[0001] Die Erfindung betrifft einen Matrixdruckkopf mit mehreren, jeweils mittels eines
separaten Magnetantriebs in Druckstellung nach vorwärts und zurückbewegbaren Drucknadeln,
die an einem die Bewegungen übertragenden Element des Magnetantriebs befestigt sind.
[0002] Derartige Matrixdruckköpfe werden in serieller Bauart und in Zellendruckerbauart
hergestellt. Die Betätigung zielt hierbei auf eine möglichst hohe Anzahl von Abdrucken
einzelner Punktdruckelemente ab. Serielle Matrixdrucker erreichen heute schon eine
Schreibleistung von ca. 400 Zeichen/sec und Zeilendrucker von bis zu 900 Zeichen/sec.
Entsprechend diesen Schreibleistungen sind Matrixzeichendrucker thermisch und verschleißtechnisch
beansprucht. Die Standzeit sowie etwaige Ausfallzeiten der Matrixdrucker sind jedoch
für den Benutzer ausschlaggebende Merkmale; einen Matrixdrucker auszuwählen.
[0003] Neben den Problemen des elektrischen bzw. elektronischen Teils eines Matrixdruckers
sind auch mechanische Probleme zu beachten. So ist z.B. die Befestigung des Druckelements,
d.h. einer Drucknadel immer noch nicht zufriedenstellend gelöst.
[0004] Man unterscheidet bei der Befestigung der Drucknadeln zwei grundverschiedene bekannte
Bauarten.
[0005] Eine erste Bauart benutzt zwar ebenfalls das Prinzip des Bewegungen übertragenden
Magnetantriebselements, bevorzugt jedoch lediglich eine kinematische Kopplung durch
Kraftschluß zwischen dem Magnetantriebselement (z.B. einem Klappanker) und einer getrennten
Drucknadel, an der ein Kopf befestigt ist. Während der Kraftübertragung liegt der
Kopf der Drucknadel an einer ebenen Fläche des Magnetantriebselementes an. Diese erste
Bauart folgt jedoch wegen der Massenungleichheit von Drucknadel mit Drucknadelkopf
einerseits und der Masse des Klappankers andererseits nur schwer der Frequenz des
Magnetantriebs. Mit der ersten Bauart sind daher Schwingungsprobleme und Steuerungsprobleme
verbunden (ein solches Beispiel bildet der Gegenstand der US-PS 4,478,528).
[0006] Eine zweite Bauart vermeidet die Probleme der ersten Bauart, indem die Drucknadeln
jeweils unmittelbar und starr am vorderen Ende des Magnetantriebselementes befestigt
sind. Damit folgt die Drucknadel zwangsweise der Steuerung der Matrixdrucker-Elektronik.
Diese zweite Bauart (ein Beispiel Ist aus der DE-OS 26 30 931 ersichtlich) ist jedoch
fertigungstechnisch schwierig zu beherrschen. Die Befestigung der Drucknadel bedarf
besonderer Hilfsvorrichtungen, wobei immer noch die Gefahr besteht, daß durch eine
zu große Toleranzvorgabe der Hilfsmittel die Ausrichtung und Anordnung der Drucknadeln
unzureichend ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Befestigung stellt das extrem
wichtige Verbinden der Drucknadeln mit dem Magnetantriebselement dar, das unter Wärmeeinwirkung
beim Weich- oder Hartlöten entsteht. Die Erwärmung der Drucknadeln beim induktiven
Löten kann in Extremfällen zum Bruch der Drucknadel nach einer relativ kurzen Betriebszeit
des Matrixdruckers führen. Die Ursache hierfür Ist eine Gefügeänderung im Werkstoff
der Drucknadeln entweder während des Erwärmens oder während des nachfolgenden Abkühlens.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Befestigung eines Druckelementes,
d.h. einer Drucknadel, zu verbessern, und zwar zu verstärken.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Befestigung aus
einem Magnetantriebs-Element besteht, das innerhalb des Befestigungsbereiches eine
Breite aufweist, die zumindest dem Einfachen der Dicke der Drucknadeln entspricht
und aus einer mittig im Befestigungsbereich des Magnetantriebs- Elementes befindlichen
Durchtrittsöffnung, deren Querschnittsgrundform zumindest mit einem Teil des Umfangs
der eingesetzten Drucknadeln unter Berücksichtigung einer entsprechenden Herstelltoleranz
übereinstimmt. Die Mindestbreite des MagnetantriebsElements sichert die Anordnung
einer Durchtrittsöffnung. Die Durchtrittsöffnung selbst gewährleistet den geringstmöglichen
Aufwand, um die Drucknadel bei der Montage zu positionieren. Hierbei ist die Genauigkeit
der Position von besonderem Vorteil. Die Drucknadel wird außerdem bei einer notwendigen
Erwärmung nicht übermäßig in ihrer Werkstoffestigkeit geschwächt, da der umliegende
Werkstoff des Magnetantriebselementes für eine langsame Wärmeableitung sorgt.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Durchtrittsöffnung aus einer
mittels Laser-Strahlen hergestellten kreisrunden Bohrung von minimal 0,2 mm bis maximal
0,4 mm Durchmesser besteht. Alleine durch diese Bohrung wird die Lage der einzelnen
Drucknadel mit hoher Genauigkeit fixiert.
[0010] Die Erfindung ermöglicht nunmehr, daß die Drucknadeln in der Durchtrittsöffnung weich-
oder hartgelötet sind.
[0011] Eine weitere Verbesserung der Erfindung besteht darin, daß die Achse der Durchtrittsöffnung
schräg zur Oberflächenebene des Magnetantriebs-Elementes verläuft. Diese Maßnahme
dient vorteilhafterweise dazu, bei längeren Drucknadeln eine weiche Übergangskurve
von einer Befestigung außerhalb der Mittenachse in die Richtung von einer oder mehreren
übereinander angeordneten Drucknadeln zu Drucknadelspalten zu schaffen.
[0012] Eine andere Verbesserung besteht darin, daß die Durchtrittsöffnung in Form eines
von vorne oder seitlich verlaufenden Schlitzes mit einer Breite gebildet ist, die
der Dicke der von vorne oder seitlich einführbaren Drucknadeln entspricht unter Berücksichtigung
einer entsprechenden Herstelltoleranz für den Schlitz und/oder der Drucknadelabmessung.
Die Drucknadel kann hier leicht seitlich eingeführt werden im Gegensatz zum axialen
Einführen bei einer geschlossenen kreisrunden Bohrung. Ein Fixieren der Drucknadeln
erfolgt bei dieser Ausführungsform durch Auffüllen des Schlitzes mittels Weich- oder
Hartlot.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Matrixdruckkopf der vorgespannten Bauart halb Schnitt, halb Ansicht,
Fig. 2 den Matrixdruckkopf gemäß Fig. 1 in Ansicht auf die Druckelemente mit mehreren
Teilschnitten in aufeinanderfolgenden Ebenen des Querschnittes gemäß Fig. 1:
Schnitt I in der Schnittebene gemäß Fig. 1,
Schnitt II in der Schnittebene gemäß Fig. 1,
Schnitt III in der Schnittebene gemäß Fig. 1,
Schnitt IV in der Schnittebene gemäß Fig. 1.
Fig. 3 eine Vorderansicht einer Drucknadel-Befestigung nach dem Stand der Technik,
Fig. 4 ein Mittenschnitt gemäß dem Schnittverlauf Y - Y in Fig. 3,
Fig. 5 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Befestigung einer Drucknadel an einem
Magnetantriebs-Element und
Fig. 6 einen Schnitt VI - VI gemäß Fig. 5.
[0014] Die Figuren 1 und 2 dienen zu Erläuterungen der Funktionen eines (seriellen) Matrixdruckkopfes
als Beispiel, um das Zusammenwirken einer Ankerbaugruppe mit anderen Funktionsgruppen
innerhalb des Gesamt-Matrixdruckkopfes der Beschreibung des Herstellverfahrens der
Ankerbauteile voranzustellen.
[0015] Der in der Zeichnung dargestellte serielle Matrixdruckkopf weist eine Elektromagnetspulen-Baugruppe
1 auf, die aus einer Magnetflußleitplatte 2, an dieser befestigten Magnetpolkernen
3 mit Elektromagnetspulen 4 und aus einer Dauermagnetplatte 5 besteht. Der Elektromagnetspulen-Baugruppe
1 liegt jeweils eine Ankerbaugruppe 6 gegenüber, die aus einem Ankerring 7, aus (auf
der Zeichnung) nach links und nach rechts gemäß Fig. 1 auslenkbaren Ankerarmen 8 besteht,
wobei die Ankerarme 8 jeweils mittels relativ kurzer Federarme 9 mit dem Ankerring
7 verbunden sind. Die Anzahl der Magnetpolkerne 3 der Elektromagnetspulen 4, der Ankerarme
8 und der Federarme 9 entspricht, wie üblich, der Anzahl der Druckelemente 10, die
im Ausführungsbeispiel als relativ lange Drucknadeln ausgeführt und in einem Mundstück
11 gelagert sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befinden sich 2 x 12 = 24 Druckelemente
innerhalb des elektrisch bzw. magnetisch nicht leitfähigen Gehäuses 12, welches aus
den beiden Gehäusetellen 12a und 12b zusammengesetzt ist und mittels über den Gehäuseumfang
verteilter Schrauben 13 zusammengehalten wird.
