(19)
(11) EP 0 188 739 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.1986  Patentblatt  1986/31

(21) Anmeldenummer: 85115937.6

(22) Anmeldetag:  13.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61G 1/00, A61G 7/043
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.01.1985 DE 3502003

(71) Anmelder: EBERL, Tertulin
D-8122 Penzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • EBERL, Tertulin
    D-8122 Penzberg (DE)

(74) Vertreter: Haug, Dietmar, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Andrae, Flach, Haug, Kneissl Balanstrasse 55
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen, in Liegestellung


    (57) @ Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen, besonders während des Transports in Liegestellung. Sie besteht aus einer elastisch verformbaren Matte (10), die einen Füllkörper (17) aus additionsvernetzendem Zweikomponenten-Silikonkautschuk oder aus unvernetztem oder niedervernetztem, einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan aufweist, der von einer Außenhaut (18) aus einer Polyurethanfolie oder einer Silikonschicht umhüllt ist. Die Matte (10) hat vorzugsweise einen wannenförmig ausgebildeten Kopfteil (12), bei dem ein Rand (13) über eine Fläche (14) auf der Oberseite des Kopfteiles hinaussteht. In dem Kopfteil kann eine Mulde (15) für den Hinterkopf und ein Wulst (16) für den Nacken des Neugeborenen vorgesehen sein. Die vorgeformte Matte kann auch in einer formerhaltenden Mulde eines Blockes aus Weichintegralschaum oder beschichtetem Weichschaum angeordnet sein. Die Matte kann auch einen zweischichtigen Aufbau haben, wobei eine der Schichten härter eingestellt ist als die andere. Die beiden Schichten können durch eine Folie voneinander getrennt sein, die mit der Außenhaut längs ihres Randes fest verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen, in Liegestellung, mit einer elastisch verformbaren Matte, die einen Füllkörper aufweist, der von einer Außenhaut umhüllt ist.

    [0002] Eine solche Vorrichtung wird z.B. zur Lagerung von Neugeborenen, insbesondere Frühgeburten, in Inkubatoren beim Transport in Rettungsfahrzeugen oder Krankenwagen verwendet. Als Füllkörper wird bislang Wasser verwendet, das durch eine mit einem Deckel verschließbare öffnung in der Kunststoffolie in die daraus gebildete Hülle eingefüllt wird.

    [0003] Eine solche Vorrichtung weist eine Reihe von Nachteilen auf. Die Hülle hat eine geringe Dehnfähigkeit. Durch die Inkompressibilität des Wassers und der geringen Dehnfähigkeit der Hülle wird die Matte zu einer relativ harten Unterlage, die durch den Transport bedingte Erschütterungen des Fahrzeuges auf den Kopf und Körper des Neugeborenen nahezu ungedämpft überträgt, wodurch eine erhebliche Verletzungsgefahr für das Neugeborene gegeben ist. Erschwerend kommt hinzu, daß die Matte einen Freiraum um sich herum benötigt, um sich bei einem Eindruck an einer Stelle an einer anderen Stelle entsprechend ausbeulen zu können. Ist kein Freiraum vorhanden, weil die Matte, wie in einem Inkubator, an mehreren Seiten durch feste Wände begrenzt wird, wird die Matte in einem Inkubator noch härter als sie es aufgrund der geringen Dehnfähigkeit der Hülle bereits ist. Die bekannte Vorrichtung hat aber auch den Nachteil, daß sie dem Neugeborenen wenig Halt gegen ein durch äußere Beschleunigungskräfte, wie z.B. Bremskräfte, verursachtes Verrutschen auf der Matte und keinen Schutz gegen ein Anschlagen des Kopfes an die Wände des Inkubators infolge eines solchen Verrutschens gibt. Gerade bei Neugeborenen besteht aber eine erhebliche Kopfverletzungsgefahr bei Berührungen mit harten Gegenständen. Des weiteren besteht der Nachteil, daß die Matte ein relativ hohes Wärmeleitvermögen hat, so daß bereits nach einer relativ kurzen Dauer der Lagerung des Neugeborenen auf der Matte die Gefahr einer Unterkühlung auftritt. Nicht zuletzt besteht auch der Nachteil, daß Undichtigkeiten in der Hülle oder an der Einfüllöffnung auftreten können, die zur Unwirksamkeit der Vorrichtung führen. Außerdem kann durch Auslaufen des Wassers die Gesundheit des Neugeborenen und/oder die Funktionsfähigkeit des Inkubators beeinträchtigt werden.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden, daß eine sichere, weiche und wärmegünstige Lagerung einer Person in Liegestellung darauf ermöglicht wird, wobei eine geeignete elastische Verformbarkeit der Matte auf Dauer gewährleistet sein soll.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß der Füllkörper aus additionsvernetzendem Zweikomponenten-Silikonkautschuk oder aus unvernetztem oderniedervernetztem, einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan und die Außenhaut aus einer Polyurethanfolie oder einer Silikonschicht besteht.

