[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen,
in Liegestellung, mit einer elastisch verformbaren Matte, die einen Füllkörper aufweist,
der von einer Außenhaut umhüllt ist.
[0002] Eine solche Vorrichtung wird z.B. zur Lagerung von Neugeborenen, insbesondere Frühgeburten,
in Inkubatoren beim Transport in Rettungsfahrzeugen oder Krankenwagen verwendet. Als
Füllkörper wird bislang Wasser verwendet, das durch eine mit einem Deckel verschließbare
öffnung in der Kunststoffolie in die daraus gebildete Hülle eingefüllt wird.
[0003] Eine solche Vorrichtung weist eine Reihe von Nachteilen auf. Die Hülle hat eine geringe
Dehnfähigkeit. Durch die Inkompressibilität des Wassers und der geringen Dehnfähigkeit
der Hülle wird die Matte zu einer relativ harten Unterlage, die durch den Transport
bedingte Erschütterungen des Fahrzeuges auf den Kopf und Körper des Neugeborenen nahezu
ungedämpft überträgt, wodurch eine erhebliche Verletzungsgefahr für das Neugeborene
gegeben ist. Erschwerend kommt hinzu, daß die Matte einen Freiraum um sich herum benötigt,
um sich bei einem Eindruck an einer Stelle an einer anderen Stelle entsprechend ausbeulen
zu können. Ist kein Freiraum vorhanden, weil die Matte, wie in einem Inkubator, an
mehreren Seiten durch feste Wände begrenzt wird, wird die Matte in einem Inkubator
noch härter als sie es aufgrund der geringen Dehnfähigkeit der Hülle bereits ist.
Die bekannte Vorrichtung hat aber auch den Nachteil, daß sie dem Neugeborenen wenig
Halt gegen ein durch äußere Beschleunigungskräfte, wie z.B. Bremskräfte, verursachtes
Verrutschen auf der Matte und keinen Schutz gegen ein Anschlagen des Kopfes an die
Wände des Inkubators infolge eines solchen Verrutschens gibt. Gerade bei Neugeborenen
besteht aber eine erhebliche Kopfverletzungsgefahr bei Berührungen mit harten Gegenständen.
Des weiteren besteht der Nachteil, daß die Matte ein relativ hohes Wärmeleitvermögen
hat, so daß bereits nach einer relativ kurzen Dauer der Lagerung des Neugeborenen
auf der Matte die Gefahr einer Unterkühlung auftritt. Nicht zuletzt besteht auch der
Nachteil, daß Undichtigkeiten in der Hülle oder an der Einfüllöffnung auftreten können,
die zur Unwirksamkeit der Vorrichtung führen. Außerdem kann durch Auslaufen des Wassers
die Gesundheit des Neugeborenen und/oder die Funktionsfähigkeit des Inkubators beeinträchtigt
werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden,
daß eine sichere, weiche und wärmegünstige Lagerung einer Person in Liegestellung
darauf ermöglicht wird, wobei eine geeignete elastische Verformbarkeit der Matte auf
Dauer gewährleistet sein soll.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß der Füllkörper aus additionsvernetzendem
Zweikomponenten-Silikonkautschuk oder aus unvernetztem oderniedervernetztem, einen
äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan und die Außenhaut aus einer Polyurethanfolie
oder einer Silikonschicht besteht.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, eine zu transportierende Person weich,
elastisch und weitgehend rutschfest zu lagern, wobei, die geringe Wärmeleitfähigkeit
der erfindungsgemäßen Materialkombination der Matte verhindert, daß sie der Person
spürbar Wärme entzieht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders als Unterlage
für Neugeborene beim Transport in Inkubatoren geeignet, weil sie das Neugeborene vor
Verletzungen und gesundheitsschädlicher Abkühlung schützt. Darüber hinaus ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung aufgrund ihrer einteiligen Ausführung einfach zu handhaben.
Ferner hat sie den Vorteil, daß der Füllkörper auch nicht aus seiner Umhüllung austritt,
selbst wenn die Folie ein Loch oder einen Riß aufweist.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat die Matte einen wannenförmig
ausgebildeten Kopfteil. Die zu transportierende Person wird auf der Matte so gelagert,
daß ihr Kopf in dem wannenförmig ausgebildeten Kopfteil der Matte liegt. Eine Berührung
des Kopfes mit der Wand des Inkubators bei einer eventuellen Verlagerung des Neugeborenen
infolge großer Beschleunigungskräfte, wie sie beim Bremsen, Kurvenfahren oder einem
Unfall des Rettungsfahrzeugs oder des Krankenwagens auftreten können, wird hierdurch
vermieden.
[0008] Eine sichere Lagerung der Person auf der Matte der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch gefördert, wenn der Kopfteil
der Matte eine Mulde für den Hinterkopf und einen Wulst für den Nacken aufweist.
[0009] Unvermeidbare Erschütterungen des Fahrzeugs oder unvermeidbare Stöße, die auf das
Fahrzeug einwirken, werden nicht auf den besonders gefährdeten Kopf des Neugeborenen
übertragen, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Kopfteil der
Matte dicker als der plattenförmig ausgebildete Fußteil der Matte ist.
[0010] Zur Erhöhung der Formstabilität der Matte und Verringerung des Materialaufwandes
für den Füllkörper kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Matte
in einer Mulde eines Blockes aus Weichintegral- oder beschichtetem Weichschaum angeordnet
werden.
[0011] Unter den Begriffen Weichintegral- und Weichschaum wird ein künstlich hergestellter
, weich-elastischer Schaumkunststoff mit zelliger Struktur verstanden. Vorzugsweise
ist der für die Vorrichtung nach der Erfindung verwendete Weichintegral- oder Weichschaum
aus Polyurethan. Der Block; aus beschichtetem Weichschaum wird entsprechend einem
herkömmlichen Verfahren dadurch hergestellt, daß das schaumfähige Gemisch in mit einer
Kunststoffolie ausgekleidete Form eingetragen wird. Man erhält dadurch eine zur Verwendung
fertige Kombination aus Kunststoff-Deckschicht und weich-elastischem Schaumstoff.
Bei der an sich bekannten Herstellung des Blockes aus Weichintegralschaum hingegen
bildet sich um den zelligen Kern eine geschlossene Deckschicht aus dem gleichen Material.
[0012] Die Liegeeigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung können noch weiter verbessert
werden, wenn der Füllkörper der Matte aus mindestens zwei Schichten besteht, die unterschiedliche
Härten aufweisen und durch eine Kunststofffolie voneinander getrennt sein können,
die mit der Außenhaut fest verbunden ist. Herstellungstechnisch besonders vorteilhaft
ist eine Vorrichtung, bei der die Außenhaut aus zwei längs ihrer Ränder miteinander
verschweißten oder verschmolzenen Polyurethanfolien besteht. Vorzugsweise ist die
Trennfolie bei einem mehrschichtigen Füllkörper ebenfalls eine Polyurethanfolie, die
längs ihres Randes mit den Rändern der die Außenhaut bildenden Folien verschweißt
oder verschmolzen ist.
