(19)
(11) EP 0 188 642 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.1986  Patentblatt  1986/31

(21) Anmeldenummer: 85100602.3

(22) Anmeldetag:  22.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 13/405
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(71) Anmelder: DEERE & COMPANY
Moline, Illinois 61265 (US)

(72) Erfinder:
  • Lenski, Ralph, Dipl.-Ing.
    D-6660 Zweibrücken (DE)

(74) Vertreter: Feldmann, Bernhard et al
DEERE & COMPANY European Office Patent Department
D-68140 Mannheim
D-68140 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steckverbindung


    (57) Eine Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme mit zahlreichen Bohrungen (18) besteht aus einem Steckergehäuse (30) und einem Kupplungsgehäuse (10). In den einzelnen Bohrungen (18) lassen sich Kabel (26) mit unterschiedlichen Durchmessern aufnehmen. Zur Fixierung der Kabel in den Bohrungen (18) dient eine thixotrope Klebemasse (46), die nach Einführen der Kabel (26) in die Bohrung hinzugegeben wird. Durch Erschütterung des Steckergehäuses (30) oder der Kabel (26) verändert sich die Viskosität der Klebemasse (46), die dann in die Bohrungen eindringen kann. Sobald die Erschütterungen gestoppt werden, hört auch der Fließvorgang der Klebemasse (46) auf, so daß ein weiteres Eindringen der Klebemasse (46) in die Bohrungen (18) verhindert wird. Hierdurch läßt sich die genaue Eindringtiefe der Klebemasse (46) in die Bohrungen (18) festlegen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme mit einem Kupplungs- bzw. Steckergehäuse zur Aufnahme eines oder mehrerer Kabel bzw. Litzen, die jeweils endseitig an ihren äußeren Enden mit einem Kontaktteil versehen sind, der gemeinsam mit einem Teil des Kabels in einer im Kupplungs- bzw. Steckergehäuse vorgesehenen Bohrung aufgenommen und mittels einer Klebemasse in der Bohrung fixiert ist.

    [0002] Es ist allgemein bekannt, Steckverbindungen für elektrische Kabelsysteme mit einem Steckergehäuse so auszubilden, daß in den in dem Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen zahlreiche Kabel bzw. Litzen aufgenommen werden können. Damit die einzelnen Litzen nicht aus dem Steckergehäuse herausgezogen werden können, sind diese mittels einer kautschukartigen Klebemasse in den im Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen festgeklebt, wobei die Kontaktteile der Litzen mit dem Gehäuse verrasten. Durch den Verguß der Klebemasse ergibt sich jedoch eine wesentlich höhere Ausreißkraft der Litzen aus dem Steckergehäuse. Die an den Litzen angeschlossenen Stecker dürfen jedoch nicht mit Klebemasse in Berührung kommen, damit sie beim Kupplungsvorgang sich gegenüber dem zugehörigen Kupplungsteil einer Litze ausrichten können. Die Verwendung einer kautschukartigen Klebemasse macht es erforderlich, daß für jeden einzelnen Stecker die Viskosität der Klebemasse genau festgelegt werden muß, um somit auch zu erreichen, daß die Klebemasse nicht an der Litze in der Bohrung vorbeiläuft und mit den einzelnen Kontakten in Berührung kommt.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die einzelnen Litzen in einem Steckergehäuse derart aufzunehmen und mit dem Steckergehäuse zu verbinden, daß eine Berührung der Klebemasse mit den einzelnen Kontakten ausgeschaltet wird, auch dann, wenn in den einen gleichen Durchmesser aufweisenden Bohrungen Kabelteile mit unterschiedlichen Durchmessern eingeführt sind. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß zumindest ein Teil des Kabels mittels eines thixotropen Klebers in der Bohrung verklebt und durch Bewegung des Kabels bzw. des Kupplungsgehäuses und des das Kabel umgebenden Klebers die Eindringtiefe des Klebers in die Bohrung bestimmt wird. Durch die Verwendung eines thixotropen Klebers kann der Einfüllvorgang des Klebers in die entsprechende Bohrung, in der das Kabel aufgenommen ist, genau bestimmt werden, da durch die Bewegung des Steckergehäuses bzw. des zugehörigen Kabelstranges die Viskosität des Klebers verändert wird. Das Eindringen des Klebers in die entsprechenden Bohrungen wird so lange gewährleistet, solange die entsprechende Bewegung der einzelnen Kabel bzw. des Steckergehäuses erfolgt. Nach Beendigung des Bewegungsvorganges der einzelnen Teile verändert sich die Viskosität des Klebemittels derart, daß ein weiteres Eindringen des Klebemittels in die Bohrungen zu den einzelnen Kontakten ausgeschaltet wird. Hierdurch wird ein einwandfreier Sitz der einzelnen Kabel bzw. Litzen in den Bohrungen gewährleistet und gleichzeitig eine Zentriermöglichkeit des entsprechenden Kontaktes erreicht. Beim Kupplungsvorgang zwischen den einzelnen Kontakten ist ein selbsttätiges Ausrichten der Kontakte möglich. Die Verwendung des thixotropen Klebers gestattet auch das Eindringen in solche Bohrungen, in denen keine Kabel untergebracht sind; jedoch wird gleichzeitig sichergestellt, daß die Klebemasse nicht durch die Bohrungen hindurchläuft, da die einzelnen Teile der Steckverbindung nur kurzfristig bewegt werden. Dabei ist es vorteilhaft, daß der Kleber aus einem Harz-Härter-Gemisch auf Polyurethanbasis besteht, der im Bereich der oberen öffnung der Bohrung einen Teil des Kabels mit dem Kupplungsgehäuse fest verbindet. Das Harz-Härter-Gemisch bzw. Zwei-Komponenten-Gemisch auf Polyurethanbasis gestattet einen einwandfreien Sitz des Kabels in der Bohrung, nachdem der Kleber ausgehärtet ist. Gleichzeitig wird eine einwandfreie Abdichtung mittels des Klebers erzielt, da sämtliche öffnungen im Steckergehäuse mittels der Klebemasse verschlossen werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Durchmesser der entsprechenden Bohrungen bzw. der Ringspalte zwischen dem Kabel und der Bohrung unterschiedlich groß ist. Durch fortlaufende Veränderungen der Viskosität des Klebers kann auf einfache Weise die Eindringtiefe in die Bohrung mit unterschiedlichem Durchmesser bestimmt werden. Hierzu ist es vorteilhaft, daß die Leerbohrungen im Kupplungsgehäuse mittels Klebemasse im Bereich der öffnung zur Aufnahme des Kabelteiles verschließbar sind. Da der Kleber lediglich im oberen Bereich der öffnung der entsprechenden Bohrungen zur Aufnahme des Kabels vorgesehen ist, wird sichergestellt, daß der Kleber nicht mit dem entsprechenden Kontakt des Kabels in Berührung kommt. Ein einwandfreies Zusammenstecken von Kupplung und Stecker erhält man dadurch, daß ein Teil des Kabels bzw. der Litze unbeweglich und der Stecker bzw. die Kupplungshülse zur Verbindung mit einem Gegenstück beweglich in der Bohrung aufgenommen ist. Hierzu ist es auch vorteilhaft, daß die einzelnen im Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen zur Aufnahme von Kabeln bzw. Litzen mit unterschiedlichem Durchmesser gleich groß sind und die Kabel mittels des thixotropen Klebers in den Bohrungen festsetzbar sind.