    [0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, eine zu transportierende Person weich, elastisch und weitgehend rutschfest zu lagern, wobei, die geringe Wärmeleitfähigkeit der erfindungsgemäßen Materialkombination der Matte verhindert, daß sie der Person spürbar Wärme entzieht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders als Unterlage für Neugeborene beim Transport in Inkubatoren geeignet, weil sie das Neugeborene vor Verletzungen und gesundheitsschädlicher Abkühlung schützt. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung aufgrund ihrer einteiligen Ausführung einfach zu handhaben. Ferner hat sie den Vorteil, daß der Füllkörper auch nicht aus seiner Umhüllung austritt, selbst wenn die Folie ein Loch oder einen Riß aufweist.

    [0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat die Matte einen wannenförmig ausgebildeten Kopfteil. Die zu transportierende Person wird auf der Matte so gelagert, daß ihr Kopf in dem wannenförmig ausgebildeten Kopfteil der Matte liegt. Eine Berührung des Kopfes mit der Wand des Inkubators bei einer eventuellen Verlagerung des Neugeborenen infolge großer Beschleunigungskräfte, wie sie beim Bremsen, Kurvenfahren oder einem Unfall des Rettungsfahrzeugs oder des Krankenwagens auftreten können, wird hierdurch vermieden.

    [0008] Eine sichere Lagerung der Person auf der Matte der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch gefördert, wenn der Kopfteil der Matte eine Mulde für den Hinterkopf und einen Wulst für den Nacken aufweist.

    [0009] Unvermeidbare Erschütterungen des Fahrzeugs oder unvermeidbare Stöße, die auf das Fahrzeug einwirken, werden nicht auf den besonders gefährdeten Kopf des Neugeborenen übertragen, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Kopfteil der Matte dicker als der plattenförmig ausgebildete Fußteil der Matte ist.

    [0010] Zur Erhöhung der Formstabilität der Matte und Verringerung des Materialaufwandes für den Füllkörper kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Matte in einer Mulde eines Blockes aus Weichintegral- oder beschichtetem Weichschaum angeordnet werden.

    [0011] Unter den Begriffen Weichintegral- und Weichschaum wird ein künstlich hergestellter , weich-elastischer Schaumkunststoff mit zelliger Struktur verstanden. Vorzugsweise ist der für die Vorrichtung nach der Erfindung verwendete Weichintegral- oder Weichschaum aus Polyurethan. Der Block; aus beschichtetem Weichschaum wird entsprechend einem herkömmlichen Verfahren dadurch hergestellt, daß das schaumfähige Gemisch in mit einer Kunststoffolie ausgekleidete Form eingetragen wird. Man erhält dadurch eine zur Verwendung fertige Kombination aus Kunststoff-Deckschicht und weich-elastischem Schaumstoff. Bei der an sich bekannten Herstellung des Blockes aus Weichintegralschaum hingegen bildet sich um den zelligen Kern eine geschlossene Deckschicht aus dem gleichen Material.