[0013] Die Dicke der Folie oder Folien für die Außenhaut sowie die der Trennfolie, wenn
vorhanden, liegt im Bereich zwischen 0,01 und 0,08 mm. Vorzugsweise haben die Folie
an der Oberseite der Matte und die Trennfolie jeweils eine Dicke von 0,025 mm , während
die Folie an der Unterseite der Matte vorzugsweise eine Dicke von 0,05 mm hat. Die
erfindungsgemäß gewählte Dicke der Folie oder Folien trägt zur Erzielung der hervorragenden
Liegeeigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich bei.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich auch hervorragend als Dauerunterlage
für Frühgeburten in Inkubatoren, wenn kein Transport vorgesehen ist. Bislang sind
Frühgeburten in Inkubatoren auf Tüchern oder dgl. gelagert worden. Es hat sich bei
Versuchen in Krankenhäusern überraschenderweise gezeigt, daß sich die Kinder in Inkubatoren
wesentlich wohler fühlen, wenn sie auf einer Matte gemäß der Erfindung liegen. Dieser
Effekt beruht vermutlich darauf, daß das Kind auf der erfindungsgemäßen Matte ein
ähnliches Liegegefühl wie im Mutterleib hat. Es ist anzunehmen, daß sich dieses Liegegefühl
aufgrund der Tatsache ergibt, daß das für den Füllkörper verwendete Material annähernd
die gleiche Konsistenz wie das menschliche Gewebe hat.
[0015] Ein weiterer.Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß sämtliche
verwendete Materialien physiologisch völlig unbedenklich sind.
[0016] Wenn auch die erfindungsgemäße Vorrichtung in erster Linie für Neugeborene, insbesondere
für Frühgeborene, geeignet und bestimmt ist, ist sie nicht auf diesen Anwendungszweck
beschränkt, sondern kann ggf. sinngemäß auch für bettlägerige Patienten als Unterlage
zur Verhinderung und Behandlung des Wundliegens und als Unterlage für Unfallverletzte
oder dgl. verwendet werden, die weich, elastisch und doch stabil zu lagern sind.
[0017] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung entlang der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 4 einen Querschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie
IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie
V-V in Fig. 3,
Fig. 6 einen Längsschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie
VI-VI in Fig. 3 und
Fig. 7 einen Querschnitt einer Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0018] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht eine Vorrichtung gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung aus einer elastisch verformbaren Matte 10, die in
der Draufsicht eine im wesentlichen rechteckige Form hat und so dimensioniert ist,
daß sie in einen Inkubator paßt. Die Matte 10 besteht aus einem plattenförmigen Fußteil
11 und einem wannenförmig ausgebildeten Kopteil 12.
[0019] Die wannenförmige Ausbildung wird dadurch erzeugt, daß an den beiden Längsseiten
des Kopfteiles 12 und an dem in den Fig. 1 und 2 linken Ende des Kopfteiles 12 ein
Rand 13 gebildet ist, der eine angrenzende Fläche 14 auf der Oberseite des Kopfteiles
überragt. Der Rand 13 verläuft an den Seiten des Kopfteiles schräg nach unten, wie
in Fig. 1 zu sehen ist, und geht allmählich in den Fußteil 11 über. Die Innenfläche
14 des Kopfteiles 12 weist eine Mulde 15 auf, die der Form des Hinterkopfes eines
Neugeborenen ungefähr angepaßt ist. Ein der Mulde 15 sich anschließender Wulst 16
auf der Innenfläche 14 des Kopfteiles 12 ist der Form des Nackens des Neugeborenen
angepaßt. Durch die Mulde 15 und den Wulst 16 kann das Neugeborene relativ stabil
auf der Matte 10 gelagert werden, wobei der überhöhte Rand 13 am Kopfteil 12 der Matte
10 einen zusätzlichen Schutz gegen eine Berührung des Kopfes mit der harten Inkubatorwand
gibt, welche die Matte 10 umgibt, wenn sie in dem Inkubator angeordnet ist. Der die
Fläche 14 aufweisende Bereich des Kopfteiles 12 ist im Querschnitt gesehen dicker
als der Fußteil 11, so daß in die Matte 10 eingeleitete Stöße und Erschütterungen
des Fahrzeugs so stark gedämpft werden, daß sie nicht auf den Kopf des Neugeborenen
übertragen werden.
[0020] Die Matte 10 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist einteilig ausgeführt und besteht
aus einem elastisch verformbaren Füllkörper 17, der von einer dehnbaren Außenhaut
18 umhüllt ist. Der Füllkörper besteht entweder aus einer federndweichen additionsvernetzenden
Zweikomponenten-Silikonkautschukmasse von gallertartiger, klebriger Konsistenz oder
aus unvernetztem oder niedervernetztem,einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan.