    [0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Querschnittdarstellung eines Kupplungsgehäuses einer Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme,

    Fig. 2 das Steckergehäuse, das in das Kupplungsgehäuse gemäß Fig. 1 einschraubbar ist, wobei das Steckergehäuse für den Einfüllvorgang des Klebers um die Längsmittelachse des zugehörigen Kabelstranges bewegbar ist,

    Fig. 3 eine Rütteleinrichtung für das Kupplungsgehäuse bzw. das Steckergehäuse zur Veränderung der Viskosität des Klebers.



    [0005] In der Zeichnung ist mit 10 ein Kupplungsgehäuse bezeichnet, in dem ein Kupplungselement 12 fest angeordnet ist. Das Kupplungselement ist im Durchmesser etwas kleiner als das Kupplungsgehäuse und weist an seinem Außenumfang ein Gewinde 14 auf, das in ein Kabelrohr 16 gemäß Fig. 2 einschraubbar ist. Das Kupplungselement weist zahlreiche kleine Bohrungen 18 auf, die sich durch das Kupplungselement 12 erstrecken. Die Bohrung 18 besteht aus einem ersten Bohrungsabschnitt 20, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser eines zweiten Bohrungsabschnittes 22. In dem zweiten Bohrungsabschnitt ist eine zylindrisch ausgebildete Kupplungshülse 24 axial unverschiebbar, radial jedoch etwas beweglich angeordnet. Die Kupplungshülse 24 erstreckt sich in den ersten Bohrungsabschnitt 20 und nimmt an ihrem Ende eine Litze 26 auf, die mit mehreren Litzen in dem Kabelrohr 16 eingezogen werden. Mit Bezug auf Fig. 1 ist der rechte Teil des Kupplungsgehäuses 10 mit einer zylindrischen Sackbohrung 28 versehen, die zur Aufnahme eines in Fig. 2 dargestellten Steckergehäuses 30 dient. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Steckergehäuse 30 mit einem Gewindeteil 32 versehen, der in die Sacklochbohrung 28 eingeschraubt werden kann. Hierzu weist die Sacklochbohrung 28 ebenfalls einen Gewindeteil 34 auf. Das in Fig. 2 dargestellte Steckergehäuse 30 ist mit einem rechteckförmigen vier Bohrungen 36 aufweisenden Flansch 38 ausgerüstet, der an eine entsprechende am Arbeitsgerät vorgesehene Halterung 40 angeschraubt werden kann.

