(19)
(11) EP 0 186 208 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.1986  Patentblatt  1986/27

(21) Anmeldenummer: 85116597.7

(22) Anmeldetag:  27.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 17/04, A47L 13/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.12.1984 DE 3447499

(71) Anmelder: PWA Waldhof GmbH
D-68305 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwartzkopff, Ursula, Dr.
    D-8752 Klein-Ostheim (DE)
  • Ohl, Kurt
    D-6842 Bürstadt (DE)
  • Heilemann, Thomas
    D-6710 Frankenthal (DE)
  • Brecht, Gerd, Dr.
    Frankfurt-Niedererlenbach (DE)

(74) Vertreter: Meyer-Roedern, Giso (DE) 
Bergheimer Strasse 10-12
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nicht-trocknendes Reinigungstuch


    (57) Nicht-trocknendes Reinigungstuch bei dem auf einem Trägermaterial eine Emulsion aufgebracht ist. die mindestens aus einem Feuchtigungsregulator und mindestens einem weiteren flüssigen Stoff besteht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein nicht-trocknendes Reinigungstuch.

    [0002] Feuchtreinigungstücher werden für die verschiedensten Zwecke, insbesondere für die Hygiene und Körperpflege, aber auch für die industrielle Verwendung benötigt.

    [0003] Aus der DE-OS 28 00 132 ist ein Hautreinigungsartikel bekannt, bei dem ein Vlies mit lipophilen Reinigungsemollien - tia einer bestimmten Viskosität durchsetzt ist. Hierbei sind insbesondere folgende Reinigungsemollientia angesprochen: paraffinische Kohlenwasserstoffe (mit gerader oder verzweigter Kette, gesättigt oder ungesättigt) mit Kettenlängen von 16 bis 60 C-Atomen, wie Mineralöl (C16 bis C20), Vaseline (C16 bis C32), Paraffinwachse (C20 bis C40) und mikrokristalline Wachse (C35 bis C60); Alkylester, die von Monocarbonfettsäuren mit 12 bis 28 C-Atomen und kurzkettigen (C2 bis C8) einwertigen Alkoholen abgeleitet sind, wie Isopropyllaurat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Aethylhexylpalmitat; Alkylester von Fettalkoholen (C12 bis C28) und kurzkettigen Säuren, wie Milchsäure, z.B. Lauryllactat, Cetyllactat; Fettsäuren,

    [0004] Fettalkohole und Fettalkoholäther mit 12 bis 28 C-Atomen in der Fettkette, wie Stearinsäure, Cetylalkohol, äthoxylierte und propoxylierte Fettalkohole; Glyceride, Acetoglyceride und äthoxylierte Glyceride von C12 bis C28 Fettsäuren, andere Fettester von Polyhydroxyalkoholen; Lanolin und seine Derivate; Polysiloxane mit einer Viskosität bei 25° von 5 bis etwa 2000 Centistoke und der Formel [R1R2SiO2]n, in der R ein C1 bis C4-Alkyl oder Phenyl ist.

    [0005] Diese Reinigungstücher haben neben der aufwendigen und teuren Herstellung insbesondere den Nachteil, daß sie sich für den Benutzer "fettig anfühlen" und somit häufig psychologisch abgelehnt werden.

    [0006] Ein ähnliches Papier ist ferner aus der DE-OS 20 10 495 bekannt. Hier wird als Tränkungsmittel ein nicht-flüchtiges und nicht-trocknendes öl und ein Antioxydationsmittel für dieses öl verwendet. Als Beispiel für derartige öle ist in dieser Druckschrift Olivenöl angegeben. Die obengenannten Nachteile sind auch hier anzutreffen.

    [0007] Auch ist bekannt, die Nachteile im Zusammenhang mit derartig "fetten" Tüchern dadurch zu vermeiden, daß man auf nicht-fettig-wirkende Tränkstoffe zurückgreift. Die hierzu bisher bekannten Tränkstoffe verflüchtigen sich jedoch mit der Zeit, so daß, beispielsweise in der DE-OS 28 17 604 beschrieben, die betreffenden Tücher in einem geschlossenen Behälter verwahrt und so vor dem Austrocknen geschützt werden müssen.

    [0008] Ferner ist es bekannt, Reinigungstücher mit verschiedenen Wirkstoffen zu präparieren, die erst in Verbindung mit einer Flüssigkeit aktiv werden. In diesem Zusammenhang sei auf die DE-PS 26 11 880, die DE-OS 26 25 176 und die DE-OS 23 12 923 verwiesen. Diese Tücher haben den Nachteil, daß zur Aktivierung der in ihnen enthaltenen Wirkstoffe auf dem zu reinigenden Körper oder Gegenstand eine gewisse Mindestfeuchtigkeit vorhanden sein muß.

    [0009] Eine gänzlich andere Lösung ist in der DE-OS 29 12 972 beschrieben. Diese Druckschrift betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe einer Behandlungsflüssigkeit auf Zellstofftücher, insbesondere zum,Besprühen von Toiletten- oder Reinigungstüchern. Hier wird ein Tuch durch eine spezielle Vorrichtung kurz vor seiner Benützung besprüht (angefeuchtet). Diese Lösung beinhaltet den Nachteil, daß zur Reinigung stets eine entsprechende Vorrichtung vorhanden sein muß.

    [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nicht-trocknendes Reinigungstuch zu schaffen, das unter Vermeidung der Unzulänglichkeiten der bekannten Tücher sich hautfreundlich, d.h. nicht "fettig" anfühlt.

    [0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem nicht-trocknenden Reinigungstuch durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0012] Bei dem erfindungsgemäßen Reinigungstuch handelt es sich um eine mit einer speziellen Lotion beschichtete Papierbahn auf Zellstoff- bzw. Holzstoffbasis, einem textilen Tuch oder einem Tuch aus einem anderen Material, das im fertig konfektionierten Zustand entweder als Rollenprodukt oder als Einzeltuch vorliegen kann. Das Reinigungstuch kann in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft erweist es sich

    - als Kosmetiktuch zur Reinigung des Gesichtes

    - als Abschminktuch

    - als veredeltes Spezial-Taschentuch

    - als veredeltes Toilettenpapier mit verbessertem Reinigungs- und Pflegeeffekt für die gesunde und angegriffene Schleimhaut

    - als Reinigungstuch für unterwegs

    - zu weiteren Verwendungszwecken in der Körperpflege

    - zu Reinigungszwecken in Industrie- und Handwerk, insbesondere zur Reinigung von verölten Maschinenteilen.



    [0013] Als Trägermaterial wird vorzugsweise ein- oder mehrlagiges, ungeprägtes oder geprägtes Papier verwendet. Die einzelnen Bahnen können miteinander verklebt oder nicht verklebt sein. Als zweckmäßig hat sich ein Flächengewichtsbereich von 15 bis 75 g/m2 erwiesen. Bei speziellen Anwendungsfällen können jedoch auch schwerere oder leichtere Papiere sinnvoll sein. Es ist sinnvoll, daß das-Trägermaterial naßverfestigt ist, wobei die üblichen gesundheitlich unbedenklichen Naßfestmittel wie z.B.:

    - Harnstoff - Formaldehydharze

    - Melamin - Formaldehydharze

    - vernetzte kationische Polyalkylenamine


    verwendet werden.



    [0014] Die Emulsion kann mit jedem beliebigen geeigneten Walzen- bzw. Sprühauftragsverfahren oder in einem Imprägnierverfahren auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Die Zusammensetzung der Lotion ist so bemessen, daß während des Zeitraums der Verwendung beim Verbraucher das Produkt bei den normalerweise im Jahresmittel herrschenden Luftfeuchtigkeiten seine Eigenschaft weitgehend beibehält, so daß eine wasserdampfdichte, wiederverschließbare Verpackung entfallen kann.

    [0015] Die Lotion besteht im Regelfall aus Wasser als Grundmaterial, um die Konsistenz der Lotion dem Auftragsverfahren anzupassen und/oder den Feuchtigkeitsgehalt des Produktes zu steuern. Es kann aber auch mit wasserfreien Präparationen gearbeitet werden.

