[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schaltkontakt für eine Vakuumschaltröhre
               gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
 
            [0002] Eine derartige Vakuumschaltröhre ist aus der US-PS 4 196 327 bekannt. Aus dieser
               Patentschrift sind im wesentlichen zwei Ausführungsformen zu entnehmen, von denen
               eine den Strom im Bereich des äußeren Umfanges in ein Kontaktstück übergehen läßt,
               während die zweite den Strom in die Nähe der Rotationsachse des Kontaktes zurückführt
               und dort in entsprechende Kontaktflächen des Kontaktstückes übergehen läßt.
 
            [0003] Die erste der genannten Ausführungsformen, die den Strom im Bereich des äußeren Umfanges
               der Leiterschleife in das Kontaktstück übergehen läßt, ergibt eine vom Abstand des
               Lichtbogens vom Rand der Leiterschleife abhängige Feldstärke des axialen Magnetfeldes.
               Diese Ungleichmäßigkeit des Magnetfeldes ist nicht erwünscht. Die zweite Ausführungsform
               vermeidet diese Ungleichmäßigkeit des Magnetfeldes, ist aber relativ aufwendig in
               der Herstellung, da ein waagerechter Schlitz innerhalb eines Ringes hergestellt werden
               muß, wozu ein Spezialwerkzeug erforderlich ist. Diese Ausführungsform läßt andererseits
               eine Dimensionierung auf höchste Belastung des Werkstoffes nicht zu, da die zum Mittelpunkt
               des Ringes und damit zu den Kontaktflächen führenden Stege nur einen kleinen Teil
               der Höhe der Leiterschleifen im Bereich des Umfanges besitzen können. Eine sehr breite
               Ausführung der Stege würde die vom Axialfeld durchsetzte Fläche unzulässig verkleinern.
               Somit muß bei dieser Ausführungsform ein im Vergleich zur Leistung hches Gewicht der
               Leiterschleife in Kauf genommen werden. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
               zugrunde, einen Schaltkontakt gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 einfacher
               herstellbar zu machen, die Leiterschleifen mechanisch stabil zu gestalten und dabei
               deren Gewicht bei gleicher Größe und Belastbarkeit des Kontaktstückes zu verkleinern
               und einen großen Teil der Kontaktfläche mit dem erzeugten Axialfeld zu erfassen.
 
            [0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
               Durch die über die Stirnfläche des Kontaktbolzens bzw. über eine entsprechende Kontaktfläche
               des Kontaktstückes verteilte Anordnung der Anschlüsse der Leiterschleifen können die
               Stege der Leiterschliefen eine von der Höhe ihres achsfernen Teiles unabhängige Ausdehnung
               in axialer Richtung besitzen. Ihre Querschnitte können daher in jedem Teilstück auf
               die maximale Strombelastung ausgelegt werden.
 
            [0005] Im Rahmen der Belastbarkeit der Kontaktflächen können die Schlitze, welche die Kontaktflächen
               trennen, auch schräg oder unsymmetrisch gelegt werden, sofern nur in Umfangsrichtung
               nebeneinanderliegende Kontaktflächen und auf der nicht kontaktierten Stirnseite Stützflächen
               entstehen. Eine einfache Fertigung ist gewährleistet, wenn die Schlitze parallel zu
               einer Ebene liegen, welche die Rotationsachse des Schaltkontaktes enthält. Eine symmetrische
               und daher besonders hoch belastbare Ausführungsform ist erreicht, wenn die Symmetrieebene
               der Schlitze die Rotationsachse der Schaltkontakte enthält. Um die mechanischen Kräfte
               beim Schaltvorgang vorteilhaft übertragen zu können, ist eine Ausführungsform vorteilhaft,
               in der auf der nicht niederohmig kontaktierten Seite der Anschlüsse Zwischenlagen
               mit geringer elektrischer Leitfähigkeit angeordnet sind. Derartige Zwischenlagen können
               aus Keramik oder auch aus hochohmigen Metallen bestehen, beispielsweise aus rostfreiem
               Stahl. Sie werden in mechanischer Hinsicht nur auf Druck beansprucht.
 
