[0018] Aus dieser Figur 3 ist in Aufsicht schematisch ein ebener Wickelkern 20 ersichtlich,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Wicklung zu versehen ist. Der sich
längs einer vorbestimmten Bogenlänge b' mit einem Bogen- bzw. Krümmungsradius p' erstreckende
Wickelkern 20 hat eine konstante Breite von 2 x D' zwischen seinen beiden konzentrisch
gekrümmten Längsseiten 23 und 24. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel soll
der Zentri- oder Bogenwinkel a' einen Wert von
180° haben. Die stirnseitigen Endstücke 25 und 26 des Wickelkerns 20 werden von Halbkreisen
mit Durchmessern von jeweils 2 x D' gebildet.
[0019] Vor dem eigentlichen Wickelvorgang wird an den Wickelkern 20 erfindungsgemäß ein
aus mehreren Stücken zusammensetzbarer Formkörper 28 angefügt. Dieser Formkörper umfaßt
zwei äußere Formteile 29 und 30, die im wesentlichen an die konvexe Außenseite 24
in an die Endstücke 25 und 26 angrenzenden Bereichen 32 bzw. 33 anzusetzen sind. wobei
sie sich an Übergangsstellen 35 bzw. 36 tangential an den Wickelkern 20 anlegen. Diese
äußeren Formteile 29 und 30 sind mit einem sich zwischen ihnen erstreckenden ein-
oder mehrteiligen Verbindungsteil 37 (37a und 37b) auf der der konkaven Innenseite
23 des Wickelkerns 20 zugewandten Seite zu dem Formkörper 28 zusammengesetzt. Das
Verbindungsteil 37 kann an seiner Innenseite 38 beliebig gestaltet sein und sich beispielsweise
an die Innenseite 23 des Wickelkerns 20 anlegen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine ebene Gestalt angenommen. Der Formkörper bildet nun zusammen mit den Wickelkern
20 einen provisorischen Wickelkörper 39 mit nur positiven Krümmungsradien seiner Außenseiten,
wobei sein Außenumfang vorteilhaft zumindest annähernd gleich dem Außenumfang des
Wickelkerns 20 sein soll.
[0020] Die Übergangsstellen 35 und 36 zwischen dem Wickelkern 20 und den äußeren Formteilen
29 und 30 liegen vorteilhaft in einer vorbestimmten Entfernung e von den jeweiligen
Endstücken 25 bzw. 26. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß e eine Bogenlänge ausmacht, die etwa 1/4 der Bogenlänge b' entspricht, d.h. daß
gilt: e = (b'!4) +

/80°. Außerdem sind die Formteile 29 und 30 vorteilhaft so ausgestaltet, daß sie jeweils
einen stärker gekrümmten Bereich 40 bzw. 41 ihrer Außenseiten 42 bzw. 43 an einer
vorbestimmten Stelle aufweisen. Die Lage dieser Bereiche ist dadurch bestimmt, daß
nach einem Bewickeln des Wickelkörpers 39 mit einer provisonschen Wicklung 45 die
zunächst an diesen Bereichen anliegenden Wicklungsteile 46 bzw. 47 in der endgültig
erstellten gekrümmten Wicklung zumindest annähernd an den Bereichen der stark gekrümmten
Endstücke 25 bzw. 26 des Wickelkerns 20 anliegen.
[0021] Um die provisorische Wicklung 45 in die gewünschte endgültige Form zu überführen,
wird zunächst, wie in der Figur 3 durch gepfeilte Linien 48 angedeutet sein soll,
deren Wicklungsteil im Bereich 49 des sich nicht ändernden Wic-
kelkerns 20 an diesen angepreßt oder an diesem befestigt. beisoielsweise festgeklammert.
Nachdem die angesetzten Stucke 29. 30. 37 des Formkörpers 28 entfernt worden sind.
werden dann die somit freien Leiterteile 50 der provisonschen Wicklung 45 mittels
eines besonders geformten Anpreßstückes 52 an die konkave Innenseite 23 des Wickelkörpers
20 mit einer Kraft K angepreßt. Aufgrund des vorbestimmten Außenumfangs des Formkörpers
28 ist dabei gewahrleistet, daß die Leiterlängen in den einzelnen Windungen vor und
nach dem Anpressen zumindest weitgehend konstant bleiben und so eine Stauchung oder
Uberdehnung der Leiter vermieden wird.
[0022] Die so verformte Wicklung ist in Figur
4 schematisch als Aufsicht veranschaulicht und mit 45' bezeichnet. Im Bereich der konkaven
Innenseite 23 des Wickelkerns 20 wird die Wicklung formschlüssig von dem Anpreßstuck
52 aufgrund einer Haltekraft K' an dieser Innenseite gehalten. Hierzu muß, wie insbesondere
auch aus dieser Figur hervorgeht, das Anpreßstück 52 eine die Wicklung verformende,
gekrümmte Außenseite 53 aufweisen, deren Krümmungsradius r an den der Wicklung und
somit an den Radius p' des Wickelkerns 20 angepaßt ist. D.h., es muß ungefähr gelten:
r = p' - D' - s, wobei s die radiale Ausdehnung der Wicklung 45' auf der konkaven
Innenseite 23 des Wickelkerns 20 ist.
[0023] Nach dem Anpressen der Wicklung 45 kann diese dann mittels eines aushärtbaren Kunststoffes
verfestigt werden. Wie in der Figur 4 ferner durch gepfeilte Linien 55 angedeutet
sein soll, können nach Entfernen des Anpreßstückes 52 gegebenenfalls die an der konkaven
Innenseite 23 des Wickelkerns 20 anliegenden Leiterteile noch an dieser Seite befestigt,
beispielsweise festgeklammert werden.
[0024] Auch der Formkörper 28 mit seinen Formteilen 29 und 30 sowie dem Verbindungsteil
37 kann genau die Höhe der Leiter der zu erstellenden Windungen haben, so daß sich
damit nacheinander Doppelscheiben wickeln lassen.
1. Verfahren zur Herstellung einer scheibenförmigen, gekrümmten Magnetspule, insbesondere
für eine Anlage zur Beschleunigung und/oder Speicherung elektrisch geladener Teilchen
wie Elektronen, wobei die Leiter der zu erstellenden Spule um einen eine konvex geformte
Außenseite und eine konkav geformte Innenseite aufweisenden Wickelkem mit somit teilweise
negativer Krümmung angeordnet und danach in ihrer entsprechenden Lage fixiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Wickelkem (2,20) zunächst ein Formkörper (7, 28)
vorbestimmter Gestalt angefügt wird, so daß ein provisorischer Wickelkörper ( 10,
39) mit nur positiven Krümmungsradien seiner Außenseiten ausgebildet wird, daß dann
um diesen Wickelkörper (10. 39) die Leiter (11) unter Zug gewickelt werden, die anschließend
nur an dem Wickelkern (2, 20) des Wickelkörpers (10, 39) befestigt werden, und daß
nach Entfernen des Formkörpers (7, 28) die somit freiliegenden, dem Bereich der konkaven
Innenseite (3, 23) des Wickelkems ( 2, 20) zugewandten Leiterteile (11', 50) an diese
Innenseite (3, 23) angepreßt und dort fixiert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Formkörper ein an die konkav geformte Innenseite (3) des Wickelkems (2) formschlüssig
anzufügendes, etwa linsenförmiges Paßstück (7) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein längs einer zentralen
Bogenlänge (b) gekrümmter Wickelkern (2) mit zumindest annähernd konstantem Abstand
(2D) zwischen seinen Längsseiten (3, 4) und halbkreisförmigen stirnseitigen Endstücken
(5, 6) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet. daß das etwa linsenförmige
Paßstück (7) auf seiner dem Wickelkern (2) zugewandten Seite einem Krümmungsradius
p -D bei einer Bogenlänge von

α.(ρ -D) und auf seiner zu bewickelnden Außenseite (8) einen Krümmungsradius p + D
hat, wobei
p der Krümmungsradius der zentralen Bogenlänge (b) des Wickelkerns (2) ist.
a der BogenwInkel der Bogenlänge (b) ist und
D der Radius der stirnseitigen Endstücke (5. 6) sind.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. gekennzeichnet durch
einen zusammengesetzten Formkörper (28 der mindestens zwei an die stark gekrümmten
Endstücke (25, 26) des Wickelkerns (20) angrenzende Formteile (29, 30) und mindestens
ein sich zwischen diesen Formteilen (29, 30) erstreckendes Verbindungsteil (37) aufweist,
wobei der Übergang (35, 36) von der konvexen Außenseite (24) des Wickelkerns (20)
auf das jeweilige Formteil (29. 30) des Formkörpers (28) ein vorbestimmtes Stückweit
(e) von dem entsprechenden Endstück (25, 26) des Wickelkerns (20) entfernt liegt und
wobei eine stärkere Krümmung der Außenseiten (42, 43) der Formteile (29. 30) in vorbestimmten
Bereichen (40. 41) vorgesehen ist. so daß nach Erstellen der provisorischen Wicklung
(45) um den Wickelkorper (39), Entfernen des Formkörpers (28) und Anpressen der somit
freien Wicklungsteile (50) an die konkave Innenseite (23) des Wickelkerns (20) die
zuvor an den starker gekrümmten Bereichen (40, 41) der Formteile (29. 30) anliegenden
Wicklungsteile (46, 47) sich zumindest annähernd an den stark gekrümmten Endstücken
(25, 26) des Wickelkerns (20) befinden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet. daß der Wickelkern (20) längs
einer zentralen Bogenlänge (b') gekrummt ist und einen zumindest annähernd konstanten
Abstand (2D) zwischen seinen sich zwischen den halbkreisförmigen stirnseitigen Endstucken
(25. 26) erstreckenden Längsseiten (23, 24) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet. daß mit den Formteilen (29,
30) des Formkörpers (28) jeweils etwa 1/4 der sich zwischen den stirnseitigen Endstücken
(25, 26) erstreckenden konvexen Außenseite (24) des Wickelkerns (20) zu überdecken
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7. gekennzeichnet durch ein die freien
Wicklungsteile (50) der provisorischen Wicklung (45) an die konkave Innenseite (23)
des Wickelkerns (20) anfügendes Anpreßstück (52), dessen entsprechende Außenseite
(53) eine an die Krümmung der fertigen Wicklung (45) angepaßte Form aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der
Außenumfang des provisorischen Wickelkörpers (10 , 39) zumindest annähernd gleich
dem Außenumfang des Wickelkerns (2, 20) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die
Wicklung (11, 11'; 15, 15'; 16, 16'; 17, 17'; 45, 45') der Magnetspule mit supraleitenden
Leitern erstellt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet. daß die
Magnetspule aus einer oder mehreren ebenen Wicklungen aufgebaut ist.