[0001] Die Erfindung betrifft ein Installationssystem für eine Aufzugsanlage mit mindestens
einem Hängekabel zur Herstellung der erforderlichen Verbindungen zwischen einem Fahrkorb
und zugehörender Steuerung und mit fest installierten Verbindungsleitungen zwischen
den Außenruftableaus in den einzelnen Stockwerken und der Steuerung.
[0002] Die bisherigen Installationssysteme verlangen eine aufwendige Leitungsinstallation
im Aufzugsschacht, um einerseits die verschiedenen Funktionselemente, wie z.B. die
Türantriebe, die verschiedenen Bedienungstaster, die Signal- und Anzeigeelemente usw.
zu versorgen und um andererseits die von den Aufzugsbenutzern an den in den Etagen
befindlichen Außenruftableaus abgegebenen Fahrwünsche zur Steuerung zu übertragen
und von dort aus zu quittieren.
[0003] Weiterhin wird zur Verbesserung der Servicefreundlichkeit seit einiger Zeit versucht,
auftretende Störungen so schnell wie möglich genau zu lokalisieren, um sie dann beheben
zu können. Dazu werden z.B. Tür- und Riegelkontakte überwacht, und das Ergebnis muß
von jeder Tür an die Steuerung gemeldet werden.
[0004] Jedes Außenruftableau und jede Tür wird also einzeln durch eigene mehradrige Leitungen
mit der Steuerung im Maschinenraum verbunden, und der Fahrkorb ist ebenfalls durch
mehrere vieladrige Hängekabel mit der Steuerung verbunden.
[0005] Erschwerend kommt hinzu, daß in Abhängigkeit von den Besonderheiten jeder einzelnen
Anlage, wie z.B. der Anzahl der anzufahrenden Stockwerke oder der vom Kunden gewünschten
Sonderfunktionen, die Anzahl der Leitungsadern bzw. die Zahl der Eingänge und Ausgänge
bei den bisherigen Steuerungen immer unterschiedlich ist. Steuerung und Installation
müssen also jeweils neu konzipiert bzw. an die Besonderheiten der betreffenden Anlage
angepasst werden, was nicht nur während der Entwurfsphase zeitraubend und letztlich
teuer ist, sondern auch bei der Herstellung, Prüfung und Inbetriebnahme der Anlage
häufig zu unerwarteten Fehlern führt. Außerdem kann die Schachtinstallation nicht
serienmäßig im Werk vorgefertigt werden, da jeweils eine Anpassung an die Besonderheiten
der betreffenden Anlage erfolgen muß.
[0006] Ausgehend von dem Stand der Technik und der vorstehend aufgezeigten Problematik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei angemessener Berücksichtigung des Hardware-Aufwandes
in den Stockwerken und in der Steuerung die Anzahl der Eingänge und Ausgänge der Steuerung
und damit die Zahl der Leitungsadern unabhängig von den Besonderheiten der jeweiligen
Aufzugsanlage konstant zu halten und hierdurch die Möglichkeit einer kostengünstigen
Serienfertigung der Schachtinstallation und einer entsprechenden Vereinfachung der
Verlegung und Befestigung dieser Installation im Schacht zu schaffen.
[0007] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Steuerung unter Verwendung
mindestens eines Mikroprozessors derart ausgebildet ist, daß mit ihrer Hilfe Taktsignale,
bit-parallel übertragbare Adressensignale und seriell übertragbare Datensignale für
die Außenruftableaus erzeugbar und bit-parallel übertragene Datensignale von den Außenruftableaus
auswertbar sind, daß jedes Außenruftableau ein für alle Stockwerke identisches Stockwerksmodul
aufweist, dem die Taktsignale, die bit-parallel übertragenen Adressensignale und die
seriell übertragenen Datensignale aus der Steuerung zuführbar sind und von dem die
bit-parallel übertragenen Datensignale an die Steuerung übertragbar sind, und'daß
die fest installierten Verbindungsleitungen zwischen allen Außenruftableaus und der
Steuerung zu einer einzigen, mehradrigen Leitung zusammengefasst sind.
[0008] Es ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Installationssystems, daß das erforderliche
Installationsmaterial im Aufzugsschacht stark reduziert wird und nunmehr mit einer
standardisierten Installation gearbeitet werden kann, die sich einerseits für eine
Serienfertigung im Herstellerwerk eignet und die andererseits einfach im Schacht verlegt
werden kann, so daß neben den Materialkosten auch Fertigungs- und Montagekosten verringert
werden und gleichzeitig eine deutlich verringerte Fehlerquote erwartet werden kann.
[0009] Von den Außenruftableaus können die direkt abgegebenen Außenrufe, Sonderfunktionen,
wie Feuerwehr, Sonderfahrt oder ähnliches, und Daten, die an den Tableaus zugeordneten
Türen anfallen, zur Steuerung übertragen werden.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Art der Datenübertragung werden alle Informationen von
einem Außenruftableau über die gleichen Leitungen an die Steuerung weitergegeben wie
von irgendeinem anderen Außenruftableau bei geringstem Aufwand an Hardware im Außenruftableau
sowie geringstem Aufwand an zu verlegenden Leitungen.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die die
Rückmeldungen vom Fahrkorb betreffenden Daten zu der Steuerung seriell übertragen
werden. Im Gegensatz zur günstigen parallelen Informationsübertragung von und zu den
bei jeder Anlage unterschiedlich vielen Außenruftableaus ist im Fahrkorb ein größerer
Hardware-Aufwand gerechtfertigt, da nur ein bzw. maximal zwei Befehlstableaus im Fahrkorb
vorhanden sind.
[0012] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn derselbe Steueranschluß (port)
der Steuerung, über den die Bedienung der sechs Adressleitungen erfolgt, über die
die erforderliche Adresseninformation bit-parallel zu den Außenruf-Tableaus übertragen
wird, auch der Adressierung des Fahrkorbs dient, womit die Anzahl der Ein- und Ausgänge
der Steuerung stark reduziert wird. Da aber die Anzahl der Eingänge und Ausgänge bei
Mikroprozessor-Steuerungen derjenige Faktor ist, der die Hardware-Kosten am meisten
beeinflusst, können die Kosten der Steuerung folglich wesentlich gesenkt werden.
[0013] Ferner ist es in Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, wenn die Steuerung derart
ausgebildet wird, daß die den Fahrkorb betreffenden Daten von der Steuerung über denselben
Steueranschluß ausgegeben werden wie die Daten für jedes der Außentableaus, wenn also
von der Datenleitung für die Außentableaus, über die die Daten seriell übertragen
werden, die Datenleitung für den Fahrkorb abzweigt. Bei dieser Ausgestaltung ist es
dann lediglich erforderlich, daß für das Übertragen der Fahrkorbdaten (Zustand, Vorrechtssignale,
Innenkommandos) eine getrennte Datenleitung verfügbar ist, über die die Fahrkorbdaten
zur Steuerung übertragen werden können.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung der Verbindung zwischen der Steuerung
und den Außenruftableaus bei einem Installationssystem gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Installationssystems gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Herstellung
der Verbindung zwischen einem Schaltungsmodul eines Stockwerkstableaus und der Schachtinstallation
und
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 3 längs der
Linie 4-4 in dieser Figur.
[0016] Im einzelnen zeigt Fig. 1 ein Installationssystem gemäß der Erfindung mit einer mindestens
einen Mikroprozessor enthaltenden Steuerung 10, welche mit den in den einzelnen Stockwerken
befindlichen Außenruftableaus 12, von denen der Einfachheit halber nur zwei dargestellt
sind, über eine einzige, beim Ausführungsbeispiel 16- adrige handelsübliche Flachleitung
14 verbunden ist. Dabei besitzt jedes der Außenruftableaus 12 eine Aufwärts-Ruftaste
16 mit einer zugeordneten Rückmeldelampe 18 und eine Abwärts-Ruftaste 20 mit einer
zugeordneten Rückmeldelampe 22.
[0017] Die sechzehn Adern der Flachleitung 14 sind in Fig. 1 für das dem untersten Stockwerk
zugeordnete Außenruf- tableau 12 aufgefächert, und man erkennt, daß ein sechsadriger
Adressbus 24 zur bit-parallelen Adressenübertragung, eine einadrige Taktleitung 26,
eine einadrige Datenleitung 28 zur seriellen Datenübertragung von der Steuerung 10
zu dem Außenruftableau 12, ein sechsadriger Datenbus 30 zur bit-parallelen Datenübertragung
von dem Außentableau 12 zur Steuerung 10 und eine zweiadrige Spannungsversorgung 32
für das Außentableau vorgesehen sind. Ein in Tableau 12 gestrichelt eingezeichneter
Steuertaster 36 zeigt die Möglichkeit, neben den normalen Außenrufen "Auf" und "Ab"
weitere Sondersignale wie "Feuerwehr", "Sonderfahrt" oder "Türüberwachung" zu übertragen.
[0018] Das detailliertere Blockschaltbild gemäß Fig. 2, in dem die Außentableaus 12 für
das unterste Stockwerk - Haltestelle 0, für das oberste Stockwerk - Haltestelle N
und für das zweithöchste Stockwerk - Haltestelle N -1 dargestellt sind und in dem
auch ein Fahrkorb 38 mit seinen Verbindungen zu der Steuerung 10 dargestellt ist,
verdeutlicht, daß die sechs Adern, die den Adressbus 24 bilden, gleichzeitig den Adressbus
40 für den Fahrkorb bilden und daß außerdem die einadrige Datenleitung 28 zur seriellen
Datenübertragung ebenfalls mit dem Innenruf-Tableau 42 des Fahrkorbs verbunden ist.
Zusätzlich führt zum Fahrkorb 38 eine weitere einadrige Taktleitung 43. Schließlich
steht für die serielle Datenübertragung vom Fahrkorb 38 zur Steuerung 10 eine weitere
einadrige Datenleitung 44 zur Verfügung. Man erkennt, daß derselbe Adressenport der
Steuerung 10 sowohl die Außenruf- Tableaus 12 als auch das Innenruf-Tableau 42 bedient.
Weiterhin werden die
*seriell übertragenen Ausgangsdaten vom selben port der Steuerung 10 sowohl zu den
Außenruf- Tableaus 12 als auch zu dem Innenruf-Tableau 42 des Fahrkorbs 38 übertragen.
Hierdurch lässt sich einerseits der Hardware-Aufwand für die Steuerung reduzieren
und andererseits die Anzahl der Leitungen der Installation im Triebwerksraum sehr
klein halten. Berücksichtigt man, daß die beschriebenen Leitungen nicht nur den Informationsaustausch
zwischen der Steuerung 10 und den Außenruf-Tableaus 12 auf der Hauptzugangsseite der
Aufzugsanlage ermöglichen, sondern auch den Informationsaustausch mit weiteren, in
Fig. 2 nicht dargestellten Außenruf-Tableaus auf der Durchladeseite, dann wird deutlich,
daß die Zahl der erforderlichen Leitungsverbindungen bei dem erfindungsgemäßen Installationssystem
tatsächlich auf ein Minimum reduziert ist. Dabei wird der Installationsaufwand dadurch
noch weiter verringert, daß für den Anschluß der Außenruf-Tableaus 12 bzw. jeder Gruppe
von Außenruf-Tableaus jeweils eine einfach zu verlegende vieladrige Flachleitung verwendet
werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Installationssystems
besteht dabei darin, daß jedes Außenruf-Tableau 12 ein für alle Stockwerke identisches
Stöckwerksmodul aufweist.
[0019] In Fig. 3 ist eine schematische Draufsicht auf ein solches Modul, in Form einer mit
den entsprechenden Bauelementen, insbesondere mit integrierten Schaltungen bestückten,
gedruckten Schaltung bzw. Karte 46 dargestellt. Diese Karte 46 kann zur Herstellung
der erforderlichen Außenverbindungen in konventioneller Weise als Steckkarte ausgebildet
und in eine Steckleiste eingesteckt werden. Die Herstellung der Verbindungen zu dem
Flachkabel 14 erfolgt in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung mittels eines Klemm-Schneid-Steckverbinders
48, der in Fig. 4 im Schnitt dargestellt ist und mit dessen Hilfe der elektrische
Kontakt zwischen den einzelnen Leitern bzw. Adern der Flachleitung 14 einerseits und
den gedruckten Leiterbahnen der Karte 46 andererseits hergestellt wird. Man erkennt,
daß bei dieser Ausgestaltung die Flachleitung 14 einfach im Bereich des Steckverbinders
48 über die Karte 46 hinweg verlegt wird, zu der dann die erforderlichen elektrischen
Verbindungen hergestellt werden, indem die am Oberteil 48a des Steckverbinders 48
vorgesehenen Schneidspitzen 50 durch die Leitung 14 hindurch in die zugeordneten Aufnahmen
52 des Unterteils 48b des Steckverbinders 48 gedrückt werden. Dabei versteht es sich,
daß die Karte 46 und die zugehörige Klemmleiste (nicht dargestellt) in einem Schutzgehäuse
angeordnet sein können, durch welches die Leitung 14 hindurchgeführt wird.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Installationssystem unterscheiden sich die einzelnen Stockwerksmodule
bzw. Karten 46 nur dadurch, daß die der Adressenauswertung dienenden Speicher der
Stockwerksmodule jeweils auf eine andere Adresse eingestellt sind. Als Speicher haben
sich dabei sogenannte DIL-Schalter besonders bewährt, die bei der Installation der
Module gemäß einem vorgegebenen Plan codiert werden können. Abschließend sei noch
darauf hingewiesen, daß von den fünf Adern, die der Datenbus 30 umfasst, normalerweise
nur zwei Adern benötigt werden, um die Außenrufe von den einzelnen Außenruf-Tableaus
12 zu der Steuerung 10 zu-übertragen. In diesem Fall stehen also noch drei Adern zur
Übertragung von Sondersignalen zur Verfügung, beispielsweise zur Übertragung der Ausgangssignale
einer Türüberwachung. Die Möglichkeit der Übertragung von mindestens drei Sondersignalen
ist in Fig. 2 durch jeweils drei kleine Eingangspfeile an jedem der Außenruftableaus
12 angedeutet.
1. Installationssystem für eine Aufzugsanlage mit mindestens einem Hängekabel zur
Herstellung der erforderlichen Verbindungen zwischen einem Fahrkorb und einer zugehörigen
Steuerung und mit fest installierten Verbindungsleitungen zwischen den Außenruftableaus
auf den einzelnen Stockwerken der Steuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (10) unter Verwendung mindestens eines Mikroprozessors derart ausgebildet
ist, daß mit ihrer Hilfe Taktsignale, bit-parallel übertragbare Adressensignale und
seriell übertragbare Datensignale für die Außenruf-Tableaus (12) erzeugbar und bit-parallel
übertragene Datensignale von den Außenruf-Tableaus (12) auswertbar sind, daß jedes
Außenruf-Tableau (12) ein für alle Stockwerke identisches Stockwerksmodul (46) aufweist,
dem die Taktsignale, die bit-parallel übertragenen Adressensignale und die seriell
übertragenen Datensignale aus der Steuerung (10) zuführbar sind und von dem die bit-parallel
übertragenen Datensignale an die Steuerung (10) übertragbar sind und daß die fest
installierten Verbindungsleitungen (24,26,28,30,32,34) zwischen allen Außenruf-Tableaus
(12) und der Steuerung (10) zu einer einzigen mehradrigen Leitung (14) zusammengefasst
sind.
2. Installationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Rückmeldungen
vom Fahrkorb (38) betreffenden Daten zu der Steuerung (10) seriell übertragbar sind.
3. Installationssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Adressierung
des Fahrkorbs mittels Adresseninformationen von demjenigen Steueranschluß der Steuerung
(10) durchführbar ist, über den die Adressierung der Außenruf-Tableaus (12) durchführbar
ist.
4. Installationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung (10) derart ausgebildet ist, daß die den Fahrkorb (38) betreffenden
Daten über denselben Anschluß ausgebbar sind wie die Daten für jedes der Außenruf-
Tableaus (12).
5. Installationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Übertragung der Fahrkorbdaten zwischen dem Fahrkorb (38) und der Steuerung
(10) eine Datenleitung (44) zur seriellen Datenübertragung vorgesehen ist.
6. Installationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die mehradrige Leitung als Flachleitung (14) ausgebildet ist, daß die Stockwerksmodule
in Form von Karten (46) ausgebildet sind und daß die Verbindung zwischen den Leiterbahnen
jeder Karte (46) und der Flachleitung (14) mittels eines Klemm-Schneid-Steckverbinders
(48) durchführbar ist.