    [0016] An Bestandteilen der Lotion bieten sich an:

    a) Feuchtigkeitsregulatoren z.B. -

    - Polyäthylenglykol, Molekulargewicht 200 - 600

    - Glycerin

    - Sorbit.

    b) Feinteilige anorganische und/oder organische dispergierbare Feststoffe, z.B. Talkum, Kaolin, Magnesium-Aluminiumsilikate, Bolus alba, Stearinsäure und deren Mg-, Al-, Zn-Salze, nicht filmbildende Kunststoffdispersionen, Polyäthylenglykol Mg > 600, Stearate.

    c) Tenside z.B.

    - fettsaure Salze (C12 - C18) von Na, K und Alkanolaminen, z.B. Triäthanolamin

    - Salze von Fettalkohol (C12 - C18)-Sulfaten

    - Salze von Fettalkoholäthersulfaten

    - Salze von Fettsäure-Proteinhydrolysat .

    - Natriumlauryläthersulfat

    - Dinatriumsalz des Sulfobernsteinsäurepolyoxyäthylenlaurylesters

    - Fettsäure-Proteinkoüdensat.

    d) Hautfeuchtigkeitsregulatoren z.B.

    - wasserlösliche Oligoproteine

    - freie Aminosäure wie Glutaminsäuren, Arginin, Histidin

    - Kollagen-Hydrolysate

    - Reaktionsprodukte von D-Glucose

    - Milchsäure, Hydroxybernsteinsäure, Polyhydroxycarbonsäuren

    e) Konservierungsmittel zur Vermeidung von mikrobiellem Wachstum auf dem Produkt,

    z.B.

    - Ester und Na-Salze der p-Hydroxybenzoesäure

    - 2 - Phenoxy - äthanol

    - Benzoesäure und deren Salze

    - Sorbinsäure und deren Ester

    - Dehydracetsäure und deren Salze

    - 6 - Acetoxy - 2,4 - dimethyl - m- dioxan

    - 2 - Brom - 2 - nitro - propandiol - 1,3 und ähnliche lt. Kosmetikverordnung.

    f) pH-Einstellung z.B.

    - Citronensäure

    - Weinsäure

    - Sorbinsäure

    - Benzoesäure

    - Salicylsäure

    - Milchsäure

    - Fettsäuren

    - Natriumlactat

    g) Rückfettungsmittel Fettstoffe, wie z.B.

    - Isopropylester von Fettsäuren

    - flüssige Triglyceride

    - flüssige isomere Fettalkohole

    - Laurinsäurehexylester

    - Myristyllactat

    h) Hautpflegemittel z.B.

    - Sorbitanfettsäureester und oxyäthylierte Homologe

    - Verbindungen des Glycerins

    - Ester von oxyäthylierten Fettalkoholen

    - Fettsäurealkanolamide

    - oxäthylierte Fettalkohole

    - oxäthylierte Wollfettalkohole

    - Glycerinmonostearat

    - Stearinsäure

    - Cetylstearylalkohol

    - Vaseline

    - Lanolin

    i) Antibakterielle Stoffe zur Eindämmung unerwünschter und übermäßiger Keimbesiedlung auf der Haut, z.B.

    - Bis - (p-chlor-phenyl)- diguanidohexandiacetat

    - Bis - (p-chlor-phenyl)- digluconat

    - Imidazoliniumsalze

    - quartäre Ammoniumverbindungen

    - Natriumsalze von Fettalkohollactaten

    - Betaine

    k) Adstringierende, heilungsfördernde Stoffe z.B.

    - Kamille

    - Hamamelis

    - Aluminiumhydroxidchlorid

    - Propionsäuretriglycerid

    - Borsäure

    - Allantoin-aluminiumhydrcxidchlorid bzw. -lactat

    1) Tenside zur Verbesserung der Reinigungswirkung z.B.

    - Oleyloleat

    - Cetylstearylalkohol

    - Stearinsäureäthanolamid

    - Natriumlauryläthersulfat

    - Dinatriumsalz des Sulfobernsteinsäurepolyoxyäthylenlaurylesters

    - Fettsäuretaurid, -sarkosid

    m) natürliche und künstliche Duftstoffe üblicher Art

    n) Emulgatoren, wie in der Kosmetikherstellung üblich z.B.

    - oxäthylierte Fettalkohole und deren Phosphorsäureester

    o) Hydrotrope Lösungsvermittler für Fettstoffe z.B.