[0021] Die erfindungsgemäß verwendete Silikonkautschukmasse ist vom RTV (Room-Temperature-Vulcanizing)-Typ
und wird aus Alkenyl-und Si-H-Bindungen enthaltenden linearen Organopolysiloxanen
in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, wie z.B. Platin und Platinverbindungen,
durch Vulkanisation bei erhöhter Temperatur erhalten, wobei abhängig von der Art und
der Anzahl der funktionellen Gruppen in den Si-H-Bindungen enthaltenden Organopolysiloxanen
entweder reine oder organosiloxanharzhaltige Elastomere entstehen. Wenn auch die Vulkanisation
der linearen Organopolysiloxane in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren bei Raumtemperatur
erfolgen kann, ist die Vulkanisation bei schwach erhöhter Temperatur besonders vorteilhaft.
Die Vulkanisationszeit der katalysierten Mischung beträgt 1 bis 6 Stunden bei 40 bis
120°C.
[0022] Die erfindungsgemäß verwendete additionsvernetzende Silikonkautschukmasse ist physiologisch
unbedenklich. Sie läßt sich leicht eindrücken und nimmt aufgrund ihres elastischen
Verhaltens ihre ursprüngliche Form an, ohne aber gummiartig zu federn oder bleibende
plastische Verformungen zu zeigen.
[0023] Als umhüllende Außenhaut wird eine Polyurethanfolie verwendet, die eine ausreichende
Elastizität und Festigkeit aufweist (Dehnung 600%).Sie hat eine Dicke von 0,025 mm.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch hergestellt werden, daß eine unvernetzte
Silikonkautschukmasse in einer zweiteiligen Form mit einer der Mattenkontur entsprechenden
Aushöhlung durch Wärmezufuhr vernetzt wird, während sie sich zwischen zwei mit ihren
Rändern zwischen die Formhälften eingeklemmten Polyurethanfolien befindet, und daß
die Folien längs des Mattenrandes durch einen Schmelzvorgang, wie z.B. Schweißen,
miteinander verbunden werden, wonach die Matte aus der Form herausgenommen wird. Im
einzelnen kann bei dem Herstellungsverfahren so vorgegangen werden, daß zwei flachliegende,
die Mattenhülle bildende Polyurethanfolien längs des späteren Mattenrandes bis auf
eine Einfüllöffnung miteinander verschweißt und im Bereich des geschweißten Randes
auf dem Rand eines unteren Formteils fixiert werden. Das untere Formteil wird dann
durch ein oberes Formteil geschlossen und die unvernetzte Silikonkautschukmasse wird
unter Druck durch die Einfüllöffnung des Schweißrandes zwischen die Kunststoffolien
eingespritzt, bis diese die Kunststoffolien gegen die Wandungen des Formhohlraumes
drückt, wonach die Masse in der Form vernetzt und anschließend die Einfüllöffnung
verschweißt wird.
[0025] In entsprechender Weise wird verfahren, wenn anstelle von Silikonkautschuk einen
äußeren Weichmacher enthaltendes Polyurethan verwendet wird.
[0026] Das erfindungsgemäße verwendete Polyurethan für den Füllkörper ist das Umsetzungsprodukt
aus einem aromatischen Diisocyanat und einem langkettigen Polyäther mit einer Hydroxylfunktionalität
zwischen 2 und 3. Als aromatische Diisocyanate kommen die in der Polyurethantechnik
üblichen in Frage, insbesondere Diphenylmethandiisocyanat. Der langkettige Polyäther
kann z. B. ein Molekulargewicht im Bereich von 180 bis 8000, vorzugsweise 500 bis
1000, aufweisen. Polypropylenglycol mit einem Molekulargewicht in den erwähnten Bereichen
hat sich als besonders geeignet erwiesen.
[0027] Zur Erzielung einer geeigneten Konsistenz der Matte werden vorzugsweise größere Mengen
des äußeren Weichmachers verwendet, wie z.B. mindestens 30 Gew.% und insbesondere
mindestens 50 Gew.%. Der Anteil des äußeren Weichmachers kann bis zu 90 Gew.% gehen.
Die Anteile des äußeren Weichmachers sind auf die Gesamtmasse bezogen, d. h. also
auf Polyurethan und äußeren Weichmacher.
[0028] Als äußere Weichmacher kommen alle üblichen äußeren Weichmacher, die in der Kunststofftechnik
bekannt sind, in Betracht, wie z.B. Dibutylphthalat und Dioctylphthalat. Besonders
geeignet als äußere Weichmacher haben sich aber langkettige Polyäther solcher Art
erwiesen, wie sie auch für die Herstellung des Polyurethanbestandteils der Matte verwendet
werden. Besonders günstig ist es, wenn der Poly- ätherbestandteil des Polyurethans
und der Weichmacherbestandteil der Matte identisch sind. In einem solchen Fall braucht
man lediglich bei der Herstellung des Polyurethans einen entsprechenden Überschuß
an langkettigem Polyäther zu verwenden.
[0029] Für die Außenhaut wird zwar eine Polyurethanfolie bevorzugt, sie kann aber auch aus
einer Silikonschicht bestehen.
[0030] Eine Matte mit einer Silikonaußenschicht kann man dadurch herstellen, daß man zunächst
auf der inneren Oberfläche der Form eine Silikonschicht herstellt, die verhältnismäßig
hoch vernetzt ist, die aber noch die nötige Elastizität aufweist. Hochvernetztes Silikon
ist erforderlich, damit die Außenschicht nicht klebrig ist. Die weitere Verarbeitung
erfolgt dann dadurch, daß man in die geschlossene Form eine Masse einfüllt, die durch
Erwärmen in ein weichgemachtes Polyurethan polykondensiert.
[0031] Es können auch kalthärtende Ausgangsmassen verwendet werden, wenn entsprechend reaktive
Katalysatoren zur Verwendung gelangen.
[0032] Bei Verwendung von zwei längs ihrer Ränder miteinander verschmolzenen Polyurethanfolien
für die Außenhaut hat die obere Folie eine Dicke von 0,025 mm und die untere Folie
eine Dicke von 0,05 mm.
[0033] Eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in
den Fig. 3 bis 6 dargestellt. Sie weicht nur geringfügig von der Vorrichtung nach
dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ab. In der folgenden Beschreibung wird
daher nur auf die Unterschiede hingewiesen, welche die Vorrichtung nach dem zweiten
Ausführungsbeispiel gegenüber der nach dem ersten Ausführungsbeispiel aufweist. Für
Teile der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel, welche auch bei der Vorrichtung
nach dem ersten Ausführungsbeispiel vorhanden sind, werden in den Fig. 3 bis 6 die
gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet.
[0034] Die Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
insgesamt wannenförmig ausgebildet, wobei der schräg nach innen verlaufende, nach
unten dicker werdende Rand 13 am Kopfteil 12 höher ist als am Fußteil 11 und der Kopfteil
12 schmäler als der Fußteil 11 ist. Im Kopfteil 12 ergibt sich eine Mulde, in die
gerade der gestrichelt angedeutete Kopf eines nicht dargestellten Säuglings paßt.
