(57) Lagerstabiie und automatisch dosierbare, rieselfähige Geschirrspülpulver mit einem
Gehalt an
10 - 60 Gew.-% Alkalicarbonat,
20 - 60 Gew.-% Alkalimetasilikat,
0 - 7 Gew.-% Aktivchlorträger, z. B. Dichlorisocyanurat oder Trichlorisocyanursäure,
0 - 15 Gew.-% Aktivsauerstoffträger, z. B. Alkaliperoxodisulfate,
2 - 10 Gew.-% festes Alkalihydroxid,
0 - 40 Gew.-% Alkalisulfat,
0 - 5.Gew.-% Komplexbildner, z. B. Na-Salze der Hydroxyethandiphosphonsäure oder der
2-Phosphonobutancarbonsäure, ggf.
0,5- 1 Gew.-% Paraffinöl zum Staubbinden enthalten als Alkaliionen sowohl Kaliumionen
(20 bis 80 Gew.-% der Mischungs bestandteile) als auch Natriumionen sowie gegebenenfalls
auch Ammonium- oder organosubstituierte Ammoniumsalze.
[0001] Gegenstand der Erfindung sind alkalische phosphatfreie Reinigungsmittel in Pulverform,
insbesondere für Geschirr, wobei diese Mittel lagerstabil und automatisch dosierfähig
für Geschirrspülmaschinen sind.
[0002] Zur Erhöhung des Bedienungskomforts von Geschirrspülmaschinen, insbesondere von solchen,
die im gewerblichen Bereich eingesetzt werden, steht die automatische Dosierung an
herausragender Stelle. Zum einen wird damit vermieden, daß die Anwender unnötig oft
mit alkalischen Chemikalien-haltigen Pulvern in Berührung kommen, zum anderen wird
für immer gleichmäßige Konzentration an Reinigungsmittel gesorgt, die eine einwandfreie
Reinigung des verschmutzten Geschirrs garantiert. Die automatische Dosierung ist für
den rationellen Arbeitsablauf z. B. in Großküchen unerläßlich und ist in der Regel
Stand der Technik.
[0003] Die automatische Dosierung pulverförmiger Geschirrspülmittel erfolgt mit Hilfe von
Leitfähigkeitsmessern, die
z.
B. mit Überlauf- oder Ausspüldosiergeräten gekoppelt sind. Um eine vollständige und
einwandfreie Dosierung des Reinigers aus dem Dosiersystem zu gewährleisten, darf das
Reinigungsmittel in den Dosiergeräten beim Zulauf von Wasser nicht verklumpen und/oder
verhärten, sondern sollte eine möglichst beständige lockere Aufschlämmung bilden.
[0004] Vor der Anwendung werden Reinigungsmittelvorräte regelmäßig gelagert und selbstverständlich
ist es auch hier von Bedeutung, daß ihr Lagerverhalten auch bei erhöhten Temperaturen,
die durchaus gelegentlich etwa bis 50 °C steigen können, einwandfrei ist, d. h., daß
das Produkt unter keinen Umständen zusammenbackt und verhärtet, sondern seine Rieselfähigkeit
beibehält, die es bei seiner Herstellung mitbekommt. Diese Eigenschaften sind zwingende
Voraussetzung für Beschickung und Bevorratung der genannten Dosierautomaten.
[0005] Lagerstabile und dosierfähige Reinigungsmittel für das maschinelle Geschirrspülen
mit den vorstehend angegebenen Eigenschaften konnten bisher durch den Einsatz geeigneter
handelsüblicher Rohstoffe, insbesondere von speziell anhydratisierten Natriumtripolyphosphaten,
hergestellt werden. Dieser Standard konnte zunächst bei phosphatfreien Reinigern nicht
ohne weiteres aufrechterhalten werden. So führten eigene Versuche mit pulverförmigen
Reinigungsmitteln aus wasserfreiem Natriumcarbonat, Natriummetasilikat 5 H
20 und Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat 10 H
20, wasserfreiem Metasilikat und wasserfreiem Natriumsulfat oder Natriumcarbonat 10
H
20, wasserfreiem Natriummetasilikat und Na-Citrat 2 H
20 oder wasserfreiem Natriumcarbonat, Natriummetasilikat 5 H
2O und wasserfreiem oder hydratwasserhaltigem Dichlorisocyanurat oder Borax 10 H
20 und wasserfreiem Natriummetasilikat entweder zu einer sehr schnellen Verhärtung
der Mischungen im Dosiergerät, wodurch ein ordnungsgemäßes Ausspülen des Mittels aus
dem Gerät in die Geschirrspülmaschine nicht mehr möglich war und von einer automatischen
Dosierbarkeit nicht die Rede sein konnte, oder sie waren nicht lagerstabil, denn bei
erhöhten Temperaturen auf z. B. 40 °C in handelsüblichen Verpackungen, wie Säcken
und Trommeln waren sie bereits nach wenigen Tagen verhärtet und nicht mehr schüttfähig.
Fremde Mittel für diesen Anwendungszweck konnten nicht ermittelt werden.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß spezielle Mischungen praktisch wasserfreier Carbonate,
Sulfate, Metasilikate und Hydroxide, deren Kationen teilweise aus Natrium-und teilweise
aus Kalium- oder Ammoniumionen bestehen, in Verbindung mit Aktivchlorträgern und gegebenenfalls
wasserlöslichen komplexbildenden Substanzen selbst bei erhöhten Temperaturen langfristig
lagerfähig sind und sich wunschgemäß aus den Dosiergeräten in die Geschirrspülmaschinen
ausspülen lassen. Bevorzugt handelt es sich dabei um Mittel, die folgender Rahmenrezeptur
entsprechen:
10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% wasserfreies Alkalicarbonat,
20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% wasserfreies Alkalimetasilikat,
0 bis 7, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% Aktivchlorträger,
0 bis 15, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-% Aktivsauerstoffträger,
2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% Alkalihydroxid,
0 bis 40, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% wasserfreies Alkalisulfat,
0 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-% wasserlösliche Komplexbildner.
[0007] Entscheidend ist die Anwesenheit von Kalium- und Natriumionen, wobei 20 bis 80, vorzugsweise
30 bis 60 Gew.-% der Mischungsbestandteile als Kaliumsalze vorliegen. Es wird vermutet,
daß die Kaliumionen durch ihre Größe in Mischung mit Na-Salzen im Sinne einer Kristallgitterstörung
fungieren und damit das Entstehen kompakter Kristallisate verhindern. Ähnlich günstig
verhalten sich das Ammoniumion NH
4⊕ oder Kationen aus organo-substituierten Ammoniumverbindungen NR
1R
2R
3R
4⊕, wobei R vorzugsweise Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Aber auch Verbindungen mit längerkettigen Resten wie z. B. Dimethyl-distearylammoniumchlorid
können den gewünschten Effekt bewirken.
[0008] Zu den geeigneten Alkalicarbonaten gehören wasserfreies Natriumcarbonat und wasserfreies
Kaliumcarbonat und insbesondere ein Gemisch aus wasserfreiem Natrium- und Kaliumcarbonat.
Hydratwasserhaltige Soda ist für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Mitteln zu vermeiden.
[0009] Als wasserfreies Alkalimetasilikat kann Kaliummetasilikat eingesetzt werden, bevorzugt
wird jedoch handelsübliches Natriummetasilikat in wasserfreier Form. Hydratwasserhaltige
Metasilikate sind für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Mitteln ebenfalls ungeeignet.
[0010] Alkalihydroxid wird als festes Kaliumhydroxid oder vorzugsweise als festes Natriumhydroxid
eingesetzt, und zwar wiederum vorzugsweise als sogenannte Prills. Der Hydratwassergehalt
dieser Verbindungen soll so gering wie technisch möglich sein.
[0011] Ein Teil des reinigungsaktiven Carbonatbestandteils kann durch reinigungsinaktive
Sulfate ersetzt werden, und zwar vorzugsweise als wasserfreies Kaliumsulfat, um die
erforderliche Menge an Kaliumionen in die Mischung einzubringen.
[0012] Als aktivchlorhaltige Verbindungen werden die Alkalisalze der Dichlorisocyanursäure,
nämlich das Kaliumdichlorisocyanurat oder das Natriumdichlorisocyanurat, letzteres
wasserfrei oder gegebenenfalls hier auch als Dihydrat, aber auch die Trichlorisocyanursäure
bevorzugt.
[0013] Anstelle von aktivchlorhaltigen Verbindungen können auch Aktivsauerstoff abspaltende
Verbindungen, vorzugsweise Alkaliperoxodisulfate eingesetzt werden.
[0014] Schließlich können noch wasserlösliche Komplexbildner in Form verschiedener Polyphosphonate
eingesetzt werden. Hierzu gehören die Natrium- und Kaliumsalze der Ethan-1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure,
Methylendiphosphonsäure, Ethan-1,1,2-triphosphonsäure, Hydroxymethandiphosphonsäure,
Ethan-1-hydroxy-1,1,2-triphosphonsäure, Propan-1,1,3,3-Tetraphosphonsäure, Propan-1,1,2,3-tetra-
phosphonsäure und Propan-1,2,2,3-tetraphosphonsäure oder 2-Phosphonobutantricarbonsäure-1,2,4.