    - Polyalkoholäther

    - oxäthylierte Fettalkohole



    [0017] Sämtliche bisher genannten Stoffe können in der Emulsion in freier oder mikroverkapselten Form vorliegen, wobei die Mikrokapseln mit undurchlässiger, unter Druck zerstörbarer, oder semipermeabler Wandung versehen sein können.

    [0018] Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Feuchtigkeitsregulatoren sind Polyalkylenglykole, Glyzerin, Sorbit und andere mehrwertige Alkohole, wie Butantriol, Trimethylolpropan, oder Trimethyolethan.

    [0019] Beispiele für geeignete Polyalkylenglykole sind Polyethylenglykol und Polypropylenglykol. Polyethylenglykol ist besonders bevorzugt.

    [0020] Das Polyethylenglykol besitzt vorzugsweise ein mittleres Molekulargewicht von etwa 200 bis etwa 600. Dies bedeutet, daß die Hauptbestandteile aus Trimeren bis Dekameren bestehen. Auch die Polypropylenglykole besitzen vorzugsweise ein ähnliches mittleres Molekulargewicht, wobei aufgrund des niedrigeren Molekulargewichts des Grundbausteins Propylenglykol der Oligomerisationsgrad dann entsprechend niedriger liegt.

    [0021] Erfindungsgemäß ist ein flächiges Trägermaterial mit einer Flüssigkeit beschichtet und/oder imprägniert, die mindestens einen der vorgenannten Feuchtigkeitsregulatoren enthält. Der Ausdruck Flüssigkeit bezeichnet hier lediglich den Aggregatszustand beim Auftragen der Masse. Es kann sich hierbei um eine Lösung, Emulsion bzw. Suspension oder sogar um eine Schmelze handeln. Vorzugsweise enthält die Flüssigkeit eine gewisse Wassermenge. Diese Wassermenge wird vorzugsweise so gewählt, daß sie mit dem Wasserhaltevermögen des Feuchtigkeitsregulators unter den entsprechenden Klimabedingungen übereinstimmt. Ist die Wassermenge geringer, so nimmt das fertige Reinigungstuch später aus der Luft zusätzlich Wasser bis zum Erreichen des Gleichgewichts auf. Ist die verwendete Wassermenge größer, so gibt das fertige Reinigungst.uch'allmählich Feuchtigkeit bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes ab. Dies ist zu berücksichtigen, wenn man Rezepturen anwendet, die normalerweise feste Feuchtigkeitsregulatoren enthalten, weil dann das Reinigungstuch nach Erreichen des Gleichgewichtszustandes seine Geschmeidigkeit verlieren kann, wodurch das Reinigungstuch unter Umständen unangenehme Gebrauchseigenschaft erhält.

    [0022] Die Einsatzmöglichkeiten und die Zusammensetzung der Lotion wird nachfolgend an mehreren Beispielen erläutert:

    Beispiel 1



    [0023] Einlagiges Hygienepapier, Flächengewicht von 25 bis 35 g/m2 wird im Walzen- oder Sprühauftragsverfahren mit einer wasserfreien Schmelze von Polyäthylenglykol beschichtet bzw. imprägniert.

    [0024] Dabei beträgt das Auftragsgewicht 10 bis 40 g/m2, vorzugsweise 22 bis 28 g/m2.

    Beispiel 2



    [0025] Das wie unter Beispiel 1 hergestellte Material wird in einem üblichen Prägewerk mit zwei Stahlwalzen oder einer Stahl- und einer Gummiwalze geprägt, so daß eine griffigere Oberfläche entsteht und die mehr oder weniger zusammenhängende Polyäthylenglykolschicht gebrochen wird.

    Beispiel 3



    [0026] Ein oder mehrlagiges Hygienepapier von 25 bis 50 g/m2 wird im Walzen- oder Sprühauftragsverfahren mit einer 10 bis 30 g/m2, vorzugsweise 23 bis 28 g/m2 starken Beschichtung versehen, wobei sich die Auftragsrezeptur wie folgt zusammensetzt:

    30 bis 80, vorzugsweise 50 bis 75 Gew.-% Polyäthylenglykol, Molekulargewicht 800

    5 bis 50, vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-% Polyäthylenglykol. Molekulargewicht 200

    5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-% Mikrokapseln mit undurchlässiger unter Druck zerplatzender und/oder'mit semipermeabler Hülle, enthaltend eine Mischung
    bestehend aus:
    flüssigen Triglyceriden, Laurinsäurehexylester, Myristyllactat zu je gleichen Teilen,
    sowie ca. 5 Promille Duftstoffe beliebiger Duftnote.