    [0012] Die Liegeeigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung können noch weiter verbessert werden, wenn der Füllkörper der Matte aus mindestens zwei Schichten besteht, die unterschiedliche Härten aufweisen und durch eine Kunststofffolie voneinander getrennt sein können, die mit der Außenhaut fest verbunden ist. Herstellungstechnisch besonders vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei der die Außenhaut aus zwei längs ihrer Ränder miteinander verschweißten oder verschmolzenen Polyurethanfolien besteht. Vorzugsweise ist die Trennfolie bei einem mehrschichtigen Füllkörper ebenfalls eine Polyurethanfolie, die längs ihres Randes mit den Rändern der die Außenhaut bildenden Folien verschweißt oder verschmolzen ist.

    [0013] Die Dicke der Folie oder Folien für die Außenhaut sowie die der Trennfolie, wenn vorhanden, liegt im Bereich zwischen 0,01 und 0,08 mm. Vorzugsweise haben die Folie an der Oberseite der Matte und die Trennfolie jeweils eine Dicke von 0,025 mm , während die Folie an der Unterseite der Matte vorzugsweise eine Dicke von 0,05 mm hat. Die erfindungsgemäß gewählte Dicke der Folie oder Folien trägt zur Erzielung der hervorragenden Liegeeigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich bei.

    [0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich auch hervorragend als Dauerunterlage für Frühgeburten in Inkubatoren, wenn kein Transport vorgesehen ist. Bislang sind Frühgeburten in Inkubatoren auf Tüchern oder dgl. gelagert worden. Es hat sich bei Versuchen in Krankenhäusern überraschenderweise gezeigt, daß sich die Kinder in Inkubatoren wesentlich wohler fühlen, wenn sie auf einer Matte gemäß der Erfindung liegen. Dieser Effekt beruht vermutlich darauf, daß das Kind auf der erfindungsgemäßen Matte ein ähnliches Liegegefühl wie im Mutterleib hat. Es ist anzunehmen, daß sich dieses Liegegefühl aufgrund der Tatsache ergibt, daß das für den Füllkörper verwendete Material annähernd die gleiche Konsistenz wie das menschliche Gewebe hat.

    [0015] Ein weiterer.Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß sämtliche verwendete Materialien physiologisch völlig unbedenklich sind.

    [0016] Wenn auch die erfindungsgemäße Vorrichtung in erster Linie für Neugeborene, insbesondere für Frühgeborene, geeignet und bestimmt ist, ist sie nicht auf diesen Anwendungszweck beschränkt, sondern kann ggf. sinngemäß auch für bettlägerige Patienten als Unterlage zur Verhinderung und Behandlung des Wundliegens und als Unterlage für Unfallverletzte oder dgl. verwendet werden, die weich, elastisch und doch stabil zu lagern sind.

    [0017] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung entlang der Linie I-I in Fig. 2,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,

    Fig. 4 einen Querschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie IV-IV in Fig. 3,

    Fig. 5 einen Querschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie V-V in Fig. 3,

    Fig. 6 einen Längsschnitt der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie VI-VI in Fig. 3 und

    Fig. 7 einen Querschnitt einer Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.



    [0018] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung aus einer elastisch verformbaren Matte 10, die in der Draufsicht eine im wesentlichen rechteckige Form hat und so dimensioniert ist, daß sie in einen Inkubator paßt. Die Matte 10 besteht aus einem plattenförmigen Fußteil 11 und einem wannenförmig ausgebildeten Kopteil 12.

    [0019] Die wannenförmige Ausbildung wird dadurch erzeugt, daß an den beiden Längsseiten des Kopfteiles 12 und an dem in den Fig. 1 und 2 linken Ende des Kopfteiles 12 ein Rand 13 gebildet ist, der eine angrenzende Fläche 14 auf der Oberseite des Kopfteiles überragt. Der Rand 13 verläuft an den Seiten des Kopfteiles schräg nach unten, wie in Fig. 1 zu sehen ist, und geht allmählich in den Fußteil 11 über. Die Innenfläche 14 des Kopfteiles 12 weist eine Mulde 15 auf, die der Form des Hinterkopfes eines Neugeborenen ungefähr angepaßt ist. Ein der Mulde 15 sich anschließender Wulst 16 auf der Innenfläche 14 des Kopfteiles 12 ist der Form des Nackens des Neugeborenen angepaßt. Durch die Mulde 15 und den Wulst 16 kann das Neugeborene relativ stabil auf der Matte 10 gelagert werden, wobei der überhöhte Rand 13 am Kopfteil 12 der Matte 10 einen zusätzlichen Schutz gegen eine Berührung des Kopfes mit der harten Inkubatorwand gibt, welche die Matte 10 umgibt, wenn sie in dem Inkubator angeordnet ist. Der die Fläche 14 aufweisende Bereich des Kopfteiles 12 ist im Querschnitt gesehen dicker als der Fußteil 11, so daß in die Matte 10 eingeleitete Stöße und Erschütterungen des Fahrzeugs so stark gedämpft werden, daß sie nicht auf den Kopf des Neugeborenen übertragen werden.