            [0006] Die Leiterschleifen bestehen vorteilhaft aus einem gemeinsamen Kreisring und an diesen
               angeformten Stegen, wobei die Stege dieselbe Ausdehnung in axialer Richtung besitzen
               wie der Kreisring. Dabei weisen die Stege vorzugsweise die doppelte Breite auf wie
               der Kreisring, so daß bei gleichmäßiger Strombelastung aller Schleifen die Stege und
               der Kreisring gleich stark belastet sind.
 
            [0007] Um eine ebene Oberfläche der Leiterschleifen zu erhalten und einen möglichst geringen
               Zwischenraum zum Kontaktstück zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Stützflächen
               gegenüber der Oberfläche benachbarter Anschlüsse in axialer Richtung zurückgesetzt
               sind und wenn die Zwischenlagen in axialer Richtung in einer Ebene mit den benachbarten
               Anschlüssen abschließen. Die.Zwischenlagen werden hier vorteilhaft in Form von Plättchen
               in entsprechende Vertiefungen bzw. die zurückgesetzten Teile der Anschlüsse eingesetzt.
               Die zurückgesetzten Teile der Anschlüsse können durch spanabhebende Verformung, durch
               Prägen oder ggf. beim Gießen der Leiterschleifen angeformt sein.
 
            [0008] Sofern der Kontaktbolzen im wesentlichen nach der Strombelastbarkeit, nicht so sehr
               nach der mechanischen Festigkeit dimensioniert werden muß, ist es vorteilhaft, daß
               an den Kontaktbolzen ein an die Stirnfläche angrenzender Teil mit vergrößertem Querschnitt
               angeformt ist und daß die Anschlüsse der Leiterschleifen diesen vergrößerten Querschnitt
               überdecken. Dadurch wird auch im Bereich des Stromübergangs vom Kontaktbolzen zu den
               Anschlüssen der Leiterschleifen eine thermische Überlastung des Materials vermieden,'obwohl
               in diesem Bereich nur ein Teil der Stirnfläche des Kontaktbolzens zur niederohmigen
               Kontaktierung der Anschlüsse zur Verfügung steht.
 
            [0009] Die Erfindung wird nun anhand von vier Figuren näher erläutert. Sie ist nicht auf
               die in den Figuren gezeigten Beispiele beschränkt.
               
               
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schaltkontakt in teilweise gebrochener Ansicht,
               Fig. 2 bis 4 zeigen erfindungsgemäße Anordnungen von Leiterschleifen in Draufsicht
                  bzw. in einem radialen Schnitt.
 
            [0010] Ein Kontaktbolzen 1 weist einen an seine Stirnfläche 14 angrenzenden Teil 13 mit
               vergrößertem Querschnitt auf. Auf die Stirnfläche 14 des Kontaktbolzens 1 ist eine
               Anordnung 2 von Leiterschleifen 11, 12 aufgebracht. Die Anschlüsse 6 der Leiterschleifen
               11, 12 sind mit der Stirnfläche 14 des Kontaktbolzens 1 niederohmig elektrisch leitend
               verbunden, beispielsweise auf die Stirnfläche 14 aufgeschweißt. Auf die Anordnung
               2 von Leiterschleifen 11, 12 ist ein Kontaktstück 3 aufgesetzt. Das Kontaktstück 3
               ist mit den Anschlüssen 7 der Leiterschleifen 11, 12 niederohmig elektrisch leitend
               verbunden, beispielsweise verschweißt (Fig. 2).
 
            [0011] Die Anschlüsse 6, 7 sind über elektrisch schlecht- oder nichtleitende Zwischenlagen
               8 gegen die Stirnfläche 14 des Kontaktbolzens 1 bzw. gegen das Kontaktstück 3 auf
               ihren jeweils nicht niederohmig mit dem Kontaktstück bzw. dem Kontaktbolzen verbundenen
               Seiten, den Stützflächen 24, mechanisch abgestützt. Die Zwischenlagen 8 können aus
               Keramik oder aus schlechtleitendem Metall bestehen. Sie werden in der erfindungsgemäßen
               Ausführungsform nur auf Druck beansprucht, so daß an das Material dieser Zwischenlagen
               keine besonderen Anforderungen bezüglich ihrer Festigkeit gestellt werden müssen.
 
            [0012] Die gezeigte Ausführungsform ergibt vier Leiterschleifen, von denen jeweils zwei
               einander bezüglich der Rotationsachse des Kontaktes gegenüberliegende Leiterschleifen
               ein Magnetfeld derselben Richtung erzeugen und daher mit derselben Bezeichnung 11
               bzw. 12 numeriert sind. Die jeweils benachbarten Leiterschleifen erzeugen ein Magnetfeld
               entgegengesetzter Richtung. Bei dieser Anordnung müssen die einzelnen Leiterschleifen
               11, 12 nicht gegeneinander isoliert sein, so daß die kompakte, mechanisch feste Ausführungsform
               gemäß der Erfindung möglich ist. Die Zahl der so erzeugten Leiterschleifen ist grundsätzlich
               nicht begrenzt. Vorteilhaft können beispielsweise auch zwei halbkreisförmige Leiterschleifen
               gebildet werden.
 
            [0013] Als Kontaktstück ist im gezeigten Beispiel ein Topfkontakt 3 mit einer schräg geschlitzten
               Zylinderwand und ' einer Kontaktscheibe 4 gezeigt, wobei die Kontaktscheibe 4 eine
               Kreisscheibe oder ein Ring mit einem im Vergleich zum Umfang relativ kleinen koaxialen
               Loch sein kann. Anstelle des geschlitzten Topfkontaktes kann auch beispielsweise ein
               Plattenkontakt eingesetzt werden, wobei sich die Bauhöhe des Kontaktes und damit seine
               Masse verringern läßt.
 
            [0014] Durch die Anordnung der Schlitze 9 zwischen den einzelnen Anschlüssen 6, 7 ist eine
               einfache Herstellbarkeit . des Kontaktes gewährleistet und gleichzeitig die Möglichkeit
               eröffnet, die Ausdehnung der Stege 10 in axialer Richtung an die Ausdehnung der Ringbereiche
               5 anzugleichen. Im gezeigten Beispiel weisen die Anschlüsse 6, 7 mit den Zwischenlagen
               8 und die Leiterschleifen 11, 12 in axialer Richtung dieselben Abmessungen auf. So
               ist nicht nur eine Kontaktierung mit ebenen Flächen des Anschlußbolzens bzw. des Kontaktstückes
               möglich, sondern auch ein sehr geringer Abstand zum Kontaktstück. Dadurch ergibt sich
               insbesondere bei flachen Kontaktstücken eine relativ große Feldstärke in axialer Richtung
               im Bereich der Kontaktfläche.
 
            [0015] Die koaxiale Bohrung 16 dient als Zentrierbohrung beim Aufschweißen oder Auflöten
               der Leiterschleifen auf den Kontaktbolzen bzw. das Kontaktstück. Die Bohrung 16 kann
               auch zur Aufnahme einer Befestigungsschraube dienen, welche das Kontaktstück und die
               Leiterschleifen mit dem Kontaktbolzen verbindet.
 
            [0016] Eine Ausführung mit großer mechanischer Stabilität und einem kleinen elektrischen
               Nebenschluß zu den Leiterschleifen durch die Zwischenlagen hindurch ist gegeben, wenn
               die Zwischenlagen gemäß Fig. 4 für je zwei einander bezogen auf die Kontaktachse gegenüberliegende
               Anschlüsse 20, 21 einstückig ausgebildet sind und die Form von zwei Ringsektoren 18
               besitzen, die durch einen die Kontaktachse 17 umschließenden Steg 19 miteinander verbunden
               sind. Eine Bohrung 16 im Steg 18 und in den darunterliegenden Anschlüssen 20 bis 23
               dient zur gegenseitigen Zentrierung der Zwischenlage 18 und 19, der Anschlüsse 20
               bis 23 und evtl. des Kontaktstückes 3 und des Kontaktbolzens 1.
 
