[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme
mit einem Kupplungs- bzw. Steckergehäuse zur Aufnahme eines oder mehrerer Kabel bzw.
Litzen, die jeweils endseitig an ihren äußeren Enden mit einem Kontaktteil versehen
sind, der gemeinsam mit einem Teil des Kabels in einer im Kupplungs- bzw. Steckergehäuse
vorgesehenen Bohrung aufgenommen und mittels einer Klebemasse in der Bohrung fixiert
ist.
[0002] Es ist allgemein bekannt, Steckverbindungen für elektrische Kabelsysteme mit einem
Steckergehäuse so auszubilden, daß in den in dem Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen
zahlreiche Kabel bzw. Litzen aufgenommen werden können. Damit die einzelnen Litzen
nicht aus dem Steckergehäuse herausgezogen werden können, sind diese mittels einer
kautschukartigen Klebemasse in den im Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen festgeklebt,
wobei die Kontaktteile der Litzen mit dem Gehäuse verrasten. Durch den Verguß der
Klebemasse ergibt sich jedoch eine wesentlich höhere Ausreißkraft der Litzen aus dem
Steckergehäuse. Die an den Litzen angeschlossenen Stecker dürfen jedoch nicht mit
Klebemasse in Berührung kommen, damit sie beim Kupplungsvorgang sich gegenüber dem
zugehörigen Kupplungsteil einer Litze ausrichten können. Die Verwendung einer kautschukartigen
Klebemasse macht es erforderlich, daß für jeden einzelnen Stecker die Viskosität der
Klebemasse genau festgelegt werden muß, um somit auch zu erreichen, daß die Klebemasse
nicht an der Litze in der Bohrung vorbeiläuft und mit den einzelnen Kontakten in Berührung
kommt.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die einzelnen Litzen in einem
Steckergehäuse derart aufzunehmen und mit dem Steckergehäuse zu verbinden, daß eine
Berührung der Klebemasse mit den einzelnen Kontakten ausgeschaltet wird, auch dann,
wenn in den einen gleichen Durchmesser aufweisenden Bohrungen Kabelteile mit unterschiedlichen
Durchmessern eingeführt sind. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß zumindest
ein Teil des Kabels mittels eines thixotropen Klebers in der Bohrung verklebt und
durch Bewegung des Kabels bzw. des Kupplungsgehäuses und des das Kabel umgebenden
Klebers die Eindringtiefe des Klebers in die Bohrung bestimmt wird. Durch die Verwendung
eines thixotropen Klebers kann der Einfüllvorgang des Klebers in die entsprechende
Bohrung, in der das Kabel aufgenommen ist, genau bestimmt werden, da durch die Bewegung
des Steckergehäuses bzw. des zugehörigen Kabelstranges die Viskosität des Klebers
verändert wird. Das Eindringen des Klebers in die entsprechenden Bohrungen wird so
lange gewährleistet, solange die entsprechende Bewegung der einzelnen Kabel bzw. des
Steckergehäuses erfolgt. Nach Beendigung des Bewegungsvorganges der einzelnen Teile
verändert sich die Viskosität des Klebemittels derart, daß ein weiteres Eindringen
des Klebemittels in die Bohrungen zu den einzelnen Kontakten ausgeschaltet wird. Hierdurch
wird ein einwandfreier Sitz der einzelnen Kabel bzw. Litzen in den Bohrungen gewährleistet
und gleichzeitig eine Zentriermöglichkeit des entsprechenden Kontaktes erreicht. Beim
Kupplungsvorgang zwischen den einzelnen Kontakten ist ein selbsttätiges Ausrichten
der Kontakte möglich. Die Verwendung des thixotropen Klebers gestattet auch das Eindringen
in solche Bohrungen, in denen keine Kabel untergebracht sind; jedoch wird gleichzeitig
sichergestellt, daß die Klebemasse nicht durch die Bohrungen hindurchläuft, da die
einzelnen Teile der Steckverbindung nur kurzfristig bewegt werden. Dabei ist es vorteilhaft,
daß der Kleber aus einem Harz-Härter-Gemisch auf Polyurethanbasis besteht, der im
Bereich der oberen öffnung der Bohrung einen Teil des Kabels mit dem Kupplungsgehäuse
fest verbindet. Das Harz-Härter-Gemisch bzw. Zwei-Komponenten-Gemisch auf Polyurethanbasis
gestattet einen einwandfreien Sitz des Kabels in der Bohrung, nachdem der Kleber ausgehärtet
ist. Gleichzeitig wird eine einwandfreie Abdichtung mittels des Klebers erzielt, da
sämtliche öffnungen im Steckergehäuse mittels der Klebemasse verschlossen werden können.