    [0020] Die Matte 10 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist einteilig ausgeführt und besteht aus einem elastisch verformbaren Füllkörper 17, der von einer dehnbaren Außenhaut 18 umhüllt ist. Der Füllkörper besteht entweder aus einer federndweichen additionsvernetzenden Zweikomponenten-Silikonkautschukmasse von gallertartiger, klebriger Konsistenz oder aus unvernetztem oder niedervernetztem,einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan.

    [0021] Die erfindungsgemäß verwendete Silikonkautschukmasse ist vom RTV (Room-Temperature-Vulcanizing)-Typ und wird aus Alkenyl-und Si-H-Bindungen enthaltenden linearen Organopolysiloxanen in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, wie z.B. Platin und Platinverbindungen, durch Vulkanisation bei erhöhter Temperatur erhalten, wobei abhängig von der Art und der Anzahl der funktionellen Gruppen in den Si-H-Bindungen enthaltenden Organopolysiloxanen entweder reine oder organosiloxanharzhaltige Elastomere entstehen. Wenn auch die Vulkanisation der linearen Organopolysiloxane in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren bei Raumtemperatur erfolgen kann, ist die Vulkanisation bei schwach erhöhter Temperatur besonders vorteilhaft. Die Vulkanisationszeit der katalysierten Mischung beträgt 1 bis 6 Stunden bei 40 bis 120°C.

    [0022] Die erfindungsgemäß verwendete additionsvernetzende Silikonkautschukmasse ist physiologisch unbedenklich. Sie läßt sich leicht eindrücken und nimmt aufgrund ihres elastischen Verhaltens ihre ursprüngliche Form an, ohne aber gummiartig zu federn oder bleibende plastische Verformungen zu zeigen.

    [0023] Als umhüllende Außenhaut wird eine Polyurethanfolie verwendet, die eine ausreichende Elastizität und Festigkeit aufweist (Dehnung 600%).Sie hat eine Dicke von 0,025 mm.

    [0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch hergestellt werden, daß eine unvernetzte Silikonkautschukmasse in einer zweiteiligen Form mit einer der Mattenkontur entsprechenden Aushöhlung durch Wärmezufuhr vernetzt wird, während sie sich zwischen zwei mit ihren Rändern zwischen die Formhälften eingeklemmten Polyurethanfolien befindet, und daß die Folien längs des Mattenrandes durch einen Schmelzvorgang, wie z.B. Schweißen, miteinander verbunden werden, wonach die Matte aus der Form herausgenommen wird. Im einzelnen kann bei dem Herstellungsverfahren so vorgegangen werden, daß zwei flachliegende, die Mattenhülle bildende Polyurethanfolien längs des späteren Mattenrandes bis auf eine Einfüllöffnung miteinander verschweißt und im Bereich des geschweißten Randes auf dem Rand eines unteren Formteils fixiert werden. Das untere Formteil wird dann durch ein oberes Formteil geschlossen und die unvernetzte Silikonkautschukmasse wird unter Druck durch die Einfüllöffnung des Schweißrandes zwischen die Kunststoffolien eingespritzt, bis diese die Kunststoffolien gegen die Wandungen des Formhohlraumes drückt, wonach die Masse in der Form vernetzt und anschließend die Einfüllöffnung verschweißt wird.