            
            
          
         
            
            1. Schaltkontakt für eine Vakuumschaltröhre mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines
               axialen Magnetfeldes, welcher einen Kontaktbolzen und ein Kontaktstück mit zumindest
               einer Kontaktfläche aufweist und auf der von der Kontaktfläche abgewandten Seite zwei
               oder mehr Leiterschleifen enthält, wobei die Leiterschleifen über der Kontaktfläche
               ein in axialer Richtung verlaufendes Magnetfeld erzeugen, wobei die Leiterschleifen
               vom Kontaktbolzen ausgehen und zu einem achsnahen Bereich des Schaltstückes zurückführen
               und durch einen Schlitz voneinander getrennte. Anschlüsse aufweisen, wobei die Anschlüsse
               der Leiterschleifen durch einen elektrisch schlecht- oder nichtleitenden Stützkörper
               in Richtung und in der Nähe der Achse des Kontaktbolzens abgestützt sind und wobei
               die Leiterschleifen zumindest in ihrem achsfernen Teil miteinander einstückig verbunden
               sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterschleifen (11, 12) zumindest annähernd
               kreissektorförmige Anschlüsse (6, 7) enthalten, daß diese Anschlüsse (6, 7) in Stege
               (10) übergehen, welche jeweils zwei benachbarten Leiterschleifen (11, 12) zugehören
               und daß in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Anschlüsse (6, 7) abwechselnd mit der
               Stirnfläche (14) des Kontaktbolzens (1) bzw. mit der Anschlußfläche (15) des Kontaktstückes
               (3) niederohmig elektrisch leitend verbunden sind und daß die Schlitze (9) zwischen
               den Anschlüssen (6, 7) der niederohmig kontakttierten.Seite gegenüberliegende relativ
               hochohmig Kontaktievte stützflächen (24)abtrennen.
 
            2. Schaltkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schlitze (9) parallel
               zu einer Ebene liegen, welche die Rotationsachse des Schaltkontaktes enthält.
 
            3. Schaltkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Symmetrieebene
               der Schlitze (9) die Rotationsachse der Schaltkontakte enthält.
 
            4. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß auf
               den Stützflächen der micht niederohmig kontaktierten Seite der Anschlüsse Zwischenlagen
               aus einem nichtleitenden oder schlechtleitenden Material angeordnet sind.
 
            5. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
               Leiterschleifen einen gemeinsamen Kreisring und an diesen angeformte Stege bilden
               und daß die Stege dieselbe Ausdehnung in axialer Richtung besitzen wie der Kreisring.
 
            6. Schaltkontakt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege doppelt so
               breit sind wie der Kreisring.
 
            7. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
               Anschlüsse gegenüber der Oberfläche benachbarter Anschlüsse in axialer Richtung zurückgesetzte
               Stützflächen besitzen und daß die Zwischenlagen in axialer Richtung in einer mit den
               benachbarten Anschlüssen gemeinsamen Ebene abschließen.
 
            8. Schaltkontakt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Zwischenlagen für je
               zwei einander bezogen auf die Kontaktachse gegenüberliegende Anschlüsse einstückig
               ausgebildet sind und die Form von zwei Ringsektoren besitzen, die durch einen durch
               die Kontaktachse verlaufenden Steg miteinander verbunden sind.
 
            9. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß den
               Kontaktbolzen ein an die Stirnfläche angrenzender Teil mit vergrößertem Querschnitt
               angeformt ist und daß die Anschlüsse der Leiterschleifen diesen vergrößerten Querschnitt
               überdecken.