    2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-% Mikrokapseln mit semipermeabler Hülle, enthaltend Oleyloleat.



    [0027] Die Mikrokapseln werden in trockener Form in eine wasserfreie Schmelze von Polyäthylenglykol eingebracht und werden bei Temperaturen, die das Gemisch flüssig halten, mittels Sprüh- oder Walzenauftragsverfahren auf das Papier aufgebracht.

    [0028] Das mit der beschriebenen Rezeptur behandelte Hygienepapier wird nach der Beschichtung entweder geschnitten und gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenprodukt konfektioniert.

    Beispiel 4



    [0029] Zwei-lagiges Hygienepapier, wobei die beiden Bahnen miteinander verklebt oder nicht verklebt sein können, wird im Walzen- oder Sprüh-Auftragsverfahren mit folgender Präparation behandelt:

    40 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 60 Gew.-% Polyäthylenglykol MG 200

    10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% Magnesiumhydrosilikat

    ferner Duftstoffe 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumlauryläthersulfat.
    1 bis 2 Gew.-% Larinsäurehexylester

    und soviel Citronensäure, daß ein pH-Wert von 3 bis 6, vorzugsweise 4,5 bis 5 eingestellt wird.



    [0030] Die Mischung wird mit so viel Wasser verdünnt, daß sie die geeignete Konsistenz für das gewählte Auftragsverfahren besitzt.

    [0031] Das beschichtete Produkt wird entweder geschnitten und gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenprodukt konfektioniert.

    Beispiel 5



    [0032] Ein- oder zweilagiges Hygienepapier, wobei bei letzterem die beiden Bahnen miteinander verklebt oder nicht verklebt sein können, wird im Walzen-, Sprüh- oder Imprägnierverfahren mit folgender Präparation behandelt:

    40 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 60 Gew.-% Glycerin

    10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% Aluminiumsilikat

    0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 Bis-(p-chlorphenyl)diguanidohexandiacetat



    [0033] Duftstoffe und ggf. pH-Einstellung mit Citronen-, Wein-oder Maleinsäure.

    [0034] Das beschichtete Produkt wird entweder geschnitten und gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenprodukt konfektioniert.

    Beispiel 6



    [0035] Ein- oder mehrlagiges Hygienepapier von 25 bis 60 g/m2 wird im Walzen- oder Sprühauftragsverfahren mit folgender Prä- paration behandelt:

    30 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 50 Gew.-% Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 bis 1500,

    5 bis 50 Gew -%, vorzugsweise 20 Gew.-% einer halogenfreien nicht filmbildenden Kunststoff-dispersion, deren Polymerisat wasserunlöslich, aber in Wasser quellbar ist.



    [0036] Das behandelte Material wird geschnitten und gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenprodukt konfektioniert.

    Beispiel 7



    [0037] 30 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 50 Gew.-% Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 bis 1500.

    [0038] 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% Magnesium und/oder Aluminiumsilikat

    [0039] 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% einer halogenfreien Kunststoff-Dispersion, deren Polymerisat in Wasser quellbar ist und eine Filmbildungstemperatur von 25°C hat.

    [0040] Das behandelte Material wird geschnitten und gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenware konfektioniert.

    Beispiel 8



    [0041] 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 50 Gew.-% Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 bis 1500. ;

    [0042] 70 bis 20 Gew.-%, Reinigungsstoffe, insbesondere auf alkoholischer Basis, Waschbenzin, Trichloräthylen, enzymhaltige Reinigungsmittel.

    [0043] Das beschichtete Produkt wird entweder geschnitten oder gefalzt als Einzeltücher oder als Rollenprodukt .:onfektioniert. Dieses Ausführungsbeispiel betrifft Re. nigungstücher für industrielle oder gewerbliche Zwecke.

    [0044] Bei dem folgenden Teil der Beschreibung handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen 1 bis 30, die reiz äußerlich in die Form von Ansprüchen gekleidet sind.

    [0045] 

    1. Nicht-trocknendes Reinigungstuch, dadurch gekenn zeichnet, daß auf einem Trägermaterial eine Emulsion aufgebracht ist, die mindestens aus einem Feuchtigungsreaulato und mindestens einem weiteren flüssigen Stoff besteht.

    2. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsregulator aus Polyäthylen glykol und/oder Glyzerin und/oder Sorbit besteht.

    3. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyäthylenglykol ein Molekulargewicht von 200 bis 600 aufweist.

    4. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es fein- teilige anorganische und/oder organische dispergierbare Feststoffe aufweist.

    5. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die feinteiligen anorganischen und/oder organischen dispergierbaren Feststoffe, Talkum, Kaolin, Magnesium-Aluminiumsilikate, Bolus alba, Stearinsäure und/oder deren Mg-, Al-, Zn-Salze, nicht filmbildende Kunststoffdispersionen, Polyäthylenglykol MG > 600, und/ oder Stearate sind.

    6. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es Tenside aufweist.

    7. Nicht trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside fettsaure Salze -(C12 - C18) von Na, K und Alkanolaminen, z.B. Triäthanolamin und/oder Salze von Fettalkohol (C12-C18)-Sulfaten, und/oder Salze von Fettalkoholäthersulfaten und/oder Salze von Fettsäure-Proteinhydrolysat und/oder Natriumlauryläthersulfat und/oder Dinatriumsalz des Sulfobernsteinsäurepolyoxyäthylenlaurylesters und/oder Fettsäure-Proteinkondensat sind.

    8. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Hautfeuchtigkeitsregulatoren besitzt.

    9. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hautfeuchtigkeitsregulatoren wasserlösliche Oligoproteine und/oder freie Aminosäuren wie Glutaminsäuren, Arginin, Histidin, und/oder Kollagen-Hydrolysate und/oder Reaktionsprodukte von D-Glucose und/oder Milchsäure, Hydroxybernsteinsäure, Polyhydroxycarbonsäuren sind.

    10. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es Konservierungsmittel besitzt.

    11. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konservierungsmittel Ester und Na-Salze der p-Hydroxybenzoesäure und/oder 2 - Phenoxy - äthanol und/oder Benzoesäure und deren Salze und/oder Sorbinsäure und deren Ester und/oder Dehydracetsäure und deren Salze und/oder 6-Acetoxy-2,4-dimethyl-m-dioxan und/ oder 2-Brom-2-nitro-propandio-1,3 und ähnliche laut Kosmetikverordnung sind.

    12. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es t auf einen bestimmten pH-Wert eingestellt ist.

    13. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die pH-Einstellung mit Citronensäure und/oder Weinsäure und/oder Sorbinsäure und/oder ' Benzoesäure und/oder Salicylsäure und/oder Milchsäure und/oder Fettsäuren und/oder Natriumlactat vorgenommen wird.

    14. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es Rückfettungsmittel besitzt.

    15. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückfettungsmittel Isopropylester von Fettsäuren und/oder flüssige Triglyceride und/oder flüssige isomere Fettalkohole und/oder Laurinsäurehexylester und/oder Myristyllactat sind.

    16. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es Hautpflegemittel besitzt.

    17. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptpflegemittel Sorbitanfettsäureester und oxyäthylierte Homologe und/oder Verbindungen des Glycerins und/oder Ester von oxyäthylierten Fettalkoholen und/oder Fettsäurealkanolamide und/ oder oxäthylierte Fettalkohole und/oder oxäthylierte Wollfettalkohole und/oder Glycerinmonostearat und/oder Stearinsäure und/oder Cetylstearylalkohol und/oder Vaseline und/oder Lanolin enthalten.

    18. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es antibakterielle Stoffe besitzt.

    19. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die antibakteriellen Stoffe Bis-(p-chlor-phenyl)-diguanidohexandiacetat und/oder Bis-(p-chlor-phenyl)-digluconat und/oder Imidazoliniumsalze und/oder quartäre Ammoniumverbindungen und/oder Natriumsalze von Fettalkohollactaten und/oder Betaine sind.