    [0025] In entsprechender Weise wird verfahren, wenn anstelle von Silikonkautschuk einen äußeren Weichmacher enthaltendes Polyurethan verwendet wird.

    [0026] Das erfindungsgemäße verwendete Polyurethan für den Füllkörper ist das Umsetzungsprodukt aus einem aromatischen Diisocyanat und einem langkettigen Polyäther mit einer Hydroxylfunktionalität zwischen 2 und 3. Als aromatische Diisocyanate kommen die in der Polyurethantechnik üblichen in Frage, insbesondere Diphenylmethandiisocyanat. Der langkettige Polyäther kann z. B. ein Molekulargewicht im Bereich von 180 bis 8000, vorzugsweise 500 bis 1000, aufweisen. Polypropylenglycol mit einem Molekulargewicht in den erwähnten Bereichen hat sich als besonders geeignet erwiesen.

    [0027] Zur Erzielung einer geeigneten Konsistenz der Matte werden vorzugsweise größere Mengen des äußeren Weichmachers verwendet, wie z.B. mindestens 30 Gew.% und insbesondere mindestens 50 Gew.%. Der Anteil des äußeren Weichmachers kann bis zu 90 Gew.% gehen. Die Anteile des äußeren Weichmachers sind auf die Gesamtmasse bezogen, d. h. also auf Polyurethan und äußeren Weichmacher.

    [0028] Als äußere Weichmacher kommen alle üblichen äußeren Weichmacher, die in der Kunststofftechnik bekannt sind, in Betracht, wie z.B. Dibutylphthalat und Dioctylphthalat. Besonders geeignet als äußere Weichmacher haben sich aber langkettige Polyäther solcher Art erwiesen, wie sie auch für die Herstellung des Polyurethanbestandteils der Matte verwendet werden. Besonders günstig ist es, wenn der Poly- ätherbestandteil des Polyurethans und der Weichmacherbestandteil der Matte identisch sind. In einem solchen Fall braucht man lediglich bei der Herstellung des Polyurethans einen entsprechenden Überschuß an langkettigem Polyäther zu verwenden.

    [0029] Für die Außenhaut wird zwar eine Polyurethanfolie bevorzugt, sie kann aber auch aus einer Silikonschicht bestehen.

    [0030] Eine Matte mit einer Silikonaußenschicht kann man dadurch herstellen, daß man zunächst auf der inneren Oberfläche der Form eine Silikonschicht herstellt, die verhältnismäßig hoch vernetzt ist, die aber noch die nötige Elastizität aufweist. Hochvernetztes Silikon ist erforderlich, damit die Außenschicht nicht klebrig ist. Die weitere Verarbeitung erfolgt dann dadurch, daß man in die geschlossene Form eine Masse einfüllt, die durch Erwärmen in ein weichgemachtes Polyurethan polykondensiert.

    [0031] Es können auch kalthärtende Ausgangsmassen verwendet werden, wenn entsprechend reaktive Katalysatoren zur Verwendung gelangen.

    [0032] Bei Verwendung von zwei längs ihrer Ränder miteinander verschmolzenen Polyurethanfolien für die Außenhaut hat die obere Folie eine Dicke von 0,025 mm und die untere Folie eine Dicke von 0,05 mm.

    [0033] Eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in den Fig. 3 bis 6 dargestellt. Sie weicht nur geringfügig von der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ab. In der folgenden Beschreibung wird daher nur auf die Unterschiede hingewiesen, welche die Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel gegenüber der nach dem ersten Ausführungsbeispiel aufweist. Für Teile der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel, welche auch bei der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel vorhanden sind, werden in den Fig. 3 bis 6 die gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet.

    [0034] Die Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist insgesamt wannenförmig ausgebildet, wobei der schräg nach innen verlaufende, nach unten dicker werdende Rand 13 am Kopfteil 12 höher ist als am Fußteil 11 und der Kopfteil 12 schmäler als der Fußteil 11 ist. Im Kopfteil 12 ergibt sich eine Mulde, in die gerade der gestrichelt angedeutete Kopf eines nicht dargestellten Säuglings paßt. Am Boden hat die Matte 10 überall eine im wesentlichen gleiche Dicke. Sowohl der Kopfteil als auch der Fußteil sind schmäler und kürzer als bei der Matte der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel, und sie liegt lose in einer Mulde eines Blockes 19 aus beschichtetem Weichschaum aus Polyurethan, der in der Breite und in der Länge so bemessen ist, daß er gerade in einen Inkubator paßt. Die Mulde des Blockes 19 ist so geformt, daß die Matte 10 formschlüssig in ihr zum Liegen kommt, wobei der Rand der Mulde des Blockes 19 dem Rand der Matte 10 folgt. Da der Block 19 selbst formstabil ist, die Matte 10 aber nur bedingt formstabil ist, gibt erst der Block 19 der Matte 10 die nötige Unterstützung,damit sie ihre vorgegebene Wannenform beibehält. Es ist ohne weiteres erkennbar, daß die Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel wesentlich weniger Material erfordert als die Matte der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel. Außerdem ist die Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel insgesamt formstabiler als die Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel.

    [0035] Ein Wulst ist bei der Matte 10 der Vorrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen. Wenn gewünscht, könnte er aber nachträglich auf einfache Art und Weise dadurch erzeugt werden, daß zwischen die Matte 10 und den Block 19 an geeigneter Stelle ein Formteil, wie z.B. ein Tuch, gelegt wird, das eine Ausbeulung der Matte zu einem Wulst hervorrufen würde. Die Materialien der Matte: nach dem zweiten Ausführungsbeispiel sind dieselben wie die, die für die Matte der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel verwendet worden sind. Auch die Art der Herstellung ist dieselbe.

    [0036] Eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 7 gezeigt, bei der dieselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 6 für die entsprechenden Teile verwendet wurden. Sie besteht ebenfalls aus einer Matte 10, die jedoch im Gegensatz zu den Matten der Vorrichtungen nach den beiden anderen Ausführungsbeispielen eine ebene Ober- und Unterseite hat. Sie ist als Dauerunterlage für Neugeborene, insbesondere Frühgeburten, in Inkubatoren bestimmt, wenn kein Transport des Kindes mit dem Inkubator erforderlich ist. Der wesentliche Unterschied der Matte 10 der Vorrichtung nach dem dritten Ausführungsbeispiel gegenüber den Matten der zuvor beschriebenen Vorrichtungen besteht darin, daß sie einen zweischichtigen Aufbau hat, wobei die obere Schicht 20, d.h. diejenige Schicht, die der zu lagernden Person bei bestimmungsgemäßer Verwendung näher ist, weicher ist als die untere Schicht 21. Beide Schichten 20 und 21 sind wie der Füllkörper der zuvor beschriebenen Matten aus einer additionsvernetzenden Zweikomponenten-Silikonkautschukmasse oder aus unvernetztem oder niedervernetztem, einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan. Der aus den beiden Schichten 20 und 21 bestehende Füllkörper der Matte 10 ist von einer Außenhaut 18 aus zwei längs ihrer Ränder miteinander verschmolzenen oder verschweißten Polyurethanfolien umgeben. Die beiden Schichten 20 und 21 sind durch eine weitere Polyurethanfolie 22 voneinander getrennt, die längs ihres Randes mit den Rändern der die Außenhaut 18 bildenden Polyurethanfolien verschmolzen oder verschweißt sind.Die die Oberseite der Matte 10 bildende Folie der Außenhaut 18 hat die gleiche Dicke wie die Trennfolie 22. Die Dicke dieser beiden Folien beträgt 0,025 mm. Die die Unterseite der Matte 10 bildende Folie der Außenhaut 18 hat dagegen eine Dicke von 0,05 mm. Die Außenabmessungen der Matte 10 sind so gehalten, daß sie gerade in einen Inkubator paßt. Der zweischichtige Aufbau mit Schichten unterschiedlicher Härte hat den Vorteil, daß die obere Schicht 20 sehr weich gehalten werden kann, so daß ein außerordentlich bequemes Liegen ermöglicht wird, ohne daß befürchtet werden muß, daß bei einer Belastung, die eher punktuell als flächig ist, sich die Matte bis zu einem eventuell harten Boden des Inkubators durchdrückt. Da die Matte 10 trotz der etwas härteren Schicht 21 insgesamt noch weich und elastisch verformbar ist, kann ihr durch Unterschieben von Formteilen wie Tüchern eine für die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes geeignete. Form verliehen werden. Die Herstellung der Matte 10 erfolgt entsprechend der Herstellung der zuvor beschriebenen Matten, wobei anstelle ener Einfüllöffnung lediglich zwei Einfüllöffnungen vorgesehen werden. Es ist aber auch möglich, nur eine gemeinsame Einfüllöffnung an geeigneter Stelle in den Folien vorzusehen.

    [0037] Die Vorrichtung nach dem dritten Ausführungsbeispiel kann dadurch abgewandelt werden, daß zwischen den beiden unterschiedlich harten Füllkörperschichten 20 und 21 keine Trennfolie vorgesehen ist. Bei der Herstellung einer solchen Vorrichtung wird dann so vorgegangen, daß in die eine mit einer der später die Außenhaut bildenden Folien ausgekleideten Formhälfte zunächst das noch unvernetzte Material für die eine Füllkörperschicht eingegeben wird, daß erst nach der Vernetzung dieses Materials das noch unvernetzte Material für die andere Füllkörperschicht auf die erste Füllkörperschicht aufgebracht wird, daß dann die andere Folie über die andere Füllkörperschicht gelegt wird und die beiden Formhälften geschlossen werden, wonach die Vernetzung der anderen Füllkörperschicht stattfindet. Die beiden Folien werden längs ihrer Ränder, die aufeinanderliegend zwischen den beiden Formhälften eingespannt sind, miteinander verschweißt oder verschmolzen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Lagerung von Personen, insbesondere Neugeborenen, in Liegestellung, mit einer elastisch verformbaren Matte, die einen Füllkörper aufweist, der von einer Außenhaut umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper (17) aus additionsvernetzendem Zweikomponenten-Silikonkautschuk oder aus unvernetztem oder niedervernetztem, einen äußeren Weichmacher enthaltenden Polyurethan und die Außenhaut (18) aus einer Polyurethanfolie oder einer Silikonschicht besteht.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (10) einen wannenförmig ausgebildeten Kopfteil (12) hat.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfteil (12) eine Mulde (15) für den Hinterkopf und einen Wulst (16) für den Nacken aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (10) einen plattenförmigen Fußteil (11) hat und der Kopfteil (12) dicker als der Fußteil (11) der Matte (10) ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (10) in einer Mulde eines Blockes (19) aus Weichintegralschaum oder beschichtetem Weichschaum angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichintegralschaum oder der Weichschaum ein Polyurethan-Schaumstoff ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper(17) der Matte (10) aus mindestens zwei Schichten (20,21) besteht, die 1 unterschiedliche Härten aufweisen.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schichten (20,21) durch eine Kunststoff-5 folie (22) voneinander getrennt sind, die mit der Außenhaut (18) fest verbunden ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhaut (18) aus zwei 10 längs ihrer Ränder miteinander verschweißten oder verschmolzenen Polyurethanfolien besteht.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wenn rückbezogen auf Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfolie (22) 15 eine Polyurethanfolie ist, die längs ihres Randes mit den Rändern der die Außenhaut (18) bildenden Folien verschweißt oder verschmolzen ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, 20 dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Folie (18,22) eine im Bereich zwischen 0,01 und 0,08 liegende Dicke hat.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wenn rückbezogen auf Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die 25 auf. der der zu lagernden Person zugekehrten Seite der Matte (10) angeordnete Folie der Außenhaut (18) eine Dicke von 0,025 mm hat.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, 30 daß die auf der der zu lagernden Person abgekehrten Seite der Matte (10) angeordnete Folie der Außenhaut (18) eine Dicke von 0,05 hat.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, 35 daß die Dicke der Trennfolie (22) zwischen den beiden unterschiedlich harten Füllkörperschichten (20,21) 0,025 mm beträgt.
     




    Zeichnung