[0016] Die Druckelemente 10 sind um den Druckweg (ca. 0,3 bis 0,6 mm) im wesentlichen axial
beweglich in einem Führungsgehäuse 14 in Lagern 15 geführt. Zwischen dem Gehäuse 12
und dem Führungsgehäuse 14 befinden sich Beilagen 17, um die Austrittslänge der Druckelemente
10 aus dem Führungsgehäuse 14 bestimmen und auch nachträglich noch ändern zu können.
Das Führungsgehäuse 14 dient gleichzeitig zur Befestigung des Matrixdruckkopfes auf
einem (nicht dargestellten) Schlitten o.ä., der vor einem Druckwiderlager hin- und
herbewegt wird. Für die Befestigung sind ein Flansch 14a und zumindest zwei Paßstifte
14b vorgesehen.
[0017] Die Strombeaufschlagung der Elektromagnetspulen 4 erfolgt durch Anschluß an einen
(weiter nicht dargestellten) Zeichengenerator, der sich auf einer Leiterplattenschaltung
befindet, mittels Steckanschlüssen 18 und 19.
[0018] Ein unkritischer, parasitärer Luftspalt 20 ist vorgesehen, dessen Größe bei geringsten
Abweichungen die Magnetflußdichte und damit die Energieübertragung sowie den Auf-
und Abbau der Elektromagnetfelder bzw. der Dauermagnetfelder negativ beeinflussen
kann. Der Luftspalt 20 ist dann unkritisch, wenn eine optimale Magnetisierung der
Luft im Spalt 20 stattfindet. Eine solche optimale Magnetisierung des Luftspaltes
20 liegt dann vor, wenn der Luftspalt so groß bemessen ist, daß einerseits keine engen
Toleranzen für die Herstellung des Ankerrings 7 bzw. der Ankerarme 8 gefordert werden
müssen und andererseits die Feldliniendichte zwar groß genug ist, um der Vorspannkraft
der Federarme 9 .das Gleichgewicht zu halten, jedoch andererseits auch nicht zu hoch
ist, um einen schnellen Abbau des Dauermagnetfeldes beim Einschalten der Elektromagnetspulen
4 zu behindern..Dieser praktisch ideale Fall kann durch die erfindungsgemäße Befestigung
wie nachfolgend beschrieben ist, verwirklicht werden. Eine zwischen der Magnetflußleitplatte
2 und dem Ankerring 7 angeordnete Zwischenplatte 24 bildet mit ihrer Stirnseite 24a
eine einheitliche Ebene 25 (Fig. 2), wobei der Ankerring 7 bei verbundenen Gehäuseteilen
12a und 12b in dieser Ebene 25 gegen die Zwischenplatte 24 anliegt.
[0019] Die Ankerarme 8 liegen in zurückgezogener Position (wie in Fig. 1 dargestellt ist)
leicht schräg zur Ebene 25 und liegen auf den zugehörigen Magnetpolkernen 3 auf. Hierbei
entspricht die Dicke des Ankerrings 7 etwa der Dicke der Ankerarme 8 einschließlich
der relativ geringen Dicke der Federarme 9, die mit den Ankerarmen 8 und dem Ankerring
7 verbunden sind. Der sehr kurze Federarm 9 erhält eine verkürzte Einspannlänge durch
eine Abstufung 7a, so daß die verbleibende Ankerringfläche 7b für die Verbindung zur
Verfügung steht. Die Abstufung 7a bewirkt zusätzlich eine Biegefreiheit für den Ankerarm
8. Die Abstufung 7a stellt u.U. eine Fortsetzung des Luftspaltes 20 dar.
[0020] Es ist jedoch möglich, die kurzen Federarme 9 aus antimagnetischem Werkstoff, z.B.
Chromnickelstahl, herzustellen, so daß keine magnetischen Feldlinien über die Federarme
9 oder über den Raum der Abstufung 7a verlaufen können.
[0021] Eine weitere Begrenzung von Streuflüssen bzw. eine Konzentration der magnetischen
Feldlinien erfolgt durch die Magnetflußleitplatte 2, die gegenüberliegend zur Seite
der Druckelemente 10 etwa in Höhe der Magnetpolkerne 3 endet.
