(19)
(11) EP 0 188 644 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.1986  Patentblatt  1986/31

(21) Anmeldenummer: 85100678.3

(22) Anmeldetag:  24.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/24, D03D 49/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH LI

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Braun, Rudolf
    CH-8408 Winterthur (CH)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Projektilbremse für Webmachinen


    (57) Die Projektilbremse (1) für Webmaschinen weist einen Anschlag (7) für das Projektil (6) auf, der das Projektil (6) beim Stillstand von dem Rückschieben (11) getrennt hält, so daß keine Berührung zwischen beiden möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Projektilbremse für Webmaschinen, mit einem Projektil und einem Rückschieber für das Projektil.

    [0002] Eine Projektilbremse wird so eingestellt, dass das Projektil in einem bestimmten Sollabstand vor dem Rückschieber zum Stillstand kommt. Bei einem Maschinentyp wird eine allfällige Abweichung von diesem Sollabstand durch manuelle verstellung der Bremskraft der vorderen und/oder der hinteren beweglichen Bremsbacke korrigiert, bei einem anderen maschinentyp wird eine Abweichung des Sollabstandes durch Sensoren erfasst und die bewegliche Bremsbacke mittels eines Stellmagneten korrigiert. Es treten trotzdem Abweichungen vom Sollabstand auf, verursacht durch abweichende Projektilabmessungen, unterschiedlichen Schmiermittelauftrag bei den verschiedenen aufeinander folgenden Projektilen und auch durch Stillstand der Maschine bedingte Temeraturschwankungen. Eine Vergrösserung des Sollabstandes würde den Nachteil haben, dass der Beschleunigungsweg für den Rückschieber so lange und dadurch die entwickelte Geschwindigkeit so gross wird, dass er mit grosser kinetischer Energie auf das Projektil auftrifft, was zur Beschädigung von beiden führen kann. Dieser Nachteil wird dadurch verstärkt, dass das Projektil beim Rückschieben mindestens teilweise gebremst bleiben muss, damit es nicht rückwärts aus dem Fangwerk gestossen wird. Würde man den Sollabstand verkleinern, könnte das Projektil ab und zu auf den Rückschieber aufschlagen, was ebenfalls Beschädigungen verursachen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Projektilbremse der eingangs definierten Art zu schaffen bei der keine Berührung zwischen Projektil und Rückschieber stattfinden kann und wobei dennoch der Sollabstand zwischen beiden bedeutend kleiner ist. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

    [0004] Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es ist:

    Fig. 1 eine Vorderansicht einer Projektilbremse gemäss der Erfindung;

    Fig. 2 ein Teil des Anschlags in der Perspektive;

    Fig. 3 die Draufsicht III - III in Fig. 2;

    Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform in Draufischt;

    Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform in der Perspektive;

    Fig. 6 eine weitere Ausführungsform in Vorderansicht;

    Fig. 7 ein Teil einer weiteren Ausführungsform in Vorderansicht.



    [0005] Eine Projektilbremse 1 umfasst eine obere, bewegliche Bremsbacke 2 und eine untere, feste Bremsbacke 3. Beide Bremsbacken sind mit einem Bremsbelag 4 bzw. 5 versehen. Ein eingetroffenes Projektil ist mit 6 bezeichnet. Hinter der Bremsbacke 2 ist ein brückenförmiger Anschlag 7 mit einem Durchgang 7a angebracht. Der anschlag 7 ist bei 8 an der Maschine befestigt. Eine Innenseite 9 des Anschlages 7 ist halbkreisförmig gestaltet und entspricht der Rundung der Spitze 6' des Projektils. Das Projektil liegt im Stillstand an einem Boden 10 des Anschlags 7 an. Ein verjüngter Teil 11' eines Rückschiebers 11 reicht in seine Ausgangsstelle in den Durchgang 7a des Anschlages 7 hinein. Der Abstand x zwischen dem Boden 10 des Anschlags und dem Rückschieber 11 in Ausgangslage beträgt ungefähr 5 mm. Der Abstand z zwischen dem Ende des verjüngten Teil 11' des Rückschiebers und der Projektilspitze 6' beträgt ungefähr 3 mm. Es besteht somit in der Bremslage keine Berührung zwischen Projektil und Rückschieber. Da der Abstand z zwischen beiden nur gering ist, ist die Beschleunigungsstrecke für den Rückschieber kurz und kann dieser keine grosse Geschwindigkeit, d.h. kinetische Energie entwickeln, bevor er auf das Projektil auftrifft.Die strichpunktierten Linien zeigen das Projektil und den Rückschieber in der Lage 6" bzw. 11' ' am Ende des Rückschiebeweges y.

    [0006] Für den Anschlag kommen mehrere Werkstoffe in Betracht. Vorteilhafterweise ist der Anschlag aus einem elastischem Kunststoff oder einem federnd ausgebildetem Metallkörper gebildet. Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel. Ein Anschlag 12 ist mit zwei elastischen, vorstehenden Lippen 12' und 12" versehen, die beim Auftreffen eines Projektils 13 in einen Hohlraum 14 bzw. 14' einfedern.

    [0007] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist ein Anschlag 15 aus einem Stück mit einem Bremsbelag 16 hergestellt. Der Rückschieber ist mit 17 bezeichnet.

    [0008] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist ein Bremsbelag 20 einer unteren Bremsbacke 21 mit einem Anschlag 22 versehen, der innerhalb einer Projektilbremse 23 liegt. Der Anschlag 22 hat eine Höhe p, die etwa einem Drittel der Projektildicke entspricht. Ein Rückschieber 24 hat ein in der Höhe verjüngtes Ende 24', so dass der Rückschieber bei seiner Rückschiebebewegung über den Anschlag 23 hinaus ein gebremstes Projektil 25 erreichen kann. Diese Ausführungsform des Rückschiebers hat den Vorteil, dass dieser über seine ganze Länge diesselbe Breite aufweist.

    [0009] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 sinde beide Bremsbeläge 30 und 31 einer Projektilbremse mit einem Anschlag 32 bzw. 33 versehen. Ein Rückschieber 35 reicht bei der Rückschiebebewegung zwischen den Anschlägen 32 und 33 zu einem Projektil 36 hindurch.

    [0010] Es ist weiterhin möglich statt beide Bremsbeläge nur den oberen Bremsbelag mit einem Anschlag zu versehen.


    Ansprüche

    1. Projektilbremse für Webmaschinen, mit einem Projektil und einem Rückschieber für das Projektil, dadurch gekennzeichnet , dass mindestens ein Anschlag (7;14;15;22;32;33) für das Projektil (6;13;25; 36) vorgesehen ist, der das Projektil beim Stillstand von dem Rückschieber (11;17;24;35) trennt.
     
    2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (7) einen Durchgang (7a) aufweist zum Hindurchtretenlassen des Rückschiebers (11;17;24;35).
     
    3. Bremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschieber (11) ein verjüngtes Ende (ll') aufweist, dessen Breite der Breite des Durchgangs (7a) im Anschlag (7) entspricht.
     
    4. Bremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansschlag (15;22;32;33) eine Fortsetzung des Bremsbelages (16;20;30;31) ist.
     
    5. Bremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das projektilseitige Ende (24') des Rückschiebers (24) sich in der Höhe verjüngt und bei der Rückschiebebewegung über dem Anschlag (22) hinausreicht.
     
    6. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der kleinste Trennabstand (z) zwischen dem Projektil (6;13;25;36) und dem Rückschieber (11;17;24;35) ca. 3 mm beträgt.
     
    7. Bremse nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (7;14;15;22;32;33) elastisch ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht