[0001] Die Erfindung geht aus von einem elektronischen System zum Bilden von Steuergrößen
bei Kraftfahrzeugen, insbesondere in Verbindung mit der Kraftstoffzumessung, nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Aus der DE-OS 28 47 021 ist eine "Vorrichtung zur
Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine auf optimale Werte" bekannt,
die eine Datenverarbeitungsanlage mit einem Speicher umfaßt, aus dem von Betriebskenngrößen
abhängige Steuerdaten auslesbar sind. Mittels eines sogenannten lernenden Regelsystems
lassen sich die gespeicherten Werte den jeweils neuesten Anforderungen anpassen, damit
wiederum die ausgelesenen Werte optimalen Werten möglichst nahe kommen.
[0002] Die Aufgabenerweiterung und Applikationsfreundlichkeit von aigitalen Systemen erfordern
zumeist eine Erweiterung des auf der CPU (Central Processing Unit) befindlichen Datenspeichers
um einen externen Datenspeicher.
[0003] Bei der Verwendung von diesen externen Datenspeichern ist im Betrieb bezüglich der'Funktionstüchtigkeit
eine besondere Überwachung notwendig. Speziell in lernenden Systemen, die ihre Daten
in diesem Speicherbaustein ablegen, um sie später wieder verwenden zu können, würde
ein nicht erkannter Ausfall eine erhebliche Funktionsbeeinträchtigung zur Folge haben,
eventuell zum Ausfall des gesamten Systems führen.
[0004] Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein elektronisches System
zum Bilden von Steuergrößen bei Kraftfahrzeugen zu schaffen, bei dem sichergestellt
ist, daß nur ordnungsgemäße Daten für die Signalverarbeitung verwendet werden.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße elektronische System mit den Merkmalen des Hauptanspruchs stellt
entsprechend der Aufgabenstellung sicher, daß nur Daten Verwendung finden, die bei
ordnungsgemäßem Betrieb der Anlage gebildet, und abgespeichert wurden.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
elektronischen Systems ergeben sich in Verbindung mit den Unteransprüchen und der
Beschreibung eines im folgenden behandelten Ausführungsbeispiels.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Figur 1 ein grobes Übersichtsdiagramm eines rechnergesteuerten Brennkraftmaschinensteuerungssystems
und Figur 2 ein Flußdiagramm bezüglich der Einspritzsignalberechnung.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0008] In Figur 1 ist in grober Übersichtsdarstellung ein rechnergesteuertes System für
eine Brennkraftmaschine vorgestellt. Ein Mikroprozessor trägt das Bezugszeichen 10,
mit 11 ist der mehr oder weniger selbständige Eingangsblock und mit 12 der entsprechende
Ausgangsblock bezeichnet.-Speicherbausteine haben die Bezugsziffern 13 und 14, wobei
13 ein ROM darstellt und 14 ein RAM. Der Eingangsblock 11 erhält ausgehend von nicht
dargestellten Sensoren Eingangssignale bezüglich der Daten wie Drehzahl und Last,
die für die Steuerung von Bedeutung sind. Ausgangsseitig sind am Block 12 ein Einspritzventil
15 sowie eine Zündkerze 16 angeschlossen. Auch ihre Auswahl dokumentiert lediglich
einen Teilaspekt der Anwendung der Erfindung. Die Erfindung läßt sich nämlich überall
dort anwenden, wo elektronische Systeme zum Bilden von Steuergrößen bei einem Kraftfahrzeug
eingesetzt werden und im Zusammenhang mit der Signalverarbeitung abrufbare Größen
änderbar sind. Wenn sich auch das Ausführungsbeispiel auf eine Brennkraftmaschinensteuerung
bezieht, so läßt sich die Erfindung auch z.B. im Zusammenhang mit einem Blockierschutzsystem
oder einer Getriebesteuerung grundsätzlich ebenfalls verwenden.
[0009] Im Zusammenhang mit einem Einspritzsteuersystem nennt Figur 2 Einzelheiten eines
Flußdiagramms zur Bildung der entsprechenden Größen unter Einbeziehung der Erfindung.
[0010] Das Flußdiagramm nach Figur 2 beginnt mit Start 20. Es folgt ein Block 21 mit der
Berechnung von Eingangsgrößen, die bezüglich der Einspritzsignalerzeugung ihren Schwerpunkt
beim Drehzahl- und Lastsignal haben. In einem folgenden Block 22 wird abhängig von
Dr.ehzahl und Last eine Grundeinspritzzeit te aus einem Speicher ausgelesen. Es folgt
eine Korrektur 23 des Grundeinspritzsignals von Block 22, wobei der Korrekturfaktor
KKF aus einem zugeordneten Korrekturkennfeld 24 ausgelesen wird und der neue Einspritzwert
sich aus dem Produkt des Grundeinspritzwerts von Block 22 multipliziert mit dem Kennfeldkorrekturfaktor
KKF ergibt. Daran schließen sich in zwei weiteren Blöcken 25 und 26 multiplikativ
wirkende Korrekturfaktoren KF sowie additiv wirkende Korrekturgrößen tadd an, die
letztlich am Ausgang des Blocks 26 das auszugebende Einspritzsignal ergeben.
[0011] Eine Abfrageeinheit ist mit 27 gekennzeichnet. Sie ermittelt, ob die gegebenenfalls
gepufferte Versorgungsspannung des Systems bzw. bestimmter Teilbereiche z.B. den Wert
von 12 Volt erreicht oder nicht. Wird dieser Wert nicht erreicht, dann folgt unmittelbar
das Ende 28 des Programmablaufs. Im anderen Falle, d.h., wenn die Versorgungsspannung
UBatt einen ausreichenden Wert besitzt, wird der Korrekturfaktor KKF des Blocks 24
entsprechend den neuesten Erfordernissen korrigiert und somit das "Lernen" des Systems
in die Wege geleitet (Freigabe eines Lernalgorythmus und/oder Freigabe der Speicherung).
Dies erfolgt im Block 29 mit der Werteberechnung des korrekturfaktors KKF und dem
Ersatz des oder der ursprünglichen Werte dieses Kennfeldes durch die neuesten Daten.
Im Anschluß an das Einlesen der neuesten Daten - markiert durch einen Block 30 - schließt
sich wiederum das Ende 28 des Programms an.
[0012] Das mit dem Flußdiagramm nach Figur 2 skizzierte Einspritzsystem berechnet somit
aus den wichtigsten Eingangsgrößen ein Grundeinspritzsignal, das dann mittels multiplikativ
und additiv wirkender Komponenten noch korrigiert wird. Eine dieser Komponenten -
im gezeichneten Fall eine multiplikativ wirkende - wird jeweils den neuesten Erfordernissen
angepaßt, so daß darüber hinausgehende Korrekturen mehr oder weniger einer Feinabstimmung
entsprechen. Mittels der Abfrage 27 wird nun sichergestellt, daß das Berechnen und/oder
der Austausch der Korrekturfaktoren des Blocks 24 nur dann erfolgt, wenn die Betriebsbereitschaft
des gesamten Systems oder Teilen davon sichergestellt ist.
[0013] Was im Flußdiagramm nach Figur 2 im Zusammenhang mit der Einspritzsignalberechnung
angegeben ist, läßt sich ohne weiteres auf die Zündungsberechnung übertragen, ferner
z.B. auf die Leerlaufregelung bei einer Brennkraftmaschine oder - mehr oder weniger
unabhängig von der Brennkraftmaschinensteuerung - auf sonstige Steuerungen bei einem
Kraftfahrzeug beziehen.
1. Elektronisches System zum Bilden von Steuergrößen bei Kraftfahrzeugen, insbesondere
in Verbindung mit der Kraftstoffzumessung, abhängig von Eingangsvariablen und unter
Einbeziehung wenigstens eines Kennfeldes (24), aus dem Daten auslesbar sind und die
Daten im Sinne eines Lernprozesses korrigierbar bzw. austauschbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Möglichkeit einer Änderung der eingespeicherten Daten nur bei gesicherter
Betriebsbereitschaft wenigstens eines Teils des Systems erfolgt.
2. Elektronisches System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Möglichkeit
einer Änderung der eingespeicherten Daten nur bei gesicherter Betriebsbereitschaft
eines externen Speichers (14) erfolgt.
3. Elektronisches System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für
die Betriebsbereitschaft die Versorgungsspannung gilt.
4. Elektronisches System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung
gepuffert wird.
5. Elektronisches System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Grunddaten für die Steuergrößen in einem ersten Schritt (22) gebildet werden und
änderbare Korrekturdaten einem n-dimensionalen Korrekturkennfeld entstammen.
6. Elektronisches System nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung
der eingespeicherten Daten durch die Freigabe eines Lernalgorythmus (29) und/oder
der Freigabe der Speicherung (30) erfolgt.
7. Elektronisches System nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch die Anwendung bei der Brennkraftmaschinensteuerung bzw. Regelung in Verbindung
mit Kraftstoffzumessung, insbesondere Kraftstoffeinspritzung, und Zündung.
8. Elektronisches System nach wenigstens einem der-Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch seine Verwendung in Verbindung mit weiteren Steuerungsfunktionen im Kraftfahrzeug,
insbesondere Blockierschutz- und/oder Getriebe.