    20. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß es adstringierende, heilungsfördernde Stoffe besitzt.

    21. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die adstringierenden, heilungsfördernden Stoffe Kamille und/oder Hamamelis und/oder Aluminiumhydroxidchlorid und/oder Propionsäuretriglycerid und/oder Borsäure und/oder Allantoin-aluminiumbydroxidchlorid bzw. -lactat sind.

    22. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder meheren der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es Tenside zur Verbesserung der Reinigungswirkung besetzt.

    23. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside zur Verbesserur der Reinigungswirkung Oleyloleat und/oder Cetylstearylalkohol und/oder Stearinsäureäthanolamid und/oder Nat:ium- lauryläthersulfat und/oder Dinatriumsalz des Sulfober:- steinsäurepolyoxyäthylenlaurylesters und/oder Fettsäuretaurid, -sarkosid sind.

    24. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß es natürlich oder künstliche Duftstoffe besitzt.

    25. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß es Emulgatoren, wie in der Kosmetikherstellung üblich, besitzt.

    26. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulgatoren oxäthylierte Fettalkohole und deren Phosphorsäureester sind.

    27. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß es hydrotrope Lösungsvermittler für Feststoffe besitzt.

    28. Nicht- trocknendes Reinigungstuch nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrotropen Lösungsvermittler für Feststoffe Polyalkoholäther und/oder oxäthylierte Fettalkohole und/oder-Waschbenzin und/oder Trichloräthylen sind.

    29. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß einer oder mehrere der genannten Stoffe in Mikrokapseln in dem Trägermaterial enthalten ist.

    30. Nicht-trocknendes Reinigungstuch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial aus einer Papierbahn auf Zellstoff- bzw. Holzstoffbasis, einem textilen Tuch oder einem Tuch aus einem anderen Material besteht.




    Ansprüche

    1. Nicht-trocknendes Reinigungstuch, dadurch gekennzeichnet , daß ein flächiges Trägermaterial mit einer Flüssigkeit beschichtet und/ oder imprägniert ist, die mindestens einen Feuchtigkeitsregulator enthält.
     
    2. Reinigungstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsregulator aus einem Polyalkylenglykol, Glyzerin und/oder Sorbit besteht.
     
    3. Reinigungstuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyalkylenglykol aus Polyethylenglykol besteht.
     
    4. Reinigungstuch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyethylengiykol ein Molekulargewicht von 200 bis 600 besitzt.
     
    5. Reinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung weiterhin mindestens einen zusätzlichen Bestandteil aus der Gruppe feinteilige anorganische Füllstoffe, feinteilige organische Füllstoffe, Tenside, Hautfeuchtigkeitsregulatoren, Konservierungsstoffe, Rückfettungsmittel, Hautpflegemittel, antibakterielle Stoffe, Duftstoffe und Lösungsvermittler enthält.
     
    6. Reinigungstuch nach-einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem flächigen Trägermaterial um handelsübliche Tissueware oder handelsübliches Toilettenpapier handelt.
     
    7. Reinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung eine Wassermenge enthält, die dem Wasserhaltevermögen des Feuchtigkeitsregulators unter üblichen Klimabedingungen entspricht.
     
    8. Reinigungstuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung auf einen hautfreundlichen pH-Wert eingestellt ist.
     
    9. Reinigungstuch nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung, jeweils in Gew.-%

    40 bis 70 % Polyethylenglykol vom Molekulargewicht etwa 200

    10 bis 40 % Magnesiumhydrosilikat (Talkum)

    0,5 bis 1 % Natriumlaurylethersulfat

    1 bis 2 % Laurinsäurehexylester

    0,01 bis 0,5 % Duftstoffe; Zitronensäure bis zum pH-Wert von 5 bis 6.


     
    10. Reinigungstuch nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung, jeweils in Gew.-%

    40 bis 70 % Glyzerin

    10 bis 40 % Aluminiumsilikat

    0,1 bis 5 % Bis-(p-chlorphenyl)-diguanidohexandiacetat

    0,01 bis 0,2 % Duftstoffe; Zitronensäure bis zum pH-Wert von 5 bis 6.