Am Boden hat die Matte 10 überall eine im wesentlichen gleiche Dicke. Sowohl der Kopfteil
als auch der Fußteil sind schmäler und kürzer als bei der Matte der Vorrichtung nach
dem ersten Ausführungsbeispiel, und sie liegt lose in einer Mulde eines Blockes 19
aus beschichtetem Weichschaum aus Polyurethan, der in der Breite und in der Länge
so bemessen ist, daß er gerade in einen Inkubator paßt. Die Mulde des Blockes 19 ist
so geformt, daß die Matte 10 formschlüssig in ihr zum Liegen kommt, wobei der Rand
der Mulde des Blockes 19 dem Rand der Matte 10 folgt. Da der Block 19 selbst formstabil
ist, die Matte 10 aber nur bedingt formstabil ist, gibt erst der Block 19 der Matte
10 die nötige Unterstützung,damit sie ihre vorgegebene Wannenform beibehält. Es ist
ohne weiteres erkennbar, daß die Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
wesentlich weniger Material erfordert als die Matte der Vorrichtung nach dem ersten
Ausführungsbeispiel. Außerdem ist die Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
insgesamt formstabiler als die Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0035] Ein Wulst ist bei der Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
nicht vorgesehen. Wenn gewünscht, könnte er aber nachträglich auf einfache Art und
Weise dadurch erzeugt werden, daß zwischen die Matte 10 und den Block 19 an geeigneter
Stelle ein Formteil, wie z.B. ein Tuch, gelegt wird, das eine Ausbeulung der Matte
zu einem Wulst hervorrufen würde. Die Materialien der Matte: nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
sind dieselben wie die, die für die Matte der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel
verwendet worden sind. Auch die Art der Herstellung ist dieselbe.
[0036] Eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig.
7 gezeigt, bei der dieselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 6 für die entsprechenden
Teile verwendet wurden. Sie besteht ebenfalls aus einer Matte 10, die jedoch im Gegensatz
zu den Matten der Vorrichtungen nach den beiden anderen Ausführungsbeispielen eine
ebene Ober- und Unterseite hat. Sie ist als Dauerunterlage für Neugeborene, insbesondere
Frühgeburten, in Inkubatoren bestimmt, wenn kein Transport des Kindes mit dem Inkubator
erforderlich ist. Der wesentliche Unterschied der Matte 10 der Vorrichtung nach dem
dritten Ausführungsbeispiel gegenüber den Matten der zuvor beschriebenen Vorrichtungen
besteht darin, daß sie einen zweischichtigen Aufbau hat, wobei die obere Schicht 20,
d.h. diejenige Schicht, die der zu lagernden Person bei bestimmungsgemäßer Verwendung
näher ist, weicher ist als die untere Schicht 21. Beide Schichten 20 und 21 sind wie
der Füllkörper der zuvor beschriebenen Matten aus einer additionsvernetzenden Zweikomponenten-Silikonkautschukmasse
oder aus unvernetztem oder niedervernetztem, einen äußeren Weichmacher enthaltenden
Polyurethan. Der aus den beiden Schichten 20 und 21 bestehende Füllkörper der Matte
10 ist von einer Außenhaut 18 aus zwei längs ihrer Ränder miteinander verschmolzenen
oder verschweißten Polyurethanfolien umgeben. Die beiden Schichten 20 und 21 sind
durch eine weitere Polyurethanfolie 22 voneinander getrennt, die längs ihres Randes
mit den Rändern der die Außenhaut 18 bildenden Polyurethanfolien verschmolzen oder
verschweißt sind.Die die Oberseite der Matte 10 bildende Folie der Außenhaut 18 hat
die gleiche Dicke wie die Trennfolie 22. Die Dicke dieser beiden Folien beträgt 0,025
mm. Die die Unterseite der Matte 10 bildende Folie der Außenhaut 18 hat dagegen eine
Dicke von 0,05 mm. Die Außenabmessungen der Matte 10 sind so gehalten, daß sie gerade
in einen Inkubator paßt. Der zweischichtige Aufbau mit Schichten unterschiedlicher
Härte hat den Vorteil, daß die obere Schicht 20 sehr weich gehalten werden kann, so
daß ein außerordentlich bequemes Liegen ermöglicht wird, ohne daß befürchtet werden
muß, daß bei einer Belastung, die eher punktuell als flächig ist, sich die Matte bis
zu einem eventuell harten Boden des Inkubators durchdrückt. Da die Matte 10 trotz
der etwas härteren Schicht 21 insgesamt noch weich und elastisch verformbar ist, kann
ihr durch Unterschieben von Formteilen wie Tüchern eine für die Bedürfnisse des jeweiligen
Kindes geeignete. Form verliehen werden. Die Herstellung der Matte 10 erfolgt entsprechend
der Herstellung der zuvor beschriebenen Matten, wobei anstelle ener Einfüllöffnung
lediglich zwei Einfüllöffnungen vorgesehen werden. Es ist aber auch möglich, nur eine
gemeinsame Einfüllöffnung an geeigneter Stelle in den Folien vorzusehen.