[0015] Die Herstellung der Reinigungsmittel erfolgte durch Mischen der einzelnen Bestandteile
in beliebiger Reihenfolge in üblichen technischen Mischapparaturen wie beispielsweise
einem Lödigemischer oder einem Schugimischer. Zum Staubbinden wurden in einigen Fällen
noch geringe Mengen von 0,5 bis 1,0 Gew.-% Paraffinöl zugegeben.
[0016] Die Reinigungsmittel wurden in handelsüblichen wasserdichten Gebinden bei einer Temperatur
von.45 °C über einen Zeitraum von 6 Monaten gelagert und blieben stabil, d. h. sie
backten nicht zusammen, sondern blieben rieselfähig.
Beispiele
Beispiel 1
[0017] Reinigungsmittel bestehend aus
30 Gew.-% Kaliumcarbonat, wasserfrei
60 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
4 Gew.-% Natriumdichlorisocyanuratdihydrat
5 Gew.-% Natriumhydroxidprills
1 Gew.-% Natriumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure wurden 3 Monate lang in einer
Klimakammer mit einer Temperatur von 40 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit in handelsüblichen
Packungen gelagert (Kunststoffsäcke, Eimern usw.). Nach diesem Zeitraum wurden die
Gebinde herausgenommen und geöffnet. Ihre Inhalte ließen sich einwandfrei in das Dosiergerät
überführen und von diesem in die Geschirrspülmaschine ausspülen.
Beispiel
[0018] In ähnlicher Weise und mit ähnlichen Ergebnissen wurde folgendes Mittel hergestellt
und untersucht:
15 Gew.-% Kaliumsulfat, wasserfrei
19,5 Gew.-% Natriumcarbonat, wasserfrei
57 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
5 Gew.-% Natriumhydroxidprills
3 Gew.-% Trichlorisocyanursäure
0,5 Gew.-% Paraffinöl
Beispiel 3
[0019]
35 Gew.-% Kaliumcarbonat, wasserfrei
35 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
5 Gew.-% Natriumsalz der 2-Phosphonobutantricarbonsäure-1,2,4
20 Gew.-% Natriumsulfat, wasserfrei
5 Gew.-% Kaliumperoxodisulfat
Beispiel 4
[0020]
2 Gew.-% Natriumperoxodisulfat
30 Gew.-% Kaliumcarbonat, wasserfrei
23 Gew.-% Ammoniumsulfat, wasserfrei
40 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
5 Gew.-% Natriumhydroxidprills
Beispiel 5
[0021]
20 Gew.-% Ammoniumcarbonat, wasserfrei
10 Gew.-% Kaliumcarbonat, wasserfrei
50 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
0,5 Gew.-% Natriumsalz der Hydroxyethandiphosphonsäure
18,5 Gew.-% Natriumsulfat, wasserfrei
1 Gew.-% Natriumdichlorisocyanurat, wasserfrei
Beispiel 6
[0022]
52 Gew.-% Natriummetasilikat, wasserfrei
32 Gew.-% Kaliumcarbonat,
5 Gew.-% Natriumhydroxidprills
2,5 Gew.-% Trichlorisocyanursäure
7 Gew.-% Natriumsalz der 2-Phosphonobutantricarbonsäure-1,2,4
1,0 Gew.-% Paraffinöl
[0023] Mit allen vorstehend genannten Rezepturen wurden die Versuche nach Beispiel 1 durchgeführt
und ebenfalls gute Lagerergebnisse erhalten.
1. Phosphatfreies Mittel für das maschinelle Geschirrspülen auf Basis von Alkalicarbonaten,
Alkalimetasilikaten, Alkalihydroxiden und gegebenenfalls Aktivchlorträgern, Aktivsauerstoffträgern,
Alkalisulfaten und wasserlöslichen Komplexbildnern, wobei diese Verbin- dungen praktisch wasserfrei und als Alkaliionen sowohl Natrium- als auch Kalium-
und/oder Ammonium- oder organosubstituierte Ammoniumionen vorhanden sind.
2. Mittel nach Anspruch 1 für das maschinelle Geschirrspülen bestehend aus
10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% wasserfreiem Alkalicarbonat,
20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% wasserfreiem Alkalimetasilikat,
0 bis 7, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% Aktivchlorträgern,
0 bis 15, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-% Akrivsauerstoffträgern,
2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% Alkalihydroxid,
0 bis 40, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% wasserfreiem Alkalisulfat,
0 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-% wasserfreien Komplexbildnern,
wobei als Alkaliionen sowohl Kalium- als auch Natriumionen anwesend sind.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei 20 bis 80, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-%
der Mischungsbestandteile als Kaliumsalze vorliegen.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei ein Teil der Mischungsbestandteile als
Ammonium- oder organosubstituierte Ammoniumsalze vorliegen.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei die wasserfreien Alkalicarbonate Gemische
aus Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat sind.
6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, die zusätzlich 0,5 bis 1,0 % Paraffinöl enthalten.