[0022] Nach dem Stand der Technik sind die Drucknadeln 10 (Fig. 3 und 4) an dem Magnetantriebs-Element
26 (diese entsprechen den Ankerarmen 8) unmittelbar und starr mit ihrem Umfang 10a
durch eine Weich-oder Hartlötung 27 befestigt. Diese Befestigung hat sich wie beschrieben
als nachteilig erwiesen.
[0023] Gemäß der Erfindung (Fig. 5 und 6) wird ein Magnetantriebs-Element 26 angewendet,
das einen Befestigungsbereich 27 mit einer Breite 28 aufweist, die zumindest dem Einfachen
der Dicke 29 (Durchmesser) der Drucknadel 10 entspricht. In der Mitte des Befestigungsbereiches
27 ist eine Durchtrittsöffnung 30 vorgesehen mit einer der jeweiligen Querschnittsgrundform
31 (Kreis, Rechteck, Quadrat) der Drucknadel 10 angepaßten Querschnittsform unter
Einhaltung einer entsprechenden Herstelltoleranz. Die Querschnittsform 31 ist zumindest
auf einem Teil des Umfanges 32 vorhanden, so daß die Drucknadel 10 festgelegt wird.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Durchtrittsöffnung 30 aus einer kreisrunden Bohrung
von minimal 0,2 mm bis maximal 0,4 mm, wobei z.B. eine mit Kreisquerschnitt ausgeführte
Drucknadel 10 von 0,36 mm Durchmesser leicht eingeführt werden kann und wobei ein
entstehender Spalt durch Hart- oder Weichlot ausgefüllt werden kann.
[0024] Die Achse 33 der Drucknadel 10 bzw. der Durchtrittsöffnung 30 verläuft unter einem
Winkel 34 zur Oberflächenebene 35 des Magnetantriebs-Elementes 26.
[0025] Eine alternative Ausführungsform der Befestigung kann nunmehr darin bestehen (Fig.
5), daß die Durchtrittsöffnung 30 in Form eines seitlich (oder von vorne) eingearbeiteten
Schlitzes 36 mit einer Breite gebildet ist; die der Dicke (Durchmesser) 29 der Drucknadel
10 entspricht, so daß die Drucknadel 10 seitlich (oder von vorne) eingeführt werden
kann. Der Schlitz 36 wird nach dem Einführen der Drucknädel 10 mit Weich- oder Hartlot
verschlossen. Die alternative Befestigung sichert ebenfalls eine genaue Position durch
die Anlage der Drucknadel 10 mit ihrem Teil des Umfangs 32 an der Wandung der Durchtrittsöffnung
30.
1. Matrixdruckkopf mit mehreren, jeweils mittels eines separaten Magnetantriebs in
Druckstellung nach vorwärts und zurück bewegbaren Drucknadeln, die an einen die Bewegungen
übertragenden Element des Magnetantriebs befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung aus einem Magnetantriebs-Element (26) besteht, das innerhalb des
Befestigungsbereiches (27) eine Breite (28) aufweist, die zumindest dem Einfachen
der Dicke (29) der Drucknadeln (10) entspricht und aus einer mittig im Befestigungsbereich
(27) des Magnetantriebs-Elementes (26) befindlichen Durchtrittsöffnung (30), deren
Querschnittsgrundform (31) zumindest mit einem Teil des Umfangs (32) der eingesetzten
Drucknadeln (10) unter Berücksichtigung einer entsprechenden Hertelltoleranz übereinstimmt.
2. Matrixdruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchtrittsöffnung (30) aus einer mittels Laser-Strahlen hergestellten kreisrunden
Bohrung von minimal 0,2 mm bis maximal 0,4 mm Durchmesser besteht.
3. Matrixdruckkopf nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucknadeln (10) in der Durchtrittsöffnung (30) weich-oder hartgelötet sind.
4. Matrixdruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (33) der Durchtrittsöffnung (30) schräg zur Oberflächenebene (35) des
Magnetantriebselementes (26) verläuft.
5. Matrixdruckkopf nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchtrittsöffnung (30) in Form eines von vorne oder seitlich verlaufenden
Schlitzes (36) mit einer Breite gebildet ist, die der Dicke (29) der von vorne oder
seitlich einführbaren Drucknadeln (10) entspricht unter Berücksichtigung einer entsprechenden
Herstelltoleranz für den Schlitz (36) und/oder der Drucknadelabmessung.