[0037] Die Vorrichtung nach dem dritten Ausführungsbeispiel kann dadurch abgewandelt werden,
daß zwischen den beiden unterschiedlich harten Füllkörperschichten 20 und 21 keine
Trennfolie vorgesehen ist. Bei der Herstellung einer solchen Vorrichtung wird dann
so vorgegangen, daß in die eine mit einer der später die Außenhaut bildenden Folien
ausgekleideten Formhälfte zunächst das noch unvernetzte Material für die eine Füllkörperschicht
eingegeben wird, daß erst nach der Vernetzung dieses Materials das noch unvernetzte
Material für die andere Füllkörperschicht auf die erste Füllkörperschicht aufgebracht
wird, daß dann die andere Folie über die andere Füllkörperschicht gelegt wird und
die beiden Formhälften geschlossen werden, wonach die Vernetzung der anderen Füllkörperschicht
stattfindet. Die beiden Folien werden längs ihrer Ränder, die aufeinanderliegend zwischen
den beiden Formhälften eingespannt sind, miteinander verschweißt oder verschmolzen.
1. Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen, in Liegestellung,
mit einer elastisch verformbaren Matte, die einen Füllkörper aufweist, der von einer
Außenhaut umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper (17) aus additionsvernetzendem
Zweikomponenten-Silikonkautschuk oder aus unvernetztem oder niedervernetztem, einen
äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan und die Außenhaut (18) aus einer Polyurethanfolie
oder einer Silikonschicht besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (10) einen wannenförmig
ausgebildeten Kopfteil (12) hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfteil (12) eine
Mulde (15) für den Hinterkopf und einen Wulst (16) für den Nacken aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (10)
einen plattenförmigen Fußteil (11) hat und der Kopfteil (12) dicker als der Fußteil
(11) der Matte (10) ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Matte (10) in einer Mulde eines Blockes (19) aus Weichintegralschaum oder beschichtetem
Weichschaum angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichintegralschaum
oder der Weichschaum ein Polyurethan-Schaumstoff ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllkörper(17) der Matte (10) aus mindestens zwei Schichten (20,21) besteht, die
1 unterschiedliche Härten aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schichten (20,21)
durch eine Kunststoff-5 folie (22) voneinander getrennt sind, die mit der Außenhaut
(18) fest verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenhaut (18) aus zwei 10 längs ihrer Ränder miteinander verschweißten oder verschmolzenen Polyurethanfolien
besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wenn rückbezogen auf Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennfolie (22) 15 eine Polyurethanfolie ist, die längs ihres Randes mit den Rändern der die Außenhaut
(18) bildenden Folien verschweißt oder verschmolzen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, 20 dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Folie (18,22) eine im Bereich zwischen
0,01 und 0,08 liegende Dicke hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wenn rückbezogen auf Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die 25 auf. der der zu lagernden Person zugekehrten Seite der Matte (10) angeordnete Folie
der Außenhaut (18) eine Dicke von 0,025 mm hat.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, 30 daß die auf der der zu lagernden Person abgekehrten Seite der Matte (10) angeordnete
Folie der Außenhaut (18) eine Dicke von 0,05 hat.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, 35 daß die Dicke der Trennfolie (22) zwischen den beiden unterschiedlich harten Füllkörperschichten
(20,21) 0,025 mm beträgt.