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Durchmesser der entsprechenden Bohrungen bzw.
der Ringspalte zwischen dem Kabel und der Bohrung unterschiedlich groß ist. Durch
fortlaufende Veränderungen der Viskosität des Klebers kann auf einfache Weise die
Eindringtiefe in die Bohrung mit unterschiedlichem Durchmesser bestimmt werden. Hierzu
ist es vorteilhaft, daß die Leerbohrungen im Kupplungsgehäuse mittels Klebemasse im
Bereich der öffnung zur Aufnahme des Kabelteiles verschließbar sind. Da der Kleber
lediglich im oberen Bereich der öffnung der entsprechenden Bohrungen zur Aufnahme
des Kabels vorgesehen ist, wird sichergestellt, daß der Kleber nicht mit dem entsprechenden
Kontakt des Kabels in Berührung kommt. Ein einwandfreies Zusammenstecken von Kupplung
und Stecker erhält man dadurch, daß ein Teil des Kabels bzw. der Litze unbeweglich
und der Stecker bzw. die Kupplungshülse zur Verbindung mit einem Gegenstück beweglich
in der Bohrung aufgenommen ist. Hierzu ist es auch vorteilhaft, daß die einzelnen
im Steckergehäuse vorgesehenen Bohrungen zur Aufnahme von Kabeln bzw. Litzen mit unterschiedlichem
Durchmesser gleich groß sind und die Kabel mittels des thixotropen Klebers in den
Bohrungen festsetzbar sind.
[0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Querschnittdarstellung eines Kupplungsgehäuses einer Steckverbindung für
elektrische Kabelsysteme,
Fig. 2 das Steckergehäuse, das in das Kupplungsgehäuse gemäß Fig. 1 einschraubbar
ist, wobei das Steckergehäuse für den Einfüllvorgang des Klebers um die Längsmittelachse
des zugehörigen Kabelstranges bewegbar ist,
Fig. 3 eine Rütteleinrichtung für das Kupplungsgehäuse bzw. das Steckergehäuse zur
Veränderung der Viskosität des Klebers.
[0005] In der Zeichnung ist mit 10 ein Kupplungsgehäuse bezeichnet, in dem ein Kupplungselement
12 fest angeordnet ist. Das Kupplungselement ist im Durchmesser etwas kleiner als
das Kupplungsgehäuse und weist an seinem Außenumfang ein Gewinde 14 auf, das in ein
Kabelrohr 16 gemäß Fig. 2 einschraubbar ist. Das Kupplungselement weist zahlreiche
kleine Bohrungen 18 auf, die sich durch das Kupplungselement 12 erstrecken. Die Bohrung
18 besteht aus einem ersten Bohrungsabschnitt 20, dessen Durchmesser größer ist als
der Durchmesser eines zweiten Bohrungsabschnittes 22. In dem zweiten Bohrungsabschnitt
ist eine zylindrisch ausgebildete Kupplungshülse 24 axial unverschiebbar, radial jedoch
etwas beweglich angeordnet. Die Kupplungshülse 24 erstreckt sich in den ersten Bohrungsabschnitt
20 und nimmt an ihrem Ende eine Litze 26 auf, die mit mehreren Litzen in dem Kabelrohr
16 eingezogen werden. Mit Bezug auf Fig. 1 ist der rechte Teil des Kupplungsgehäuses
10 mit einer zylindrischen Sackbohrung 28 versehen, die zur Aufnahme eines in Fig.
2 dargestellten Steckergehäuses 30 dient. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Steckergehäuse
30 mit einem Gewindeteil 32 versehen, der in die Sacklochbohrung 28 eingeschraubt
werden kann. Hierzu weist die Sacklochbohrung 28 ebenfalls einen Gewindeteil 34 auf.
Das in Fig. 2 dargestellte Steckergehäuse 30 ist mit einem rechteckförmigen vier Bohrungen
36 aufweisenden Flansch 38 ausgerüstet, der an eine entsprechende am Arbeitsgerät
vorgesehene Halterung 40 angeschraubt werden kann.
[0006] Um die im ersten Bohrungsabschnitt 20 aufgenommene Litze 26 mit dem Bohrungsabschnitt
20 fest zu verbinden, werden das Kupplungsgehäuse 10 und das Steckergehäuse 30 beispielsweise
auf einen Rütteltisch 42 montiert. Der Rütteltisch 42 kann hierzu mit einem Ringflansch
44 zur Aufnahme des Kupplungsgehäuses 10 bzw. des Steckergehäuses 30 ausgerüstet sein.
Nach Montage des Kupplungsgehäuses 10 wird die Litze 26 mit der zugehörigen Kupplungshülse
24 in die Bohrung 18 eingeführt, bis sie an den Boden der Sacklochbohrung 28 herangeführt
ist. Danach kann die Litze im ersten Bohrungsabschnitt 20 mittels eines kleinen Keiles
mittig zum Bohrungsabschnitt ausgerichtet werden. Da die Kupplungshülse 24 der Litze
im zweiten Bohrungsabschnitt etwas seitenbeweglich ist, erfolgt die genaue Zentrierung
der Kupplungshülse durch Einführen der Gegenkontaktstifte beim Kuppeln von Steckergehäuse
30 und Kupplungsgehäuse 10. Anschließend wird die thixotrope Klebemasse in die zahlreichen
Bohrungen 18 (gemäß Fig. 3) von oben eingegeben und dabei gleichzeitig das Kupplungsgehäuse
10 mittels des Rütteltisches 42 so bewegt, daß die Viskosität des Klebers verändert
wird und dieser in die Bohrung eindringen kann. Ist genügend Kleber in die einzelnen
Bohrungen eingedrungen, ohne daß dabei der Kontaktteil mit dem Kleber in Berührung
gebracht worden ist, wird das Rütteln des Kupplungsgehäuses 10 beendet, und die Viskosität
des Klebers verändert sich so schnell, daß ein weiteres Nachfließen des Klebers in
die Bohrung ausgeschaltet wird. In Fig. 3 ist der Kleber mit 46 bezeichnet. Daraus
geht hervor, daß lediglich im oberen Bereich der Bohrung 18 der Kleber eingedrungen
ist. Durch Veränderungen der Viskosität des Klebers wird auch ein Eindringen des Klebers
in relativ kleine Ringspalte oder Bohrungen gewährleistet. Außerdem wird bei relativ
großem Bohrungsdurchmesser der einzelnen Bohrungen verhindert, daß der Kleber zu weit
in die Bohrung eindringt. Um die Viskosität des Klebers zu verändern, kann auch das
Steckergehäuse 30 gemäß Fig. 2 um die Mittelachse des Kabelrohrs 16 ein- oder zweimal
bewegt werden, um dadurch die Viskosität des Klebers so zu verändern, daß ausreichend
viel Kleber in die entsprechenden Bohrungen bzw. Ringspalte des Steckergehäuses eindringt.
Die Verwendung eines thixotropen Klebers gestattet also eine einwandfreie Abdichtung
aller im Steckergehäuse vorgesehenen öffnungen, da der Kleber ohne weiteres auch in
relativ kleine Bohrungen eindringen kann und diese somit gegenüber den Kontakten bzw.
der Kupplungshülse abdichtet. Nachdem der Kleber in die entsprechenden Bohrungen bzw.
öffnungen des Kupplungsgehäuses 10 bzw. des Steckergehäuses 30 eingeführt worden ist,
wird zur Veränderung der Viskosität des Klebers der Rüttelvorgang der einzelnen Teile
eingestellt, um dann den Kleber entsprechend aushärten zu lassen.
1. Steckverbindung für elektrische Kabelsysteme mit einem Kupplungs- bzw. Steckergehäuse
(10, 30) zur Aufnahme eines oder mehrerer Kabel bzw. Litzen (26), die jeweils endseitig
an ihren äußeren Enden mit einem Kontaktteil versehen sind, der gemeinsam mit einem
Teil des Kabels in einer im Kupplungs- bzw. Steckergehäuse (10, 30) vorgesehenen Bohrung
(18) aufgenommen und mittels einer Klebemasse (46) in der Bohrung (18) fixiert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Kabels mittels eines thixotropen
Klebers (46) in der Bohrung (18) verklebt und durch Bewegung des Kabels bzw. des Kupplungsgehäuses
(10) und des das Kabel umgebenden Klebers die Eindringtiefe des Klebers in die Bohrung
(18) bestimmt wird.
2. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (46) aus
einem Harz-Härter-Gemisch auf Polyurethanbasis besteht, der im Bereich der oberen
öffnung der Bohrung (18) einen Teil des Kabels mit dem Kupplungsgehäuse (10) fest
verbindet.
3. Steckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerbohrungen
im Kupplungsgehäuse (10) mittels Klebemasse im Bereich der öffnung zur Aufnahme des
Kabelteiles verschließbar sind.
4. Steckverbindung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des Kabels bzw. der Litze (26) unbeweglich und der Stecker bzw. die Kupplungshülse
(24) zur Verbindung mit einem Gegenstück beweglich in der Bohrung aufgenommen ist.
5. Steckverbindung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen im Steckergehäuse (30) vorgesehenen Bohrungen zur Aufnahme von Kabeln
bzw. Litzen (26) mit unterschiedlichem Durchmesser gleich groß sind und die Kabel
mittels des thixotropen Klebers in den Bohrungen festsetzbar sind.