    [0006] Um die im ersten Bohrungsabschnitt 20 aufgenommene Litze 26 mit dem Bohrungsabschnitt 20 fest zu verbinden, werden das Kupplungsgehäuse 10 und das Steckergehäuse 30 beispielsweise auf einen Rütteltisch 42 montiert. Der Rütteltisch 42 kann hierzu mit einem Ringflansch 44 zur Aufnahme des Kupplungsgehäuses 10 bzw. des Steckergehäuses 30 ausgerüstet sein. Nach Montage des Kupplungsgehäuses 10 wird die Litze 26 mit der zugehörigen Kupplungshülse 24 in die Bohrung 18 eingeführt, bis sie an den Boden der Sacklochbohrung 28 herangeführt ist. Danach kann die Litze im ersten Bohrungsabschnitt 20 mittels eines kleinen Keiles mittig zum Bohrungsabschnitt ausgerichtet werden. Da die Kupplungshülse 24 der Litze im zweiten Bohrungsabschnitt etwas seitenbeweglich ist, erfolgt die genaue Zentrierung der Kupplungshülse durch Einführen der Gegenkontaktstifte beim Kuppeln von Steckergehäuse 30 und Kupplungsgehäuse 10. Anschließend wird die thixotrope Klebemasse in die zahlreichen Bohrungen 18 (gemäß Fig. 3) von oben eingegeben und dabei gleichzeitig das Kupplungsgehäuse 10 mittels des Rütteltisches 42 so bewegt, daß die Viskosität des Klebers verändert wird und dieser in die Bohrung eindringen kann. Ist genügend Kleber in die einzelnen Bohrungen eingedrungen, ohne daß dabei der Kontaktteil mit dem Kleber in Berührung gebracht worden ist, wird das Rütteln des Kupplungsgehäuses 10 beendet, und die Viskosität des Klebers verändert sich so schnell, daß ein weiteres Nachfließen des Klebers in die Bohrung ausgeschaltet wird. In Fig. 3 ist der Kleber mit 46 bezeichnet. Daraus geht hervor, daß lediglich im oberen Bereich der Bohrung 18 der Kleber eingedrungen ist. Durch Veränderungen der Viskosität des Klebers wird auch ein Eindringen des Klebers in relativ kleine Ringspalte oder Bohrungen gewährleistet. Außerdem wird bei relativ großem Bohrungsdurchmesser der einzelnen Bohrungen verhindert, daß der Kleber zu weit in die Bohrung eindringt. Um die Viskosität des Klebers zu verändern, kann auch das Steckergehäuse 30 gemäß Fig. 2 um die Mittelachse des Kabelrohrs 16 ein- oder zweimal bewegt werden, um dadurch die Viskosität des Klebers so zu verändern, daß ausreichend viel Kleber in die entsprechenden Bohrungen bzw. Ringspalte des Steckergehäuses eindringt. Die Verwendung eines thixotropen Klebers gestattet also eine einwandfreie Abdichtung aller im Steckergehäuse vorgesehenen öffnungen, da der Kleber ohne weiteres auch in relativ kleine Bohrungen eindringen kann und diese somit gegenüber den Kontakten bzw. der Kupplungshülse abdichtet. Nachdem der Kleber in die entsprechenden Bohrungen bzw. öffnungen des Kupplungsgehäuses 10 bzw. des Steckergehäuses 30 eingeführt worden ist, wird zur Veränderung der Viskosität des Klebers der Rüttelvorgang der einzelnen Teile eingestellt, um dann den Kleber entsprechend aushärten zu lassen.


    Ansprüche

    1. Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme mit einem Kupplungs- bzw. Steckergehäuse (10, 30) zur Aufnahme eines oder mehrerer Kabel bzw. Litzen (26), die jeweils endseitig an ihren äußeren Enden mit einem Kontaktteil versehen sind, der gemeinsam mit einem Teil des Kabels in einer im Kupplungs- bzw. Steckergehäuse (10, 30) vorgesehenen Bohrung (18) aufgenommen und mittels einer Klebemasse (46) in der Bohrung (18) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Kabels mittels eines thixotropen Klebers (46) in der Bohrung (18) verklebt und durch Bewegung des Kabels bzw. des Kupplungsgehäuses (10) und des das Kabel umgebenden Klebers die Eindringtiefe des Klebers in die Bohrung (18) bestimmt wird.
     
    2. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (46) aus einem Harz-Härter-Gemisch auf Polyurethanbasis besteht, der im Bereich der oberen öffnung der Bohrung (18) einen Teil des Kabels mit dem Kupplungsgehäuse (10) fest verbindet.
     
    3. Steckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerbohrungen im Kupplungsgehäuse (10) mittels Klebemasse im Bereich der öffnung zur Aufnahme des Kabelteiles verschließbar sind.
     
    4. Steckverbindung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Kabels bzw. der Litze (26) unbeweglich und der Stecker bzw. die Kupplungshülse (24) zur Verbindung mit einem Gegenstück beweglich in der Bohrung aufgenommen ist.
     
    5. Steckverbindung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen im Steckergehäuse (30) vorgesehenen Bohrungen zur Aufnahme von Kabeln bzw. Litzen (26) mit unterschiedlichem Durchmesser gleich groß sind und die Kabel mittels des thixotropen Klebers in den Bohrungen festsetzbar sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht